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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.10.1924
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- 1924-10-23
- Erscheinungsdatum
- 23.10.1924
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X- 250, 23, Oktober 1924. Mitteilungen des Deutschen Verlegervereins, Nr, V, Mitteilungen des Deutschen Derlegervereins Nr, V. !<IV. s, Blck Nr, 238,) Bekanntmachungen des Vorstandes. Wir bringen hiermit die Erwiderung auf eine amerikanische Beanstandung der deutschen Bücherpreise zur Kenntnis des Buch- ho,weis. Deutscher Verlegerberein. Vereinigung der medizinischen Verleger. Leipzig, am 11. Oktober 1924. An die Medical Library Association, Chicago (Illinois). Eine am 9. und 10. Juni 1924 in Chicago staltgefundene Tagung des Verbandes der medizinischen Büchereien der Ver einigten Staaten hat sich mit der Frag« der Preise deutscher Bücher und Zeitschriften besaßt. Der Verband erhebt gegen »viele« deutsche Verleger (ohne Nennung von Firmen) ganz all gemein den Vorwurf, sie berechneten ihre Veröffentlichungen den ausländischen und insbesondere den amerikanischen Ab nehmern zu unvernünftigen und ungerechtfertigten Preisen. Er drückt seine Mißbilligung über diese unbillige Behandlung aus und fordert seine Mitglieder auf, jeden weiteren Bezug deutscher Bücher und Zeitschriften einzustellen, dis die deutschen Ver leger und Sortimenter sich in dieser Hinsicht wandeln und größere Unparteilichkeit den amerikanischen Abnehmern gegen über anwenden. Das ist in kurzen Worten die sinngemäß« deutsche Wiedergabe der englisch abgefatzten Kundgebung. Der Deutsche Verlegerverein hat von dieser Kundgebung Kenntnis erhallen und fühlt sich verpflichtet, als die berufene Vertretung des deutschen Verlages im Einvernehmen mit der in ihm enthaltenen Vereinigung der medizinischen Verleger dazu Stellung zu nehmen. Zweierlei Voraussetzungen scheinen im wesentlichen die Veranlassung zu dieser amerikanischen Kund gebung gewesen zu sein: 1. daß die amerikanischen Bücherkäufer höhere Preise zu bezahlen haben, als der deutsche oder nicht-amerikanische Ausländer, 2. daß die Preise deutscher Bücher und Zeitschriften un verhältnismäßig hohe seien. Der Deutsche Verlegerverein hat deshalb an alle medi zinischen Verleger im deutschen Sprachgebiet die folgenden Fragen gerichtet: 1. Besteht noch ein Unterschied zwischen Inland- und Aus landpreisen bei Büchern und Zeitschriften Ihres Verlages und gegebenenfalls welcher? 2. Was können Sie hinsichtlich der Preisberechnung der Bücher und Zeitschriften Ihres Verlages Bemerkens wertes sagen? Die Antworten zur Frage 1 ergaben, daß mit Ausnahme einer einzigen Zeitschrift, bei der besondere Verhältnisse vor- lagen, di« Auslandpreise für alle in Frage kommenden Bücher und Zeitschriften den Inlandspreisen gleich sind, und daß auch für das gesamte Ausland kein Unterschied besteht. Das ist nicht etwa erst seit kurzer Zeit so, sondern zumeist seit Beginn des Jahres, also seit der Stetigung unserer Währung. Was vorher war, steht hier nicht zur Besprechung, denn unnatürliche Ver hältnisse, wie sie bei uns in den Jahren 1920—23 herrschten, hatten unnatürliche Maßnahmen zur Folge. Zur Zeit der oben erwähnten Tagung, also im Juni dieses Jahres, bestanden seit geraumer Zeit und allenthalben keine Unterschiede zwischen In- und Auslandpreisen mehr, und es mutz merkwürdig be rühren, daß nicht wenigstens einem Teil der Anwesenden dieser Zustand bekannt gewesen war. Der Vorwurf also, daß ameri kanische Abnehmer mehr zu zahlen hätten als andere, daß ihnen gegenüber parteiisch vorgegangen oder ihnen unvernünftige und ungerechtfertigte Preise berechnet würden, ist durch die Tat sachen nicht nachweisbar und muß als unhaltbar und unberech tigt zurückgewiesen werden. Die Äußerungen zur Frage 2 ergaben, daß bei der Mehr zahl der Verleger nicht nur für alte Bestände, sondern auch für die neue Herstellung die Vorkriegspreise richtunggebend sind, und daß viele Werke heute sogar zu wesentlich billigeren Preisen verlaust werden als vor dem Kriege. Bei der Mehrzahl der neu hergestellten Bücher kommen die tatsächlichen Kostenerhöhungen für Papier, Druck, sowie die höheren Allgemeinunkosten im Preise nicht voll zum Ausdruck. Würden, wie das natürlich wäre, die Bücherpreise sich den höheren Herstellungs- und All- gemeinunkosten in vollem Maße anpassen, dann müßten sie noch wesentlich höher sein. Die Verleger begnügen sich aber im Durchschnitt mit einer geringeren Gewinnspanne, um die Ver breitung ihrer Werke nicht durch zu hohe Preis« zu erschweren. Daß außerdem eine in vielen Fällen bessere Ausstattung natur gemäß auch eine Preiserhöhung bedingt, darf bei der Beurtei lung der ganzen Frage nicht unberücksichtigt bleiben. Vergleichen wir zum Schluß die Preise gleicher oder ähn licher Werke und Zeitschriften Deutschlands und Englands und Amerikas, so fällt der Vergleich entschieden zugunsten Deutsch lands aus und es ergeben sich nach den genauen Angaben einzel ner Verleger folgende bemerkenswerte Tatsachen. Ein größerer Zeitschriftenverlag hat eine Aufstellung entworfen, in der die Bogenpreise gleichinhaltlicher deutscher, englischer und ameri kanischer Zeitschriften nebeneinandergestellt sind. Es geht daraus hervor, daß die Bogenpreise deutscher und englischer Zeitschriften nahezu gleich sind und daß, wo ein Unterschied be steht, die deutschen Zeitschriften billiger sind. Auffallend ist gegenüber diesen beiden Ländern der zumeist niedrigere Bogen- Preis amerikanischer Zeitschriften. Er läßt sich nur er klären durch eine wesentlich größere Auflage, wie sie dem wesent lich größeren Sprachgebiet entspricht, und ferner durch den Um stand, daß zu den Herstellungskosten von seiten der beteiligten Gesellschaften oder durch Stiftungen Zuschüsse geleistet werden. Wenn also trotz dieser naheliegenden Erklärung den deutschen Verlegern Vorhaltungen wegen der Höhe der Preise gemacht werden, so müßte das in gleicher Weise den englischen Ver legern gegenüber getan werden. IS06'
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