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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.04.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-04-26
- Erscheinungsdatum
- 26.04.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. ^ 89. 26. April 1920. geschriebenen Gedicht gleich das Bildnis der Dichterin in verschiedenen Lebensaltern bis zum Kindcsalter zurück bcigcsügt ist, so scheint mir das schon etwas an Personenkultus zu grenzen. Die Schwaben sind ein sehr selbstbewußter Stamm, und wenn man ihnen ihr Gefühl der Zusammengehörigkeit auch nicht verübeln kann, so macht sich doch im Zeitungswcsen und in der Literatur, speziell in der Kritik, oft ein Partikularismus breit, der sicher nicht im Sinne Schillers liegen würde. Aber man braucht die liebevolle Fürsorge, die der Schwäbische Schiller- vcrein seinen dichtenden Landsleuten widmet, nicht tragisch zu nehmen. Im schlimmsten Falle wird er nach einigen weiteren Jahrzehnten in seinen Sammlungen etwas aufräumcn und einen guten Teil seines Materials einer Reserve überweisen müssen, um Raum für die weitere jüngere Generation zu schaffen. Die Bücher sind im allgemeinen auf Tischen ansgelcgt, und man darf frei darin blättern. Das ist sehr erfreulich, da eine solche Kost probe doch manchen veranlassen wird, sich einzelne Bücher anzuschaffen. Jeder Literaturfreuud findet, selbst wenn er noch so belesen ist, irgend ein ihn interessierendes Werk, das ihm bisher unbekannt war, nament lich auch unter der älteren Literatur. Bildnisse, Handschriften und besonders schöne Drucke sind natürlich in Glaskasten ansgestellt, namentlich sind von Ludwig Finckh und Cäsar Flaischlen sehr schöne Gruppen vorhanden. Nicht zu vergessen auch der nach Amerika ausge- wanderte Heilbrunner Wilhelm Benignus, der außer seinen vielen deutschen und englischen Gedichten auch allerlei Bilder gesandt hat. Die Ausstellung erinnert einigermaßen an die vorjährige Stutt garter Büchermesse, weil ja die Werke der schwäbischen Dichter zumeist in Württemberg verlegt werden. Diesmal sind aber auch diejenigen Bücher ausgestellt, die in Berlin, München usw. erschienen sind. An derseits fehlen all die Verlagswerke württembergischer Verleger, die nicht von schwäbischen Federn hcrrührcn, und man scheint dabei sehr streng vorgegangen zu sein, denn cs fehlen z. B. auch ganz ausgespro chen schwäbische Werke, die nicht von waschechten Schwaben herriihren. Während so die Abgrenzung nach der Stammesangehörigkeit des Dich ters sehr scharf erfolgt, hat man den Begriff der schönen Literatur sehr weit gefaßt, denn man hat auch Biographisches, Kulturgeschicht liches, sogar praktische und belehrende Werke, Theaterstücke für Dilet- tantcnvcreine, Musikalicn usw. zugelassen. Der ernste Literaturken ner arbeitet sich natürlich auch durch eine solche Masse hindurch, wäh rend der oberflächliche Bücherfreund durch eine solche Fülle leicht ver wirrt wird. Im Gegensatz zu der Büchermesse ist diesmal die Ausstellung schwach besucht. Als ich am Ende der ersten Woche sie zum zweiten Male besuchte, erhielt ich ein Billett, dessen Nummer kaum über 700 ging. Etwa 100 Besucher auf den Tag, das ist in einer Stadt wie Stutt gart doch herzlich wenig. Nun hatten es ja die Buchhändler besser ver standen, Reklame für die Büchermesse zu machen, als der Schwäbische Schillerverein (obschon auch das erste Mal noch nicht alles geklappt hatte), aber mau sieht doch, daß zwar ähnliche Veranstaltungen vom Publikum ganz verschieden beurteilt werden. Im Herbst war es eine Büchermesse, bei der dem Publikum Waren gezeigt wurden, die es kaufen sollte und kaufen konnte (wenn auch nicht an Ort und Stelle, so doch in jeder beliebigen Buchhandlung), und da ging cs in großen Massen hin, weil der Warenhunger sich erfreulicherweise auch auf Bücher erstreckt. Diesmal gilt dagegen die Ausstellung mehr der Persönlichkeit der Dichter, und diese läßt offenbar die große Masse recht kühl. Vielleicht wäre es richtiger gewesen, der Schwäbische Schiller- vcrein hätte die Ausstellung im Verein mit den Buchhändlern ge macht, die sicher einen andern Zug in die Sache gebracht hätten. Auch das Echo in der Stuttgarter Tagcspresse war nicht allzu lebhaft. Der Ausstellung wurde kaum mehr Raum zugebilligt als den Fußballspielen und sonstigen Cportcreignissen eines Sonntags im Moutagsblatt. In einem Blatte fand sich eine kleine feuilletonistischc Plauderei über die Lage der Dichter in der Zeit des Papiermangels. Darin wurde angeregt, die Verleger möchten sich gegen den Mißerfolg einzelner Verlagswerkc, namentlich der Erstlingswerke unbekannter Dichter, versichern. In der Tat könnte eine Versicherung in der Weise erfolgen, daß von jedem erfolgreichen Werk eine Abgabe erhoben würde, die dazu dienen würde, den bei anderen Werken erlittenen Schaden zn decken. Aber es wäre schwer, bei den einzelnen Werken Gewinn und Verlust scstzustcllcn und überhaupt eine Anzahl Verleger für das Unternehmen zu gewinnen, weil der vorsichtige Verleger für den unvorsichtigen mit haften müßte. Wenn ein Verlag kein Risiko mehr hätte, ein Werk von zweifelhaftem Wert oder ungewissem Erfolg in Verlag zu nehmen, würde dann nicht noch mehr Überflüssiges und Unnützes gedruckt werden, als es heute schon geschieht, oder vielmehr trotz des Papiermangels auch heute noch geschieht? Immerhin hat der Gedanke etwas Verlockendes an sich, aber wahrscheinlich würden die Prämieusätze so hoch werden, daß jeder Verleger cd vorziehen würde, das Risiko selbst zu tragen, ähnlich wie es bei der Abonnenten versicherung im Zeitungsgewcrbe der Fall war. In Wirklichkeit muß 406 ia ,etzi Ichon bei jedem Verleger der aus einzelnen Werken erzielte Ge winn dazu dieuen, den durch andere Werte entstandenen Verlust zu decken. Jeder Verleger ist also jetzt schon gewissermaßen Selbstver- sichcrer. Es schadet natürlich nichts, wenn auch das Publikum einer Tages zeitung mit solchen Fragen bekannt wird, denn vielleicht ist nirgends die D.chteritis so schlimm wie im Schwabenlande — es gibt Lokal blätter, sogar ganz nahe bei Stuttgart, die Unglaubliches darin leisten —, und deshalb entsteht nur zu leicht die Meinung bei Dilettanten, cS genüge, ein leidlich lesbares Gedicht zustande zu bringen, um ebensogut wie Hölderln im Handelshof ausgestellt zu werden. In diesem Sinne wäre eine schärfere Auswahl wohl zu wünschen gewesen, aber es sei den Veranstaltern ohne weiteres zugegeben, oaß cS schwer iit, eine Grenze zu ziehen, zumal da bei jung aufstrebenden Talenten niemand noch wissen kann, wie sie sich entwickeln werden. Für dis bvcbhSndleriscbe Fachbibliothek. Vorhergehende Liste 1920, Nr. 82. Bücher, Broschüren usw. Bucherbote, Deutscher. Zeitschrift zur Stärkung des Deutsch gedankens im Schrifttum. Schriftleiter: Hans Lüftenöder. 1. Jahrg., Nr. 5/6 vom April 1920. Frankfurt a. M., Biebergasse 9, Ver lag der Deutschen Buchhandlung G. m. b. H. Aus dem Inhalt: 1)r. Georg Lange: Heinrich Mann, der Demokrat! — vr. Georg Lange: Demokratie und Aristokratie im geistigen Sinne. — Bit- cherbesprechungen. — Büchcrschau. — Zeitschriftenschau. — Zei tungsschau. Bücherwclt, Die. Herausgegeben vom Verein vom hl. Karl Borromäus. 17. Jahrg., Heft 3 vom März 1920. Bonn, Ver ein vom hl. Karl Borromäus. Aus dem Inhalt: Laurenz Kies- gcn: Franz Werfel. — Prof. F. Wippermann: Die westfälische plattdeutsche Kriegsdichtung. II. — Prof. F. Wippermann: Zu Multatulis 100. Geburtstag. -- K. Kleebeck: Was Arbeiterinnen lesen. Buchhandel, Der katholische. 1. Jahrg., Nr. 5/6 vom Februar/März 1920. Verlag der Christlichen Gesellschaft G. nn b. H., Essen. Aus dem Inhalt: vr. Franz Baeumker: Die Be deutung der päpstlichen Enzykliken in unserer Zeit. — Was der Buchhändler von der Umsatzsteuer missen muß! — Konfessionalis- mus nnd Jnterkoufessionalismus. — Der Bildungstrieb. — Gebetbücher. Buch- und Z c i t s ch r i f t c n h a n d e l, Der. 41. Jahrgang, Nr. 15/16 vom 11. April 1920. Berlin SW. 48, Friedrichstr. 250, Geschäftsstelle des Ccntral-Vereins Deutscher Buch- und Zeit- schrifteuhändler. Aus dem Inhalt: Central-Verein Deutscher Buch- und Zeitschriftcnhändler E. V. Erklärung zu der Anzeige der Firma W. Vobach L Co. betreffend die Aufhebung der Ver kaufspreise ihrer Zeitschriften. — Etwas vom Betricbsräte- gcsetz. I. B u ch h ä u d l e r g i l d e - B l a t t. 4. Jahrg., Nr. 4 vom 15. April 1920. Berlin N. 24, Friedrichstr. 125, Geschäftsstelle der D.B.G Aus dem Inhalt: Bericht des Vorstandes über die Arbeiten deS Geschäftsjahres 1919/20. — Georg Poller: Der Sortimenter und seine Buchhaltung. (Fortsetzung.) Droit ck'^uteur. De. Ao. 4, 15. ^.vril 1920. Derne, Dureau Gutachten der Rechtsauskunftsstelle des Deutschen Verlcgervereins, Leipzig. Erstattet von Justizrat Or. N. Auschütz, Leipzig. 4. Heft. Sonöerabdruck aus den »Mit teilungen des Deutschen Verlegervereins«, Jahrgang 1919. 8". 76 S. Nebst Sachregister zu Heft 1—4. Leipzig 1920, Deutscher Verlegcrverein. Ladenpreis 4.—. Haarhaus, Jul. N.: Maculaturalia. Ein Märchen für Bücher freunde. 2. Auslage. (3.—5. Tausend.) 16°. 96 S. Leipzig 1920, Verlag von H. Haessel, Preis ./i 5.—. Handweiser, Literarischer. Hcrausgegeben von Or. Gustav Keckeis. 56. Jahrg. 1920, Nr. 4 vom April. Freiburg i. Br., Hcrdersche Vcrlagshandlung. Aus dem Inhalt: Theodor Kroycr: Neue Musik. — Christoph Flaskamp: Deutschtum und Katholizi- tät. — Gustav Kcckeis: Eine Prosadichtung.
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