Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.05.1927
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- 1927-05-06
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x° 106, 7. Mai 1927. Redaktioneller Terl. eintretende Steigerung der Spesenlast auf den Verbraucher abzu wälzen. Die notwendige Folge wäre eine Auslösung neuer Lohnfor derungen, wie das gerade in letzter Zeit bei der Erhöhung der Mieten in Erscheinung getreten ist. Damit wurde aber die gesamte Preis bildung wieder in eine Bewegung gebracht, deren Ausgang nicht abzu sehen ist. Es mutz u. E. oberste Pflicht der staatlichen Betriebe sein, von sich aus bis zur Grenze letzter Möglichkeiten alles zu tun und dafür einzutreten, daß die Stabilität der Warenpreisbildung und das Ver trauen der Konsumcntenschaft in die Festigung der wirtschaftlichen Ver hältnisse erhalten bleibt; die öffentlichen Betriebe sind es ihrer Ver antwortung gegenüber der Gesamtheit schuldig, nicht die ersten zu sein, die die Steine des Gebäudes der Preisbildung lockern und damit Dieses Gebäude selbst gefährden und ins Schwanken bringen. Der Buchhandel aller Zweige würde durch die Erhöhung der Post gebühren ganz besonders schwer getroffen. Eine weitere Verteuerung seiner Produkte muß als unmöglich bezeichnet werden. Die geschwun dene Kaufkraft weiterer Bevölkerungsschichten hat sich schon derart hemmend im Absatz ausgewirkt, daß dessen weitere Einschränkung un tragbar ist. Eine Übernahme der durch Erhöhung der Postgebühren .zu erwartenden Spesenlast auf eigene Schultern könnte nur auf Kosten des ohnehin schon aufs äußerste beschränkten Gewinnes erfolgen. Wie Viele Firmen sind jetzt schon notleidend; ihre Zahl müßte sich weiterhin Vermehren. Mehr vielleicht als in anderen Gewerbezweigen spielen für den Buchhandel die Beförderungsgebühren eine besondere Rolle. Infolge der Einschränkung des Betriebskapitals hat sich das Sortiment mehr und mehr gezwungen gesehen, zu Einzelbestellungen beim Verlag über zugehen, wie sich andererseits auch der Absatz im Sortiment selbst zer splittert hat. Die Erhöhung der Spesenlast muß nicht zuletzt auf diese Wandlung im buchhändlcrlschen Verkehr zurttckgcsührt werden. Der Absatzrückgang hat aber auch zur Folge gehabt, daß zum Festhalten alter und zur Gewinnung neuer Kundschaft in weit umfangreicherem Maße als in früheren Zeiten Werbung getrieben wird. Diese würde durch eine Erhöhung gerade des Drucksachenportos unheilvoll beein flußt werden. Wenn sonach aus den angekündigten Maßnahmen der Reichspost verwaltung für den Buchhandel selbst schwerwiegende wirtschaftliche Nachteile erwartet werden müssen, würden sich diese sicher auch in kul tureller Hinsicht für die Allgemeinheit schädlich auswirken. Die Mög lichkeit billiger Prospektversendung fördert den Absatz des guten Buches, denn es bringt dieses bis in die entlegensten ländlichen Winkel. Iällt aber diese Propaganda weg, so treten erfahrungsgemäß vielfach geistige Produkte an die Stelle guter Literatur, deren Verbreitung im Interesse der Volksbildung nicht zu begrüßen ist. Es bleibe dahingestellt, ob die Erhöhung der Gebühren nach der Finanzlage der Neichspostverwaltung notwendig ist; nach den letzt«* Ausweisen scheint uns das nicht der Fall zu sein, da die Einnahmen im Januar 1927 noch gestiegen, die Ausgaben aber zurttckgcgangen sind. Wir halten uns aber für verpflichtet, mit allem Nachdruck zu betonen, -aß die Reichspostverwaltung nicht in erster Linie fiskalische Gesichts punkte zu vertreten, sondern bei ihren Maßnahmen das Wohl der Ge samtheit des Volkes und seiner Gewerbezweige im Auge zu behalten hat. Mit vorzüglicher Hochachtung Der Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. M. Röder, Erster Vorsteher. Portocrhöhung. — Im Hinblick auf die Gefahren, die dem Buchhandel durch die beabsichtigte Portoerhöhung drohen, und um Material für die Abwehr zu sammeln, wäre es erwünscht, wenn möglichst viele Firmen uns Mitteilung darüber machten, welchen Prozentsatz vom Umsatz sie für Porti ausgeben. Jubiläum. — Ein Jubiläum besonderer Art kann die Firma August Lax, Verlags- und Sortimentsbuchhandlung und Buch druckerei in Hildes he im, am 9. Mai d. I. begehen. Es handelt sich nämlich nicht bloß darum, daß die Buchhandlung dieser Firma am genannten Tage das ehrwürdige Alter von 75 Jahren erreicht, sondern, wie die folgenden kurzen Daten zeigen, zugleich um ein selten schönes Familicnjubiläum, das die Freude all derer erwecken muß, die den Wert der geradlinigen, stetigen Arbeit erkannt haben. Am Kantatesonntag 1852 eröffncte der Großvater des jetzigen In habers, August Lax, eine Buchhandlung, die er der bereits 20 Jahre bestehenden Kunsthandlung und der 1849 gegründeten Buchdruckerei an- gliedcrte. Zehn Jahre später trat ihm sein Sohn August Lax nach guter Vorbildung in Hannover und Cassel in der Führung des Ge schäfts an die Seite, das er 1870 nach dem Tode des Gründers allein übernahm. Seinem rastlosen Fleiß und seiner großen Umsicht gelang es, das Geschäft zu hohem Stande und allgemeinem Ansehen zu brin gen. In der Verlagsabteilung ist es besonders die Herausgabe der Sumpfschen Physikbücher und der reichen niedersächsischen Heimatlitera tur, die die Firma weithin bekannt machte. — Am 29. März 1902 — vor 25 Jahren — trat der jetzige Inhaber des Geschäfts, August Lax, in die Firma ein, nachdem er sich bei v. Zahn L Jaensch in Dresden, in der Hofbuchhandlung W. Frick in Wien und bet Westermann in Braun schweig die zu seinem Berufe nötigen Kenntnisse erworben und außer dem durch Studium in Heidelberg und längeren Aufenthalt in England seinen Gesichtskreis erweitert hatte. Nach dem Tode seines Vaters am 19. März 1914 führte er das Geschäft allein weiter, das, wie so viele andere, unter den Folgen der Kriegs- und Inflationszeit sehr zu leiden hatte. Nach dem Eintritt stabiler Wirtschaftsverhältnisse aber gelang es ihm, die Firma in raschem Anstieg wieder zur alten Höhe empor- zuführen. Der jetzige Inhaber ist der dritte seines Namens. Und die Zeit ist nicht mehr fern, wo ihm sein Sohn — der sich zurzeit durch das Studium der Kunstgeschichte auf seinen zukünftigen Verlegerberus vorbereitet — als »August Lax der Vierte« an die Seite treten wird. So haben in diesem alten Buchhändler- und Buchdruckergeschlecht Urgroßvater, Großvater und Vater nacheinander mit wachsendem Er folge am gleichen Strang gezogen, und bald wird auch der Sohn an packen. H. S. Verleger für Beibehaltung der 30jährigen Schutzfrist (s. a. Bbl. Nr. 76 u. 82). — Der Erklärung der Herren l)r. Fritz Brockhaus, Pro fessor vr. A. Kippenberg und Hofrat I)r. Arthur Meiner haben sich noch folgende Verlagsfirmen angeschlossen: Akademische Verlags- und Versandbuchhandlung Emil Haim L Co., Wien. Max Altmann, Leipzig. Anzengruber-Verlag Brüder Suschitzky, Wien. Craz L Gerlach, Freiberg (Sa.). Friedrich Gersbach, Verlag, Bad Pyrmont. Martin Maschler, Berlin. Gerhard Merian, Stuttgart. Neuer Frankfurter Verlag G. m. b. H., Frankfurt a. M. Ringier L Co., G. m. b. H., Freiburg i. Br. Josef Singer Verlag A.-G., Berlin. G. Strübigs Verlag, Leipzig. Ernst Wasmuth A.-G., Berlin. Konkurs Hochdanz A.-G., Stuttgart. — Wie im Bbl. Nr. 92, S. 448 mitgeteilt wurde, hat Herr Bücherrevisor Friedrich Härter in Stutt gart an eine größere Reihe von Sortimentsbuchhandlungen Rund schreiben verschickt, wonach er von der Konkursverwaltung der Hoch danz A.-G. Forderungen gegen die betreffenden Firmen übernommen hat. Nach Erklärungen, die Herr Bücherrevisor Friedrich Härter der Handelskammer Stuttgart gegeben hat, hat sich herausgestellt, daß er die Mahnschreiben in Unkenntnis der tatsächlichen Verhältnisse und namentlich des 8 12 e der Buchhändlerischen Verkehrsordnung versandt hat; er hat sich davon überzeugt, daß keinerlei Rechtsan spruch zur Erfüllung der von ihm für die Konkursverwaltung der Hochdanz A.-G. geltend gemachten Forderungen besteht. Jubiläumsfeier zum 250jährigen Bestehen der Leipziger Stadt- bibliothck. — Angesichts des lorbeerumkränzten Bildes ihres Stifters, des im April 1677 verstorbenen Oberhoffiskals Friedrich Groß, beging die Stadtbibliothek Leipzig am Donnerstag mit einem würdigen Fest- akt in ihrem großen Lesesaal die Feier ihres 250jährigen Bestehens. Eine stattliche Versammlung hatte sich dazu zusammengefunden, nicht nur aus Leipzig selbst, sondern auch von außerhalb. Der Thomaner chor eröffncte die Feier mit einem jubelnden Fcstgesang von H°iarich Schütz. Dann begrüßte Oberbürgermeister Rothe die Versammlung und brachte der Bibliothek die Glückwünsche der Stadt, wobei er darauf hinwies, wie die Fürsorge des Rates, vereint mit Leipziger Bürgersinn, die Bibliothek zu einer der bedeutmdsten Stadtbibliothe- ken Deutschlands gemacht hat. Ter Direktor der Bibliothek, vr. Hof- mann, gab daraus einen Überblick über die stolze Geschichte des Insti tuts. An die mit großem Interesse aufgenommenen und mit leb haftem Beifall bedachten Ausführungen schlossen sich die Glückwunsch ansprachen der Gäste. Ministerialrat Voelker eröffncte den Neigen und übermittelte die Glückwünsche des Sächsischen Volksbildungs- Ministeriums und des am persönlichen Erscheinen verhinderten Mi nisters vr. Kaiser. Die Leipziger Universität und die übrigen Hoch schulen der Stadt entboten ihre Grüße und Wünsche durch Prof. vr. Si- ber, den derzeitigen Rektor der Universität, der in launigen Worten 557
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