Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.01.1926
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1926-01-21
- Erscheinungsdatum
- 21.01.1926
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19260121
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192601210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19260121
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1926
- Monat1926-01
- Tag1926-01-21
- Monat1926-01
- Jahr1926
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
X? 17, 21, Januar 1926. Redaltioneller Tell. Wann erfolgt am besten die Herausgabe neuer Werke? Die Weihnachtszeit ist naturgemäß auch für die französischen Verleger, Buchhändler und Kritiker gewissermaßen eine Epoche der Verstopfung, und hiermit ist niemand zufrieden. Der Kritiker klagt über Massenandrang, der Autor fürchtet, von der Masse ver schluckt zu werden, der Buchhändler hat keinen Platz mehr für diese Massen, der Verleger wünscht ein sich so gleichmäßig als nur möglich über das ganze Jahr verteilendes Arbeiten, Eine Pariser Tageszeitung, der am Abend hcrauskommende und in literarischen Dingen führende -Jntransigcant», hat deshalb kürzlich an eine Reihe von Verlegern solgcnde Rundfrage gestellt: -Liegt sür den Verlag und den Buchhandel ein Interesse dafür vor, daß sich die Publikationen zu bestimmter Zeit häufen? Wäre es nicht mög lich und nützlich, das Hcrausgeben auf das ganze Jahr zu ver teilen?« Bon den eingcgangenen Antworten seien hier einige zum Teil wiedcrgcgeben. Nach Plon-Nourrit ist ein Verteilen der buchhändle- rischen Produktion auf, das ganze Jahr ohne jeden Zweifel vor teilhaft, die Kritiker werden nicht überschwemmt, die Buchhand lungen hätten es leichter. Der gleichen Ansicht ist der Verlag Dela grave, der übrigens darauf hinweist, daß allein schon seine Organisation (Druckerei, Buchbinderei ufw.) ein aus das ganze Jahr gleichmäßig verteiltes Arbeiten verlangt. Der Verlag Ferenczi meint, daß an den gegenwärtigen Verhältnissen mit den bestgemeinten Rundfragen nichts geändert werden könne, immer werde es einen Massenandrang zu den beiden Hochsaisons geben, nämlich Anfang Dezember und Anfang Sommer (vor den Ferien), Im übrigen seien die Verleger eben weniger gute Händ ler als etwa die Butterhändler, die mit den Eiskellern arbeiten, oder als die Gemüsehändler, die den Salat lieber aus dem Acker verderben lassen, als durch Masjcnbelicferung der Hallen die Preise zu drücken. Aber auch die Autoren seien schlechte Geschäftsleute, denn säst alle hegten den Wunsch, noch vor dem 15, Dezember herauszukommen, also vor dem Eintreffen der Hochflut der eigent lichen Weihnachtsbücher, Und so seien wenigstens in dieser Hin sicht Verleger und Autor sich meist einig, wenn auch oft zu ihrem gemeinsamen Schaden, Andern aber könne man nichts, denn wer vermöchte zu bestimmen, welcher Verleger in den sogenannten »guten», welcher in den schlechten Monaten hcrauszugeben habe? Nach Perrin L C i e, ist die saisonweise Anhäufung sowohl für Verleger wie für Autoren außerordentlich schädlich; dieser Verlag läßt es sich deshalb angelegen sein, nach Möglichkeit zu verteilen. Dies gehe allerdings nicht während der Zeit vom IS, Dezember bis zum IS, Januar des nächsten Jahres, während der beiden Osterwochen und während der Monate August und September; -es sind dies Epochen, zu denen die Autoren nicht herauskommen und die Sortimenter keine neuen Bücher haben wollen«. Nach Herrn Lardanchet, dem Vorsitzenden des Buchhändlersyndikats von Frankreich, entsprechen die obwalten den Verhältnisse nun einmal den gegebenen, zugrunde liegenden Tatsachen, -Im übrigen ist es sür ein gehaltvolles Werk nicht von großer Bedeutung, ob es während der ,hohlen' oder der Zeit der Überhäufung herauskommt, langsamer oder schneller wird es doch seinen Weg machen. Auch sehe ich nicht, wie das Personal der Verlage imstande sein soll, ein genau einzuhaltcndes Pro gramm auszuarbeiten, es kann dies ebensowenig wie der Stan desbeamte solches vermag. Ohne ein solches Prograinm ist der Verleger aber der Laune der Produktion überliefert». Der Leiter der Uckitious Montaigne weist daraus hin, daß nicht nur beim Buchhandel der Saison-Verkauf vorherrsche, es gelte dies für alle Gemüse, für das Wildbret, die Orangen usw. Der Absatz wäre kaum besser, wenn die Produktion gleichmäßig verteilt sein würde; er wäre vielleicht aber auch nicht schlechter. Im übrigen gäbe es heute weit weniger eine tote Saison als vor dem Krieg, Der Handel mit Büchern unterstehe eigenen Ge setzen, wie dies bei jedem Handel der Fall sei, eine Rundfrage werde hier nichts ändern, dennoch sei sie sehr nützlich und verdienst voll, weil sie das Interesse der Allgemeinheit für den Buchhandel wecke oder steigere, Herr Ed, Blond schließlich macht darauf 88 aufmerksam, daß eines seiner besten Werke in der absolut toten Saison, Ende Juli also, herauskam und dennoch einen großen Er folg, also mehrere Auslagen innerhalb der nachfolgenden Wochen, zu verzeichnen hatte. Später lies zu dieser Rundfrage noch die Antwort des Ver lages von G, Crss ein, sie sei hier zum Teil ebenfalls wicder- gcgeben, weil sie einen guten Gesamtüberblick gibt, Herr Rens Gas, der Leiter dieses Verlages, schreibt unter anderem: Ihre Rundfrage über die -Verstopfung» bei den Kritikern ist bei allen französischen Verlagen an der Tagesordnung, Es wird eben immer mehr produziert. Ein Schriftsteller, der sich selbst respektiert, veröffentlicht mindestens ein neues Werk jedes Jahr, manchmal aber sind es auch zwei, von den Luxusausgaben gänz lich zu schweigen. Wenn ein Werk gut geht, so läßt sich der Autor rasch von seinem Verleger davon überzeugen, daß man dem Publikum keine Zeit zum Vergessen lassen dars. Es kommt der zweite Roman im Nu, er geht oft weniger gut, und der einzig Schuldige ist hier nicht immer der Autor, sondern auch sein Ver leger. Ein Kritiker von auch nur kleinerer Bedeutung erhält heute jeden Tag vier oder süns Werke, Ich möchte nicht daraus auf merksam machen/datz er sie nicht alle lesen kann, sondern aus die schlimmere Tatsache, daß er nicht von allen sprechen kann. Es fehlt ihm am Raum. Der Autor wird wütend, der Verleger auch. Und dann wird der Kritiker auch noch wütend, er tut, was ihm möglich ist, aber es geht heute über das menschliche Matz, Natürlich wäre ein gleichmäßiges Verteilen auf das ganze Jahr das beste, aber dies ist schwer. Me Romane gehen manch mal im Sommer besser ab als zu einer anderen Jahreszeit, dies gilt jedoch nicht für Luxuswerke, Werke wissenschaftlicher Natur, Kunstbücher und dergleichen. Ein kleiner Teil der Produktion könnte ja gleichmäßig verteilt werden, und dies tun wohl die mei sten Verleger, aber der Autor hofft sehr oft, bei irgendeinem unserer Preise den Wettbewerb mitmachen zu können und dazu rechtzeitig herauszukommen, sonst ist er vergessen. Und so haben wir um die Zeit der großen Preise herum die Verstopfung, Ferner darf der Verleger seine neuen Werke nicht während der fünfzehn letzten Tage des Dezembers und der fünfzehn ersten des Januars herausbringen, da die Auslagen der Buchhändler bis zum dritten Januar ungefähr von den Wcihnachtsbüchern in Beschlag genommen sind. Auch ist der ganze Monat August schlecht, wir haben hier also weitere acht bis neun nicht brauch bare Wochen. Es gibt also nur eine Möglichkeit: die Vermehrung der Kritiker , . ,, wenn es deren noch mehr geben könnte. Und zugleich natürlich die Ausdehnung des Raumes, den die Zeitungen der Literatur zu widmen pflegen. Ue-Paris. Die Über-3eitung und ihre Diicherrundschau-Beilage. Bon Wilhelm Heidelberg, Die Usv Vvrü Ilmes brachte in ihrer regelmäßigen Nummern folge ihre Ausgabe vom Sonntag, dem 25, Oktober 1925 in einem Umfange von 214 Seiten heraus. Auch die vorhergehende Sonn tagsnummer blieb nicht weit hinter diesem Umfange zurück, und die folgenden Sonntagsnummern waren ebenfalls nicht viel anders. Natürlich kommt diese riesige Seitenzahl zu einem nicht geringen Teil durch Beilagen zustande. Me Nummer vom 25, Oktober enthält drei Tiesdruckbilder-Beilagen von insgesamt 2g Seiten, eine Sportbeilage von 8 Seiten, eine Magazin-Beilage von 24 Seiten und eine Bücherrund schau von nicht weniger als 32 Seiten. Diese Bücherrundschau war ebenso wie die Maga zin-Beilage auf Papier besserer Qualität in Rotationstiesdruck hergestellt. Sie dars als ein typisches Beispiel solcher Bücherrund schauen betrachtet werden, wie sie als Beilagen von den großen New Dorker und anderen amerikanischen Tageszeitungen den Lesern geboten werden, und eine nähere Betrachtung ist sicher sür uns von Reiz. Diese Beilagen finden wir bei den großen amerikanischen Tageszeitungen gewöhnlich regelmäßig alle Wochen, teilweise vier zehntäglich oder in Ausnahmesälien monatlich. Der Umfang ist
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder