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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.10.1926
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- 1926-10-07
- Erscheinungsdatum
- 07.10.1926
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- Deutsch
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sdl? 234, 7, Oktober 1926, Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. war, fast zu schön! Aber doch soll im nächsten Jahre einiges anders angesaßt werden. Vor allen Dingen brauchen wir mehr Zeit. Zwischen den einzelnen Arbeitstagen muß immer ein Ruhe tag liegen. Unsere Sommerakademie wird also Wohl in Zukunft 8 Tage dauern. An das Landschastsbild wollen wir uns wieder anlehnen. Denn gerade die Vorträge von Herrn Or. Peßler und von Herrn Ocllerich haben unter uns die Verbindung hergestellt, die bei einer solchen Tagung erforderlich ist. Wir empfehlen diesen Aus gangspunkt jeder Sommerakademie. Bei den Vorträgen ist es gefährlich, wenn der Weg zur Lösung einer Aufgabe schon fest Umrissen vorliegt. Es ist besser, wenn die Arbeitsgemeinschaft den Weg selbst sucht. Der Führende darf nur das Ziel im Auge haben. Durch dieses Verfahren wird die Aussprache lebhafter, und der Blick auch mal vom Wege in die Umgebung abgelenkt, was wohltuend wirkt. Weiter ist es wichtig, daß der Kreis vom ersten bis zum letzten Tage geschlossen bleibt. Also Teilnehmer und Vortragende sollen die ganze Zeit zusammen verbringen. Durch den Zu- und Abgang einzelner erlitt unsere Akademie gewisse Störungen, die einmal soweit führten, daß ein Thema nicht erschöpft werden konnte. Dies muß in Zukunft vermieden werden. Wir sind nicht in einem Rausch der Begeisterung auseinan dergegangen, aber in dem Bewußtsein, kostbare Tage verlebt zu haben. Wie ernst es den jungen Teilnehmern um die Sommer akademie zu tun ist, geht aus der Einrichtung einer Sparkasse hervor, worin monatliche Beiträge für »Neuwerk 1927« gesammelt werden sollen. Das war der eigentlich« Verlauf unserer Sommerakademie. Ich muß aber noch einige Bemerkungen hinzusügen und insbe sondere unserem Herrn Janssen herzlichst danken. Herr Janssen ist unermüdlich vorher und während der Tage für uns tätig ge wesen, und ohne seine sorgfältigen Vorbereitungen wären die Tage nicht so günstig verlaufen. Diesen Dank dehne ich gern weiter aus auf unsere Dozenten und auf die Teilnehmer selbst. Jeder einzelne hat mitgeholfen, die Tage genußreich zu gestalten. Auch die Geldgeber schließe ich in unseren Dank ein. Ebenfalls die Herren, die an den ersten Beratungen teilgenommen haben. Ich bcdaure nur, daß ich den Kreis nicht noch viel weiter ziehen kann. Es muß leider gesagt werden, daß von den Chefs aus dem großen Kreise Norden einschließlich Hamburg niemand in Duhnen war, wenn man von den Leitern und Herrn Böckmann aus Cuxhaven absieht. Doch nun weiter! Wie schon vorhin angedeutet, erschien den Teilnehmern die Zeitspanne der Tagung zu kurz. Man wollte länger zusammen sein. Eine Erfahrung, die, soweit ich unter richtet bin, überall gemacht worden ist. Hier setzt nun die Frage ein: was soll eigentlich werden? Die Sommerakademien sind recht schön und gut und bieten unendlich viel Anregendes. Dann aber kommt das Auseinandergehen, und mit wenigen Ausnahmen wird die tägliche Kleinarbeit alle guten Keime zur Weiterbildung er sticken. Das wird auch nicht geändert, wenn für die Tagungen 10 oder gar 14 Tage angesetzt werden. Und hier haben Sie nun den Wendepunkt. Ich komme jetzt auf eine Einrichtung zu sprechen, die mit dem kommenden Wintersemester zum ersten Mal in Hamburg ins Leben gerufen wird. Der Bildungsausschuß der Hamburg-Altonaer Buchhänd ler, der aus Chefs und Angestellten besteht, hat Arbeitsgemein schaften im Sinne der Sommer-Akademie vorgesehen, und zwar vorerst drei: Einmal eine Einführung in die Schrift und Stilkunde unter Leitung von Herrn Or. Niemeyer. Weiter unter der schon bewährten Führung von Herrn vr. Kracke eine Einführung in die moderne Literatur. Darüber hinaus werden wir versuchen, einen Lateinkursus in Gang zu bringen?) 'st Mittlerweile sind die Anmeldungen zu diesen Kursen erfolgt. Alle Kurse sind sehrgut besetzt. Für die Einführung in die moderne Literatur mußten Parallelikurse eingerichtet werden! Während diese Kurse in erster Linie den jüngeren Kollegen und Kolleginnen zugute kommen sollen, sind darüber hinaus für den gesamten Buchhandel Vorträge namhafter Persönlich keiten vorgesehen. Die Kurse werden nicht die Form einer trockenen Vorlesung haben, sondern sie werden »Arbeitsgemeinschaften« sein, d. h. jeder einzelne hat positiv mitzuarbeiten, wenn er und die übrigen Teil nehmer Nutzen von den Kursen haben sollen. Im Lateinkursus wird natürlich auch nicht ein trockenes Latein verzapft werden, sondern es soll das gegeben tvcrdcn, was der Buchhändler von dieser Sprache für seinen Beruf wissen muß. Dieser Kursus wird — so hosien wir — vor allen Dingen den jenigen viel geben, die eine lateinlose Schule besucht haben. Wir denken hierbei besonders auch an die jüngeren Kolleginnen. Unser Weg geht aber noch viel weiter. Gelingt uns dieser erste Versuch, dann wollen wir für das nächste Semester neue Kurse aufnehmen. Zum Beispiel eine Einführung in die Literatur der Pädagogik, der Medizin, der Naturwissenschaften usw. Wohl verstanden, immer wird es sich nur darum handeln, -dem Buch händler -das zu geben, -was er aus diesen Gebieten für seinen Be ruf braucht. Er soll, um eine Formel zu gebrauchen, den »Sinn des einzelnen Buches« begreifen lernen. Heute sind den jüngeren Buchhändlern unendlich viele Buchtitel völlige Rätsel. Arbeiten -wir in diesem Sinne 4—6 Semester, dann wird sich fast von selbst ein abgerundeter Bildungsgang für den jüngeren Buchhändler zeigen. Zu den technischen Ausführungen möchte ich eins sofort fest legen. Wir bitten die Herren Chefs, daß sie ihren Mitarbeitern an den Tagen ihrer Vorlesungen — wahrscheinlich einmal in der Woche — die Möglichkeit geben, das Geschäft bald nach Geschäfts schluß zu verlassen. Alle Kurse beginnen um 8 Uhr abends, der arbeitsreiche Dezember bleibt völlig frei. Weiter ist vorgesehen, daß den Teilnehmern die Kurse testiert werden. Derartige Zeugnisse können den Angestellten beim Stel lenwechsel wertvoll werden. Sie sehen, hier liegt ein fester Plan vor. Und die Teilnehmer werden in diesen Kursen das finden, was sie bewußt oder unbe wußt in den Sommer-Akademien suchen. Nun ist es ja klar, daß ein derartiger Plan nur in größeren Städten durchgeführt werden kann. Im Gebiet des heutigen Krei ses Norden vielleicht nur in Hamburg. Wenn das in -einer Weise bedauerlich ist, so hat es doch auch etwas für sich. Der wirklich strebsame jüngere Buchhändler aus der kleineren Stadt wird in Zukunft unbedingt anstreben, einige Zeit in einer größeren Stadt tätig zu sein, wo ihm neben der regeren Praktischen Schulung noch diese theoretische Ausbildung geboten wird. Und die Sommerakademien -werden dann das sein, was sie ihrer Natur nach auch nur sein können. Für den Buchhändler der kleineren -Stadt die Stätte der Anregung und vielleicht — wenn auch nur ganz bescheiden — der Ersatz für -eine Ausbildung im Hamburger Sinne. Für diese Kreise müßten dann ohne weiteres die Tagungen 10 bis 14 Tage -dauern, wenn überhaupt etwas Positives -erarbeitet werden soll. Bei den -Großstädtern, die einer -Arbeitsgemeinschaft ange hören, wird vielleicht das Verlangen getveckt nach einem geschlos senen Zusammenarbeiten auch außerhalb dieser Arbeitsgemein schaft, und es werden die »Ferienkurse« entstehen. Hiermit ver schwindet dann auch die unglückliche Bezeichnung »Sommer akademie«. In diesem Ferienkurs ist es dann auch möglich, fast ausschließ lich -auf die Wünsche der Teilnehmer einzugehen, wenn auch das Heimatkundliche als Grundlage in keinem Ferienkursus -fehlen dürfte. Also es könnten dann die Themen -behandelt -werden, an denen den Teilnehmern ganz besonders viel gelegen ist. Man würde bei -der Festlegung -des Programms eines Ferienkursus vorher f-eststellen müssen, welche -Fragen -den Teilnehmern unter den Nägeln brennen. Dies ist eine Anregung von Herrn vr. Kracke, die ich aus seinen Wunsch hin gern bekanntgsbe. 1203
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