Redaktioneller Teil. Vekanntmachuus. Staffelpreise für die Rubriken Angebotene und Gesuchte Bücher. Mit Zustimmung des Börsenblatt-Ausschusses werden vom 1. Mai 1827 an für die Anzeigen in den Abteilungen Angebotene und Gesuchte Bücher folgende Preise berechnet: Die Petit-Zeile für Mitglieder 25 Pf., für Nichtmitglieder 50 Pf, Erreichen die im Laufe eines Monats aufgegebenen Anzeigen den Umfang einer viertel, halben oder ganzen Seite, so werden dafür folgende Preise in Ansatz gebracht: ff !4 Vi Seite M, 20— M, 39 — M, 70— für Mitglieder und „ 40,— „ 78,— „ 140,— für Nichtmitglieder, Das bedeutet gegenüber den bisherigen Anzeigenpreisen eine Ermäßigung bis zu 22/43l>. Zeilen, die den Umfang einer viertel, halben oder ganzen Seite überschreiten, werden im nächsten Monat verrechnet und nur dann zum Preise der einzelnen Zeilen belastet, wenn innerhalb dieses Monats neue Aufträge nicht erfolgt sind, Leipzig, den 16, Mai 1927, Dev Dovftand des Növsenvevelns dev Deutsche« Nuchhändlev zu Leipzig. Max Röder, Erster Vorsteher. Richard Wagners geistiger Umgang. Ein biographischer Beitrag zur Buchkundc. Von vr, Gustav Mauz (Berlin), Zur Einführung, Mannigfach find die Wege, aus denen heute versucht wird, dem Buch zu dienen und in den weitesten Bolkskrersen den Sinn dafür zu wecken, daß Bücher Gefährten sind, di« einen durchs Leben begleiten sollen, — Freunde und Berater von jener un bestechlichen Treue und Güte, wie sie unter menschlichen Freun den nicht immer zu finden ist. Denn diese, dem irdischen Wesen verhaftet, wie wir alle, können Opfer ihrer Laune werden, Träger wechselnder Meinungen, — das Buch aber, vor allem das Buch eines -schon Dahingeschiedenen und Vollendeten, bleibt sich immer gleich, und wenn seine Wirkungen auf uns bald stärker, bald schwächer sind, so liegt das nicht am Buche, sondern am Leser, Das jüngste Preisausschreiben des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler hat dem Leser der eingesandten Listen und Begründungen sehr deutlich zeigen können, wie schwankend für viele der Begriff des Buches an sich ist, welches den An spruch erheben darf und soll, in den Kreis der Lebensgefährten ausgenommen zu werden. Denn sonst wäre es wohl nicht möglich gewesen, daß einzelne Teilnehmer an diesem sehr ernsthaften Fragespiel (bei der engen Auswahl von nur zwölf Büchern!) etwa das Konversationslexikon oder Dudens »Rechtschreibung, an- sührlen! » Allen diesen Beantwortern wäre eine gründliche Beschäfti gung mit H, S, CHamberlains gedankenvollem Werk »Le benswege meines Denkens« (München 1919 bei Bruck mann A,-G,) von großem Vorteil gewesen. Der fünfte Haupt abschnitt dieses Buches, in welchem ein Forscher und Denker er zählt, mit welchen Mitteln er sich zur geistigen Reife durchge rungen hat, ist seiner Bücherei (dem »Buchgaden») gewidmet. Hier berichtet er einem Freunde, was für ihn selbst das Buch bedeutet habe. Er kommt dabei zu einer geistvollen Gliederung, indem er drei Gruppen von Büchern unterscheidet. Nämlich: erstens Bücher, die Bücher sind, -zweitens Bücher, die mehr als Bücher sind, und drittens Bücher, die weniger als Bücher sind. Unter die zweite Gruppe rechnet er jene großen Werke der Weltliteratur wie etwa unser Neues Testament oder die indische Upanishad, blasse, nur andeutende Abspiegelungen weltbewegen der geistiger Kräfte: aus dieser Tatsache schöpft dann das nieder geschriebene in Worten geformte Buch seine besondere Bedeu tung, — es ist mehr als ein Buch! Zur dritten Gruppe gehören ihm -alle Druckwerke gelehrten oder belehrenden Inhalts, somit selbstverständlich auch die große Anzahl der Machschlagebücher, also alles zusammen, in mehr oder minder gefälliger Form, Z we ck gebilde, die zwar als »Buch« dargeboten werden, aber doch in dem hier gemeinten höchsten Sinne weniger als Bücher sind. Bleibt jene erste Gruppe der Bücher, für die Chamberlain, wie er selbst sagt, in einem »tastenden Versuch«, folgende Defini tion gibt: »Das Buch ist ein Schriftwerk, erdacht, entworfen und ausgesührt mit der Absicht, unmittelbar als Geschriebenes aus K4I