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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.06.1926
- Strukturtyp
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- 1926-06-19
- Erscheinungsdatum
- 19.06.1926
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- Deutsch
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140, IS. Juni 1928. Redaktioneller Teil. Die Gesellschaft ist in der Lage, ihren Mitgliedern die mei sten neueren Werte über die Kunst Ostasiens durch Partiebezug zu wesentlich ermäßigten Preisen, im Durchschnitt zu 15 bis 30 v. H. unter dem Ladenpreis, zu verschaffen. Dann folgt eine zieinlich umfangreiche Liste, die allerdings auch viele englische Erscheinungen aufweist. Wir möchten doch an dieser Stelle an den Verlag die dringende Bitte richten, solchen Versuchen einen Riegel vorzuschiebcn und dem H 12 der Verkaufs- ordnung nicht noch eine weitere Ausweitung zu geben, als das jetzt schon in vielen Fällen geschieht. Vorsitzender, Erster Vorsteher des Börsenvereins Max Röder (Mülheim a. d. Ruhr): Wird dazu sonst noch das Wort »erlangt? — Das ist nicht der Fall. Wir gehen weiter: Der Auch- und Vereinsbuch handel, — Wettbewerb öffentlicher Unter nehmungen. In der letzten Hauptversammlung ist eine Entschließung an genommen worden, die sich gegen die versteckte Sozialisierung wen det. Wir haben sic den zuständigen Behörden zugestellt. Leider muß aber festgestellt werden, daß die Bewegung weiter fortge schritten ist und sich immer mehr zum beträchtlichen Schaden für das Gewerbe auswächst. Davon wird nicht nur der Buchhandel betroffen; er leidet aber ganz besonders darunter, weil das Buch sich besonders zu solcher Vertriebsart eignet. Nicht nur das Sorti ment wird betroffen, sondern auch der Verlag, vor allem der juristische. Wir wollen davon absehen, Ihnen in diesem Jahre wieder eine Entschließung vorzulegen; wir werden aber nichts un versucht lassen, um mit allen Mitteln die dem Buchhandel drohen den Gefahren zu bekämpfen. (Bravo!) Wird sonst zu dem Punkte das Wort gewünscht? — Das ist nicht der Fall. Wir gehen weiter: Buch vertrieb von Beamten und Berufsorganisationen, — Büchervertrieb der Sendegesellschaften, — Konkurrenz der B u ch g eme ins ch a s t e n. Im Bericht ist zur Kenntnis gebracht, daß das Landgericht Berlin I als erste Instanz am 9. April Urteil verkündet und den Börsenverein verurteilt hat, abgesehen von der Auferlegung von einem Viertel der Kosten auf den Gegner, im Prozeß mit dem Volksverband der Bücherfreunde. Wir haben uns während der Verhandlungen in der ersten Instanz von jeglicher öffentlichen Stellungnahme ferngelhalten und sind den Gegnern nicht gefolgt, die in großzügiger Weise Berichte über die einzelnen Termine an die Tagespresse verschickt und es dabei nicht unterlassen haben, bei jeder Gelegenheit auf die Vorzüge ihres Systems und ihres Unternehmens Hinzuwelsen. Wir möchten Sie bitten, von einer Diskussion-über die Buchgemeinschaft als solcher heute abzusehen. Jeder von uns ist ja genügend unterrichtet.- Voraussichtlich wird der Börsenvcrein gegen beide Urteile Berufung einlegen, die uns nach der Meinung unserer Juristen nicht aussichtlos erscheint. Wird zu dem Punkt das Wort gewünscht? — Das geschieht nicht. Wir gehen weiter: Rabattforderungen der Bi bliotheken. W. Messerschmidt (Stuttgart): Meine Damen und Herren, ich möchte Ihnen ganz kurz eine Schilderung davon geben, wie sich der Württembergische Buchhändlerverein mit dem Kult ministerium in Württemberg auseinandergesetzt hat. Das starke Drängen des Direktors der Universitätsbibliothek in Tübingen auf die Tübinger Kollegen hat es veranlaßt, daß wir im Febrnar an diese Frage ganz prinzipiell herangegangen sind, und auch die Landesbibliothek, die einen ziemlich großen Etad hat, hat sehr großes Interesse daran gezeigt, nunmehr zu wissen, ob wir in Württemberg auch bereit sind, etwa die Rabatte zu geben, die leider in Breslau und an einigen anderen Plätzen gegeben werden. Man sieht daraus, wie außerordentlich gefährlich es ist, wenn ein zelne Kreisvereine ausspringen und nicht im Interesse der Allge meinheit abwarten, bis ganz generell vom Börsenverein aus eine derartig wichtige und einschneidende Frage gelöst wird. (Sehr richtig!) Unter dem Drucke der gegenwärtigen wirtschaftlichen Ver hältnisse war es uns natürlich leicht, den Herren klarzumachen, daß das Sortiment ganz unmöglich heute Rabatt etwa in der Form, wie es in der Vorkriegszeit der Fall war, geben kann. Wir haben nicht unterlassen, den Herren zu zeigen, daß die Geschäfts spesen heute derart hoch sind, daß nur eine ganz geringe Span nung zwischen dem Brutto und Netto verbleibt. Das war den Herren zunächst ganz klar, daß man andere Wege suchen muß, uni sich in dieser ernsten Frage auseinanderzusetzcn. Wir haben den I Herren dann auch erklärt, daß wir sehr gern bereit sind, hier bei der Kantate-Hauptversammlung die Frage auszuwerfen, aber cs dem Börscnverein überlassen müssen, ganz generell die Rabatt srage zu regeln, und ich möchte Sie auch im Namen des Württem- bergischen Buchhändlervereins bitten, doch ja keine Einzelintcr- essen voranzustellcn, sondern sich der Allgemeinheit unterzuordnen; denn es ist außerordentlich notwendig, daß wir ganz geschlossen den deutschen Bibliotheken erklären: Es ist bei der gegenwärtigen schweren Wirtschaftslage nicht möglich, einen Rabatt zu gewähren. Wenn wir von dieser Versammlung nach Hause zurückkehren, wird es natürlich das Erste sein, daß die Direktoren wieder an uns herantreten und uns zu einer Entscheidung drängen, und ich möchte ! nun den Börsenverein fragen, ob er die Absicht hat, oder ob es in seiner Macht steht, die Bibliotheken dahin zu bescheiden, daß wir momentan der Frage nicht näher treten können und bitten, im allgemeinen Interesse von einem weiteren Drängen auf uns in diesem Sinne abzusehen. Meine Damen und Herren, ich glaube, wir dürften schon etwas mehr Rückgrat zeigen (Sehr richtig!) und den Herren sagen: Wir arbeiten doch am Gemeinwohl von Staat und Stadt mit und müssen für unsere wichtige Aufgabe, die wir innerhalb der deutschen Handelszweige einnehmen, doch auch in der Form einen Nutzen ziehen, daß wir leben können. Es ist un möglich, unsere steuerlichen Ausgaben zu erfüllen, wenn wir weiter hin von unseren Hauptabnehmern, die doch gewissermaßen den Grundpfeiler der Geschäfte darstellen, in einer Weise gedrängt werden, daß wir nur noch arbeiten, aber nicht mehr verdienen würden. (Lebhaftes Bravo und Händeklatschen.) Geheimrat vr. Karl Sieg-ism und (Berlin): Meine Damen und Herren, ich freue mich, daß der Herr Vorredner die Frage des Bibliothekenrabatts hier angeschnitten hat. Mit leb haftem Bedauern habe ich gehört, daß der eine oder andere Kreis- Verein selbständig, und ohne sich vorher mit dem Börscnverein in genügende Fühlung gesetzt zu haben, mit den einzelnen Biblio theken Abkommen getroffen hat, die der seither in der Rabattfrage betriebenen Politik direkt entgegenstehen. Meine Herren, wir Alteren, die wir die Kämpfe um die Beseitigung des Bibliothcken- rabatts mit dnrchgefochten haben, wissen, 'daß es nur dadurch mög lich gewesen ist, den Bibliothekenrabott abzuschaffen, daß unter Führung des Börsenvereins ein einheitlicher Standpunkt in ganz Deutschland eingenommen wurde. Man mag über den Biblio thekenrabatt denken, -wie man will, selbstverständlich ist es, daß der Bibliothekar in dieser Frage eine andere Ansicht hat als der Buch händler. Aber wir Buchhändler jedenfalls müssen scharf auf dem Standpunkt verharren, den wir seither eingenommen haben. (Sehr richtig!) Meine Herren, es wird über die hohen Bücherpreise geklagt, und zwar nicht zuletzt von den bibliothekarischen Kreisen, in erster Linie aus unseren wissenschaftlichen Kreisen. Woraus sind denn diese hohen Bücherpreise mit zurückzusühren? Teilweise doch dar auf, daß der Verleger gezwungen ist, den im Sortiment bestehen den Wirtschastsverhältnissen Rechnung zu tragen und dem Sorti menter einen entsprechend hohen Rabatt zu gewähren. Wenn aber nunmehr der Sortimenter glaubt, daß die Rabattspanne, die er sich in den letzten Jahren errungen hat, so hoch sei, daß er von seinem Zwischengewinn Rabatt an die Bibliotheken abgcben könne, so ist doch ohne weiteres klar, daß der dem Sortimenter gewährte Rabatt zu hoch sein muß und daß demgemäß auch der vom Verleger festgesetzte Ladenpreis zu hoch wäre. Der Biblio thekenrabatt hängt eng zusammen mit dem Ladenpreise. Wir müssen unser Streben darauf richten, die Ladenpreise namentlich für wissenschaftliche Literatur hinunterzusetzen. Das ist unmög lich, wenn dem Ansinnen der bibliothekarischen Kreise nachgckom- men und wiederum ein Bibliothekenrabatt eingeführt wird. Es treibt eben ein -Keil den anderen. 773
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