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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.07.1917
- Strukturtyp
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- Band
- 1917-07-06
- Erscheinungsdatum
- 06.07.1917
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- Deutsch
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1S5, 6. Juli 1917. Redaktioneller Teil. I der Arbeit, ihrer größeren oder geringeren Ausführlichkeit und I von den Absichten des Verfassers abhängig sein. Es ist eine ziem- I lich verwickelte Lehre, die den Satz der Überschriften regelt; eins I kann aber auch der Nichtfachmann verstehen und berücksichtigen: I die Schriftart der Überschriften soll in allen ihren Größen immer I genau der Eigenart (dem Duktus) der Grundfchrift des Werkes I entsprechen. Diese einfache Regel sichert ein ansprechendes, ab- I geklärtes Satzbild auch in den Unterbrechungen des Seitengan- I zen, die durch jede Überschrift bedingt werden. Damit die Überschriften vom Setzer nach ihrem Werte rich- I lig verstanden werden, ist es wichtig, daß er mit dem Text auch zugleich das Inhaltsverzeichnis erhält; dann kann er die Über schriften ihrem Range nach deutlicher unterscheiden, als in der Masse des Manuskripts, und es ist ihm möglich, sie durch das ganze Werk hindurch gleichmäßig zu behandeln. Eine Selbstverständlichkeit ist es, die Einteilung, insbeson- I dere wenn sie mit Ziffern oder Buchstaben eingehender gestaltet ist, nicht nachträglich, wohl gar während der Drucklegung, zu än- I dein. Das könnte bei Verweisen nur Verwirrung stiften. Die Einteilung und ihre Bezeichnung muß feststehen, sobald der Verfasser das Manuskript für den Satz aus der Hand gibt. Di« Anwendung von Randvermerken (Marginalien) ist kostspielig, auch wenn sie in ausgespartem Raum im Texte ge setzt werden. Da der Setzer nur volle Zeilen in den ^ ausaeloar» Winkelhaken nehmen kann, müssen jene Zeilen, die ' tcm Texte durch die Aussparung eine Verkürzung erfahren, neu umbrochen werden. In jedem Falle müssen die Randvermerke aus kleinerer Schrift als der des Textes gesetzt werden, damit sie überhaupt untergebracht werden kön nen, und selbst dann geht es gewöhnlich nicht ab ohne oft häß liche Trennungen und Verteilung auf mehrere ungleich lange und darum wie zerrissen wirkende Zeilen. Die kleine Schrift beeinträchtigt natürlich auch die Lesbarkeit, und schön wirken weder die angefetzten noch die eingesetzten Marginalien. Bei einiger Überlegung läßt sich ihr Wortlaut schließlich so kurz fas- jen, daß er als Spitzmarle vor, vielleicht sogar nur als Stich wort in den Text gesetzt werden kann, was entschieden vorzu ziehen ist, denn im Grunde genommen sind ja Randvermerke nichts anderes als Überschriften. Spaltensatz soll nicht ohne Not gefordert werden Wenn bei breitem Format nicht eine entsprechend große Schrift und genügender Durchschuß genommen werden sollen, ist die Tei lung in Spaltensatz freilich vorzuziehen, weil die geringere Zci- lcnbreite das überspringen von Zeilen beim Lesen verhindert und auch weniger ermüdet. Ferner ist Spaltensatz angebracht um Vergleiche z. B. verschiedener Texte zu ermöglichen, bei denen die Nebeneinanderstellung ein klareres Bild ergibt, als die Untereinanderstellung. Man vergesse aber nicht, daß die Zeilen um so schmäler werden, je mehr Spalten notwendig sind, und daß damit die Schwierigkeit wächst, den Text unterzubringen, zumal wenn es, wie etwa bei Textvergleichungen, darauf ankommt, daß der Inhalt der Spalten oder gar der Zeilen und Absätze über einstimmt. Sind die Spalten von verschiedener Länge und ist der Un terschied erheblich, so sollte der leere Raum unter kürzeren Spal ten ausgenutzt werden durch den Text der nebenstehenden länge ren Spalte . Läßt man unter der kürzeren Spalte eine oder zwei Zeilen frei, schließt sie durch eine feine Linie ab und führt dann den Text der längeren Spalte auch über den leeren Raum unter der kürzeren Spalt« hinweg, so ist damit jede Unklarheit ausge schlossen, der Raum zweckmäßig ausgenutzt und die Entstellung des Satzbildes durch größere leere Räume vermieden oder wenig stens beschränkt. Eine entsprechende Vorschrift ist in der Satz anweisung zu geben. Für die Beigabe von Anmerkungen, insbesondere in vezug aus ihren Umsang, ist immer zu Weiser Mäßigung und Nachdrücklicher Überlegung zu raten. Beherzigenswertes hierzu »ab Exzellenz vonHarnackin einem Vorträge über »Anmer kungen in Büchern« (gehalten auf dem ersten Berliner Biblio- «hekarabend 1996) in »Zehn Geboten für Schriftsteller, die mit «nmerkungen umgehen«; sie lauten: 1. Fasse deinen Text so, daß er auch ohne Anmerkungen gelesen werden kann. 2. Vergiß nicht, daß es auch Paranthesen im Text gibt und Exkurs« am Schluß des Buchs, die Anmerkungen ersetzen kön nen. 3. Sei sparsam mit Anmerkungen und wisse, daß du dei nen Lesern Rechenschaft geben mußt über jede unnütze Anmer kung. Betrachte die Anmerkungen nicht als Rumpelkammer, sondern als Schatzhaus. 4. Halte dich nicht für zu vornehm, um Anmerkungen zu machen, und wisse, daß keine Berühmtheit dir die Beweise deiner Behauptungen erspart. 5. Schreibe deine Anmerkung, wenn du etwas in der Hauptdarstellung vergessen hast; schreibe überhaupt die An merkungen nicht nachträglich. 6. Schreibe nichts in die Anmerkungen, was dem Texte widerspricht, und schreibe nichts in die Anmerkungen, was wichtiger ist, als der Text. 7. Betrachte die Anmerkungen nicht als Katakomben, in denen du deine Voruntersuchungen beisetzest, sondern ent- schließe dich zur Feuerbestattung. 8. Mache die Anmerkungen nicht ohne Not zum Karnpf- platz; tust du es aber, so schmeichle dir nicht, daß du das letzte Wort hast. 9. Versuche es, die Kunst zu lernen, durch Anmerkungen der Darstellung Obertöne und Akkorde zu geben, aber spiele kein Instrument, das du nicht verstehst. 10. Stelle die Anmerkungen stets dorthin, wohin sie ge hören, also nicht an den Schluß des Buchs, es sei denn, daß du eine Rede drucken läßt. — Ersparnisse sind auf mancherlei Weise möglich. So können kurz« Anmerkungen, die etwa auf eine andere Stelle verweisen, wie z. B. (s. ob. S....), <s. unt. Kap...., oder Abschn....), oder (a. a. O ), (b. e. VI, 4, 2), (Mansi Z . .) u. ä., in den Text genom men werden, da sie keine wesentliche Unterbrechung bedeuten (vgl. von Harnacks 2. Gebot). Ferner ist es nicht nötig, jede An merkung mit neuer Zeile beginnen zu lassen, sondern man läßt sie mit einem — anschließen (anhängen). Tenn zweifellos ist es nicht nur sparsamer, sondern auch ansprechender, setzen zu lassen: ' Siehe S. 23. — ' Siehe S. 48. — ' Siehe S. 55. — ' Siehe S. 12, anstatt ' S. S. 23. ' S. S. 48. ' S. S. 55. ' S. S. 12. Besonders ausgeklügelt ist es, wenn statt des breiten — der schmale s oder h zur Trennung benutzt wird. Hier und da findet man die Anmerkungen auch durch einen leeren, zwei bis drei Cicero (— etwa 10—14 mm) breiten Raum getrennt, wodurch sie wieder mehr verteilt werden. Die Anmerkungen werden auf jeder Seite von 1 an neu ge zählt. Es erweckt den Anschein, mit Gelehrsamkeit oder Belesen heit prunken zu wollen und sich wichtig zu tun, wenn man die Anmerkungen durch das ganze Buch durchzählen läßt; das sollte der gute Geschmack dem Verfasser verbieten. Nur bei der Wie dergabe von Vorträgen unterbricht man den Gang der Rede, wie in der Wirklichkeit, nicht, zählt die etwaigen Anmerkungen durch und stellt sie am Schlüsse zusammen (vgl. von Harnacks 10. Ge bot). Man ist jetzt fast allgemein dazu übergegangen, die Anmerkun gen oben und unten durch hochgestellte Bruchziffcrn, oben ohne Klammer, zu zählen, weil Ziffern die Absicht einfacher und deut licher erfüllen, für jede Menge ausreichen und das Satzbild nicht verschandeln wie die sperrigen Sterne und Kreuze. Die Klammer läßt man oben weg, weil man sonst unwillkürlich eine eingeklammerte Stelle vermutet und die Anfangsklammer sucht. Auch gibt es Kollisionen, wenn eine Anmerkungsklammer mit der Satzklammer zusammentrifft; dazu womöglich noch zwei oder drei Sterne oder Kreuze — scheußlich! Die Anmerkungsziffern stehen stets vor den Satzzeichen und hinter den schließenden »Gänsefüßchen«'. 7S3
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