Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.11.1925
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1925-11-12
- Erscheinungsdatum
- 12.11.1925
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19251112
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192511127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19251112
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1925
- Monat1925-11
- Tag1925-11-12
- Monat1925-11
- Jahr1925
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
17708 Börl-»»l-t, s. k. Dtlchn. Buch>,<md-l. Redaktioneller Teil idl° 265, 12. November 1925. 15. Noch und noch, Revue, erschienen im Buvag-Verlag in Berlin ini Jahre 1924, 16. Achtung! Welle 505, erschienen im Drei Masken Verlag in Berlin in, Jahre 1925. Tag der Anmeldung: 26. August 1925. Leipzig, am 22. Oktober 1925. Der Rat der Stadt Leipzig als Kurator der E i n t r a g s r o l l e. (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 260 vom 5. November 1925.) Berufsschule und Buchhandlungslehrling. Ein Vorschlag zur Ausbildung unserer Lehrlinge. Zwei wichtige Borträge und die daran auknüpsende Aus sprache aus >dcr Hamburger Tagung des Verbandes der Kreis- und Ortsvereinc iin Deutschen Buchhandel zeigten wieder einmal recht deutlich, wie der Buchhändler oft glaubt, große Probleme lösen zu müssen, wo andere kaufmännische oder technische Organi sationen schon längst das Problem aus ihre Art gelöst haben. Auch in der Lehrlingsfrage ist es so. Die schöne und lobenswerte Ein richtung der »Sommerakadcmien« kann und wird nie die Mängel beseitigen, die uns jetzt bei dem Gros der Buchhandlungslehrlinge begegnen. Wir müssen den uns anvertrautcn Zöglingen neben der Praktischen Ausbildung eine theoretische zuteil werden lassen, die sie in den Stand setzt, als Gehilfen und Mitarbeiter allen Anforderungen, die an einen tüchtigen Buchhändler und Kauf mann gestellt werden können, gerecht zu werden. Jeder Beruf hat heute in jeder Großstadt seine Berussschul-Klassc; wo bleiben die für den Buchhandel? In jeder Berufsschule find für Sonder klassen der verschiedensten Berufe oft Lehrer angcstcllt, die aus dem praktisch schaffenden Leben zum Lehramt berufen worden sind. Wo sind die Verleger, Sortimenter oder Antiquare unter diesen? Es mangelt dem Buchhandel gewiß nicht an pädagogischen Kräften. In den Industriezentren und den Universitätsstädten würde die Angliederung von Buch Händler-Fach Nassen an die be stehenden Handels- oder Berufsschulen wohl sehr leicht möglich sein. Die männlichen und weiblichen Lehrlinge des Verlags-, Sortiments- und Antiquariatsbuchhandcls müßten — nach dem Muster der Leipziger -Deutschen Bnchhändlerlchranstalt« — ver pflichtet sein, die Fachklassc jeden Tag oder mindestens dreimal wöchentlich mehrere Stunden zu besuchen. Um die Lehrlinge zu einem gewissen Ehrgeiz anzuspornen, werden Michaelis und Ostern Zeugnisse und Prämien verteilt — und am Schluß des 3jährigen Besuches der Anstalt die Befähigung zum Gehilfen von einer Prüfung abhängig gemacht, die vor einer Kommission, vor Lehrern der Handelsschule und Vorstandsmitgliedern des buchhänd- lcrischen Ortsvercins abzulcgcn ist. Als Lehrfächer sind - nach dem Vorbild der Leipziger Lehranstalt — neben den un bedingt notwendigen Fächern der kaufmännischen Wissenschaften zu pflegen: deutsche Literatur, fremde Literaturen, Enzyklo pädie, Geschichte (besonders Kulturgeschichte), Sozialwissenschasten, Musikgeschichte, Buchgewcrbckunde, theoretische Buchhandelskundc. An den Universitäten, die zugleich zum großen Teil Zentren der graphischen Industrie sind, werden die Lehrkräfte der Handels schulen oder Berufsschulen in den meisten Fällen darauf einge richtet sein, einzelne der angedeutcten Spezialfächer zu lehren. Für die Buchgewcrbckunde sind bereits an den Fortbildungsschulen der Städte mit mehr als 100 000 Einwohnern Fachklassen eingerichtet, deren Lehrer den buchgcwcrblichcu Unterricht an der Buchhändlcr- Fachklasse mit übernehmen könnten. Wo solche buchgewcrbliche Fortbildungsschulen fehlen, findet sich am Orte sicher der eine oder andere Pädagogisch begabte Fachmann von der schwarzen Kunst, der für 2 Stunden in der Woche das Lehramt übernimmt. Ich denke dabei an die schöne», praktischen Unterrichtsstunden in Buchgewerbekunde, die ich bei meinem hochverehrten, leider zu früh verstorbenen Lehrer an der -Deutschen Buchhändlerlchran- stalt« Herrn Verwaltungsdirektor Wörnlcin vom Deutschen Buch- gewerbcvereiu in Leipzig gehabt habe. Wenn cs auch nicht jedem Fachmann so leicht sein sollte, ein so lückenloses und reichhaltiges Anschauungsmaterial über die Entstehung des Buches, der Schrift usw. vom Lumpen oder Tannenbaum bis zum feinsten Luxus band zusammenzubringen, wie es Direktor Wörnlein vergönnt I war, so würden doch mit Hilfe und Unterstützung der graphischen I und buchgewerblichen Betriebe des Bezirkes so manche wertvolle! Sammlungen zu Lehrzweckcn geschaffen werden können. Für diel Fächer: theoretische Buchhandelskunde, deutsche Literatur,! fremde Literaturen und Kulturgeschichte müßten in den Reihen I des Buchhandels berufsfreudige und berufskundige Lehrkräfte ge- s sucht werden, die den Jung-Buchhändlern die theoretische Aus bildung als Grundlage der praktische» Berufsarbeit zuteil wer den ließen. Ein wichtiges Mittel, den Heranwachsenden Buchhänd ler mit der Entstehung des Buches vertraut zu machen und in j ihm die Liebe zum Buch zu fördern oder gar erst richiig zu wecken, sind die sachwissenschastlichcn Exkursionen: Besichtigungen von Papierfabriken, Zellulosefabriken, Buchdruckereien, Buch bindereien und der Zeitungsbetriebe. Aus meiner Tätigkeit für den Juugbuchhandel und besonders aus der Lehr- und Lernzeit auf der Buchhändlerlehranstalt zu Leipzig weiß ich, wie unendlich viel der strebende Lehrling für seinen Beruf von diesen Exkursionen mit nach Hause nehmen kann, welchen weiten kaufmännischen Blick für die Entstehung seiner Ware er sich bei solchen Gelegenheiten an eignen kann. Aus das Hamburger Muster einer Fach tln ssc für B u ch h a n d l u n g s le h r l i n g c männlichen und weiblichen Geschlechtes an der Städtischen Berufsschule möchte ich besonders ausmerksam machen und sie als erstrebenswertes Ziel und vorbildliche Einrichtung für alle Groß- und Universitäts städte im Sinne meiner obigen Ausführungen besonders empfeh len. Die wichtige Frage der Heranbildung eines tüchtigen, brauch baren kaufmännischen Nachwuchses läßt auch vor allen Dingen die Frage über die in früheren Zeiten übliche Lehr- lingsprüsung wieder auftauchen. Jeder gelernte Beruf des Handwerks, der Drogistenstand usw. verpflichten den Lehrling zur Ablegung einer Gesellenprüfung, der sich später eine Meisterprüfung anschließen kann. Aus dem Berbandstag des »Deutschen Verbandes Kaufmännischer Vereine« am 17. uud 18. Oktober in Wiesbaden war die Frage der Lehrlingsprüfungen Gegenstand eines ausführlichen Referats und wichtiger Erörte rungen und Aussprachen. Der Referent Herr Or. A. Hartwig wird seinen Vortrag wahrscheinlich im Druck erscheinen lassen, sodaß cs allen an diesem Thema interessierten Kollegen noch mög lich ist, dazu Stellung zu nehmen und die praktischen Auswir kungen für die Fortbildung und Prüsung der Buchhandelslehr linge daraus zu entnehmen. Es ist keine Phrase, wenn einer der bekannten Reformer im Buchhandel kürzlich in einem wirtschaft lichen Überblick sagte: .... -Wir find verantwortlich für die kommende Buchhändler-Generation, und darum sollen wir nicht nur der Buchhändler-Lehranstalt, sondern auch allem anderen, das aus Vervollkommnung unseres Standes hinarbeitet, ein mehr als platonisches Interesse entgegenbringen«. Es genügt nicht, seinem Herzen über den für die Praxis deutlich ersichtlichen Mißerfolg der Sommerakademien durch Worte wie »nicht der erwartete Heiß hunger, sondern eine blöd« Gleichgültigkeit waren das Ergebnis der Einladung an die Gehilfenschaft« Lust zu machen. Die beste Erklärung dieses Mißerfolges hat wohl zweifellos ein Teilnehmer an der Herbstlagung des Mitteldeutschen Buchhändler-Verbandes in Wiesbaden gegeben, der meinte, daß seine Angestellten und in selbem Maße wohl die Mehrzahl der Angestellten des Buch handels — es dringend nötig hätten und froh wären, an den paar sehnlichst erwarteten Ferientagen einmal fernab von dem Getriebe des Alltages und des Geschäftes in Gottes freier Natur ohne die strengen Pflichten des Berufes zu leben, um gerade für diesen wieder frische seelische und körperliche Kräfte zu sammeln. Alfred Schmidt, Prokurist der Firma Heinrich Staadt, Wiesbaden. » » » Es sei gestattet, diesen Ausführungen noch einige Bemerkungen anzufügen. In der Frage der Sommerakademien ist das letzte Wort wohl noch nicht gesprochen. Der Gedanke an sich hat in Homburg allgemeine Zustimmung gefunden. Die Form der Durchführung kann anders gestaltet werden. Sehr wichtig ist aber vor allem, was hier zur Frage der Lehrlingsausbildung über-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder