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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.09.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-09-19
- Erscheinungsdatum
- 19.09.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1913
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Redaktioneller Teil. .V? 218, 19. September 1913. die Hauptversammlung des Börsenvereins; allerdings erfordern sie oft eine Ausdauer, der nicht alle Naturen gewachsen find. Einen Lichtblick boten in den Versammlungen die Mittei lungen des ersten Vorstehers des Börsenvereins über die »Deutsche Bücherei«. Allezeit wird man dankbarst der Männer gedenken, die mit idealer Begeisterung und großem Geschick, geför dert durch die Sächsische Regierung und die Stadl Leipzig, die lange gehegte Hoffnung auf eine deutsche National-Bibliothck zur Tat werden ließen. Der neueste Bericht über die »Deutsche Bücherei« legt Zeugnis ab von der gewaltigen Arbeit, die geleistet werden mußte, um zum guten Ziele zu führen. Die »Deutsche Bücherei« ist eine Ehrung des deutschen Buch handels, und diese verdanken wir in erster Linie unserm Vor steher, Herrn Kommerzienrat Siegismund. Unser Kreis Norden hat sich gern in seine Dienste gestellt und erfreulicherweise einen recht befriedigenden Erfolg erzielt, indem von 78 Firmen unseres Vereinsgebiets 77 ihren Verlag bereitwilligst zur Verfügung stellten. Weniger Lichtblicke boten die Verhandlungen in Bayreuth und in Leipzig über dicWiederverkäufer-undGrossi- stenfrage. Wenn in früheren Zeiten seit der Gewcrbefreihcit jemand den Wunsch hegte mit Büchern zu handeln, so fand er unschwer in Leipzig einen Vertreter, der sich ihm ohne Bedenken mit Rat und Tal zur Verfügung stellte und ihn ins Adreßbuch brachte. In jedem Kreise finden wir noch heute Überbleibsel aus jener Zeit, die mit dem Buchhandel nur sehr lose Zusammen hängen. Die Anerkennung als Buchhändler hängt heute glück licherweise nicht mehr von einer einzelnen Firma ab, sondern unterliegt der Prüfung der Vereine. Wir unterziehen uns dieser Arbeit mit besonderer Sorgfalt und machen ebenso wie andere Vereine die Erfahrung, daß der größere Teil der von Leipzig empfohlenen Geschäfte vom Buchhandel kaum eine Ahnung hat. Heutzutage ist die Schaffung von Auchbuchhändlern ein Ge schäft geworden. Die Werber der Grossisten reisen umher und finden sicher in jedem Orte trotz genügend vorhandener Buchhand lungen, Gehör für ihre verlockenden Angebote. Buchhändlerische Kenntnisse kommen für die Grossisten nicht in Betracht. In ähn licher Weise wird jetzt auch in der Beilage zur »Buchdrucker- Woche«: »Das Ladengeschäft des Buchdruckers« bei den Buchdruckern Stimmung gemacht für An gliedern ng einer Buchhandlung. In der Nummer vom 27. August d. I. wird u. a. auf die Kataloge von Koehler und Volckmar ver wiesen, und in der Nummer vom 3. September d. I. empfiehlt sich die Firma Robert Bardtenschlager in Reutlingen. Die Erklärung einiger Leipziger Grossisten vom März 1913 führt u. a. die Kategorien von Wiederverkäufer» auf, worauf die Grossisten sich beschränken wollen. Wir können daraus keineswegs entnehmen, daß von einer Beschränkung die Rede sein kann, die Grenzen sind vielmehr sehr dehnbar gezogen. Die meisten Vereinsberichte bringen Beschwerden über die Schädi gung durch den Auchbuchhandel; doch Klagen allein Helsen nicht weiter. Ein Amtsgericht schrieb uns u. a.: »Bei dem niedrigen Stande hiesiger Buchhandlungen sind bestimmte Grundsätze äußerst schwierig zu finden. Gelernte Buchhändler gibt es hier nur in der Firma « Durch die überslutung mit Auchbuchhändlern wird dem Sor timentsbuchhandel der Absatz von Brotartikeln erheblich ge schmälert, eine Schädigung, die namentlich an kleineren Plätzen sehr empfunden wird. Kürzung des Rabatts an Wiederverkäufer müßte sowohl bei den Grossisten, wie bei den Verlegern durchgcführt werden; nur den Firmen im Adreß buch sollte mit vollem Rabatt geliefert werden. Nichtbuchhänd lerische Spezialgeschäfte müßten ganz ausscheiden oder sollten höchstens 10 7» erhalten; höherer Rabatt ist ihnen nur durch die Grossisten und infolge Verlcgerkonknrrcnz bewilligt worden. Die Verleger erleiden keinerlei Schaden, wenn die Zahl der Auchbuch händler sich verringert; namentlich wird lein Schulbuch dadurch weniger verkauft. Schulbücher sollte kein Verleger mit vollem Rabatt an Firmen liefern, die nicht im Adreßbuch stehen; das selbe müßte den Barsortimcntern und Grossisten auserlegt werden. Die Lösung der Wiedcrverkäuferfragc mag nicht einsach sein, aber durch geschlossenes Vorgehen ist schon manches erreicht worden. Dafür kommt in erster Linie der Verlag in Frage. Eine weitere, nicht unerhebliche Schädigung erfährt der Buchhandel durch die unbegrenzte Verkaufszeit der E i s cn b a h n b u ch h a n d lun g c n in größeren Städten. Wir haben darüber neuerdings eingehende Erhebungen angeslelll und werden gegen diese Beeinträchtigung der ortsansässigen Buchhandlungen Beschwerde einreichcn. Im Interesse des besseren Zusammenschlusses der Firme» unseres Gebietes haben wir vor einigen Wochen alle in Betracht kommenden Firmen zum Eintritt in unseren Verband und in den Börsen verein aufgefordert. Bis jetzt haben sich bereits 6 Firmen zum Eintritt gemeldet. Wir bitten Sie, uns darin zu unterstützen und die noch außenstehenden zu uns heranzuziehen. Unser neues Vereinsjahr beginnt am 1. Oktober, das des Börsenvereins am 1. Januar. Der Börsenvereinsbeitrag wird halbjährlich eingezogen, in diesem Jahre für das 2. Se mester 17 -/k 50 -Z. Wer im Oktober noch Mitglied werden will, hat einschließlich Eintrittsgeld 32 50 -Z zu zahlen, erhält jedoch den als Nichtmitglied für das Börsenblatt bezahlten halb jährlichen Abonncmentsbctrag von 18 .« durch die Expedition zurück. Unsere Bemühungen, für Oldenburg und Umgegend einen Ortsvcrein ins Lebe» zu rufen, sind bis jetzt leider gescheitert. Ein Verein wäre dort sehr am Platze, denn aus dem Oldenburger Lande gehen uns manche Beschwerden zu, denen durch festen Zusammenschluß der dortigen Kollegen leicht abge holfen werden könnte. Unterbielungen seitens der Buchbinder nsw. hatten wir mehr fach zu verfolgen, erhielten jedoch in allen Fällen durch persön liche Verwarnung oocr Sperre seitens der Verleger genügende Erklärungen für Einhaltung der Preise. Ein hiesiges Warenhaus und ein Antiquariatsgeschäst offe rierten während der Weihnachtszeit sür eine Anzahl Tage 107» Extrarabatt. Infolge unseres Einschreitens wird dieses nach der Vcrkaufsordnung unstatthafte Angebot nicht wiederholt werden. Die hiesigen Warenhäuser blieben im übrigen durchaus korrekt in ihren Grenzen, so daß wir keinen Anlaß zu Klagen hatten. Die meisten Angebote betrasen verramschte Werke, von denen bekannt lich bei der jetzigen Überproduktion genug vorhanden sind. Für einzelne Ermittelungen mußten wir die Hilfe unserer Vertrauens männer in Anspruch nehmen, denen wir hiermit für die stets be wiesene Bereitwilligkeit unfern verbindlichsten Dank sagen. Im Sinne des Vcrbandsvorstandes haben alle Firmen un seres Verbands, mit Ausnahme einer Altonaer Firma, es ab gelehnt, für die Generalstabskarten eine Vertriebsstelle zu über nehmen. Wir können Ihnen nur empfehlen, bei Ihrer Stellung nahme gegenüber dieser unwürdigen Behandlung des deutschen Buchhandels zu verharren und sich in der Preisstellung für die von Ihnen zu liefernden Karten nicht beirren zu lassen. In Hamburg-Altona verkaufen wir die Karlen nur zu den von uns festgesetzten Preisen. Das Thema Avcnarius und der Dllrcrbund bedarf an dieser Stelle keiner weiteren Erörterung. Möglicherweise finden sich dafür einzelne Anhänger, aber der deutsche Buchhandel steht fast ausnahmslos hinter dem Börsenvcreins-Vorstande und seiner kräftigen Ablehnung. Erhebliche Preisunterschiede und Schleudereien im Gesang buchhandel haben die Großbuchbindereibesitzer und eine Vereini gung der Buch-, Papier- und Schreibwarenhändler, sowie die selbständigen Buchbinder Schleswig-Holsteins zum Zusammen schlüsse gebracht. Lieferung an Warenhäuser, Schleudergeschäfte, Hausierer, Lehrer, Geistliche usw. usw. ist streng verboten. Ver fehlungen dagegen haben sofortige Sperre zur Folge. Wir haben den Anschluß an diese Vereinigung allen Mitgliedern ans das angelegentlichste empfohlen. Zur Verbreitung von guten I u g e n d s ch r i f t e n werden alljährlich vor Weihnachten die von Hamburger Lehrern heraus- gegcbenen Jugendschriftcn-Verzeichnissc in den Volks- und höheren Schulen zur Verteilung gebracht. Diese Ver zeichnisse entsprechen den literarischen Bedürfnissen des kanf- tFortlctzuna aus Seite 9475.1
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