«»ri-E-Ud DM», Mistig erscheinend« Bücher. Lö8. U>. November 1980. Anzengrubers sämkl. Werke j 9., n., 12., iZ. Band Dorsgänge VorstadLgeschichten drei Bände enthalten das novellistische Werk des Dichters, das zu den Perlen österreichischer Erzählungskunst gerechnet werden kann. Wie in der dramatischen, so ist Anzengruber auch ein Meister in der egischen Dichtkunst. In den „Dorsgängen" finden stch treffliche Stucke, wie die Ge- schichte vom „Einsam". Aber am besten zeigt der Dichter stch da, wo statt des Stofflichen in diesen Erzählungen das Seelische überwiegt. Äußerst lebenswahre Bauerngestalken treten da vor uns: „Der Sinnierer", der immer fort grübeln und stch den Kogf zerbrechen muß und für alles eine Erklärung sucht; oder „Ein Mann, den Gott liebt", ein ganz gewöhnlicher Schuft, dem aber alles recht zur Zufriedenheit gedeiht; oder das törichte Weib, das wegen mißglückter Lotteriefhielerei „Gott verloren" hat. Über Menschen und Schick sale einer großen volkreichen Stadt erzählt er in den „Wiener Vorstadt- geschichken", die bisher in einzelnen, meist minderbekannten Bänden und Zeit schriften verstreut waren. Ein Lieblingsmotiv des Landschafts-Romans, das Geschick des unehe lichen Kindes, behandelt der Dichter in seiner berühmten Erzählung Der Schandfleck in der er seinem alten Reindorfer das Schicksal König Lears erleben läßt.