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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.03.1926
- Strukturtyp
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- 1926-03-18
- Erscheinungsdatum
- 18.03.1926
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- Deutsch
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85, 18. März 1826. Rcdaklionellrr Teil, Spracht vder Kunst-, Tafel-, Vorlagcnwerkc usw, enthalten, sollten deshalb fortan ausdrücklich deklariert werden mit: »Bücher in srcmder Sprache — I-ibi-i in sltra b/inzun ooeoncko voce 862 b ssonto — zollfrei!« Es ist zu hoffen und zu wünschen, daß dieser endlich zustande- gekommcnc deutsch-italienische Handelsvertrag die seither darnie- dergclcgenen Beziehungen wieder aufleben lässt. Durch den Krieg, und nicht zuletzt durch die unseligen Inflationszeiten mit ihren fortgesetzt schwankenden -freibleibenden« Preisen, durch ihr häu figes plötzliches Aufschnellen in den letzten Zeiten hat der deutsche Handel und mit ihm das deutsche Buch viel verloren. Englische und französische Lieferanten haben es inzwischen vielfach ver standen, den deutschen Erzeugnissen in mancher Hinsicht das Wasser abzugrabcn. Aber auch die italienische Industrie hat sich, gefördert von der energischen und zielbewichtcn Regierung, in den letzten Jahren auf vielen Gebieten selbständig und vom Auslände unabhängig zu machen verstanden. Deutsche Waren werden daher nicht mehr in dem Maße gelaust wie früher, sind aber doch jetzt aus dem Wege, sich infolge ihrer guten Qualität in Italien wieder Absatz zu verschaffen, wenn sie sich mit den Preisen dem Markt unpassen. Die gegenwärtigen politischen Verhältnisse, die leider auch auf das wirtschaftliche Leben übergegrissen haben, machen jedoch in vieler Beziehung einen Strich durch die Rechnung und erschweren den Absatz mehr, als man in Deutschland annimmt. Von dem in meinen früheren Berichten erwähnten Werke: »611 uckoriiLtvri <löl lidro«, das auch in deutschen Verlegerkreisen Anklang fand, ist soeben der 4. Band erschienen. Er enthält 210 Tafeln moderner italienischer Buchausschmückung, Exlibris usw. Preis 40 Mark ord. Die ersten drei Bände sind fast vergriffen und nur noch in wenigen Exemplaren zu haben, über die eben falls bereits erwähnte zweite »Internationale Kunstausstellung in Monza- ist kürzlich in einer schön gebundenen Ausgabe ein illustrierter Katalog der hauptsächlichsten dort zur Schau gebrach ten Kdinstwerkc erschienen. Das Werk enthält über 300 Tafeln, ist nach Ländern geordnet und bietet für Künstler und Kunst gewerbler vielseitige Anregungen. Preis 23 Mark. Das von dem bekannten Kunstschriftstellcr Carrä veröffentlichte Werk über Giotto erschien soeben auch in einer deutschen Übersetzung, nachdem bereits Ausgaben in englischer und französischer Sprache vorliegen. Das Werk besteht aus 182 Bildtafeln in Lichtdruck, einem reichen Qnellcnverzeichnis (Bibliographie), einem ein führenden Text und wird vielen zur 700Jahrfcier des heiligen Franziskus von Assisi willkommen sein. Preis gebunden 20 Mark. Mit königlichem Dekret vom 7. November v. I. wurde das neue Urhebergesetz erlassen, das unter anderm die Rechte der Autoren bis zu 50 Jahre nach ihrem Tode schützt. Verleger von Übersetzungen italienischer Werke, Musikstücken usw. seien auf die verschiedenen neuen, zum Teil einschneidenden Vorschriften aufmerksam gemacht (s. dazu Bbl. Nr. 31). Voin 12.—27. April findet wie alljährlich die Mailänder Mustermesse statt. Die Veranstaltung hat einen Umfang und eine Bedeutung gewonnen, die längst über den Rahmen einer gewöhnlichen Messe hinausgehcn. In eigens hergestellten Hallen werden alljährlich die industriellen und landwirtschaftlichen Er zeugnisse Italiens und seiner Kolonien zur Schau gebracht. Auch der Buchhandel ist in einem besonderen »ksIs-M cksl libro« unterge bracht: das deutsche Buch wird auch in diesem Jahre wieder durch die Firma Sperling L Kupfer, Mailand, vertreten sein. Positive Arbeit gegen Schmutz und Schund unter besonderer Berücksichtigung der Erfahrungen bei der Zentralstelle zur Bekämpfung der Schundliteratur bei der Negierung zu Liegnitz. Nachstehend geben mir den wesentlichen Teil eines Referats wie der', das der Leider der Zentralstelbe Liegnitz, Herr Lehrer Tapperl. im Dezember vorigen Jahres vor Jugendpflcgcrn erstattete und das auch für den Buchhandel mancherlei Wertvolles enthält. Nach einem ein leitenden kurzen Rückblick, in dem der Redner trotz einiger Bedenken für eine gesetzliche Regelung der Schund- und Schmutzbekämpfnng cin- trat, fuhr er fort: 354 Für viel wichtiger als solche Gcsctzcsmaßnahmcn erachte ich aber, j daß die Kenntnis vom guten Buch in möglichst breite Volksschichten ^ hineingetragen wird. Bisher ist die Lehrerschaft in der Hauptsache der Träger der Ar beit gewesen, und sic wird es auch bleiben! Allerdings war immer nur eine sehr kleine Gruppe aktiv im Kampfe tätig. Es ist deshalb zu fordern, daß sich die Lehrerbildung mehr und eingehender mit dem Wesen der Jugcndschrif? befaßt. Ein gleiches kann man auch von den »Arbeitsgemeinschaften für Lehrerbildung« verlangen. Die Schule hat ja bei dem Ausbau mit die wertvollste Vorarbeit zu leisten. Hier ist die Erziehung zum guten Buch anzubahnen. Wollen mir aber in dieser Arbeit wirklich Ersprießliches sehen, so darf das Lesebuch mit seiner »Häppchenkost« nicht den Deutschunterricht aus- i füllen. Wir brauchen für unsere Schüler die Klassenlektüre. Hier ! i.st der Grundstock zur Eigenbüchere! zu legen. Schon für billiges Geld ist solche Lektüre zu beschaffen. Und mit welchem Stolz zeigen die Jungen und Mädel die Schätze ihrer Bücherei! Ohne daß sie es ahnen, werden sie hingcflihrt zu den unvergänglichen Schätzen unseres feinen deutschen Schrifttums. Und dann den Jungen und Mädeln ein Verzeichnis guter Schriften in die Hand gegeben. »Sucht selbst, was ihr lesen wollt!« »Geht selber ins Geschäft; laßt euch aber nichts anderes aufschlvatzcn!« Sv werden unsere Kinder selbständig Suchende. Aber auf die Schule und die Lehrerschaft darf die Arbeit nicht beschränkt bleiben. Aus allen Kreisen hole man Mitarbeiter heran. Ich erinnere an die Elternbeiräte, die Geistlichen, die Frauen- und Volksbildungsvereinc, an die Buch- und Schreibwarenhändler, an die Jugendvereinigungcn. Die Notwendigkeit Ihrer Mitarbeit, meine Damen und Herren, die Sie ja Ihre Lebensarbeit im Dienste der Jugendpflege erblicken, brauche ich nicht besonders zu betonen. Erfreulich ist es, daß sich die Jugendpflege — wie auch die heutige Tagung beweist — mehr und mehr mit der geistigen Seite ihrer Arbeit beschäftigt. Und welche Antwort wollen wir dem Jugendlichen geben, wen» er uns die Frage vorlegt: »Was liest Du?« Hier gilt nur eins: das gute Beispiel! Aber wie sicht die Druckschrift aus, die unS täglich ins Haus getragen wird? Was bieten die meisten Tageszeitun gen ihren Lesern »unter dem Strich«, im Feuilleton, im Romanteil? Ist es nicht sehr oft mit dem Namen »Schund« am treffendsten ge kennzeichnet? Hier erwächst der Presse ein reiches Feld ansbauender Mitarbeit, hier kann sie an ihrem Teil mtthelfen am kulturellen Auf bau unseres Vaterlandes! Diesen Aufbau zu fördern, das war es, was die Regierung zn Liegnitz zur Schaffung einer »Zentralstelle zur Bekämpfung der Schundliteratur« veranlaßte. Der Name könnte vielleicht Jrrtlimer Hervorrufen. Wie aber die »Richtlinien« ausweisen, nehmen wir nicht etwa nur einen ab lehnenden Standpunkt ein, betonen vielmehr die ausbauonde Arbeit am meisten. Unsere Arbeit steht unter dem Wahlspruch: »Kamps dem schlechten durch das gute Buch!« Über Zweck und Aufgaben der »Liegnitzer Zentralstelle« glaube ich genügend gesagt zu haben. Dem Geschäftsführer stehen die Sach- berater und der Bezirksjugendpfleger zur Seite. Die Verwaltung ist denkbar billig, da die Arbeit nebenamtlich geleistet wird. Wie lange das bei voller Pflichtstundcnzahl möglich sein wird, hängt von der Entwicklung der Arbeit, insbesondere von der Ncisetätigkeit ab. Es war uns von Anfang an klar, daß die sozialen Nöte der Zeit: Alkohol, Wohnungsnot und mangelhafte Erziehung durch das Eltern haus unsere Arbeit keineswegs fördern, sondern hemmen. Trotzdem haben wir hoffnungsvoll den Kampf ausgenommen. Und wenn ich heute die geleistete Arbeit der »Zentralstelle« im ersten Jahr rhrer Tätigkeit rückblickend überschaue, so kann ich mit Genugtuung seststellcn, daß die aufgewendete Mühe, daß das verwendete Geld nicht umsonst lvar. Die Arbeit beginnt bereits Früchte zu tragen. Ich darf Ihnen nun über die wesentlichsten Punkte unserer Ar beit und über unsere Erfahrungen berichten. Um Unterlagen für unsere Tätigkeit zu erlangen, sandten wir einen Fragebogen an die Magistrate und Landräte des Bezirks. Die Antworten besagten, daß in einer ganzen Reihe von Gemeinden der Wunsch nach Kampforganisationen besteht. 23 Gemeinden meldeten, daß die Polizei im Rahmen der bestehenden Gesetze — 88 41, 42, 184, 184 a des StrGB. und §§ 42 a, 43, 56, 148, 14» der Gew.O.
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