Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.09.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-09-01
- Erscheinungsdatum
- 01.09.1915
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19150901
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191509011
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19150901
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1915
- Monat1915-09
- Tag1915-09-01
- Monat1915-09
- Jahr1915
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nr. 2»2. jährlich frei G§ichöf1sstelle oder 36 Mark ^!^>ostü^erwsifung ^ ^r '^ 6. N^M. statt IS M. 6to?/eng^ej uchewerden 0 r 3^ M?rö" j?hr!nH?E<Ä Ru n d^^lgt^ ^ ^aUm RTMäMÄMrstMerW'ö'eMMW'M Leipzig, Mittwoch den I. September ISIS, 82. Zahrs-rsg. Redaktioneller Teil Llrheberrechtseintragsrolle. Leipzig, In der hier geführten Eintragsrolle ist heute folgender Eintrag bewirkt worden: Nr, 483, Frau Professor Emilie Schwarzlose in Neu kölln meldet an, daß Herr Professor l)r, Friedrich Wilhelm Schwarzlose, geboren am 7, Oktober 1830 zu Berlin, ge- storben am 7, Juni 1900 zu Berlin, Urheber der nachge- nannten, im Verlage der Berliner Verlagsanstalt von Otto Cray Pseudonym erschienenen Werke sei: Erscheinungs jahre: 1, Der perfekte Franzose, Erster Teil, von vr, Eugene Morville 1885, 2, Der Perfekte Deutsche, von vr,F,W, Grimm 1885, 3, Mir oder Mich, von vr, F. W, Grimm, 1890, 4, Der perfekte Franzose, Zweiter Teil, von vr, Eugene Morville 1891, 5, p'öclw de Paris, von vr, E, Morville , , 1891, Tag der Anmeldung: 26. Juli 1915, Eintr,.R, 18, Leipzig, am 25, August 1915, Der Rat der Stadt Leipzig als Kurator der Eintragsrolle, (Deutscher Reichsanzeiger Nr, LOS oom 28, August 1913,) Kreisveretn Mecklenburgischer Buchhändler. Jahresbericht über die Zeit vom 1. Juli 19l4 bis 30, Juni 1915, .Vorgetragen in der Vorstandssitzung am 8, August 1915 in Rostock, Europäischer Hof. Gewaltige Ereignisse sind seit unserem letzten Bericht ge schehen, Ernste Zeiten brachen über unser Vaterland herein und haben ivcht nur unseren Beruf, sondern auch jeden einzelnen von uns in ihren Bann gezogen. Die große Zahl der Feinde, die Deutschland bedrängen, die Verleumdung und Lüge, die gegen uns fast allerorten ins Feld geführt werden, die lange Dauer des uns aufgezwungenen Kainpfes greifen tief in alle Lebensbe dingungen ein, fordern von jedem zahllose Opfer, Alle wirtschaft lichen Verhältnisse, alle Grundlagen geschäftlichen Wirkens haben andere Gestalt angenommen, ihre persönliche Anschauung verloren und können nur im Lichte der Allgemeinheit richtig erkannt wer den, Wer sich dieser völligen Veränderung nicht anzupassen weiß, erleidet empfindlichen Schaden, ja gerät in Gefahr, zugrunde zu gehen. Kein Beruf ist Wohl mehr durch den Krieg beeinflußt worden als der Buchhandel, weil in ihm der Pulsschlag des nationalen Lebens am lebhaftesten gefühlt wird, alle wirtschaft lichen und geistigen Impulse das Zünglein seiner Wage beeinflussen und in seiner Produktion zum Ausdruck kom men, Schon der Beginn des Krieges traf den Buchhandel mit wuchtigen Schlägen, Große und ertragbringende Werte des Ver lags wurden zerstört, der Verkehr stockte fast gänzlich, Treue und Glauben verloren plötzlich ihre Bedeutung, »ud wilder Eigennutz trieb die giftigsten Blüten, Es schien, als ob ein Teil des Ver lags noch einheimsen und retten wollte, was zu retten sei vor dem Hereinbrcchen der Kriegsflut! Verlagsgeschäfte, mit denen man seit Mcnschenaltern in ungetrübtem Verkehr gestanden, lieferten plötzlich nur bar bei direkter Nachnahme oder gar nur gegen vor herige Einsendung des Betrags; dabei wurden die Lieferungen im mer mehr hinausgeschoben, 8, auch 10 Tage nach Aufgabe der Bestellung trafen die direkten Sendungen aus Berlin oder Leipzig erst ein, Fakturen und Absendungsdaten lagen oft 4—8 Tage aus einander, Einzelne Kommissionäre verloren völlig die ruhige Über legung, erließen Bekanntmachungen ohne rechtliche Unterlagen über Einlösungsverweigerungen und Kreditstörungen und waren aus Geschäftsfreunden mit einemmal Geschäftsfeinde geworden. Gottlob dauerte dieser Zustand nicht lauge. Es wurde bald ein Ausgleich geschaffen. Dazu kam die Kalamität der Bahnsperre, Durch die Benutzung der Bahnen für militärische Zwecke stockte und staute sich der Güterverkehr in bedenklicher Weise, Es tra fen zu Anfang des Krieges mehrfach die ganze Woche hindurch überhaupt keine Büchersendungen ein. Ein Teil des Personals eilte zur Fahne, gerade im Bezirk unseres Kreisvereins auch ein großer Teil der Geschäftsinhaber, Geeigneter Ersatz war nicht zu beschaffen, und wo er gefunden wurde, stellte er erhöhte Ge haltsforderungen, So sah es im August rmd September vorigen Jahres in vielen Geschäften gar wenig tröstlich aus. Sind doch von unseren 43 Kreisvereinsmitgliedern gleich zu Anfang 10, her nach noch 8 ins Feld gerückt und mutzten ihre Geschäfte verwaist zurücklassen. Schon in den ersten 2 Monaten starben von unse ren Mitgliedern 3 den Heldentod fürs Vaterland, In den kleinen Städten, die keine Garnison haben, hat sich der Absatz der Bücher seit Beginn des Krieges gewaltig ver ringert; an manchen Orten ist er unter die Hälfte des sonstigen Umsatzes herabgegangen, woran auch das Weihnachtsgeschäft nichts änderte; in den größeren Städten, die Garnison haben, d, i, Rostock, Schwerin, Wismar, Güstrow, Parchim, Neu brandenburg und Neustrelitz, ist der Ausfall nicht so bedeutend. Man kann ihn für dort auf etwa ein Drittel veranschlagen. Die Abonnements sind bei Zeitschriften und periodischen Werken man- cherorten sehr zurückgegangen. In größeren Orten ist durch die Kriegsgeschichte in Lieferungen und Kriegszeitschriften dieser Rückgang reichlich wieder ausgeglichen, auch ist der Absatz der Kriegskarten ein recht bedeutender gewesen und hält auch jetzt noch an. Besonders die neuen Veröffentlichungen von Velhagen L Klasing und Ravenstein erfreuen sich der Gunst des Publikums, Andere Kriegsschriften, Briefe, Berichte, politische Betrachtungen, wie auch Porträts von Fürsten und Heerführern, Postkarten, reli giöse und Politische Schriften sind ebenfalls in großer Menge abgesetzt worden. Der Ausfall an wissenschaftlicher und belle tristischer Literatur ist aber dadurch lange nicht gedeckt. Es hat sich auch in unserem Bezirk ganz allgemein gezeigt, daß die besseren, wohlsituierten Kreise eine weitgehende Einschränkung im Bllcher- einkauf sich auferlegtcn, was ganz besonders im Weihnachtsge schäft sich bemerkbar machte. Ist der Weihnachtsabsatz in der Anzahl der verkauften Bücher auch Wohl nicht geringer gewesen als sonst, so wurden doch nur ganz billige Sachen gekauft; Bücher, deren Preis 3 überschritt, sind sehr schwach gegangen. Die ' 1209
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder