Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.05.1908

5832 Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 120, 25. Mai 1908. ganze zuiückzulegende Strecke, außerdem Notizen über Restau rationen, Speise- und Schlafwagen, Zollrevision, Sehenswürdig keiten usw. enthalten. Diese Einführung dürfte den vollen Beifall des reisenden Publikums finden (wohl aber weniger des Buchhandels. Red.), das hierdurch des unbequemen und zeitraubenden Nach schlagens in Kursbüchern, beziehungsweise der Auskunftsein holung bei dem Zugpersonal enthoben wird. In den folgenden Fahrplanperiodcn soll diese Neueinführung auf sämtliche direkte Wagen der österreichischen Staatsbahnen ausgedehnt werden. * Reu« Bücher, Kataloge re. für Buchhändler: Xkrioa. klortk avä 8outk, Lust avä tVsst, ivsluäivg Xkrisau pkilolog^. — Orisvt Oatalogus di». XIII ok krokstkg-in L Oo. in Doväon. 8°. 50 8. 1258 klrv. Katalog von Philipp Reclams Universal-Btbliothek 1867— 1908. 8". 96 S. Leipzig, Philipp Reclam jun. Inhalt: Einleitung von Julius R. Haarhaus. — Die neuesten Erscheinungen. — Verzeichnis der Universal-Biblio- thck nach Literaturen geordnet. — Verzeichnis der Universal-Bibltothek nach dem Inhalt geordnet. — Zu sammenstellung der gebundenen Ausgaben der Universal- Btbliothek. — Reclams Klassiker-Ausgaben. — Reclams Universum. Das vorstehende Verzeichnis ist eine wertvolle Bereicherung des von der Firma Philipp Reclam jun. herausgegebenen Katalogmaterials, das zugleich die ganze Reichhaltigkeit des verdienstvollen Unternehmens erkennen läßt. Besonders die Übersicht nach Literaturen bietet viel Interesse, sind deren doch nicht weniger als 32 in der Universalbibltothek vereint, von denen einzelne Literaturen noch wieder in mehrere Unterabteilungen gegliedert sind. Wie weit sich das Gebie der Universalbibliothek ausdehnt, ist daraus zu ersehen, daß sogar weitabliegende Literaturen in ihr vertreten sind; wir nennen nur die altisländische, arabische, finnische, japanische, kroatische, lettische, litauische, neuisländische Literatur. Das Ossokäktskaus äsr Lirws, kkilipp lisolam jun. in Dsiprix. l)su Lrsuväsu äsr llnivsrsal-Likliotkslr gsreiämst uns Xulass äss Lrseksivsns äsr klumwsr 5000 lllai 1908. (jusr-8". 24 8. XdbilännASn. Das in leuchtend roten Umschlag mit kräftigem Goldtitel gekleidete Heft bringt nach einer kurzen Übersicht über den Werdegang der Firma Ansichten der Räumlichkeiten des Hauses Reclam in seinem an der Ecke der Insel- und Kreuz straße belegenen Prachtbau. Die Durchsicht des Heftes wird sowohl für Buchhändler wie für alle sonstigen Freunde der Universal-Btbliothek von Interesse sein. Datsiviscks unä grisokiscks 8ekriktstsllsr äsr lrlassisoksn uuä naokklassisoksn 2sit. Xlsssisoks Ubiloloqis unä Xltsrtuws- lrunäs (ausk aus äsr Likiiotksir äss O^wnasialäirelct ors kro- Isssors Dr. Usruliarä Dowkart). — Xatalog Ho. 102 äss 8üä- äsutsoksn Xntiquariats in Nünsbsn. 8". 101 8. 3300 kirn. Ds Droit ä'Xutsur. Organs rnsnsusl äu Kursau intsrnational äs I'Dnion pour la protsotion äss osuvrss littsrairss st artistiquss, a Dsrns. Vingt-st-unibms annss. I^o. 5. (15 lllai 1908.) 4". kagss 57 ä 68. — 8ommairs: üartis non okkiLislls. Mrickes Asnerale«.' De nouveau trarte Utte'raire oonelu eutre l'Xlle>»aAne et I'/talre le 9 X^ovembrs 7907. kortss intsr- nationals; sxawsn äss äispositions äu traits; rsglswsntation nouvslls äs la protsotion xrsvsntivs äu äroit ä'sxsoution. Durispruckence.' XllenraAne. Droit sxolusik äs I'autsur äs rö- panärs prolsssionnsllsrnsnt I'osuvrs, äroit n'iwpliquant pas oslui ä'impossr un prix äs vönts uniqus a äss tisrs aoks- tsurs ä'sxsmplaisss lioitss; liwitss äu äroit ä'autsur; oarao- tsrs norwatik äu äroit ä'säition; sllst äs I'aokat; vsnts au- ässsous äu prix kort. X/ouveUes ckivevse«: XllemaAne. Dötition äu Osrols äs la Di- brairis (Lörssnvsrsin) äswanäant la protsotion äs la korws sxtärisurs äu livrs contrs la oonourrsnos äsloxals. — X.utriolte—Tiounranie. Oonolusivn ä'un traitö littsrairs. — DelArque. Husstions oonosrnant Is äroit ä'autsur posöss äans Iss Okawbres. — 6>ancke-13retaAne. Dsoision ä'appsl pro- nonqant la non-nsosssits ä'sinplo^sr la langus anglaiss pour la wsntion äs rsssrrs äu äroit ä'sxsoution äss csuvrss mu- sioalss ä'autsurs unionistss. — DortuAal. Dn artiols äs journal kavorakls ä I'aäkssion a la Ooovsntion äs Lsrns. DiblioArax/tre: Ouvragss st artiolss nouvsaux (Xmar, Lkeiesner). Personalnachrichten. * Ausreichnungen. — Anläßlich des Geburtstages Seiner Majestät des Königs von Sachsen wurde Herrn Verlagsbuchhändler Professor Dr. Hans Meyer (in Firma Bibliographisches Institut Meyer) in Leipzig der Titel und Rang als Geheimer Hofrat verliehen; — Herr Veriagsbuchhändler und Buchdruckercibesitzer Hans Heinrich Reclam (in Firma Philipp Reclam jun.) in Leipzig wurde zum Königlich Sächsischen Kommerzienrat er nannt — und Herr Buchdruckereibesitzer und Stadtverordneter Julius Mäser in Leipzig erhielt das Ritterkreuz 1. Klasse des Albrechtsordens. * Bürgerjubtläum. — Herr Verlagsbuchhändler Rudolf Herross in Wittenberg, der im vorigen Jahre das fünfzig jährige Bestehen der von ihm gegründeten Verlagsbuchhandlung in voller geistiger Frische feiern konnte, beging kürzlich sein fünfzigjähriges Bürgerjubtläum. Aus diesem Anlaß machte er den Armen der Stadt Wittenberg eine Schenkung. Karl Koldewey -fi. — Der berühmte Polarforscher Karl Christian Koldewey ist in der Nacht vom 17. zum 18. Mai in Hamburg, 71 Jahre alt, gestorben. Das -Hamb. Fremdenbl.» veröffentlicht folgenden kurzen Lebensabriß des seit 1871 in Ham burg ansässigen Forschers: Wieder ist einer der Heroen der Nord polforschung dahingegegangen: Karl Koldewey. Auf immer ist dieser Name mit der Geschichte der Erderforschung verknüpft und für den Anteil Deutschlands an der Erforschung der Arktis bedeutet er ein besonderes Ruhmesblatt. Koldewey war der Führer der ersten deutschen Nordpolexpeditionen, die 1868 und 1869 hinauszogen, die erste, gewissermaßen eine Vorbereitungsfahrt der großen Expe dition nach Ostgrönland. Wie so viele der Nordpolfahrer war auch Koldewey ein Seemann. Am 26. Oktober 1837 in Bücken, Hannover, geboren, trat Koldewey 1853 in den Marinedienst, machte bis 1866, größtenteils auf Bremer Schiffen, zuletzt als Obersteuer mann, große Seereisen und besuchte alsdann das Polytechnikum in Hannover und die Universität in Göttingen. Hier bereitete sich Koldewey für seine wissenschaftlichen Reisen vor, er studierte namentlich Astronomie. In das richtige, seiner Bestimmung an gemessene Fahrwasser gelangte er, als er im Jahre 1868, von Dr. A. Petermann dazu aufgefordert, die Leitung der ersten deutschen Nordpolfahrt nach Spitzbergen und dem Grön ländischen Meer übernahm und die Expedition glücklich durchführte. Die Ergebnisse dieser ersten Fahrt sind in dem Werk: »Die erste deutsche Nordpolexpedition- (Gotha 1871) niedergelegt, das Koldewey mit Petermann zusammen herausgab. In den Jahren 1869 und 1870 folgte die große Expedition mit den Schiffen »Germania- und »Hansa-. Die wunderbaren Schicksale dieser Fahrt haben in der ganzen Welt Aufsehen erregt, bekanntlich wurden die Schiffe getrennt. Und besonders die Abenteuer der -Hansa-- Leute, die ihr Schiff im Eise aufgeben mußten, um sich einer treibenden Scholle anzu vertrauen, erweckten allgemeine Teilnahme. Die -Germania setzte inzwischen ihre Entdeckungsfahrt fort und brachte es zu reichen Ergebnissen. Über diese zweite Expedition berichteten die Teilnehmer in dem Werke -Die zweite deutsche Nordpolfahrt- (Leipzig 1873—74; zwei Bände; Volksausgabe in einem Bande 1875). Nach seiner Rückkehr wurde Koldewey im April 1871 zum Assistenten der Norddeutschen Seewarte in Hamburg ernannt. Anfang 1875 rückte er zum interimistischen Abteilungsoorstand der Deutschen Seewarte vor, in die sich die Norddeutsche Seewarte seit der Übernahme durch das Reich verwandelt hatte. Zum ordentlichen Abtetlungsvorstand avancierte Koldewey schon in dem folgenden Jahre; 1889 wurde der Gelehrte zum Admiralttäts- rat ernannt. Zuletzt war Koldewey Leiter der zweiten Abteilung der Seewarte, der die Prüfung nautischer Instrumente sowie die Untersuchung und Bestimmung der Kompaßdeviatton auf unseren Schiffen obliegt. * Druckfehler > Berichtigung. — In der Mitteilung über Professor Zirkels siebzigsten Geburtstag in Nr. 117 dieses Blattes ist der Name seines Vorgängers in der Leipziger Professur: K. F. Naumann zweimal (4. und vorletzte Zeile) fälschlich Neumann gesetzt worden.