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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.09.1926
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1926-09-18
- Erscheinungsdatum
- 18.09.1926
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1926
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X: 218, 18. September 1926. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. »Hauff« Verein jüngerer Buchhändler E. V. zu Stuttgart. — Die am 8. September abgehaltene Generalversammlung brachte einige Änderungen in der Zusammensetzung des Vorstandes. An Stelle des Kollegen Otto Stössel (i. H. Umbreit L Co.) trat Friedrich Weidemeier (i. H. Cotta) in das Amt des 1. Vorsitzenden und an Stelle von Gerhard Bowitz der neu eingetretene Kollege Feodor Müller (i. H. I. Heß Sortiment) als 1. Schriftführer. Außerdem wurden die Herren Otto Stössel und vr. pkil. Arndt Ledig (i. H. Union) mit der Leitung literarischer Diskussionsabende und der Förderung fach licher Bildungsbestrebungen im Nahmen des Vereins betraut. Von besonderem Interesse war, daß dank dem Entgegenkommen der Firma Koch, Neff L Oetinger G. m. b. H. L Co. und der liebenswürdigen Vermittlung ihres Geschäftsführers, des Herrn Jünnemann, künftig zwei Räume im Turm des Eberhardbaus den Zwecken des »Hauff« zur Verfügung stehen werden. Mitteilungen über die Art der Ver wendung der Räume sollen in Kürze folgen. A. R. Aushebung des Kundenrabatts an Musiklchrcr in Dänemark. — Dieser Beschluß wurde auf der dritten Hauptversammlung des Däni schen Musikalienhändler-Vereins gefaßt. Er hebt zunächst einmal jeg liche Gewährung eines Rabatts sowohl an Musiklehrer wie auch an Privatpersonen auf. Eine Ausnahme hiervon sollen nur die däni schen (und auch die fremden) Orchester-Ausgaben bilden, auf die ein Nachlaß von 10A gewährt werden darf. Dies gilt allerdings nur für die Mitglieder des genannten Vereins, doch ist zu hoffen, daß auch Nichtmitglieder, schon in ihrem eigenen Interesse,^ sich an diese neue Regelung halten werden. Beschlußgemäß hat jedes Mit glied des Musikalienhändler-Vereins die Ladenpreise des Original verlegers einzuhalten, auch in solchen Fällen, in denen das Mitglied den Alleinvertrieb eines ausländischen Musikverlcgers innehat. Ebenso darf von jetzt ab nur noch zu den derzeit gültigen Ladenpreisen verkauft werden, doch können etwaige Vorräte aus früheren Be zügen noch zu den vom Verleger festgesetzten Näumungspreisen abge stoßen werden. übersteigt der Vorrat an solchen Lagerexemplaren die 25, dann sind sie sofort an den Alleinvertreter des betreffenden Verlegers (der übrigens möglichst zum Oviginal-Verlegerpreis, bzw. Rabatt liefern soll) zwecks Abstempelung und Rückgabe einzusenden. Boi Abstoßung von N e st a u f l a g e n sind die Verleger ver pflichtet, ihre Vorräte auch dem gesamten (dänischen) Buch- und Musikalienhandel zu den gleichen Bezugsbedingungen anzubieten, die sie jedem beliebigen Abnehmer zugestehen würden. Dieser Beschluß, der gleichzeitig eine Satzungsänderung des Musikalienhändler-Ver eins zur Folge hatte, verbietet auch jede Prämie oder Zugabe beim Einkauf von Musikalien. Die Mitglieder des Vereins werden auch mit entsprechenden Hinweisen versehene Plakate erhalten, die sie in ihren Geschäftsräumen zwecks Orientierung (und reibungsloserer Aus einandersetzung mit den Betroffenen) aushängen können. F. V. Daö deutsche Buch in Amerika. — Bezugnehmend auf den Artikel von vr. Fritz Körner, Hamburg, im Bbl. Nr. 188, tut es mir leid, zu sehen, daß Herr vr. Körner die Propaganda für das deutsche Buch in den Vereinigten Staaten für aussichtslos hält und den deutschen Verlag entmutigt, sich intensiv in Nordamerika dafür einzusetzen. Wenn Herr vr. Körner z. B. die Ansicht ausspricht, daß die hiesigen deutschen Zeitungen dem Untergang geweiht sind, so dürfte dies doch nicht ganz richtig sein, denn die Chicagoer »Abendpost« allein hat eine größere Auflage als all die von ihm angeführten Zeitungen in Süd- und Zentralamerika. Die Zeitung erzielte, wie ich aus verläßlicher Quelle weiß, im vorigen Jahre einen Reinprofit von weit über 50 000 Dollar, trotzdem sie keinesfalls die beste und einflußreichste deutsche Zeitung des Landes ist. Es dürfte die Leser des Börsenblattes interessieren, daß zurzeit ein Plan vorliegt, hier in Chicago ein dreißig Stock hohes Haus zu erbauen, in dem sämtliche deutschen Vereine der Stadt untergebracht werden sollen und dem auch ein großer Lesesaal sowie eine deutsche Bibliothek angegliedert werden dürften. Dies ist gewiß ein Zeichen, daß das hiesige Deutschtum langsam zu sich zurück findet und daß infolgedessen das Interesse am deutschen Buch zu wach sen beginnt, anstatt abzunehmen. Ich bin nicht in der Lage, Ziffern zu nennen, doch bin ich überzeugt davon, daß selbst heute schon der Export «deutscher Bücher nach Amerika ein ganz gewaltiger ist, und selbst wenn manche Verleger Enttäuschungen erlitten haben, so wäre es ganz unrichtig, die Flinte ins Korn zu werfen und das deutsche Buchgeschäft in den Vereinigten Staaten links liegen zu lassen. Ich glaube, die in meinem letzten Artikel (siehe Bbl. Nr. 91 u. 117) ausgesprochene Anregung, den hiesigen Zeitungen Besprechungs-Exem plare zu senden, scheint eingeschlagen zu haben, und wenn vielleicht die Besprechungen noch nicht in derartig großem Maße stattfinden als es wünschenswert wäre, so ist immerhin ein guter Anfang gemacht und bei einiger Ausdauer ein günstiger Erfolg zu erwarten*). In der letzten Nummer der Münchener Zeitschrift »Der Zwtebel- sisch« wird der gleiche Gedanke verfochten, und ich hoffe, daß der deutsche Buchhandel dem deutsch-amerikanischen Buchhandel jede nur irgendwie mögliche Unterstützung angedeihen läßt und ihm darin zur Seite steht, den schweren Kampf um das deutsche Buch zu erleichtern. Oswald Brod (Brentano s Jnc., Chicago). Aus den Vereinigten Staaten von Amerika. — Der »Manager« des Verlagshauses Stokes Company erzählt unter der Überschrift: »Vereinigung schafft es«, wie ein neues Buch durch die vereinigten Werbebemühungen des Verlegers und der Sortimenter »gestartet« wor den ist. Das Buch: »Lean Sabreur« hatte vom gleichen Verfasser Major Wren einen gutgehenden Vorgänger in: »keau Loste«, und darauf baute die Werbung. Der Verlag zeigte dein Buchhandel an, daß dieser ihm helfen müsse: »200 000 Stück von einem anderen Lean Loste zu verkaufen«. Ein Künstler wurde beauftragt, eine Riesennachahmung des Buches selbst zu schaffen (a Ziant ropliea). Da nicht jeder Sorti menter Platz für so ein Ungetüm hat, wurde gleichzeitig ein drei Fuß großes Plakat mit der Wiedergabe des Umschlages geschaffen. Dann wurde noch ein kleineres Plakat gedruckt, Briefe wurden verfaßt, der Rundfunk mußte das große Ereignis des neuen Buches Hinausrufen, zwei große Tageszeitungen muhten die erste ganze Anzeigenseite her geben, und einen Monat vor der Ausgabe wurden 300 000 Postkarten verschickt: 11 Riesenbücher und 160 der großen Plakate konnten untergebracht werden. Der Erfolg überstieg die Erwartungen. Betont wird aber, was der modernen amerikanischen Werbung jetzt als Grund lage gilt: »Beste Ware«. Es war ein gutes Buch, ein bekannter Ver fasser und als dritte Notwendigkeit eben die betonte Werbezusammen arbeit von Verlag und Sortiment. Daß alle drei Umstände Zusammen kommen, ist freilich nicht so oft zu erwarten. Ob es das dritte Mal glücken würde, ist fraglich. Letzteres zeigt ein kleiner Aufsatz, der »Die zehn besten Bücher« überschrieben ist und eine Liste enthält, die vor 10 Jahren ausgestellt wurde. Der Verfasser sagt, daß mindestens fünf dieser besten Bücher heute vergessen sind und von deu anderen fünf die meisten bei den heutigen Lesern nur noch einen Achtungserfolg genießen. — Ein eigenartiges Preisausschreiben erläßt der Verleger der amerikanischen Schriftstellerin Edna Fcrber. Deren neues Buch soll angekllndigt werden; der Verleger gibt in Uublisbers' XVeekl^ den Anzeigcnentwurf. In der Mitte ist ein offener Platz. Für den besten Text, der diesen Platz ausfüllen soll, gibt der Verleger an Buchhändler oder deren Mitarbeiter 50 Dollars und einige Trostpreise von 10 Dol lars. Es sollen 50 Worte angegeben werden mit der besten Empfeh lung des Buches, die aber keine Superlative enthalten soll. Jeder, der mit einem Briefbogen mit gedrucktem Kopf einer Buchhandlung an den Verlag schreibt, erhält zunächst ein Frcistück des neuen Buches. Dem Zustand der in den Vereinigten Staaten so häufigen Halb bildung wird Rechnung getragen durch die Gründung des Klubs: Ein Buch im Monat. Die Mitglieder erhalten monatlich so pünktlich wie »ihre Magazine« ein Buch zugestellt, von dem man spricht und das von fünf angesehenen Schriftstellern aus den Neuerscheinungen aus- gewählt worden ist. In der Begründung dieser Neufchöpfung heißt es: »Es ist peinlich für einen Nichtleser, der in eine größere Gesell schaft gerät, in der man von neuerer Literatur spricht, sich aus der Unterhaltung zurllckziehen zu müssen wie eine Schildkröte, die ihren Kopf einzieht, usw, . . . daher treten Sie dem Klub bei: ,X-6ook-tke- Uoutd'«. Sch. Urheberschutz. — Bei Verletzungen des literarischen, künstlerischen und gewerblichen Urheberrechts, soweit sie als Vergehen strafbar sind, wird nach der Strafprozeßordnung die öffentliche Anklage von der Staatsanwaltschaft nur dann erhoben, wenn dies im öffentlichen Interesse liegt. Jetzt ersucht der Justizminister in einer Allgemeinen Verfügung die Staatsanwaltschaften, im Hinblick auf die wirtschaft liche Notlage, in der sich viele der von Urheberrechtsverletzungen be troffenen geistigen Arbeiter befinden, bei der Prüfung der Frage des *) In diesem Zusammenhang sei auch ganz.besonders auf das Nachwort der Auslandabteilung des Börsenvereins zu den im Bbl. Nr. 202 veröffentlichten zwei Briefen nach Amerika des »Zwiebelfisch« hingewiesen. 1141
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