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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.04.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-04-13
- Erscheinungsdatum
- 13.04.1915
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19150413
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. -V 83. 13. April 1915. Die Königlichen Linienkommandaniurcn in Bamberg, Leipzig, München, Nürnberg und Stuttgart wurden im September 1914 ge beten, nicht nur die Schulbücher, sondern möglichst alle Erzeugnisse des deutschen Buchhandels unter die bevorzugten Frachtgüter auf zunehmen, damit dem Buchhandel die Möglichkeit zum Verdienst in der für ihn ohnehin schweren Zeit einigermaßen gewahrt bleibe. Aus dem gleichen Grunde war Ende September 1914 der Vor stand genötigt, sich an die zuständigen Ministerien der deutschen Bundesstaaten zu wenden und ihnen den Wunsch zu unterbreiten, daß der Unterricht in allen Schulen voll aufrecht erhalten werde, und daß in den Vorschriften für die Anschaffung von Schulbüchern, Lehrbüchern und Lehrmitteln keine Einschränkung erfolgen möchte. Die verschiedenen Eingaben mit den daraus erfolgten Antworten sind im Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel veröffentlicht worden. Gemeinsam mit dem Vorstand des Unterstützimgsvcrcins Deut scher Buchhändler und Buchhandlungsgchülsen wurde ein Ausruf, dem Unterstützungsverein Kriegsbeiträge zuzusühren, im Börsen blatt erlassen. Dieser sollte in die Lage gesetzt werden, stellenlos ge- wordene Buchhandlungsgehilsen, unversorgt zurückgebliebene An gehörige der im Felde stehenden Buchhandlungsgehilsen und die Witwen und Waisen gesallener Angehörigen des Buchhandels zu unterstützen. Uber die eingegangenen Beiträge ist von Zeit zu Zeit im Börsenblatt Rechnung gelegt worden. Der jähe Ausbruch des Krieges schien leider zuerst auch das Vertrauen im Buchhandel in unberechtigter Weise zu erschüttern, da sich manche Firmen veranlaßt sühlten, den geschäftlichen Ver kehr durch Einschränkung des Rcchnungsverkchrs zu erschweren. Der Vorstand richtete daher am 31. August vor. Js. einen Ausruf an den deutschen Buchhandel, in dem er die Verleger bat, die Konten offen zu halten und den Sortimentern, die sie im Frieden kredit würdig befunden hätten, auch in Kriegszeiten unbeschränkt weiterzuliefern. Ferner wurde die Einräumung möglichst gün stiger Bezugsbedingungen befürwortet und allgemein der Wunsch ausgesprochen, in möglichst geringem Maße den Betrieb einzu schränken. Bei dieser Gelegenheit möchte der Vorstand auch einer von kollegialem Geiste getragenen Stiftung des Herrn Hermann Hillgcr in Berlin dankbar Erwähnung tun. Herr Hillger hat dem Borstand . L IN üb».— überwiesen, die in Einzelbeträgen von höchstens ckt 300.— als unverzinsliche Kriegsdarlehen, rückzahlbar etwa 6 Monate nach erfolgtem Friedensschluß, zur Linderung der Not im Sortiment gewährt werden sollen. Mit den zurückgczahlten Beträgen soll dann später eine Kriegsunterstützungsstistnng gebildet werden, aus deren Zinsen jährlich Summen von je .tt 100.— an Hinterbliebene solcher selbständigen Sortimenter oder Angestellten gezahlt werden, die sich in Not befinden. Zur Versorgung der Lazarette mit Lesestoff in einheitlicher Organisation hat sich in Berlin ein Gesamtausschuß gebildet und dem Roten Kreuz eingeordnet. Dem Arbeitsausschuß dieser Organi sation gehört auch der Erste Vorsteher des Börsenvereins an. Der Vorstand hat an die Mitglieder des Börsenvereins die Bitte gerichtet, sich an der Bereitstellung von Literatur zu dem erwähnten Zwecke in weitem Maße und mit größter Freigebigkeit zu beteiligen. Der Vorstand des Deutschen Verlegervereins hat sich diesem Ausruf an geschlossen. Unter Hinweis aus letzteren hat der Vorstand des Börsen- vereins an die Kreis- und Ortsvereine im deutschen Buchhandel die Bitte gerichtet, sich tatkräftig an der Sammeltätigkeit zu beteiligen, sowie weiter zur Wahrung der Interessen des Buchhandels sich mit dem sür ihre Bezirke maßgebenden Territorial-Delegierten für frei- willige Krankenpflege, mit den leitenden Personen vom Roten Kreuz, mit den Ausschüssen sür Innere Mission und anderen etwa schon 482 bestehenden Vereinigungen sür Beschaffung von Lesestoff it! Ver bindung zu setzen und ihre Mitarbeit bei der Versorgung der im Felde stehenden Truppen und der Lazarette zur Verfügung zu stellen. Die Liebesgaben des deutschen Buchhandels sind mit einem Stempel versehen worden, der aus die Herkunft der einzelnen Bücher hinweist und sie als unverkäuflich bezeichnet. Herzlichen Dank allen Spendern für die reichen Gaben, die es ermöglichten, den weitgehenden An forderungen zu genügen. Uber das Ergebnis der Sammlungen bis Mitte November 1914 ist ein Bericht im Börsenblatt Nr. 277 vom 30. November 1914 veröffentlicht worden, der auch ein Bild der in der Königlichen Bibliothek zu Berlin befindlichen Sammelstelle enthält. Zu Beginn des Krieges haben seitens der Militärbehörden um fangreiche Beschlagnahmen von Kartenwerken in Buchhandlungen stattgefunden. Aus Vorstellungen des Börsenvereins hat jedoch der Chef des Feldheeres bereits Mitte September angeordnet, daß der Vertrieb von Karten aller Maßstäbe freizugeben sei. Das feindliche Ausland hat über die Entstehung des Krieges, die deutsche Kriegführung und die Kriegslage unwahre Angaben verbreitet; weite Kreise haben sich deshalb die Aufklärung des neu tralen Auslandes zur Pflicht gemacht. Auch der Vorstand hielt es sür seine Ausgabe, unter den Buchhändlern des neutralen Auslandes aufklärend zu wirken und diese im Interesse der deutschen Sache zur Verbreitung der Wahrheit heranzuziehen; er hat ihnen deshalb wiederholt Druckschriften zugehen lassen und sie um ihre Mitwirkung gebeten. Der Ausbruch des Krieges hat die Internationale Ausstellung sür Buchgewerbe und Graphik Leipzig 1914, die am K. Mai 1914 in Gegenwart Sr. Majestät des Königs Friedrich August von Sachsen ihre Pforten geöffnet hatte, schwer beeinträchtigt; die weiten Hallen und das sonst so belebte Ausstellungsgelände waren verödet, da der Fremdenstrom ausblieb und das ursprüngliche rege Interesse er lahmte. Der Besuch wurde erst im September wieder etwas besser, konnte aber auf das finanzielle Fehlergebnis keinen Einfluß mehr haben. Die hohe Bedeutung der Ausstellung sür das gesamte Buch gewerbe und die Kultur hat sich klar erwiesen, und diese Überzeugung möge ihren Gründern und Mitarbeitern eine Genugtuung bieten sür die von ihnen aufgewendete Mühe und Sorge. Die wahren Flüchte der Ausstellung werden sicherlich nicht ausbleiben, wenn erst einmal die Zeiten wieder ruhiger geworden sind. Die Eröffnungs feier °tzer Ausstellung nahm einen erhebenden Verlaus, Sachsens Königshaus und zahlreiche bedeutende Persönlichkeiten, sowie Ver treter der ausländischen Staaten, die die Ausstellung beschickt hatten, nahmen an ihr teil. Bei dem nachfolgenden Rundgang geruhte Se. Majestät der König auch die in einem Pavillon untergebrachte Ausstellung des Börsenvereins zu besichtigen und längere Zeit in ihr zu verweilen. Der Börsenverein hatte keine Kosten gescheut, um in vornehm angemessener Weise nicht nur die besten Stücke seiner Sammlungen zu zeigen, sondern auch ein abgeschlossenes Bild seines Wirkens zu geben. Besondere Beachtung sand das fertige Gipsmodell der Deutschen Bücherei, das die künftige riesige Aus dehnung dieses Werkes vor Augen sührte. Unsere Ausstellung hat deshalb auch allgemeine Anerkennung gesunden, wie zahlreiche Äuße rungen in der Presse beweisen. Das Preisgericht hat dem Börsen verein den Staatspreis zuerkannt, das Direktorium der Ausstellung ihm zur Erinnerung die Königlich Sächsische Staatsmedaille über reicht. Die Ausstellung hatte eine große Anzahl Versammlungen und Kongresse nach Leipzig gezogen; so sand u. a. am 4.-6. Juli 1914 der Allgemeine Deutsche Buchhandlungsgehilsentag statt, dessen Teilnehmer auch zahlreiche buchgewerbliche Stätten und das Buchhändlerhaus besuchten. Zur Unterstützung des Gehilfentages wurde von uns ein Beitrag von ckl 500.— gewährt. Die Ausstellung war auch Veranlassung sür den Deutschen Bibliothekarverein, den Bibliothekartag am 3. Juni 1914 und sal zende Tage in Leipzigs Mauern abzuhalten. Um den guten Be-
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