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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.12.1922
- Strukturtyp
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- 1922-12-23
- Erscheinungsdatum
- 23.12.1922
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- Deutsch
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298, 23. Dezenwer 1922. Redaktioneller Teil. türlich würde es sich bei derartigen Vereinbarungen nur um die Preis senkung für das in Deutschland selbst und für den deutschen Bedarf zu verarbeitende Papicrholz und um dessen Bereitstellung durch den deutschen Waldbesitz handeln können. Dies zu ermöglichen, hätten freilich die Verbände der Holzschleifer, Zellulose- und Papiermacher eine Vorarbeit zu leisten. Ohne daß die Struktur der Verbände verletzt würde, müßten diese selbst sich aus- schließen und aufgliedern und ihre Mitglieder sich gezwungenerweife zu Verbrauchervereinigungen gruppieren. Tenn- bisher sind in den Verbänden die wenigen großen Werke führend gewesen und haben dann auch jetzt die kleineren und mittleren Werke zu den teuren Holtzein-' kaufen mit genötigt. Zunächst müssen also die mittleren und kleineren Werke sich aus der Abhängigkeit von den wenigen großen in der Weise loslösen, daß sie als lokale Verbraucher-Vereinigun gen mit einer gewissen Unabhängigkeit von der Großindustrie auf- treten können. Ter Trennungsstrich zwischen der Großindustrie und den mittleren und kleinereü Unternehmungen kann nach dem jährlichen Verbrauch von Holz und Holzstoff gezogen werden. Die Gruppierung müßte ferner so sein, daß jeder Gruppe ein Wabdhinterland zur Ver fügung stünde, das zur Bedarfsdeckung ausreichte. Erst der von einer Gruppe nicht aufgcnommcne Papierholzeinschlag flösse den großen Werken zu, die im ganzen genommen keineswegs dabei zu kurz kommen sollen und nur den weiteren Bezug haben würden. Dafür entschädigen sic aber die besseren Auslandbeziehungen, die sie gegenüber den aus srachtgünstigerer Nähe versorgten mittleren und kleinen Unternehmun gen zu haben pflegen. Um für die Frankfurter Umgebung ein Beispiel zu nennen, würde man, wenn die Verbände derartiges für durchführ bar hielten, den Odenwald, Spessart, Vogelsberg und Taunus mit allem Zwischengelände und allen Abbuchungen als eine solche Ver- brauchcrgegenb ausschcidcn können, deren Uberschuß beispielsweise von der in Mannheim und Aschafsenburg ansässigen Großindustrie aus genommen würde. Die Verhandlungen über eine derartige freiwillige Kontingentierung wären in diesem Falle etwa mit der Ministerial- Fvi-stabteilung in Tarmstadt, den Negicrungssorstabteilungen in Wttrz- burg, Kassel und Wiesbaden und dem hessischen und kurhcssischen Wald- besitzerverbande zu führen — analog mit anderen Behörden und Ver tretungen des Waldbesitzes in anderen, frei und weit genug abge grenzten Gegenden —, stets aber nach bester Meinung und alten ge schäftlichen Beziehungen zwischen den ortseingesessenen kleineren und mittleren Werken einer Gegend und deren Forstverwaltungen. Die V e r h a n d l u n g s g r n n d l a g e n sind gegeben: der aus zurückliegenden Jahren nachgewiesene Holzbedarf, dessen Befriedi gung mit freihändigen Abgaben in angemessenen Losen und Zeit abschnitten — Submissionen wären dafür schwerlich geeignet und sind an sich keine ganz zeitgemäße Verwertungsart — und angemessene Preisfestsetzung unter Berücksichtigung lokaler Eigentümlichkeiten. Allerdings ist der prcisscnkcnde Einfluß der Röhholzvcrbilligung auf die verschiedenen Halbscrtig- und Fertigwaren nicht zu überschätzen. Aber einer mit hohen Holzpreiscn begründeten Überwälzung sollte der Boden entzogen werden, namentlich der auf den Bücher- und Zei-tungsverlag. Wegen der enormen Kapitälsknappheit müßten die Holzverbraucher an den Waldbcsitz herantreten. Übrigens wird, was im Papier- und Grubenholz geschieht, vermutlich in einiger Zeit an dem gewiß ebenso wichtigen Schwellen- und Mastenholz auch geschehen. Die Neichseifenbahn-, Post- und Telegraphenverwaltung wird aber vielleicht erst mit Klagen kommen, wenn es bereits wieder zu spät ist«. Soweit die Zuschrift an die »Franks. Ztg.«. Die Anregung scheint überaus beachtlich: sie sollte auch vom Buchhandel in Verbindung mit der letzten Eingabe an das Rcichswirtschaftsministerium culsgegriffen werden. Meine Mitteilungen. Die neue Schlüsselzahl. — Die neue Erhöhung der Schlüsselzahl um 50?L von 400 auf 600 trägt nunmehr der seit Anfang des Monats eingetretenen Geldentwertung und Produktionsverteuerung Rechnung. Der Schlüsselzahl 400 lagen als Indexzahlen für Papier 175 000, für Druck 45 300, für Buchbinderei 50 000 zugrunde: der Lebenshaltungs- index war damals mit 43 000 eingesetzt. Diese Zahlen sind inzwischen gestiegen beim Papier auf 227 500, beim Druck auf 86 20t), beim Buch binder auf 95 000. Ter Lebenshaltungsindex betrug Anfang des Mo nats bereits 44 600, ist aber inzwischen noch weiter gestiegen. Tie Er höhung der Schlüsselzahl auf 600 wäre nach diesen Unterlagen schon Mitte des Monats berechtigt gewesen: daß sie bis jetzt jedoch mit Rück sicht auf amtliche Verhandlungen und zum Besten des Weihnachtsge schäfts des Sortiments verschoben wurde, ist aus früheren Hinweisen an dieser Stelle bereits bekannt. Tabelle zum Ablesen der Bücherpreise. — Auf dem Bestell zett e l b o g e n der heutigen Nummer befindet, sich eine neue Tabelle mit der vom 27. Dezember an gültigen Schlüsselzahl 600. Um die Tabelle allgemein anwendbar zu machen, ist auf Wunsch weiter Mit- gliederkrcise auch diesmal ein Teuerungszuschlag nicht ein gerechnet worden. Bestellungen auf fortlaufende Lieferung von Sonderdrucken der künftigen Tabellen (Barpreis: Grundzahl —.01 X Schlz. d. B.-V.) sind an den Verlag des Börsenvereins zu richten, wozu sich die Herren Sortimenter des der heutigen Nummer beigefügten Bestellzettels be dienen wollen. Entgegnung auf die Bekanntmachung des Badisch-Pfälzischen Buch händler-Verbandes aus S. 1781 dieser Nummer. — Zu einer Zeit der Preisunterschiede und -Ungewißheit und hoher Gewinne im Sortiment sind Meldungen an Verleger und Verbandsausschluß ohne Vernehmung, sowie die Veranlassung dazu entschieden ungerecht. Hier zog nur e r st e Unkollegialität zweite nach sich, die mir zahlreiche Beweise von PreiSverfchiedcn'heiten hierorts brachte. Bewußte Vergehen geschahen nicht, und ich halte mich weiter an die Bestimmungen. Heidelberg, den 15. Dezember 1922. Eugen Hlltter, gelernter Buchhändler mit 23jähriger Sort.-Praxis. Für Auslandlieferungen. — Infolge verspäteten Eingangs konnten die wöchentlichen Umrechnungskurse des Reichskom missars für Aus- und Einfuhrbewilligungen nicht, wie gewöhnlich, in der Mittwochsnummer bekanntgegeben werden, son dern sie sind erst in der Nr. 297 vom 22. Dezember auf Seite 14 533 ver öffentlicht worden, worauf hier noch besonders hingewicsen sei. Die Bernfsgenossenschaft für den Einzelhandel, der bekanntlich der Sortimentsbuchhandel zugchört, versendet gegenwärtig 'die Vor drucke für di-e von den Genossenschaftsmitgliedern oinzureichcnden I o h r e s l o h n n a ch w e i s u n g e n. Tie Lohnnachweise müssen bis spätestens 11. F e b r u a r im Besitz der Bernfsgenossenschaft sein. Eine Anleitung zur Ausstellung derselben liegt den Vordrucken bei. Die Verpflichtung zur Einreichung der Lohnnachweise besteht auch für solche Mitglieder, die aus irgendeinem Grunde nicht in den Besitz der Vordrucke gelangen soltten. Wenn während des abgclaufenen Jahres versicherte Personen nicht beschäftigt worden sind, so ist dies der Be- rufsgenofscnschaft ebenfalls bis spätestens 11. Februar 1923 anzu zeigen. Geht der Lohnnachweis oder die Fehlmeldung nicht recht zeitig bei der Bcruifsgcnossenschaft ein, so ist diese berechtigt, die der Beitragsbcrechnung zugrunde zu legende Jahreslohnfumme schätzungs weise festzustellcn und gegen säumige Unternehmer Geldstrafen bis zu 3000 Mark zu verhängen. Eine Beschwerde gegen die Höhe der schätzungsweise festgestellten Lohnsumme ist gesetzlich unzulässig. An Einreichung der Lohnnachweisung wird seitens der Berufsgenossen- schast nicht erinnert. Vom polnischen Büchermarkt. — In Berichten über den polnischen Weihnachtsbüchcrmarkt wird über die hohen Papierpreise lebhaft ge klagt. Ein Kilogramm gewöhnlichen Druckpapiers kostete im Dezember 1320 poln. Mark. Ter Zoll für ein üZ holzfreies Papier beträgt 670 poln. Mark. Da in Polen nur zwei Zcllulos-efabriken bestehen, eine in Wloclawck in Kongreszpolen und eine in Oberschlesien, wird der Wunsch geäußert, durch Gründung neuer Holzstofffabriken und Papierfabriken den Papierbedarf des Landes zu decken. In dem Maße, wie in Polen die Teuerung zunimmt, steigen auch die Druckkostcn un ausgesetzt. Die Satzkosten betrugen im Dezember 200 000 bis 350 000 und 300 000 poln. Mark für den Bogen. Ein Werk, das 10 Bogen stark ist und dessen Auflage 5000 Exemplare beträgt, kostet mithin 7 bis 10 Mill. poln. Mark, jedes Exemplar also 1400 bis 2000 poln. Mark. Rechnet man 12 bis 15°/« als Autorenhonorar dazu, so stellt sich das Exemplar aus 1500 bis 2300 poln. Mark. Der Mangel an barem Gelde erschwert den Verlegern ihre Arbeit sehr. Tie Banken haben erst in allerletzter Zeit begonnen, den Verlagsfirmen größere Kredite zu gewähren. Unter diesen Umständen kann von hohen Auf lagen natürlich nicht die Rede sein. Nur Schulbücher bilden eine Aus nahme. Ehr. Das Zeitnngsstcrben in Polen. — Wie die deutsche, so befindet sich auch die polnische Provinzpresse in einer Notlage. Die »Oareta Ostronsku« hat kürzlich ihr Erscheinen eingestellt, und der Kurzer »Onielvienski« in Gnescn teilt Mit, daß Papicrmangel ihn zwinge, vorläufig nicht zu erscheinen. Ein Kilogramm Zeitungspapier kostete in Polen im Januar d. I. 180 poln. Mark, im Juni 350, im Oktober 775 und im Dezember 1200. Die polnischen Papierfabriken können 1787
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