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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.01.1924
- Strukturtyp
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- 1924-01-18
- Erscheinungsdatum
- 18.01.1924
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- Deutsch
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H14 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 15, 18. Januar 1924. ihre neuzeitliche mit dem Privileg m der gangbaren Literatur über haupt kaum hervorgehoben wird. (Übrigens, wenn der in »bedrängter Lage« befindliche Autor ihr mittels seiner eigensten Arbeit abzuhelfen sucht, warum muß dann gerade er: »gewinnsüchtig« heißen?) Für die preisgeschichtliche Einstellung dem Nachdruck gegenüber gilt Ähnliches wie hinsichtlich der Tax. Man vermißt deutlichere Unter scheidung zwischen tieferer organischer Bewegung und äußeren Um ständen. Bloch führt als etwas Besonderes und Gravierendes ein Bei spiel der »zweideutigen Stellung der Qbrigkeit«, d. h. der staatlichen Genehmigung des Nachdrucks, nämlich der Fürstbischof!. Negierung zu Bamberg 1792 an, statt der großen, durch lange Jahrzehnte gehenden eindeutigsten Stellung der großen und größten deutschen Staaten und der durch Jahrhunderte gehenden der Privi'legübung überhaupt. Er läßt das Zeitalter des »Nachdrucks und der Nachdruckerpreise« enden mit dem Neichspreßgesetz von 1874, während schon die Gründung des Börsenvereins 1825 Symptom des endenden Nachdruckzeitalters war. Dazu leibet die Auffassung, wie in der gangbaren Literatur häufig, daran, daß dabei einerseits nicht an Kultur- und Verkehrs verhältnisse gedacht, andrerseits das Gebiet der buchgewerblichen Kon kurrenz übersehen wird. Ungenügend ist die Auffassung des Privileg wesens. Es ist von den Seiten des Gewerbeschutzes und der Zensur her anzufasscn. Bloch behandelt auch die »damaligen Bücherpreise selbst«, d. h. die des 17. und 18. Jahrhunderts, und zeigt sie als »bedeutend billiger als die vor dem Weltkriege«. Wir haben hier nicht den Raum, darauf einzngchen, glauben aber eher der entgegengesetzten Ansicht sein zu müssen. Was den Tauschhandel betrifft, so geht Bloch vom »Buchdruck gewerbe« der Frühzeit zum »Bücherhandel«, läßt ihn aus dem reinen Buchführcrtum entstehen und hat, also vom 15. Jahrhundert ab, immer den Gegensatz: Verleger und reiner Provinzialsortimenter im Auge; das Entscheidende ist aber der Tauschhandel der Verlegersorti menter auf dem Meßplatz. Das; von Anfang an der »Provinzialsorti- mentcr« den Qrtszuschlag besonders braucht, ist richtig, aber dabei kommt es uicht sowohl ans reines Sortiment an als darauf, ob der Verlegersortimcnter das Buch erlauscht oder erkauft hat. Bezeich nend ist, daß man sich zum Verzicht auf den Zuschlag leichter in jenem als in diesem Falle entschloß. Das Tauschzeitalter als solches war es, in dem der Buchhandel inmitten des geistig und staatswirt schaftlich zerschnittenen Geländes unserer Einheit auf dem Gebiete der Publizität im biichhaudelsgeschichtlichen Sinne und damit dem ,festen Ladenpreis vorarbeitetc. Die Quellenangaben müßten wbhL genauer sein: Seitenzahlen sind uicht angegeben, zuweilen fehlt auch die Bandzahl. In der Aus wahl der Quellen ist Bloch nicht immer glücklich: für das Altertum sich auf »Stand und Wesen« von 1856 und Schmidts »Geschichte« von 1847 zu stützen, ist heute nicht mehr angebracht. — Kinath statt Kiriath Sepher, Becher statt (Neinh. Zach) Becker, 1775 statt 1773 (kursächs. Dezcmbermandat) sind wohl Druckfehler. Wenn wir angedeutet haben, daß und wie sich die Heraus arbeitung der Grundgedanken auch bei gleichem Umfange vielleicht noch ein weniges tiefer und schlagender denken ließe, so ist dies nur eine Folge des Interesses, das uns die Arbeit abgewonnen hat, und es ist besonders überaus dankenswert und wird dem Buchhandel von ganz besonderem Interesse sein, daß Bloch in besonderer Ausführlich keit und geradliniger Verfolgung des Grundgedankens die Tatsachen gerade der neuesten Zeit von 1914 bis Anfang 1921 zusammengestellt hat lTeucrungszuschlag, Wucherfrage, Honorarfrage, Valutaaufschlag). Bloch schließt mit dem Ergebnis, »daß es im Interesse des ge samten Buchhandels und des bücherkaufeudeu Publikums liegt, wenn der feste Ladenpreis wieder die allgemein gültige Rechnungsart im Buchhandel wird. Denn wir haben festgestellt, daß der feste Ladenpreis neben dem Vorteil, den Buchhandel durch die durch ihn gesicherte Solidität und Wohlanständigkc.it an die erste Stelle der Kaufmann schaft zu stellen, sowohl für den Verleger wie für den Sortimenter die ideale Norm der Preisberechnung ist und sein muß«, und er sagt damit unserer Kenntnis von Wesen und Gang der Buchhandclsgeschichtc nach das Rechte. Unsere Anzeige (die wir gern noch weiter aus gedehnt haben würden) will der Lektüre seiner Abhandlung ein erläuternder und empfehlender Wegweiser sein. 3. 6- 3»r Goldmarlrbuchführnng. Ans der großen Flut der jetzt erscheinenden Veröffentlichungen über das aktuellste aller Themata: Die Goldmarkbuchführung, seien zwei von Spacth L Linde, Berlin C. 2, heransgegebene Werke: Tie Goldmarkbuchhaltung, von Prof. vr. Heinrich Sommerfeld, und Golömarkbuchführung — Goldmarkbilanz, von Heinrich Fischer, zur kurzen Besprechung herausgegriffen. Die ausführlichen Titel sind in Nr. 13 des Bbl. in der Rubrik: »Für die buchhändlerische Fach bibliothek« verzeichnet. Beide ergänzen sich in glücklicher Weise, denn während dem ersteren mehr praktische Bedeutung zuzufprechen ist, gibt das zweite wertvolle theoretische Aufklärung. Wer sich also gründlich über das Wesen der Gvldmarkbilanz unterrichten will und über die Entwick lung, die zu den jetzigen Zuständen geführt hat, sei auf beide Bücher hingewicsen. vr. Sommerfeld, Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Handelshochschule Mannheim, der Theoretiker, schreibt sür den Prak tiker, Diplombücherrevisor Fischer, Leipzig, der Mann der Praxis, gibt der Entwicklungsgeschichte größeren Raum. Nicht ganz einver standen kann ich mich mit seinen Anleitungen zur Tevisenverbuchung erklären. In der Praxis dürfte cs wohl am einfachsten sein, alle Devisen zunächst zu einem Einheitskurs umzurechnen und die ent stehenden Kursdifferenzen bei einer Verwertung oder Bilanzausstel lung über ein Kursdifferenzkonto auszugleichen. Dies gilt aber nur für die jetzt hoffentlich überwundene Papiermarkbuchführung, während man in der Goldmarkbuchsührung die tatsächlichen Kurse zugrunde legt und etwaige Unterschiede in gleicher Weise wie vorstehend zum Ausgleich bringt. Auch die beigegebenen Schemata haben insofern ivenigcr praktische Bedeutung, als sie die Beschaffung besonderer Bücher bedingen. Eine größere Bedeutung sür das Leben kommt dagegen, wie schon oben erwähnt, dem Werke vr. Sommerfelds zu. Hier wird in syste matischer und übersichtlicher Weise das Problem von Grund aus ent wickelt und an klaren Beispielen erörtert. Als besonders interessant können die Ausführungen bezeichnet werden, die sich mit der Lösung der Aufgaben beschäftigen, vor welche sich vor allem der Ex- und Importeur durch die Spanne zwischen Weltmarkts- und inneren Zwangsknrsen gestellt sieht. Wenn diese Fragen auch weniger Be deutung sür den Buchhandel an sich haben, so sei doch hier besonders darauf hingewiesen, da der Buchhändler oft in die Lage kommt, etwas derartiges empfehlen zu müssen. Im Sonstigen gilt auch hier der Satz: Wer die Grundzttge der Goldmarkbuchführung erfaßt hat, wird auch eine seinen Bedürfnissen angepaßte Lösung finden. Ihm diese Aufklärung zu geben, sind beide Werke unter Berücksichtigung der Wünsche des Käufers, wie ich sie einleitend unterschieden habe, gleich geeignet. Felix G r a e tz. Zwei Bücher vom Übersinnlichen haben unserer Gepflogenheit gemäß ein Anrecht darauf, an dieser Stelle gewürdigt zu werden, da sich hinter dem Pseudonym ihres Her ausgebers ein Buchhändler verbirgt. Wir drucken zu diesem Zweck den kleinen Aufsatz hier ab, den der bekannte Dichter und Dramaturg vr. Wilhelm von Scholz unter der vorstehenden Überschrift kurz vor Weihnachten in der Frankfurter Zeitung hat erscheinen lassen: »Es sind zwei Bände Berichte, von denen ich sprechen will, ruhige, nüchterne, sachliche Berichte — und die beiden Bücher lesen sich doch so spannend, ja spannender als mancher Roman. Es sind verschiedenen Quellen entstammende, manchmal mehrere Seiten umfassende, manch mal sich zu mehreren auf einer Seite aneinanderdrängende Wieder gaben vou einzelnen Geschehnissen — und es geht doch ein Zusammen hang durch die beiden Bücher, ein großer, ununterbrochener Zusam menhang, der den Leser nicht losläßt. Für diesen Zusammenhang steht ein erschütterndes Symbol in einem der Bücher: jemand (der 1908 verstorbene Chef des Bayerischen Generalstabes General Karl von Endres) geht zu einer Hellseherin, von der er schon einmal eine verblüffend richtige Antwort bekommen hat, und legt ihr eine neue Frage vor, die sie verwirrt, deren Sinn sie nicht entdeckt; er geht zu einer andern Hellseherin mit derselben Frage und hört die Worte, die wie aus dem Allcincn zu kommen scheinen: »Langweile mich nicht! Ich sagte doch schon, daß ich es nicht weiß!« So wie in diesem einen kleinen Bericht die unerkannte geheim nisvolle Macht, deren Maschen die Menschen und Dinge sind, aus zwei Mündern als die gleiche spricht, so spricht sie ans all den Gescheh nissen, die hier mitgeteilt werden. Beide Büche? sind im Verlag WibhelM'Langewicschc-Branöt in Ebcnhausen bei München erschienen, von Enno Nielsen hcrausgegeben und heißen: ,D a s Unerkannte auf seinem Weg durch die Jahrtausende und ,Das große Geheimnis in Neuzeit und Gegenwart'. Jedes ist auf holzfreiem Papier gedruckt, in Halbleinen gebunden und kostet, um auch das nicht uner-
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