Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.06.1926

06 140,19. Juni 1928. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel 4. Prüfung und Genehmigung des Derwaltungsberichtes, des Jahresabschlusses und des Haushalt- planes der Deutschen Bücherei. ;. Antrag der Herren Gustav Ruprecht-Göttingen u. Gen.: 1. Die Hauptversammlung wolle für den Buchhändlerischen Fraktuibund den Betrag von Mk, 1000.— bewilligen behufs Fortsetzung der im Psychologischen Institut der Univeisiläl Göttingen unternommenen vergleichenden psycho- technischen Versuche über die Lesbarkeit deutscher und lateinischer Druckschristen. 2. Die Hauptversammlung wolle fernerhin beschließen, daß der Börsenverein bei allen seinen Veröffentlichungen (Rund schreiben. Werbeschriften und Werbezeitjchristen) grundsätzlich die Frakturschrist anzuwenden hat. 6. Antrag der Herren l)r. Werner Klinkhardt-Leipzig und Theodor Marcus-Breslau: In der Überzeugung, daß mit allen Mitteln versucht weiden muß. das Interesse am Buch und seinem Besitz zu beleben und in weitesten Kreisen das Bedürfnis nach dem Besitz von Büchern zu wecken, stellen die obengenannten, Mitglieder des Börsenvereins den Antrag, eine allgemeine Kauf- und Lesepropaganda für das Buch zu enifalten. Zu diesem Zwecke hat jede Mitgliedsfirma des Börsenoereins einen vierteljährlich zu entrichtenden Werbebeitrag an die Geschäftsstelle des Börsenvereins abzuführen, der je nach der Zahl der Angestellten der einzelnen Betriebe zwischen monatlich —.SO und 3.— schwankt, dergestalt, daß Betriebe mit 2 Gehilfen .. 3-4 .. .. 5-8 .. .. 9-lS .. .. 10-30 .. 31 und darüber ^ 1.- 1.S0 ^ 2.— 2 SO ^ 3.— zu zahlen hätten. Den einzelnen Firmen wird freigestellt, diesen Mindestbeitrag durch höhere Leistungen freiwillig zu erhöhen. Die aus diesen Zahlungen sich ergebende Summe wird dem Wetbe-Ausschuß des Börsenoereins zur Ver fügung gestellt, der dafür zu sorgen hat. daß der Betrag für sachgemäße allgemeine Werbung verwandt wild. Die Durchführung der beschlossenen Maßnahmen obliegt der Werbestelle des Börsenoereins. Der Wcrbe-Ausschuß des Börsenvereins wird wegen der Wichtigkeit dieser Maßnahmen durch Hinzuwahl von drei Verleger- und drei Sortimentermitgliedern des Börsenvereins erweitert, außerdem wird der Vorstand gebeten, eines seiner Mitglieder zur ständigen Teilnahme an den Sitzungen dieses Werbe-Ausschusses zu entsenden. Vorsitzender, Erster Vorsteher des Börsenvereins Max Röder (Mülheim a. d. Ruhr): Die 101. Hauptversammlung des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler ist eröffnet. Ich stelle fest, daß die Einladung zur Hauptversammlung ordnungs- und fristgemäß ergangen und daß die Tagesordnung fristgemäß im Börsenblatt veröffentlicht worden ist. Weitere als die in der Tagesordnung veröffentlichten Anträge liegen zurzeit nicht vor. Zur Teilnahme an der Versammlung, insbesondere an den Abstimmungen, sind satzungsgemäß nur Mitglieder des Börsen vereins berechtigt. Ich stelle fest, daß außer den geladenen Gästen keine Nichtmitglieder des Börsenvereins hier im Saale an wesend sind. Das nach der Satzung vorgeschriebene Protokoll führt Herr Generaldirektor Or. Heß, das stenographische Protokoll Herr Kam merstenograph Kelch. Die Rednerliste führt unser Erster Schriftführer Herr Nitsch- mann, in seiner Vertretung der Zweite Schriftführer Herr Dicde- rich. Herren, die sich zum Worts melden wollen, werden gebeten, dies unter Angabe des Namens und des Wohnortes bei einem der Herren hier zu tun. Die Wahlen finden während der Hauptversammlung statt. Es ergeht hierzu noch beisondere Anweisung. Die Verwendung der Stimmzettel wird nach Bedarf erfolgen. Sind die Herren Waldemar Heldt (Hamburg) und Bernhard Koch (Nürnberg) anwesend? (Wird bejaht.) — Dann bitte ich die beiden Herren, freundlichst als Ktimmzähler fungieren zu wollen. Ich bemerke schon jetzt, daß etwa um !4I Uhr eine Frühstücks pause eingeschobcn werden wird. Frühstück wird dann hiernebon in den Anrichteräumen zur Verfügung stehen. 770 Schließlich bitte ich noch, zur Erleichterung für die Redner, und weil nachher in diesem Saale auch gegessen werden soll, das Rauchen zu unterlassen. (Bravo!) Meine Damen und Herren, wie in jedem Jahre, so haben wir auch in dieser Hauptversammlung die Ehre und die Freude, unsere Ehrenmitglieder und Vertreter des Reiches, des Staates und der städtischen Behörden unter uns zu sehen. Im Namen des Vorstandes begrüße ich unsere Ehrenmitglieder: Herrn Gcheimrat Siegismund und Herrn Robert Voigtländer. In gleicher Weise begrüße ich Herrn Lcgationssekretär Schmidt-Rolke vom Aus wärtigen Amt in Berlin und ebenso alle unsere sonstigen ver ehrten Gäste. Wenn wir in diesem Jahre den Kreis der em- geladencn Gäste gegenüber anderen Jahren vergrößert haben, so geschah es in dem Bewußtsein, daß wir auf diese Weise am besten zur Kenntnis'von Wesen und Zweck unseres Vereins und damit des deutschen Buchhandels beitragen. Wir haben hier keine Ge heimnisse zu besprechen, wohl aber müssen wir Wert darauf legen, die Fragen und Sorgen, die den Buchhandel bewegen, weitesten Kreisen kund zu tun, insbesondere denjenigen Behörden und Stel len, mit denen wir ständig in Fühlung stehen. Die Lebensfragen des Buchhandels berühren nicht nur die Berufsangehörigen; sie sind zum Teil identisch mit denen der anderen deutschen Gewerbe treibenden, zum Teil, soweit sie 'spezifisch buchhändlerisch sind, verdienen sic deren Beachtung und Unterstützung. Sie erfordern aber vor allen Dingen die wohlwollende Beachtung und Unter stützung der behördlichen Stellen. Eine Reihe der -geladenen Gäste, namentlich -der Herren Ver treter der Reichs- und Staatsregierungen, -konnte leider unserer Einladung nicht Folge leisten. Alle diese Herren aber haben uns unter dem Ausdruck des Bedauerns, durch Dienstgeschäste verhin dert zu sein, ihres lebhaften Interesses für unsere Arbeiten ver sichert, und -wir nehmen -hiervon mit bestem Danke Kenntnis.