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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.01.1927
- Strukturtyp
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- 1927-01-04
- Erscheinungsdatum
- 04.01.1927
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- Deutsch
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-A 2, 4. Januar 1927. Redaktioneller Teil. lung für die an dieser nicht teilnehmenden Mitglieder mit 3 Mark bestehen. Jahresbeitrag und Kostenbeitrag sind bis 15. Januar 1927 an den Schatzmeister Herrn PaulPabst in Delitzsch auf das Postscheckkonto Leipzig 49 206 von Reinhold Pabst in Delitzsch einzuzahlen. Alle bis dahin nicht eingezahlten Be träge werden zuzüglich Kosten durch Barsaktur oder BAG bzw. durch Postnachnahmc eingczogen. Magdeburg, den 27. Dezember 1926. Der Vorstand. Friedrich Reinecke, Vorsitzender. Bekanntmachung. Herr Otto Paetsch, Inhaber der Buchhandlung Gräfe L Unzer in K ö n i g s b e r g 'i. Pr. überwies uns Süll.— Mark aus Anlaß seiner 2Sjährigcn Selbständigkeit. Mit dem aufrichtigsten Dank für diese Spende verbinden wir die herzlichsten Wünsche für eine fernere erfolgreiche Berufs tätigkeit. Berlin, den 28. Dezember 1926. Der Vorstand des Unterstützungs-Vereins Deutscher Buchhändler und Buchhandlungs-Gchülsen. vr. Georg Paetel. Max Schotte. Max Pasch ke. Reinhold Bor stell. Friedrich Feddersen. Die Exportorganisation eines franzöfischen Buchkonzerns. Bon Or. Winterhoff. Während die deutsche Buchausfuhr gegenüber 1913 aus etwa 457»j zurückgegangen ist, hat Frankreich in der gleichen Zeit nicht nur unsere vor dem Kriege an erster Stelle stehenden Export- zisfern erreicht, sondern sie in stetig aussteigender Linie sogar noch erheblich überflügelt. Noch vor zwei Jahren war man in Deutsch land allgemein geneigt, in «dem ungleichen politischen Schicksal beider Länder eine hinlängliche Erklärung für diese Entwicklung zu sehen. Indessen wissen wir heute, daß nahezu alle die Staaten Europas, die sich vor dem Kriege in die wirtschaftliche und kul turelle Vormachtstellung teilten, gleichmäßig an Geltung ver loren haben. So sind selbst die romanischen Länder im betonten Bewußtsein ihrer jeweiligen nationalen Eigenart weniger als je vor dem Kriege geneigt, den französischen Roman, die französische Mode, Lebensart, Sprache und Erziehung als ein für die führen den Gcsellschaftsschichtcn unersetzliches Bildungselcment anzusehcn. Trotzdem aber werden heute sehr viel mehr Bücher in französischer Sprache ausgeführt als >je vor dem Kriege. Ganz ohne Zweifel spielt dabei der niedrige Preis der fran zösischen Literatur eine hervorragende Rolle; darin stimmen nahe zu alle Berichte von Kennern der Verhältnisse im Ausland über ein. Soll eine ins Gewicht fallende Steigerung der deutschen Buchausfuhr erzielt werden, so wird man mit diesem Moment rechnen müssen. Es wäre verfehlt, wollte man seine Bedeutung durch den Hinweis auf einige billige deutsche Sammlungen herab zusetzen suchen, denn diese können für die Gesamtheit der aus- gcsührten Bücher ja nicht sehr ins Gewicht fallen, und außerdem sind die Exportausgaben .Frankreichs und Englands womög lich noch billiger. Auch würde man offensichtlich zu weit gehen, wollte man die Blüte des französischen Bücher exports lediglich als eine Jnflationserscheinung abtun, ob wohl ohne Zwsisel die allmähliche Entwertung des Franken bis vor kurzem einen künstlichen Anreiz schuf. Indessen hat die in ihrem Verlauf viel raschere deutsche Inflation — auch vor der Anwendung der Ausfuhrbestimmungen — keineswegs einen der artigen starken und beständigen Aufschwung gezeitigt, wenn auch damals ein erheblicher Prozentsatz der ins Ausland gelangten Bücher aus bekannten Gründen in dem Ausweis der Statistik nicht in Erscheinung trat. IN Vor allem aber muß die Stetigkeit in der aufsteigenden Ent wicklung der französischen Buchaussuhr aufsallen, als deren eigent liche Ursache neben den unzweifelhaft recht niedrigen Preisen m. E. in erster Linie eine großzügige Exportorganisation anzusehen ist. Diese verdient einige Beachtung schon im Hinblick auf die zu be grüßenden Bestrebungen, die deutsche Buchausfuhr durch die Grün dung einer Exportzentralc zu fördern. Aus eigener Anschauung sind mir allerdings nur die Einrichtungen eines französischen Buchkonzcrns ausschließlich in Italien bekannt, die jedoch wohl Rückschlüsse aus dessen Gesamtorganisation zulassen. Zudem konnte ich während meiner Praktischen Tätigkeit im Auslande einige Einzelheiten darüber in Erfahrung bringen, die eine Re konstruktion des Ganzen ermöglichen, wie ich sie im folgenden mit allen entsprechenden Vorbehalten versuchen möchte. Zum Verständnis der breiten Anlage und starken Dezentrali sation dieses Unternehmens muß vorausgeschickt werden, daß die französische Buchausfuhr zu einem beträchtlichen Teil von Belle tristik und populärwissenschaftlicher Literatur bestritten wird, die sich naturgemäß an ein breiteres Publikum wendet als etwa die wissenschaftlichen Monographien, Atlanten, Sprachlchrbücher, technischen und medizinischen Handbücher und andere, welche vor nehmlich für den deutschen Export in Betracht kommen. Schon aus diesem Grunde erscheint eine bloße Nachahmung der franzö sischen Einrichtungen für den deutschen Buchhandel unzweckmäßig, ja sogar unmöglich. Eine Gruppe einflußreicher französischer Verleger liefert ihre Publikationen nicht unmittelbar selbst aus, sondern bedient sich für deren Expedition und das Inkasso ausschließlich einer eigens z» diesem Zwecke gegründeten Aktiengesellschaft, welche dieses Ge schäft auf eigene Rechnung betreibt. Als Aktionär und Mitglied des Aussichtsrats vermag der einzelne Verleger seine besonderen Interessen zu wahren, soweit diese nicht beroits durch die Anteil nahme am gemeinsam erzielten Gewinn gesichert erscheinen. Die Selbständigkeit des einzelnen Verlagsbetriebes ist lediglich im Hin blick auf seine Auslieferung, und zwar nach dem Inland« sowohl wie nach dem Auslands beschränkt, im übrigen aber behält er seine völlige Freiheit und insbesondere natürlich seine unbeschränkte Verfügung über Art und Umfang seiner Produktion und seines Vertriebes. Bei den großen Umsätzen dieser Aktiengesellschaft lag es nahe, in den Ländern, nach welchen ihre Ausfuhr besonders stark ist, Filialen zu errichten und darin Auslieferungslager unter zubringen, die man auf Grund langjähriger Erfahrung und unter Berücksichtigung der besonderen Mentalität des jeweiligen Landes auswählte. Aus naheliegenden und zum Teil Politischen Gründen wurde diese Niederlassung z. B. in Italien als selbständige Aktiengesellschaft errichtet, die einen italienischen Firmennamen, einen italienischen Direktor und — abgesehen von einigen Abteilungsleitern — fast ausschließlich italienisches Personal erhielt. Zudem suchte man mit Erfolg italienisches Kapital zu interessieren und erleichterte auf diese Weise eine starke Verankerung des Unternehmens in Italien. Nach dem Vorbild des Pariser Hauptgeschäftes ließ man sich alsdann die Alleinauslieferung italienischer Verlage über tragen, die man durch finanzielle Beteiligung, durch verhältnis mäßige Billigkeit, durch die Aussicht aus mancherlei neue Ge schäftsverbindungen — insbesondere auch nach Frankreich — und andere Vorteile zu gewinnen wußte. Im Jahre 1923 besorgte das Haus die Auslieferung für vierzehn angesehen« und große Verleger, die zusammen einen beträchtlichen Teil der gesamten Buchproduktion Italiens repräsentieren. Um die Bestellungen der Sortimente mit >jeder nur wünschenswerten Schnelligkeit aus- fllhren zu können, wurden für die Auslieferung des italienischen Verlages drei weitere Lager in Mittel-, Süd- und Norditalien eingerichtet. Wenn auch der einzelne Verleger auf den persönlichen Kontakt mit dem letzten Abnehmer seiner Publikationen nicht verzichten wird und die Fühlungnahme schon durch seine Werbetätigkeit dauernd ausrechtzuerhalten sucht, so läßt es sich doch offensichtlich nicht ver meiden, daß diese Aktiengesellschaft dem Sortiment gegenüber eine Art Monopolstellung einnimmt, durch welche sie — und indirekt auch
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