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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.09.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-09-19
- Erscheinungsdatum
- 19.09.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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^ 218, lg. September 1913. Redaktioneller Teil. ««ilnibl»,, ,. d. DIschn. Buchhandel. 9475 lForisetzung zu Lei» 843».j kräsligeren Publikums i» nicht genügender Weise. Sie ent- pullen gar zu viele billige Schriften ui Preislagen bis zu 10 H herunter unb sind somit m erster Linie sllr Kinocr aus den weni ger kaufkräftigen Volksschichten bestimmt. Wenn solche Verzeich Nisse auch an höheren Knaben- und Mädchenschulen verteilt wer den, so liegt es auf der Hand, daß der Absatz der besseren und teureren Jugendbücher darunter leiden muß. Es toäre daher zu erwägen, ob nicht für das kaufkräftigere Publikum besonocre Verzeichnisse von I u g e n o s ch r t f t c n hcrgestellt und in den höheren Lehranstalten oder durch die Tages zeitungen verteilt werden könnten. Die Bearbeitung derselben müßte von Buchhändlern, Lehrern und anderen maßgebenden Persönlichkeiten gemeinsam besorgt werden. Der Lerlagsbuch- handel wird fragtos gern zu den kosten beitragen, da ein solches Verzeichnis sich durch Steigerung des Absatzes reichlich bezahlt machen würde. Beim Zurückverlangen von Konditionsgul verstoßen viele Verleger gegen den 8 33 Absatz k der V e r k c h r s - ordnung, indem sie sich auf das Anzeigen im Börsenblatt be schränken, während eine Benachrichtigung der beteiligten Sorti menter durch besondere Zettel vorgeschrieben ist. Diese Rücksicht kann der Sortimenter verlangen, und jedenfalls begibt sich der Verleger jeglicher Ansprüche, wenn er die Vorschriften des Z 331 nicht erfüllt. Nachdem Leipzig in diesem Jahre durch die Baufach-Aus stellung und das Deutsche Turnfest viele Tausende von Menschen herangezogen hat, wird im nächsten Jahre die Internatio nale Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik in noch weit zahlreicherer Weise den Besuch Leipzigs seitens der mannigfachsten Interessengruppen veranlassen. Nach den bisheri gen Mitteilungen erfährt die Ausstellung allseitig das regste Inter- esse; sie tvird zweifellos, wie noch nie zuvor, ein gewaltiges Bild der literarischen und kulturgeschichtlichen Entwicklung aller Völ ker der Erde bieten. Die Angestelltenversicherung bedeutet für den Buchhandel wiederum eine recht erhebliche Mehrbelastung, die besonders von dem Sortimentsbuchhandel um so drückender empfunden wird, als dieser nicht in der Lage ist, seine Preise den Unkosten entsprechend zn bemessen; wir empfehlen nnsern Mitgliedern, sich auf den gesetzlichen Pflichtteil zu beschränken und tüchtigen An gestellten die Mehrausgabe durch entsprechende Gehaltserhöhung auszugleichen. In dankbarst anzuerkennender Weise hat sich unser Kollege Herr G. Nusser in München die Herstellung von einem neuen Weihnachtsplakat und von Reklamemarken ange legen sein lassen. Wir empfehlen Ihnen, falls dies noch nicht ge- schehen, sich baldigst mit Herrn Nusser direkt in Verbindung zu setzen. Am 2. März d. I. folgte Ihr Vorsitzender einer Einladung des uns nahestehenden Verbandes Hannober-Braunschweig zur Hauptversammlung in Braunschweig. Die mit den dortigen Kol legen verlebten Stunden boten sehr viel Interessantes und Lehr- reiches, und daß es sich auch sonst mit den dortigen Kollegen gut leben läßt, dürfte zur Genüge bekannt sein. Anläßlich des 25jährigen Jubiläums der »Vereinigung der Berliner Mitglieder des Börsenvereins« sandten wir dem Vor stand unsere Glückwünsche. Die von Herrn R. L. Prager verfaßte interessante Festschrift schildert in eingehendster Weise, mit wel cher Tatkraft und treuen Gesinnung die Vereinigung allezeit die Interessen des deutschen Buchhandels gewahrt hat. Auch im eigenen Kreise hatten wir zweier Festtage zu ge denken. Am 13. Juli beging der Senior unseres Verbandes, Herr Julius Bergas in Schleswig, seinen 80. Geburtstag. Unser Vorstandsmitglied Herr Oscar Hollesen hatte es übernom men, unsere Glückwünsche darzubringcn. Herr Bergas bekleidete während der Jahre 1882—85 das Amt des 2. Vorsitzenden und war später bis zum Jahre 1889 Beisitzer. Auch an dieser Stelle wünschen wir unserm Senior, daß er sich noch lange seines rüsti gen Befindens erfreuen möge. Am 1. September d. I. beging Herr I. Morgenbesscr in Bremen das 50jährige Bestehen seines Geschäfts. Wir verfehlten nicht, ihm zu diesem Jubeltage unfern herzlichsten Glückwunsch zu sende». Beim Rückblick auf das zu Ende gehende Vereinsjahr ge denken wir gern der guten Beziehungen zu den übrigen Ver bänden, insbesondere aber danken wir an dieser Stelle dem Börsenbereinsvorstande und seinem ersten Vorsteher, Herrn Kom- meizicnrat Sicgismund, für die unermüdliche Wahrung der Interessen des gesamten Buchhandels. Möge eine solche Tatkraft vorbildlich sein für jeden deutschen Buchhändler! Goethe-Bibliographie?) Als Karl Goedeke seinen Grundriß znr Geschichte der deutschen Dichtung zmn erstenmal s1858 ss.) in die Welt sandte, nahmen die Paragraphen 233—24» des zweiten Bandes, die Goethe behandelte», 200 Seiten ei»; ihr größerer Teil, 8 23», erzählt ans 157 Seiten Goethes Leben die sotgendc» 13 Paragraphen umfassen auf nur 43 die Gocthetiteratur, die Bibliographie der Werke Goethes sowohl wie die der Literatur über Goethe. In der Bearbeitung von Max Koch s2. Auslage 1881) war die Goethcltteratur auf 181 Seiten angewachsen. Als sich siinszig Jahre nach dem ersten Erscheinen des Goedekc eine dritte Auflage des vierten Bandes nötig machte, waren sllr Goethe allein zwei starke Bände erforderlich; der erste, 748 Seiten stark, ent hält nur die beiden Paragraphen 233, Goethes Leben, und 234, All gemeine Bibliographie; der zweite beansprucht 828 Seiten sllr die Bibliographie der Werke Goethes. Und nicht genug damit! Noch im November dieses Jahres wird der bei solchem Umfang unerläßliche Ncglsterband zu beiden Bände» erscheinen, der zugleich die Nachträge von 1009 bis zum Beginn des Jahres 1012 bringen soll. Gerade die letzten Jahre haben neue Quellen siir die Nachträge zur älteren Goetheliteratur erschlossen; musterhast bearbeitete, aus führliche Kataloge, wie die von Friedrich Metzer in Leipzig und Joseph Bacr L Co. in Kranksurt am Main, haben eine Fülle bisher gänzlich altbekannten Materials zutage gefördert. Welche Dienste Antiqnariats- kataloge, wenn sie sorgfältig zusammengcstctlt sind, der Wissenschaft zu leisten vermögen, ist ja bekannt und ost rühmend anerkannt worden. Sodann aber machen sich gerade znr Goethcliteratur Nachträge nötig und werden sich immer wieder nötig machen, denn auf keinem Spezial gebiet unserer Literaturgeschichte wird so emsig gegraben wie gerade hier. Seit der »Ursaust« ausgesundcn worden ist, sind auch säst alle anderen vermißten Schriften ans Licht gekommen, zuletzt der »Ur- meisier«; sie haben eine Flut von Literatur nach sich gezogen, die nicht so bald zum Stillstand kommen wird. Die moderne Naturwissenschaft ist an mehr als einer Stelle aus Goethe wieder zurllckgekommen, steht doch unser größter Dichter mit seinen Gedanke» von dem Zusammenhang und der Entwicklung aller organischen Wesen aus einer Urform (vgl. »Tic Metamorphose der Pflanzen«) an der Spitze der modernen naturwissenschaftlichen Evo lutionstheorie, seine Naturansicht entspricht, und zwar in genialer Aus dehnung Uber die gesamte Natur, dem Standpunkt, der jetzt durch Darwins Namen bezeichnet wird. Mat, hat oft verächtlich von einer »Gocthcphilologic« gesprochen. Sie geht ans keinen Geringere» zurück als ans Wilhelm Scherer. Er hat die philologische Methode sllr die Gocthesorschung fruchtbar ge macht, zumal siir den Faust; an der Begründung des Goethe-Archivs, den Plänen siir die Weimarer Goethe-AuSgabc hat er als philologischer Hauptlcltcr regste» Anteil gehabt. Diese Goethcphilologic hat un endlich viel größere unb kleinere Bausteine znsaminengetragen, sie runde» das Bild ab, das wir von Goethes Leben und Schasse» aus seinen Werten, seinen Briefen, seinen Tagebücher» haben, so daß uns kaum eine Phase dieses umfassenden Schaffens, kaum ein Tag dieses überreichen Lebens dunkel ist. Möchte diese Goethewissenschast dazu gebient habe» und dienen, unserm Volke eine rechte, innerliche Gocthekultnr zu schenkenl Die Gliederung des großen Stoffes, der ln den beiden Bänden ver arbeitet ist, ist im ganze» dieselbe geblieben, die ihm schon Goedeke ge geben hat. Tie Zahl der zwöls Paragraphen siir die Bibliographie der *> G r » n d r i ß z u r G e s ch i ch t e d e r T e » t s ch e n Dichtung ans bei, Quellen von Karl Goedeke. Tritte, »eubcarbellcte Auf lage. Nach dem Tode des Verfassers ln Berblnbung mit Fachgelehrte» fortgeführt von Edmund Goetze. Vierter Band II. Abteilung. Vom siebenjährigen bis zum Weltkriege. Sechstes Buch. Erste Ab teilung II. u. III. Teil. gr. 8". VI u. 748 S. und XVI und 826 S. Dresden, Verlag von L. Thiermann, 1810 und 1812. Preis drosch. 2» ./k und 22 ord.
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