Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.12.1885
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- 1885-12-24
- Erscheinungsdatum
- 24.12.1885
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- Deutsch
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297, 24. Dezember 1885. Sprechsaal. 6607 Sprechsaal. ^ Stcmpelfrciheit der Kolportage-Büchrrvcrzeichnifsr. Die hiesige Polizeiverwaltung hatte für die Genehmigung der Verzeichnisse von Kalendern, welche durch Kolporteure im Umherziehen ver laust werden, 1 50 H Stempelsteuer ver langt. Aus meine deshalb an die Provinzial- Steuer-Direktion in Breslau gerichtete Anfrage erhielt ich soeben nachstehenden Bescheid: Breslau, den 19. Dezember 1885. Auf die Anfrage vom 19. v. M. erwidere ich, daß die von den Verwaltungsbehörden zu erteilenden Genehmigungen der Verzeich nisse derjenigen Druckschriften rc., welche im Umherziehen seilgeboten werden dürfen (8 56 Absatz 4 der Gewerbe-Ordnung vom 1. Juli 1883) einer Stempelabgabe nicht unterliegen. Ich habe die Polizei-Verwaltung dortselbst hiervon in Kenntnis gesetzt. Der Provinzial-Steuer-Direktor. Schulz. Ich erlaube mir diesen Bescheid hier mit zuteilen, da die hiesige Polizei-Verwaltung nicht die einzige sein dürste, welche eine Stem pelabgabe verlangte, lediglich deshalb, weil Stempelsreiheit nicht vorgeschrieben ist. Grünberg. W. Levysohn. Zur Börsrnblattfrage. Wir erhielten folgende Zuschrift: Berlin, 20. Dezember 1885. Geehrte Redaktion! Aus Seite 6546 der Nr. 293 des Börsen blattes finde ich einen Aufsatz »Wünsche, welche bei Reorganisation des Börsenblattes Berück sichtigung finden dürften«, unterzeichnet niit k'.U. Diese »Wünsche« haben jo sehr meinen Beifall gesunden und stimmen so mit meinen eigenen Ansichten überein, daß ich mir gestalten möchte, diese- ganz besonders zur Berücksichtigung zu empfehlen. Ich gehöre seit 1871 fast ununterbrochen dem Buchhandel an und lese seit dieser Zeit das Börsenblatt täglich; selbst während der 4>^ Jahre, in denen ich Bibliothekar (des hiesigen Kunstgewerbe-Museums) war, habe ich das Börsenblatt regelmäßig verfolgt und bei meine» bibliographischen und amtlichen Arbeiten benutzt. Ich darf mir daher vielleicht ein Urteil erlauben darüber, was gut und praktisch darin ist, was nicht. Um meinen Standpunkt kurz zu bezeichnen, muß ich sagen, daß das Börsenblatt ein Organ ist, wie es keine andere Nation besitzt in Bezug aus Reichhaltigkeit und Zuverlässigkeit, sowie aus Anordnung. Der Bewegung, welche in jüngster Zeit aus Anlaß der veränderten Ge staltung der Inserate entstanden ist, kann ich mich nicht anschließen, weil ich es für ziemlich irrelevant halte, ob die Inserate ein- oder mehr spaltig zum Abdruck gelangen, und weil ich die bisher von verschiedene» Seiten, namentlich Dresden und neuerdings wieder München geltend gemachten Bedenken mehr für eine lokal-parti- kularistische Meinungsäußerung, denn für eine wirkliche Tendenz halte; außerdem mag ich die von kleinlicher Knauserei (vermehrter Umfang undhöheres Porto) hergenommenen Ausstellungen erst recht nicht anerkennen: wem das Porto für direkte Zusendung zu hoch ist, der mag sich dar Blatt durch seinen Kommissionär mit dem Ballen oder Postpaket senden lassen. Für die Einführung des Postdebits glaube ich allerdings stimmen zu sollen; ich teileHdurch- aus nicht die Ansicht vieler, daß das Börsen blatt Alleingut des Buchhandels sein müsse; diesem kann es nur nützen, wenn das Blatt in Bibliotheken, Ministerien rc. gehalten und ge lesen wird. Ich hatte bereits oben gesagt, daß ich das Börsenblatt auch in bezug auf seine Anordnung für ein vortreffliches Organ halte. Dies schließt indes nicht aus, daß noch manches geschehen könnte, um es noch übersichtlicher zu machen. So muß ich dem mit l?. N. gezeichneten Artikel darin vollständig beipflichten, daß eine Scheidung der Rubrik »Erschienene Neuig keiten« in u) Nova und d) Neue Aus lagen rc. ganz vortrefflich wäre. Ich möchte hier nur noch hinzufügen, daß es die Übersicht lichkeit erheblich steigern und ein rasches Durch sehen wesentlich erleichtern würde, wenn sämt liche Spalten einer Seite mit Kolumnentiteln versehen würden, so daß man stets genau weiß, in welcher Rubrik man sich gerade befindet; also etwa so: Nr. 297, 24. Dezember 1885. 6501 Künftig ersch. Bücher. Angebotene Bücher. Gesuchte Bücher. Dementsprechend müßte eben das Arran gement von dem Metteur-SN-PUASS getroffen werden; es würde nichts schade», wenn selbst einmal '/, oder '/g Spalte Raum frei bliebe! Die Teilung, wie sie für »Erschienene Neuigkeiten« in Vorschlag gebracht ist, müßte auch für die Abteilung »Fertige Bücher« gelten. Die jetzige Einrichtung »Verzeichnis künftig erscheinender Bücher« am Kopf des Anzeige- blattes gefällt mir gar nicht; dies Verzeichnis nützt dem Benutzer des Blattes sehr wenig und erfordert von seiten der Redaktion wahrscheinlich einen Aufwand von Mühe, der in keinem Ver hältnis steht zu dem eventuellen Nutzen, den dieses Verzeichnis unter Umständen einmal hat; ich selbst benutze es nie. Die Angabe der Titel in »Erschienene Neuigkeiten« ist ganz unzulänglich für bibliographische Arbeiten. Angabe der Tafeln und sonstigen Illustrationen, sowie des Umfanges eines Buches ist hier ganz unerläßlich, zumal unter dieser Rubrik eine ganze Menge Werke zur Anzeige komme», welche im Anzeigeblatt entweder gar nicht oder nur als »künftig er scheinend« angezeigt waren, mithin für den Bibliographen verloren gehen, da dieser ein Buch doch erst in seine Arbeiten aufnehmen darf, nachdem es wirklich erschienen ist. Gegen die Beigabe einer Kritik, wie I'. Ll. vorschlägt, möchte ich mich entschieden aus sprechen. Diese würde, wenn sie der Verleger giebt, keine rein objektive sein, wenigstens in der Mehrzahl der Fälle; hat der Verleger der artige Gelüste, so mag er ihnen in seinen In seraten, Prospekten rc. frönen — aus seine Kosten! Die »Separatdrucke der Novitätenverzeich nisse« sind eine gute Idee, die aber leider am Kostenpunkte scheitern wird. Soll der Satz so umgebaut werden, um diese Zettel-Kataloge her zustellen, so kostet das erfahrungsgemäß mehr als Neusatz. Schade! Und schließlich wäre keinem das Format der Zettel recht, wahrschein lich mir selbst nicht. Mit der Bitte, die wenigen brauchbaren Vorschläge, die ich mir erlaubt habe, gelegent lich zu benutzen Hochachtungsvoll E. Rudolph, Dessauerstr. 6. S^V. Portotarif für Drucksachen. In Nr. 281 erschien eine Anregung zur Abänderung des Portolarifes für Drucksachen. Die Bedenken, welche an maßgebender Stelle gegen die vorgeschlagene Zwischenstufe von 5 Ä für 100 oder 150 Gramm Maximal gewicht offenbar vorhanden sind, müssen sehr schwerwiegender Natur sein. Es wird daher nichts schaden, einmal einen anderen, neuen Vorschlag vorläufig hier zur eventuellen Dis kussion zu stellen. Geht man von der Ansicht aus, daß Groß industrielle und Buchhändler durch ihren Massen versand von Prospekten, Cirkularen, Preisver zeichnissen u. dergl. einen wesentlichen Teil zu den Posteinnahmen beitragen, während das übrige große Publikum nur ab und zu der artige Sendungen macht, — so dürste es wohl am Platze sein, daß seitens der Postbehörde für die ersteren ein Specialtarif eingesührt würde. Ich denke niir die Sache in der Weise, daß sür einzelne Drucksachensendungen bis zum Maximalgewicht von ca 125 Gramm ein 5 Pfennig-Porto eingesührt würde; dagegen das 3,Pfennig-Porto nur für Bücherbestellzettel und gedruckte offene Karten beizubehalten wäre. Ein Specialtarif sür Drucksachen (Prospekte, Preislisten u. s. w.) im Maximal gewicht von je 50 Gramm hätte cinzutreten: bei mindestens 100 Sendungen einer Firma aus einmal: L 3 Pfennig; bei mindestens 500 Sendungen: L 2 Pfennig; bei mindestens 1000 Sendungen: L I Pfennig. Ein rühriger Geschäftsmann, welcher bis her z. B. nur etwa 300 Cirkulare (ä, 3 Pf. — 9 Mk.) versandte, wird keinenfalls auf dem alten Satz von 300 Exemplaren stehen bleiben und sich über die Portoersparnis freuen; son dern er wird die günstige Gelegenheit benützen und für nur 10 Mk. Porto 500 Exemplare versenden. IV. 8. Warnung. Die Herren Verleger und Antiquare seien hiermit nachdrücklichst vor Anknüpfung von Geschäftsverbindungen mit der sogenannten »^Asnos cle In librairis ötran^öre in Passy-Paris, Rue de la Pompe 70« (vgl. Anzeige im B.-B. vom 14. d. M.) gewarnt. Hinter dieser — in Wirklichkeit gar nicht existierenden — Firma verbirgt sich ein gefähr licher Jndustrieritter Namens Pape, dem viele deutsche Antiquare schon zum Opfer gefallen sind, und der seine exploitierende Thätigkeit jetzt auch auf den Verlagsbuchhandel auszudehnen im Begriffe steht. Paris, 21. Dezember 1885. H. Wetter.
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