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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.09.1926
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1926-09-04
- Erscheinungsdatum
- 04.09.1926
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- Deutsch
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sdL 206, 4, September 1926. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. sowie den großen Wirkungskreis und Einfluß aus die eigenen Mit glieder prciszugebcn. Dieses Ziel wurde vollauf erreicht; denn der österreichische Verein ist innerhalb seines Gebietes autonom geblieben, was sich beispielsweise daraus ergibt, daß er sich eine eigene Verkehrsordnung geschaffen hat. Tatsächlich ist ja auch die Stellung der ausländischen Organ- Vereine zum Börscnverein nach dessen jetzt geltender Satzung eine andere als diejenige der inländischen Kreisvereine, Diese sind nicht bloß rechtlich, sondern auch tatsächlich Untergruppen des Börsen vereins, Verwaltungsbezirke mit eigener Regie; die ausländischen Organvercine sind dagegen weniger untergeordnet als koordiniert. Daß dabei dem Börsenverein und damit dem rcichsdcutschen Buch handel in diesem Verhältnis das Übergewicht zukommt, beruht aus wirtschastlichcn Gründen. Es spielt selbstverständlich das reichs- dcutschc Buch für Österreich eine bedeutsamere Rolle als umge kehrt die Erzeugnisse des österreichischen Verlages für den reichs- deutschen Buchhandel. Auf der durch den Anschluß des österreichischen Vereins ge schaffenen Grundlage waren die Beziehungen zwischen beiden Län dern immer die besten. Sie wurden nur einmal getrübt, aller dings in einer zeitweilig gefährlichen Weise, als in der Inflations zeit die deutsche Wirtschast und mit ihr der deutsche Buchhandel zum Schutz gegen Ausverkäufe die Valutaordnungen schuf. Noch im Geschäftsbericht des Börsenvcrcins vom Jahre 1924/25 taucht der alte Groll der Österreicher auf, weil man ihnen seinerzeit sei tens der deutschen amtlichen Stelle das Revcrssystcm zugemutct und eine besondere Kontrolle in Wien einzurichten versucht hatte. Man habe, so heißt es im Bericht, Österreich als Ausland erklärt und den österreichischen Buchhandel »mit tausend feurigen Zangen gezwickt-. Nun, diese Zeiten sind vorbei. Sic liegen hinter der deutschen Wirtschaft wie ein schlimmer Traum, wenn freilich die Substanz verwüstungen von damals auch noch lange nicht ausgeglichen sind, vielleicht sogar in absehbarer Zeit überhaupt nicht wieder aus geglichen werden können. Der Unmut der Österreicher wird jedem gerecht Denkenden begreiflich erscheinen; man muß berücksichtigen, daß der österreichische Buchhandel schließlich zwei Inflationen mit durchlebt und durchlitten hat; erst die im eigenen Lande mit ihrem katastrophalen Sturz der Krone, dann die der deutschen Mark, die seine Lager, solange der Schilling nicht eingeführt war, doppelt entwertete. Aber diese Sorgen und Nöte nebst den aus ihnen entsprungenen Stimmungen gehören der Vergangenheit an. Die Spannungen jener Zeit, die einzigen in langen Jahren unge trübter Freundschaft, mögen endgültig vergessen und begraben sein. Die Wiener Tagung soll hoffnungsfroh in die Zukunft weisen. Sie wird und soll ein Markstein sein zur Bekundung der traditionellen alten guten Beziehungen, ein Ausgangspunkt für gemeinschaftliches Wirken und Streben zum Besten des deutschen Buches und seiner Geltung. Die geschichtliche Entwicklung des Buchhandels in Österreich. Von Carl Junker, Wien. (Nachdruck verboten.) Die Geschichte des österreichischen Buchhandels ist noch nicht geschrieben; nicht einmal die in den alten Erbländern und in der gegenwärtigen Republik. Mit dem Buchhandel in Österreich- Ungarn beschäftigen sich nur einige kurze Zeitungsartikel'). Uber die Geschichte des Wiener Buchdruckes besitzen wir das Monumentalwerk von Anton Mayer'), dem die treffliche Arbeit von MichaelDenis imJahre 1782 vorangegangen war, und wichtige >j Vgl. insbesondere die Festnummer der »Lstcrr.-ung. Buch- Händlcr-Corrcspondenz», Wien, 1910; dann meinen Aufsatz »Die Kul turarbeit des deutschen Buchhandels» ln: Ruhmeshalte deutscher Ar beit in der österr.-ung. Monarchie, herausgegeben von Adam Mtiller- Guttenbrunn, Stuttgart, 1918. ') Anton Mayer: Wiens Buchdruckergeschichte 1482 bis 1882, Wien, 188S—87. 1086 Ergänzungen für die älteste Zeit von I)r. Ignaz Schwarz, von dem leider im Weltkrieg gefallenen Bibliothekar vr. Walter Dolch') und dem sich hoffentlich noch zu weiteren schönen Veröffentlichun gen entschließenden Fräulein vr. Hedwig Gollob von der Biblio thek der Technischen Hochschule in Wien'); ferner die Arbeiten von Uhlirz im Centralblatt für Bibliothekswesen und einiges in der Zeitschrift des österr. Bibliothekarvcrcins. Uber Buch druckerei und Buchhandel in Salzburg') und Steiermark') gibt es je eine kurze lückenhafte Skizze. Aber auch über die Buchdruckc- reien in Oberösterreich'), Tiro?) und Kärnten') sind Vorarbeiten vorhanden, die aber nur gelegentlich auf den Buchhandel Rück sicht nehmen. Die Korporation der Wiener Buchhändler besitzt ein interessantes Archiv"), das bis in die letzte Zeit des achtzehnten Jahrhunderts zurückgeht. Es enthält auch wichtige Dokumente und Alten über den Kunst- und Musikalicnhandcl in Wien, über den überhaupt noch nichts Zusammenhängendes publiziert wor den ist. Quellen für eine Geschichte des Buchhandels im Territorium der jetzigen Republik Österreich gibt es wohl noch viele; sie fließen freilich zeit- und stellenweise recht spärlich und sind noch nirgends voll ersaßt. Die Entwicklung des Buchhandels in Österreich versinnbild licht eine Wellenlinie, die durch lange Niederungen, aber auch über hohe Berge führt, deren Rücken sreilich dann meist recht kurz sind. Von den Gebrüdern Alantsee am Beginn des sechzehnten Jahrhunderts bis zur imponierenden Gestalt Alfred von Hölders in der jüngsten Vergangenheit sehen wir allerdings nicht viele annähernd so hohe Spitzen. Trotzdem hat diese Kurve mehrere deut liche Zäsuren. Der Kenner der Verhältnisse stellt in ihr f ü n s abgeschlossene Perioden fest. Die erste ist die Zeit des Erwachens, die zweite der Unterdrückung, die dritte des Werdens, die vierte der Kämpfe, während die fünfte unter dem Zeichen eines geradlinigen Aufschwunges steht. Die erste Periode schließt mit einem jähen steilen Fall; der Schluß der fünften ist das Ende des stolzen Reiches der Habs burger. Noch im Mittelalter, ein Jahrhundert vor der Erfindung der Buchdruckerkunst, hatte Rudolf der Stifter 1365 die Wiener Universität gegründet, dis zweite deutsche Hochschule. Bald hatte sic ihre ältere Schwester, die Prager, überflügelt; ruhmreich stand sie neben der von Paris und der ältesten Pflanzstätte ncuzeitigen Wissens Bologna. War doch das Gebiet der Donau zwischen der Bischofsstadt Passau und dem Einbruchstor nach Ungarn uralter ') Bibliographie der österreichischen Drucke des 15. und 16. Fahr hunderts, herausgegeben von vr. Ed. Langer, 1. Band, 1. Heft, Trient- Wien-Schratlenthal, bearbeitet von vr. Walter Dolch, mit einem An hang aus der ersten Zeit des Wiener Buchdrucks, von vr. Ignaz Schwarz, Wien ISIS <mehr nicht erschienen), ') Systematisches beschreibendes Verzeichnis der mit Holzschnitte» illustrierten Wiener Drucke vom Jahre 1482—1550, Stratzburg 1925, und Der Wiener Holzschnitt in den Jahre» von 1490—1556, Wien 1926. °> Süß, M. V.t Beiträge zur Geschichte der Typographie und des Buchhandels im vormaligen Erzstift, nun Erzherzogtum Salzburg. Salzburg 1845. ') Stiefvater, L.: Beitrag zur Geschichte der Buchdruckern und des Buchhandels in Steiermark. Wien 1887. ') Krackowizer, vr. F.: Der erste Linzer Buchdrucker Hans Planck und seine Nachfolger im siebzehnten Jahrhundert, im »Archiv für die Geschichte der Diözese Linz», III, und vr. Konrad Schissmann in der »Österreichischen Zeitschrist für Bibliothekswesen» 1914. Bat. auch meine Schrift »Ein Vierteljahrtausend. Die Druck- und Ber- lagsanstalt Josef Fcichtingcrs Erben ln Linz >674—1924», Linz 1924. ') Waldner, vr. F.: Quellenstudie zur Geschichte der Typographie in Tirol bis zum Beginn des 17. Jahrhunderts in »Zeitschrift des Ferdinandeums sür Tirol und Vorarlberg», III. Folge, Heft 32 und 34, Innsbruck 1888 und 1890, und die Einleitung zum <3S0iährigen Jubi- läums-lVerlagskatalog der Wagnerschcn Univcrsitätsbuchhan-dlung vom Jahre 1904. °) Vgl. meine Einleitung zum Weihimchtskatalog der Buchhandlung Ferdinand von Klcinmayr in Klagcnsnrt 1924 und die Aussätze vr. Max Ortncrs in der »Carinthia» 1811 und 1913. ") Vgl. meine Schrist: Korporation der Wiener Buch-, Kunst- und Musikalienhändler, Festschrift, Wien 1907,
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