X- 203, 3l. August 1825. Künftig erscheinende Bücher. SSr>-n«°U I. d. Kisch». Vuchh-Md-I. 1301S (8 (^Verlag /urErteeratrrr^ und Kunsk - 'München - Am 3. September gelangt zur Ausgabe: Max Dauthendey Gesammelte Werke Ln sechs Bänden Am 29. August waren es sieben Jahre, seit man zu Malawi, in Ost-Java die deutsche Flagge über den Sarg Mar Dauthendeys breitete. Der Deutscheste und Treueste, auch er starb für das Vaterland. Der Jammer um sein Volk, für das er nicht Kämpfen durfte, und die Sehnsucht nach seinem treugeliebten Weibe hatten ihn nach vier Jahren heroischen Duldens zerbrochen. Nun, nach sieben Jahren, kommt er uns, herrlich und unsterblich, wieder in seinen gesammelten Werken. Vor der Fülle seines Lebenswerkes, das der Verlag Langen mit dankbarer Freundeshand im schönsten und feinsten Gewände herausgibt, stehen wir in Staunen und Ehrfurcht. Alle seine uns längst teuren Werke sind darin: Die Gedichte von seiner Weltreise „Die ge flügelte Erde", jene überwältigenden Hymnen auf die Schön heit und Seltsamkeit der Welt, die fast schöner noch sini als die berühmten „Grashalme" von Walt Whitman; dam. alle die Hunderte von zarten und innigen Liebesgedichte, Dauthendeys. dieses letzten großen Minnesängers; dazu die ein ungeheuer wichtiges Stück Lebens- und Kulturgeschicht« umfassenden Bücher: „Der Geist meines Vaters" und „Ge dankengut aus meinen Wanderjahren"; weiter die so über raschend fein in die Seele des Ostens eingefühlten Novellen „Die acht Gesichter am Biwasee" und „Lingam" und die kostbaren „Geschichten aus den vier Winden", der pracht voll geschriebene Roman „Raubmenschen", die buntfarbenen „Erlebnisse auf Java" und vor allem das teuerste seiner Vermächtnisse, das große Brief-Tagebuch „Letzte Reise". — Dazu aber sind, gewiß ein hochwillkommenes Geschenk sin alle seine Verehrer, noch eine Reihe bisher unveröffentlichter oder längst vergriffener Werke gekommen. So „Ultra- Violett", mit dem der junge Dichter auf den Plan trat und die Menschen zuerst hoch aufhorchen machte, die Vers- dichtungen: „Schwarze Sonne" und „Phallus" die ein so eigenartiges und hohes Gedanken- und Seelenleben des jugendliche,' Dichters offenbaren, sowie seine frühen Dramen und dramatischen Szenen: „Sun", „Sehnsucht", „Kind", „Glück" und „Das Unabwendbare", die ankündigcn, was die berühmten „Spielereien einer Kaiserin" und die von Witz und Geist funkelnde skandinavische Boheme-Komödte „Maja" zur Genüge bewiesen, daß wir in Max Dauthendey ein großes dramatisches Talent verloren haben, — und was für einen Seelenschildererl — Auch der längst vergriffene frühe Roman „Iosa Gerth" ist in den Gesammelten Werken enthalten, eine Arbeit, die sich getrost neben Fontanes „Esst Briest" stellen kann, was Einfühlung in die Mädchen- und Frauenseele und ruhige Klarheit der Darstellung anbetrifft Und zudem noch — überreich ist die Ernte! — außer den schmerzlichen Kriegsgedichten: „Des großen Krieges Not" - ine Perlenreihe noch unveröffentlichter, letzter Gedichte, wie mch das Werk, das bisher nur in wenigen Exemplaren auf Java gedruckt wurde: „Das Lied der Weltfestlichkeit", ein religiös-philosophisches Bekenntnis, eine Dichtung, die ans von der hohen Reife und der Erleuchtung seiner leid- oerklärten Seele Zeugnis ablegt. Kaum je hat sich ein Dichter so ganz, so wahr und unmittelbar gegeben in seinem Schaffen, wie Max Dauthendey. Wir sind zu Hause in seinem innersten Herzen, das eine Glut und Zartheit der Liebe besaß, von der die wenigsten Menschen in ihrem Leben auch nur einen Schimmer erhaschen. Wir bewundern sein geniales Schaffen, aber fast mehr noch lieben wir ihn, diesen reinen, großen Mann. „Schmerzend schön", sagt er einmal, „werden auch die Menschen, wenn sie scheiden". Schmerzend schön ist dieser Freund der Menschheit, Max Dauthendey, geworden in der Todeinsamkeit und Bangig keit von Insulinde, und wir gedenken bei seiner unendlichen Sehnsucht der „achten" Seligpreisung Peter Roseggers: „Selig sind, die da Heimweh haben, denn siesollennachHause kommen". Er ist nach Hause gekommen, der Weltenfahrer, in doppeltem Sinne. Nun lebt er ewig, auch in seinem geliebten Deutsch land. Wir können ihn nicht mehr verlieren und er uns nicht. Prospekte über unsere Gesamtausgaben für bas Publikum liefern wir bereitwilligst unberechnet Die Auslieferung für Österreich, Jugoslavien und Rumänien erfolgt nur durch die Sallmayersche Buchhandlung, Wien l, Neuer Markt 6 Wir liefern nur bar mit 357° und 11/10