Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.01.1920
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- 1920-01-24
- Erscheinungsdatum
- 24.01.1920
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- Deutsch
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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M l9, 24. Januar 1920. Redaktioneller Leu. Börsenblatt f. d. Dtschn. Bnchhaildel. mittelbar zu beziehen. Sic müssen dann zwar den übliche» Klein handelspreis bezahlen und außerdem Porto und Verpackung tragen, kommen aber um dle wilden Preisaulschläge herum, die durch schnittlich höher sind als die sonstigen Spesen.» ... Gegen die wilden Preisausschlägs kann — darin stimmt dem Versasjer der gesamte solide Buchhandel zu — nicht scharf genug vorgegangen werden. Sie zerstören das Vertrauen des Publi kums und werde» letzten Endes zu einer Abwanderung vom Sorti ment und zum direltcn Verkehr mit dem Verleger führen, wenn aus den Kreisen des Sortiments heraus nicht selbst Krönt gegen etwaige Preisüberbietungen gemacht wirb. Was dagegen die an geblich zu hohen Gewinne des Sortiments anbetrifft, so lohnt es nicht, sich an dieser Stelle darüber zu verbreiten. Handelt es sich doch nicht so sehr darum, welcher Prozentsatz in Krage kommt — )4"/» im Bankgeschäft kann !n Mark errechnet außerordentlich viel bedeuten, SO"/» im Buchhandel sehr wenig —, als vielmehr darum, ob die Verdienstmöglichkeiten des Sortiments im richtigen Ver hältnis zu dem Werte seiner Arbeit stehen, der ihr vom volks- wtrtschastlichen und kulturellen Standpunkte ans betgemesscn wer ben muß. K a m p s, De r, u in die Sprache. New Porter Staatszeltung vom 18. Dezember ISIS. Expedition: New Dort. . . . »Wir beabsichtigen nicht mit den Deutschensressern zu rech ten, da sie Vernunftgründen ohnehin nicht zugänglich sind und di« Hetze weniger aus Prinzip als aus geschäftlichen Gründen be treiben. Wir möchten diesen Herrschaften, denen Fremdsprache. Musik und Kunst leere Begriffe sind, eine Mitteilung machen. In Deutschland erscheint seit Jahrzehnten «ine englische Biblio thek, dle ,Tauchnitz Edition'; sie enthält in den bisher erschienenen 4528 Bänden alles, was in englischer Sprache Lesenswertes ge schrieben wurde — von Shakespeare bis Kipling, von Spencer bis Browning, von Chaucer bis Peaks. . . alles: Klassiker, Mode schriftsteller, Dichter, Romanschrelber. Und alles in guter Aus stattung zum billigsten Preise — billiger als die englischen Origi nalausgaben. Während des Krieges konnte Tauchnitz natürlich keine Werke lebender Verfasser herausgeben, da der Verlag mit den .Feinden' nicht in Verbindung treten konnte. Tauchnitz hat diese Zeit benutzt, um gewisse Lücken seines Unternehmens auszufüllen.« iFolgt Aus zählung der während des Krieges erschienenen Tauchnitz-Bändc.) »Das ist's, was wir den Herrschaften Mitteilen möchten, die in ihrer Beschränktheit und Unduldsamkeit, in ihrer Bosheit und ihrem Fanatismus gegen deutsche Sprache, deutsche Musik und deutsche Künstler wüten. Das ist's, was wir besonders einem ihrer rabiatesten Führer, dem Buchhändler George Hauen Pntnam, Mitteilen möchten, obschon gerade er als Fachmann das wissen sollte und wahrscheinlich auch weiß. Wir könnten an das Gerechtigkeitsgefühl, an das Schamgefühl, an das Ehrgefühl dieser professionellen Hetzer appellieren .... aus einem Stein kann man kein Wasser schlagen.» kraiskrilikunx. ?spier-2tzitung kir. 6 vom 18. ckanuar 1920. Uorlin 11, vessnuerstr. 2. stse chtsgil lti gkel 1 der In seratenv erbote, Die. Der Zeitungs-Verlag Nr. -'! vom 18. Kannar 1920 Expedition: Magde burg, Moltkestr. 4 a. Schmidt-Glbichensels, üi.: Die Entchristlichung der euro päischen Kulturwelt. Politisch-Anthropologische Monatsschrift Nr. 10 vom Januar 1920 Berlin-Steglitz, Politisch-Anthropologi scher Verlag. U m s a tz st e u e r, D i e, d e r K ü n st l e r. Das neue Gesetz. Bon Hz. Vosstsche Zeitung Nr. 28 vom 1k. Januar 1920 Expedition: Berlin. Zcltungsvcrbot«, Gegen die. Eine Verwahrung der Ver leger. Vossische Zeitung Nr. 85 vom 20. Januar 1920. Expedition: Berlin SW. 88. In der Zeitnngswelt und im Buchdruckgewerbe hat das Verbot einer ganzen Anzahl von Zeitungen in Berlin und im Reiche eine Beunruhigung hcrvorgerusen, die sich nicht allein aus politischen Gründen erklärt. Da nicht nur die Zeitungen verboten, sondern vielfach auch die Betriebe militärisch besetzt und Arbeiter und An gestellte von ihren Arbeitsstätten ausgeschlossen werden, ergibt sich daraus eine wirtschaftliche Notlage, die naturgemäß auf das ganze Gewerbe übcrgrelsi und auch durchaus gemäßigte Element« trisft, während vielleicht ganz Radikale verschont bleiben. Gegen diese Verbote hat die »Vereinigung großstädtischer Zeitungsverleger- Stellung genommen und folgende Entschließung gefaßt: »Wenn ans Grund des Ausnahmezustandes Zeitungen verboten werden, so dürfen diese Verbote doch niemals ohne Begründung und ohne Befristung erfolgen. Es geht ferner nicht an, ohne die Möglichkeit richterlicher Nach prüfung Maßnahmen zu trefsen, die der Verhängung von Strusen gleichtommen und bis zur wirtschaftlichen Vernichtung der Zci- tungsverlage einschließlich ihrer Redakteure, Angestellten und Ar beiterschaft gehen. !M Die Bereinigung Großstädtischer Zeitungsverleger, in der Zel tungen der verschiedensten politischen Richtungen vertreten sind, verlangt einmütig von Regierung und Parlament Garantien, die die Presse und das Zeitnngsgewerbe vor einem Zustand völliger Rechtlosigkeit schützen.» Anttquarialskatalogc. Gerschel's Buchh. und Ant., Oskar, G. m. b. H., Stutt gart, Eberhardstr. 8: Antiquariats-Katalog Nr. 90: Deutsche Literatur des 18. u. 19. Jahrhunderts. (Mit Erstausgaben und einer umfangreichen Literatur Uber Goethe.) 8". 102 S. 1S78 Nrn. Kleine Mitteilungen. Bismarcks »Gedanken und Erinnerungen« Band 3. Die I. G. Cotta'sche Buchhandlung Nachf. in Stuttgart schreibt uns: Uber die fiir die Veröffentlichung des 3. Bandes von Bismarcks »Gedanken und Erinnerungen« maßgebenden Rechtsverhältnisse sind immer noch irrtümliche Ansichten im Umlaufe, und sie wurden noch vermehrt durch Mißverständnisse in der Berichterstattung über die Ver handlung, die am 16. d. M. vor dem Landgericht Stuttgart stattgefunder» hat. Der Eottasche Verlag sieht sich hierdurch zu folgenden Feststel lungen veranlaßt: Uber den Zeitpunkt der Veröffentlichung seiner »Gedanken und Er innerungen« hat der Fürst-Neichskanzler nichts anderes bestimmt, als daß sie erst nach seinem Tode erscheinen sollten; insbesondere hat er niemals, weder schriftlich noch mündlich, eine das Erscheinen des 3. Ban des einschränkende oder befristende Bestimmung getroffen. Eine Ver einbarung hierüber fand erst zwischen seinen Erben und der Cotta'schen Buchhandlung statt, die bereits im Besitze des Verlagsrechts war, und zwar schloß Fürst Herbert Bismarck mit ihr unter dem 22. August 1900 einen Vertrag, der sie ohne irgend eine Bezugnahme auf Leben und Sterben Kaiser Wilhelms II. nicht nur ermächtigte, sondern ver pflichtete, den 3. Band binnen Jahresfrist nach dem Tode des Fürsten Herbert, jedoch nicht vor dem Jahre 1910, zu veröffentlichen. Nach dem Ableben des Fürsten Herbert (18. September 1904) wurde auf Grund dieses Vertrags das Druckmanuskript des 3. Bandes der Cotta'schen Buchhandlung ausgeliesert gegen Zahlung des schon im ursprünglichen Vertrage mit dem Fürsten-Neichskanzler bestimmter! Honorars, das sich inzwischen durch Zinseszinsen verdoppelt hat. Trotzdem gab der Verlag dem Wunsche der Witwe des Fürsten Herbert nach, den Band nicht schon im Jahre 1910, sondern erst nach dem Ableben Kaiser Wil helms II. zu veröffentlichen. Seit dem November 1918 gab es keinen König von Preußen mehr, der als Bnndespräsident den Titel Deutscher Kaiser führte, gab es also keinen Kaiser Wilhelm II. mehr, zu dessen Lebenszeit der 3. Band nicht veröffentlicht werden sollte. Die bezügliche Vereinbarung mit den Erben des Fürsten Herbert, die wie jeder Vertrag nur rebus sie 8tanttdus gültig war, hatte also ihre 9iechtskraft verloren, und in An erkennung dieser Tatsache verzichtete der jetzige Fürst Otto vvn Bis marck darauf, der vom Verlag für das Jahr 1919 in Aussicht genom menen Veröffentlichung ans dem Rechtswege entgegenzntreten. Viel mehr schloß er durch seinen bevollmächtigten Vertreter Ende Juli 1919 einen neuen Vertrag mit der Cotta'schen Buchhandlung, durch den diese berechtigt wurde, den 3. Band vor Weihnachten 1919 gegen Zahlung eines Zusatzhonorars, das zu wohltätigen Zwecken bestimmt wurde, zu veröffentlichen. In Erfüllung dieses Vertrags hat dann der junge Fürst durch Kollationierung der in Friedrichsruh verwahrten Nieder schrift im September v. I. an der Drucklegung des 3. Bandes mitge wirkt, der in sehr hoher Auflage gebunden und versandbereit vorlag, als erst am 25. November durch einstweilige Verfügung des Stuttgarter Landgerichts die Veröffentlichung verhindert wurde. Diese Verfügung erfolgte auf Antrag des ehemaligen Kaisers, der sein Urheberrecht an den in den 3. Band eingeflochtenen Briefen gel tend machte, und zwar sowohl an den von ihm selbst herrtthrenden wie an solchen, die sein Vater .Kaiser Friedrich als Kronprinz an Bismarck gerichtet hatte. Gegen die Veröffentlichung vvn fast 300 Briefen seines Vaters, seines Großvaters und anderer Verwandten in den beiden ersten Bänden der »Gedanken und Erinnerungen« (1898) und in den beiden Anhangbänden zu denselben (Ende 1901) hatte Wilhelm II. keinen Einspruch erhoben, obwohl er dies, insbesondere gegen die An hangbände mit weit stärkeren Nechtsgründen hätte tun können als gegen den 3. Band des Werkes; denn jene beiden Bände enthalten nichts als Briefe, sie bilden geschlossene Sammlungen, die um ihrer selbst willen gleichwie literarische Produkte erschienen, mährend die nun be- 79
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