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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.11.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-11-05
- Erscheinungsdatum
- 05.11.1914
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 257, 5, November 1314, lichen Lesehallen zugunsten der unter die Waffen gerusenen Wehrpflichtigen, In Utrecht z, B, erhielt die Lesehalle auf eine Anfrage in den Zeitungen nahezu 2000 Bücher und Jahrgänge von Zeitschriften und außerdem noch zahlreiche Feuilleton-Romane in Ausschnitten sowie einzelne Nummern zum Geschenk, die als Wechselbtbliotheken in Kasernen und Forts umhergesandt wurden; dazu kam noch eine große An zahl Tageszeitungen, Im Haag stieg die Anzahl der Bücher sogar auf 8000, die der Zeitschriften auf 4000, Weiter bringt diese Nummer einiges über die erste Kinderlesehalle, die der Verein »Tot I4ut van't LIgemeen« in seinem Geschäftshaus zu Amsterdam eingerichtet hat und die sehr befriedigende Resul tate erzielt. Die Kinder haben gegen sehr geringes Entgelt freien Zutritt, können selbst an die Schränke gehen und finden auch Gelegenheit, ihre Hausarbeiten für die Schule zu machen, eine Gelegenheit, von der viel Gebrauch gemacht wird. Eine der Bestimmungen lautet: Sprechen, Naschen und Rauchen ist verboten. Am 19, Juni 1814 wurde hier aus Anregung aus Eng land und nach dem Vorbild der englischen Liblo Soeietx der Verein llot Xockorlanckseb Lisbel^enootsebap gegründet mit dem Zweck, die Bibel und Teile derselben zu billigem Preis oder auch gratis zu verbreiten. Der Verein konnte also im Juni 1914 auf eine hundertjährige Tätigkeit zurückblicken. Dem bei diesem Anlaß erschienenen Gedenkbuch, verfaßt von dem Schriftführer C, F, Gronemcyer, entnehme ich das Folgende: Der Zweck des Vereins war — wie gesagt —die Verbreitung der Bibel und einzelner Teile derselben, jedoch nur in Textausgaben ohne Anmerkungen, Zu diesem Zweck wurden anfangs Bibeln usw, angekaust, doch wurde 1843 beschlossen, daß der Verein selbst für die Drucklegung der nötigen Bibeln sorgen solle. Gleichzeitig wurde festgesetzt, daß der Bibeltext, sowohl was Rechtschreibung angeht als auch hinsichtlich Weglassung resp. Veränderung veralteter Ausdrücke, dem modernen Leben an gepaßt werden solle. Diese Revision fand später noch ein paarmal statt. Auch die sogenannte synodale neue Über setzung des Neuen Testaments wurde vom Verein in seine Verzeichnisse ausgenommen, und das gleiche geschah vor kurzem mit der neuen Übersetzung der vollständigen Bibel (sogenannte I-oickeebs vertaliug), deren Entstehen ich in einem früheren Brief beschrieben habe. Beide gingen jedoch nicht in den Verlag des Vereins über, 1894 erschien zuerst das Johannes-Evangelium, dem später das Lukas-Evangelium, die Apostelgeschichte, der Römerbrtef und die Psalmen folgten, die in Brailleschrift auf einer besonderen Presse bei Enschede L Zonen in Haarlem gedruckt wurden. In den Jahren der Ver einigung mit Belgien unter dem Szepter unseres ersten Königs Willem I, wurde auch unter der dortigen katholischen Bevölkerung gearbeitet und zu diesem Zweck, da eine neue kirchlich autori sierte Übersetzung fehlte, die alte, aus 1599 stammende von van Mourentors neu gedruckt. Später beschränkte man sich darauf, katholische Ausgaben zu kaufen und durch Kolporteure zu verbreiten. In den letzten dreißig Jahren hat sich der Verein infolge des Zuges niederländischer Arbeiter nach den Jndustriebezirken Rheinlands und Westfalens auch Mühe gegeben, diese mit Bibeln zu versorgen und dasür erst in Elberfeld, später in Mülheim a, d, Ruhr ein Depot errichtet. Die anfangs sehr regen Verbindungen mit unfern Stammesbrüdern in Südafrika wurden nach und nach geringer, um dann im Transvaalkrieg einen kurzen Aufschwung zu erleben. Jetzt haben sie indes ganz aufgehört. Von längerer Dauer und naturgemäß noch heule rege war die Tätigkeit des Vereins in unseren Kolonien in Ost- und Westindien, Schon 1819 wurde die malaiische Bibelübersetzung von Leydekker, zuerst erschienen 1758 in Batavia, mit arabischen Lettern neu gedruckt und bereits zwei Jahre später auch mit lateinischen Lettern, Be sonders die letztere fand viel Anklang und wird noch immer viel verlangt und neu aufgelegt, 1821 erhielt der Vorstand die Nachricht, daß der Missionar Brückner eine Übersetzung der vier Evangelien in die javanische Sprache druckfertig habe, und er knüpfte deshalb mit ihm Ver- 1618 Handlungen über deren Ausgabe an, die zum Ziel und nach mißglückten Versuchen mit lithographischem Druck dahin führten, daß die Übersetzung endlich 1831 in gewöhnlichem Druck er schien, Zu dieser Zeit war schon vr, I, T, C, Gericke damit beschäftigt, eine Übersetzung der vollständigen Bibel anzu- sertigen. Allerlei Schwierigkeiten stellten sich ihm jedoch in den Weg, wiederholte Versetzungen — er war Beamter —, Reisen, mehr oder weniger tüchtige Hilfskräfte, mit denen er nicht immer übereinstimmte, so daß das Werk erst 1854 erschien. Um einen kleinen Begriff von den Unkosten zu erhalten, die damals mit einer solchen Arbeit verknüpft waren, erwähne ich, daß 1844, obgleich noch nichts im Druck erschienen war und nur einige Bücher des Neuen Testaments fertig Vorlagen, schon bei nahe 175 000 G, (291 700 dafür ausgcgeben worden waren. 1869 erschien von dieser Übersetzung ein Neudruck, heraus gegeben von Pros, vr. T, Roorda Außerdem wurden nach und nach Übersetzungen der Bibel oder Teile derselben herausgegeben, namentlich des Neuen Testaments, in verschiedenen Dialekten der malaiischen Sprache: Dajakkisch von Hardeland, Makas- sarisch und Buginesisch von vr, B, F, Matthes, Batakkisch durch l)r, H, Neubronner van der Tuuk, Sudanesisch durch S, Coolsma, Maduresisch durch Or, I, B, Esser und H, van den Spiegel, Niassisch durch Sundermann, Sangiresisch durch Fräulein Clara Steller usw, usw. Für Westindien erschienen Übersetzungen im sogenannten Neger-Englisch und in zwei Dialekten des Papiamento, der Mischsprache der Eingeborenen der Westindischen Inseln, In den ersten Jahrzehnten lieserte der Verein nicht an Buchhändler, entschloß sich aber 1903, ihm mit 10»/„ Rabatt zu liefern, der bald auf die üblichen 20"/„ erhöht wurde. Der Erfolg blieb nicht aus, 1904 wurden bereits 3001 Bibeln oder Bibelteile im Werte von G, 1438.— durch den Buchhandel abgesetzt, 1912 waren es 28165 im Werte von G, 24 687.39, In einem früheren Briefe habe ich des ungenügen den Rabatts auf offizielle Veröffentlichungen gedacht, und so ist es mir ein Vergnügen, Mitteilen zu können, daß in der neuesten Nummer des ktieuwsblack voor ckon Loelr- banckal der Vorstand des kteckerlaack8>:kell vobitanteaboack» (Niederländ. Sortimenter-Verein) einen Brief des Ministeriums des Innern bekannt macht, worin mitgeteilt wird, daß vom 1. Oktober 1914 an die von diesem Ministerium ausgehenden Veröffentlichungen mit dem gewöhnlichen buchhändlerischen Rabatt geliefert werden sollen. ?, dl. Zeitschriften-Freiexemplare zu Inserat Belegzwecken Es hat sich im Laufe der Zeit die Gepflogenheit heraus gebildet, den Inserenten der Fachzeitschriften seitens der Ver leger laufende Freiexemplare jener Zeitschriften zu liefern, worin die Anzeigen der betr, Firmen regelmäßig erscheinen. Diese Handhabung bietet einerseits für den Verleger die Ver einfachung der Beleg-Lieferung und den Vorteil, daß dem Inserenten die betr, Zeitschrist stets vor Augen kommt, er sich also von deren Wert fortlaufend überzeugen kann. Hierin liegt unzweifelhaft eine wesentliche Unterstützung des Fort bestandes guter geschäftlicher Beziehungen mit den Inserenten, durch die die Mehrkosten der Herstellung reichlich ausgeglichen werden. Nach den Vorschriften des Bürgerlichen Gesetzbuchs über den Werkvertrag besteht zwar eine Verpflichtung des Ver legers zur Lieferung von Anzeigen-Belegen überhaupt nicht, aber da Inserate wie in so mancher anderen Hinsicht nicht so ohne weiteres unter den Sammelbegriff »Werkvertrag« ein- zurethen sind, so mag die Art der Lieserung laufender Freiexemplare zu Belegzwecken immerhin beibehalten werden. Dagegen muß aber Einspruch erhoben werden, und das ist der Zweck meiner Ausführungen, daß die inserierenden Firmen glauben, ein Anrecht aus die Lteserung solcher Gratis-Abonnemenls zu haben, und solche Ansprüche sogar bei umfangreichen teuren Zeitschriften als Bedingung stellen. Wenn aus dem Entgegenkommen aus der einen Sette ein an-
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