Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.06.1926
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1926-06-26
- Erscheinungsdatum
- 26.06.1926
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19260626
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192606265
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19260626
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1926
- Monat1926-06
- Tag1926-06-26
- Monat1926-06
- Jahr1926
-
812
-
813
-
814
-
815
-
816
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
in den Anzeigen abbildet, wie man es bei Anzeigen anderer Gegen stände mit den Inhabern von Jndustriewerken gewohnt ist. Trotzdem kennt man aber doch die einzelnen Verleger in der Allgemeinheit dort besser als bei uns. Im Textteil der Buch-Fachzeitschriften erfährt man in angelsächsischen Ländern immer allerlei von den lebenden, nicht nur von den verstorbenen Verlegern, was für ihre Verlags- werkc eine stille, aber wirkungsvolle Werbung bedeutet. Sch. Eindrücke von einer Reise nach Nordamerika. — Darüber sprach in der Sitzung der Handelskammer für Oberfranken in Bayreuth am 27. Mai Herr I)r. Zöllner, Direktor der Nosenthal-Porzcllan- fabrik m Marktredwitz. In seinem Vortrag ging er davon ans, in welchem Mißverhältnis die Zahlen unserer Einfuhr aus Amerika Und unserer Ausfuhr dorthin stehen, und gab einige Hinweise, was in nächster Zeit geschehen muß, um diese Zahlen zu unfern Gunsten zu verbessern. In diesem Zusammenhänge führte vr. Zöllner u. a. aus: »Es ist kein Zweifel, daß das Kulturbedürfnis des amerikanischen Volkes im Steigen begriffen ist und daß alle Dinge, die mit kulturellen Fragen zusainmenhängen, in den nächsten Jahren und Jahrzehnten dort einen großen Markt finden werden: Erzeugnisse der Kunst und des Knnstgewerbes, Bücher, Musikalien, Musikinstrumente usw. Das Heim des Amerikaners ist zum.größten Teil (abgesehen natürlich von den oberen Hunderttausend) verhältnismäßig einfach. Die Wände sind leer, es gibt keine Bilder, es gibt keine Luxusmöbel, es gibt keine Lnxusgegcnstände aus Porzellan, Marmor, Bronze usw. Es gibt ver hältnismäßig sehr wenig Bücher. Alle diese Artikel werden, in der richtigen Aufmachung dem Amerikaner angeboten, dort in dm nächsten Jahren einen Markt finden.« Ans den Vereinigten Staaten von Amerika. — In der Anfang- Mai-Nummer von ?ubli8ti6i-8' ^Veslrlx wird ails Vornummer zur Hauptversammlung der ^merieav Lool^ellers ^88oeiation noch ein mal ausführlich auf die Vorteile eines Buch-Bestcllhauses (Look Elearing Hoiwe) nach bewährtem Muster hingewiesen. Auf der letzten Hauptversammlung war die Errichtung schon dringend empfohlen worden. Um die Vorteile recht klar zu erkennen zu geben, find vier humoristische Zeichnungen bcigegeben: »Der Buchhändler von heute in Verwirrung über die täglichen Eingänge«. Ein Buchhändler an seinem Pult sitzend .erhält Pakete über Pakete. Das Gegenbeispiel: »Der Buchhändler von morgen, wenn die Bestellanstalt die Verwir rung aus der Welt geschafft hat«. Dem Buchhändler wird hier nur eine Kiste ins Haus gebracht. Die beiden nächsten Bilder »Des heutigen Verlegers Verwirrung bei Eintreffen der Postbestellungen und dem Andrang von soundsoviel Boten von Buchhändlern«: Das Gegen beispiel: »Der Verleger erhält die Aufträge geschlossen von der Be stellanstalt«. Die große Sortimenterversammlung fand früher Jahr für Jahr in New Jork statt. Seit einigen Jahren entschloß man sich, sie wandern zu lassen, und hat damit schöne Erfahrungen gemacht; so fand die Versammlung hintereinander in Boston, Philadelphia, Atlantic City, Washington, Detroit, Chicago statt, und diesmal treffen sich die Sortimenter in St. Louis. Von europäischen, besonders west europäischen Ländern hat man sich in Amerika das Ausschreiben von Preisen zum Vorbild genommen, und es gibt in den Staaten die ver schiedensten literarischen Preise. Bekannt ist der Pulitzer-Preis. Pu- litzer, der als mittelloser Deutsch-Ungar einwandcrte, war dann später der mächtige Besitzer großer Zeitungen. Nun ist es das erste Mal vorgekommen, daß ein Schriftsteller einen Preis ausgeschlagcn hat, und zwar Sinclair Lewis den 1600 Dollar-Pulitzer-Preis für seinen »^ri'o>v8m1tk«. Nach den Satzungen bedeutet der Preis die Aner kennung für die Erzählung des Jahres, die am besten amerikanisches Wesen, amerikanische Sitten und amerikanische Mannhaftigkeit dar- stcllt. Sinclair Lewis handelte weder aus Laune noch wegen der Geringfügigkeit des Preises (ein Schriftsteller von Nus kann die 1000 § dieses Preises gut entbehren), noch aus Reklamesucht. Aus seiner längeren Begründung sei einiges wiedergegeben: »Alle Preise sind gefährlich: der Preissucher schreibt nicht für die Unsterblichkeit, sondern für den Geschmack eines Prüfungsausschusses. Die Sätze in den Preis satzungen sind Phrasen, und der Bewerber sieht nicht auf den lite rarischen Wert, sondern beobachtet den augenblicklichen Geschmack von oft Laienrichtern« usw. Sinclair Lewis hat auch früher schon aus den gleichen Gründen auf die Wahl in das National-Jnstitut für Kunst und Literatur verzichtet. Er weist auf die schlechten Wirkungen hin, die in seinem Sinne auch die Französische Akademie auf die französische Gcistcswifsenschaft gehabt hätte. Er weist die Vormundschaft solcher Preise und Institute zurück und bittetauch andere amerikanische Schrift- 814 steiler, ähnlich zu handeln und die amerikanische Literatur vor den schädlichen Folgen solcher Mächte zu schützen, die niemals einen geisti gen Fortschritt fördern können. Am 1. Oktober wurde der telegraphische Buchbestelldicnst für Ge- schcnkzmecke von Ort zu Ort eröffnet. Die Telegraphcn-Gescllschaft VV68t6rn Union hat diesen Dienst übernommen, ihn auch angeregt, da sie Erfahrungen in solchen Geschäften hatte; konnte man doch nicht nur Blumen wie bei uns, sondern auch Klaviere und viele andere Dinge telegraphisch bestellen lassen. Die Sortimenter-Vereinigung gab zusammen mit der ^V68t6im Ilnion lelegrupk 6o. eine Werbedruck sache heraus, die in 1—2 Millionen Hände gelangk ist. Der Bild- schmuck der Drucksache zeigt an einer Telegraphenstange die Karte der Vereinigten Staaten in Art einer Fahne, und ein fliegendes Buch er scheint davor. Die wirkungsvolle Überschrift lautet: »üemember tkom xvitk book8«, was man frei übersetzen könnte: »Bringe dich bei ihnen mit einem Buch in Erinnerung«! Unten ist das runde Zeichen der ^6^, der ^merleau Look86ller8 ^8soeiat1on, angebracht, und es wird gesagt, daß jeder Buchladen, der dieses Schild trägt, die Drahtbestellung auf Bücher entgegennähme. Sch. Tag für Denkmalpflege 1926. — Der diesjährige »Tag für Denkmalpflege und H e i m a t s ch u tz« wird vom 20. bis 25. September in Breslau stattfinden. An Berichten und Vorträgen sind vorgesehen: Museumsdircktor vr. Temmler-Berlin über »Denk malspflege und kirchliche Holzskulptur«, Provinzialkonservator vr. Burgemeister-Breslau und Professor Willibald Gurlitt-Freiburg i. Br. über den Denkmalswert alter Musikinstrumente, besonders der Orgeln, und über die Erhaltung der Orgelprospekte in den Kirchen, ferner Professor vr. Klöppel-Danzig über »Siedlung und Stadtplanung im deutschen Osten«. Zu Ehren der Tagung, die wieder von Geh.-Rat Professor Clemen-Bonn geleitet wird, werden in Breslau mehrere Ausstellungen veranstaltet: »Schlesische Malerei und Plastik des Mittelalters«, »Siedlung und Stadtplanung in Schlesien«, »Kunst und Kunstgewerbe aus Österreich und Schlesien«. Vereinigte Kunst - Institute Acticngcscllschaft vormals Otto Troitzsch in Berlin. — Bilanz per 31. Dezember 1924. Aktiva. NM L> Hauskonto . 480 000 Maschinenkonto 310 000 24 500 Kassakonto 4 264 Wechselkonto 5 450 2 289 73 311 750 471 630 57 1 1 Lithographie- und Verlagsrechtekonto Künstlerlithographiekonto - .... 1 I Warenkonto 135 000 3 200 1 1 1 Verlust 230^38 81 1 978 230 11 Passiva. Aktienkapitalkonto 1 200 000 Hypothekenkonto: Buchwert 1. 1. 24 39726,93 Aufwertung auf 25°/« 28 260,07 67 987 500 116 43 Kontokorrentkonto: Gläubiger » 184 246 25 Akzeptekonto. - 25 880 43 1 978 230 11 Gewinn- und Verlustrechnung per 31. Dezember 1924. Verluste. RM L, 43 589 80 292 541 98 54 484 23 Zinsenkonto 99 856 44 Konto Dubio 93 675 44 Hypothekenkontoaufwertung 28 260 07 612 407 96 Gewinne. Bruttogewinn 382 269 15 Verlust 230 138 81 612 407 96
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht