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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.06.1924
- Strukturtyp
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- 1924-06-02
- Erscheinungsdatum
- 02.06.1924
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- Deutsch
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X- 128, 2. Juni 1S24. Redaktioneller Teil. Mrs-nil-M I. b. Dtlchn. Duchhand-r 7801 Und wir Buchhändler, was tun wir dagegen? Di« Eigenart unseres Handelzartikels läßt vieles von dem, was andere Ge schäftszweige werbend veranstalten, nicht zu. Wir können kein« 95- Psennig-Tage und Ausverkäufe veranstalten, aber trotzdem, was würden andere Geschäftszweige dasür geben, wenn ihre Ware die Werbungsmöglichkeiten in sich bergen würde wie das Buch, das bei seinem Erscheinen fast immer bestimmte Kreise findet, deren Interesse zu gewinnen ein Leichtes ist, an die zu wenden, sie an uns zu erinnern wir also immer wieder gute Gründe haben, die anderen Geschäftszweigen fehlen. Was würden andere Geschäfts zweige aufbieten und leisten, wenn ihnen die Möglichkeit gegeben werden könnte, sich eine Werbestelle zu schaffen! Daher, meine Herren Kollegen, arbeiten Sie zu Ihrem eigenen Vorteil mit am Ausbau der Werbestelle, Sprechen Sie hier oder dem Leiter oder auch den Ausschutzmitgliedern der Werbestelle mündlich oder schriftlich Ihre Wünsche aus, üben Sie getrost Kri tik an den Arbeiten der Werbestelle; nur so kann sie ihr hohes Ziel erreichen. Zu Anfang sprach ich bereits vom intimen Charakter der Werbestelle, Hierher rechne ich vor allem dos Zusommenbringen von Verlag und Sortiment zu gedeihlicher Arbeit. Ich bitte daher alle diejenigen Kollegen vom Sortiment, die bereit sind, gemein sam mit dem Verlag zu werben, ihre Adresse unter Bezeichnung der möglichen Werbematznahmen der Werbestelle zu geben. Natürlich wird di« Adresse auf Wunsch nicht veröffentlicht werden. Und dom Verlag wieder werden die für ihn in Frag« kommenden Adressen nur auf besonderen Wunsch übermittelt. Das käme z, B, in Frage für den Anschlag eines Plakats. Der Verlag liefert das Plakat, beteiligt sich gegebenenfalls noch an den Kosten des Anschlags, der Sortimenter trägt den ribri- gen Teil der Kosten und übernimmt die Plokatierung, Ein anderer Verleger will ein neuerscheinendes Werk in ein zelnen Städten bestimmten Kreisen durch Rundschreiben bekanntmachen, Di« Gewähr dafür, daß die Rundschreiben wirk lich in di« richtigen Hände kommen, kann eigentlich nur das Sorti ment geben, Di« Werbestelle gibt also von den gewünschten Städten die Sortimenter an, die zu dieser Werbung bereit sind. Der Ver lag liefert die Rundschreiben, gegebenenfalls mit Firmenkops des Sortiments oder aus den Briefbogen der Sortimentsbuchhandlun gen unberechnet, das Sortiment übernimmt die Versendung ganz oder gemeinschaftlich mit dem Verlag, Das gleiche Verfahren käme wieder für das Inserat in Frage und für manches andere, das dom Verlag und dem Sor timent unnötige Arbeit abnimmt, sie zu ersprießlicher Arbeit zu- sannnenführt, während es bisher noch borkam, daß beide gar mit den gleichen Werbematznahmen sich Konkurrenz machten. Den Bau von Kiosken habe ich schon wiederholt empfohlen. Sie sind äutzerst wichtig für die Verbreitung des guten Buches, soweit sie im Besitz von gut geleiteten Buchhandlungen sind. Wird doch durch sie beispiels weise den Auchbuchhändlern in den Vorstädten das Handwerk ge legt, das gute Buch der entlegensten Gegend zugänglich gemacht; denn es darf nicht vergessen werden, daß der Bewohner der Vor stadt wochenlang nicht in das Zentrum kommt, wo die Buchhand lungen ihre Läden haben. Kommt er aber dahin, so hat er viel leicht schon längst nicht mehr den Wunsch nach dem Buche. Der von einer Buchhandlung geführte Kiosk wird aber schnell den Wunsch übermitteln und ausfllhren. Nicht jede für den Betrieb besonders geeignete Sortimentsbuchhandlung hat im Augenblick die Mittel zum Bau zur Versügung, obgleich sie sich für den Buch- und Zeit schristenverkauf guten Erfolg durch die Kioske verspricht. Wo aber fehlen noch Kioske? Wer wird sie betreiben? Wer gibt zu ihrem Bau die Mittel, um sich gleichzeitig dauernd am Reingewinn zu beteiligen? Beide wird die Werbestelle zusammenführen, und sie, wird ständig in aller Stille noch vieles leisten, was gerade die Stunde fordert. Dient so in dieser intimen Weise die Werbestelle der Verbrei tung des guten Buches, so möchte ich meine Kollegen vom Sorti ment noch aus etwas Anderes Hinweisen, Sie mögen noch so tüch tig sein, so wird Ihnen doch häufig die beste Werbemöglichkeit entgehen, die einem anderen ganz selbstverständlich war. Ein Bei spiel aus der Praxis soll Ihnen das erläutern. Zu Neujahr er hielt ich unerwartet den Glückwunsch eines Kollegen, Natürlich erwiderte ich diesen, und da bei solcher Gelegenheit auch das Geschäft nicht unerwähnt bleibt, schrieb ich ihm von dem guten Erfolg, den ich mit der vom Verleger Oldenbourg für -»König, Reklamepsycho- lo.gie« empfohlenen Werbematznahme gehabt hatte. Er tat also desgleichen und hatte noch «inen besseren Erfolg damit als ich. Als Gegenleistung gab mir dieser Kollege nun einen Wink für den Vertrieb der bei Springer erschienenen neuen Auflage von -Buch- Wald, Technik des Bankbetriebes-, Diesem folgend, sandte ich einen jungen Mann, der sich nicht so leicht obweisen ließ, zu den Direktoren und Leitern der Bankgeschäfte mit einem Anschreiben und einer Bestelltste und ließ darum bitten, diese unter den Be amten zirkulieren zu lassen. Der Erfolg war über Erwarten gut. Ich erhielt sogar Bestellungen aus Bankgeschäften, die im gleichen Hause mit einer Buchhandlung wohnen, und das drei Monate nach Erscheinen, nachdem in beiden erwähnten Fällen einer von uns beiden Kollegen den wohldurchdachten Rat des Verlegers unbe achtet gelassen hatte. Wir rechnen uns beide nicht als die tüch tigsten Kollegen unserer Städte und mutzten doch zu unserer Ge nugtuung seststellen, daß die übrigen Kollegen beider immerhin nicht unbedeutenden Orte sogar beide so mundgerecht vom Ver leger Vorgesetzten Werbemaßnahmen außer acht und sich dadurch ein gutes, sogar sehr gutes Geschäft entgehen ließen! Das mutzte zu denken geben! Glauben Sie nicht, meine Herren Kollegen, daß die Zusammenkünfte der Kreisvereine oder unsere Kantateversammlungen etwa nur für die Großredner und Besserwisser wären. Nein, nützen Sie im Gegenteil jede Gelegen heit, die sich Ihnen bietet, mit fremden Kollegen zusammen zu treffen und Erfahrungen auszutauschen. So wimschenswert und nötig der freundschaftliche Verkehr mit den Kollegen vom Heimats- ort natürlich ist, bei den Zusammenkünften sollten nicht hier die Kollegen von dem «inen und dort diejenigen von dem anderen Ort den ganzen Tag zusammenhocken. Nein, das können Sie zu Hause das ganze Jahr hindurch. Bei diesen Gelegenheiten sollten Sic Freundschaft mit den anderen schließen oder erneuern, die bereit sind, auch eine Leistung mit einer Gegenleistung zu vergelten. Dann machen sich die Reisekosten jedesmal mehr als bezahlt! Von dem guten Gelingen einer Werbematznahme aber setzen Sie getrost jedesmal di« Werbestelle in Kenntnis, Sie zieht in laller Stille ihre Schlüsse daraus, lind vor allem arbeiten Sie -dadurch mit an ihrer Vervollkommnung. Jede Werbemaßnahme bezweckt in erster Linie einen geschäft lichen Erfolg, Aber, meine Herren, suchen Sie kein« Augenblicks erfolge! Setzen Sie sich immer nur für das Beste, für dos wirklich Gute ein; dann dienen Sieben, Buch, Ihrem Stand und sich selbst am besten. Seien Sie sich stets Ihres hohen Berufes eingedenk! Deshalb möchte ich mit den Worten schließen, die Gustav Frenssen in einem seiner Briefe aus Amerika schreibt: -Man muß in allen Dingen nicht an Fliegen und Mäuse glauben; man muß an Löwen und Adler glauben. An dos große heilige Gute muß man glauben, für alle Menschen und all« Zeit«, * Die Anwendung Fordscher Arbeitsmethoden im Buchhandel. Von vr, Ferdinand Grautosf, Seit etwa einem halben Jahr können sich in Deutschland In genieure und Techniker, Industrielle und Kaufleute, Betriebsleiter und Sozialpolitiker kaum noch über wirtschaftliche Fragen unter halten, ohne daß sie schon nach ein Paar Minuten auf Henry Ford zu sprechen kommen. Auf das Fordsch« Buch trifft das wirklich zu, was bei anderen Büchern meist nur eine gefällige Phrase ist, daß man es nämlich gelesen haben muß, um über die Probleme, die die letzten Notjahre der deutschen Wirtschaft gestellt ioiz
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