Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.09.1926
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1926-09-25
- Erscheinungsdatum
- 25.09.1926
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19260925
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192609252
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19260925
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1926
- Monat1926-09
- Tag1926-09-25
- Monat1926-09
- Jahr1926
-
8635
-
8636
-
8637
-
8638
-
8639
-
8640 8641
-
8642
-
8643
-
8644
-
8645
-
8646
-
8647
-
8648
-
8649
-
8650
-
8651
-
8652
-
8653
-
8654
-
8655
-
8656
-
1165
-
1166
-
1167
-
1168
-
-
-
-
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
X; 224, 25, September 1926. Sprechsaal. Börsenblatt f. d. Dtfchn. Buchhandel. wir es begrüßen, wenn uns die Herren Verleger in den wenigen Fällen, wo wir auf Wunsch eines der Herren Referenten an sie herantreten werden, Nesprechungsstücke leihweise zur Verfügung stellen. Wir wer den dann unser möglichstes tun, damit diese prompt zurückgesandt werden. vr. L. Gor m. München. G e o rg C. S t e i ni cke. Warum Spezialisierung? Es ist sowohl für den Verleger als auch für deu Sortimenter recht unerquicklich und deutet auf sehr ungesunde Zustände im deut schen Buchhandel hin, so ungefähr jede Woche im Sprechsaal des Börsenblatts eine Anklage eines Sortimenters zu finden, daß dieser oder jener Verleger unter Umgehung des Sortiments seine Werke direkt an Private vertreibe. Nachstehend lesen wir dann gewöhnlich die Rechtfertigung des Verlegers, daß das Sortiment sich für seine Bücher nicht einsetzc und man es ihm doch nicht zumuten könne, daß er dieselben einsalze. Wenn wir ganz gerecht sein wollen, und das wollen wir doch alle, müssen wir in vielen Fällen zugeben, daß wir es an seiner Stelle wahrscheinlich ebenso machen würden. Wir können uns trotzdem der Schädigung des Sortiments voll und ganz bewußt sein und mit allen Mitteln gegen diese Bertriebsmethode kämpfen. Legen wir uns doch einmal die Frage vor, woher es kommt, daß das Sortiment sich für viele Bücher überhaupt nicht verwendet, obgleich dieselben durch Rundschreiben und Börsenblattinserat ange zeigt worden sind! — »Weil zuviele Bücher erscheinen!, weil eine ungeheure Überproduktion herrscht und wir schwachen Sortimenter uns mit dem besten Willen nicht für jedes Buch einsetzen können«, werden die meisten meiner Freunde vom Sortiment sagen, und sie haben gar nicht unrecht dabei. »Der Verlag soll seine Produktion einschrän ken, wir wissen ja nicht mehr, wo wir anfangen sollen, wir haben den Überblick verloren; was heute Neuigkeit ist, ist morgen Laden hüter«, so gehen die Klagen weiter und finden kein Ende. Immer sind es die anderen und in erster Linie die Verleger, die schuld sind an allem Übel. Dieser Einstellung nach wäre Einschränkung der Produktion das Allheilmittel, das allein eine intensive Werbung für jedes einzelne Buch ermöglicht, eine kurze Umschlagszeit des Lagers sichert, die Spesen durch die Möglichkeit des Partiebezugs verringert und so fort. Ganz so einfach ist die Sache aber nicht. Der Verleger steht in vielen Fällen unter einem Produktionszwang. Die Wissenschaft will der Wissen schaft wegen gedruckt werden. Die Papierfabriken, die Buchdrucke reien und Buchbindereien, mit denen die großen Verlage mehr oder weniger verschwägert sind, wollen Arbeit. Die Arbeiter und Ange stellten wollen und sollen leben. Trotzdem geben wir zu, daß immer noch vieles Minderwertige und Unnötige gedruckt worden ist und noch gedruckt wird. Für den Buchhandel als Gesamtheit ist es eine der wenigen guten Eigenschaften der gegenwärtigen Wirtschaftskrise, daß sie die Verlagsproduktion gedrosselt hat und das Sortiment seine Lager wieder etwas räumen kann. Diese Produktionseinschränkung will mir aber nicht als das Wesentlichste erscheinen. Viel wichtiger ist ganz entschieden eine Steige rung des Absatzes, und das ist in erster Linie Sache des Sorti menters. In einem sehr beachtenswerten Aufsatze im Börsenblatt vom 12. August behandelt Alfred Streißler Zweck und Notwendigkeit der Einzelwerbung, löst jedoch nach meinem Empfinden die Frage, wie diese Einzelwerbung des Sortiments erfolgreich durchzuftthren -ist, nicht ganz richtig. Nach ihm muß jedes Sortiment Uber den nöti gen Apparat verfügen, um jedes neu erscheinende Buch jedem einzelnen Interessenten, nicht nur seines Kundenkreises, sondern auch im Kreise derer, die erst zu Kunden gewonnen werden sollen, anzubietcn. Nun ist es aber doch so, daß sich die Kundenkreise der Buchhandlungen wenigstens in mittleren und kleineren Städten zum größten Teil decken. Wir sehen das wohl am schönsten an dem berüchtigten Beispiel aus Heidelberg, wo die Universitätsbibliothek von jeder wissenschaft lichen Neuerscheinung zwölf Exemplare, nämlich von jeder Buchhand lung ein Exemplar, zur Ansicht erhält. In anderen Städten ist es ganz genau so; täuschen wir uns darüber nicht hinweg. Wenn ein wichtiges medizinisches Buch erscheint, erhalten alle 35 Ärzte von allen zehn Buchhandlungen eines Ortes denselben Prospekt. Es ent steht dadurch eine Unsumme verlorener Arbeit, die sich dahin auS- wirkt, daß andere, vielleicht leichter verkäufliche Veröffentlichungen, wahrscheinlich weil der Verlag nicht so bekannt ist, vom Sortiment vollständig unpropagiert bleiben müssen. Aber nichl nur einzelne kleinere Verlage, mit meistens nicht sehr bedeutenden Veröffentlichun gen bleiben unpropagiert — das wäre nicht sehr schlimm —, sondern frohe Gebiete, wie etwa die Arbeiterschaft, die unteren und mittleren Beamten usw. werden größtenteils von einer Etnzelwerbung des Sor timents überhaupt nicht berührt. Es liegt mir hier ein Fall aus meiner eigenen Praxis besonders nahe. Die Firma, bei der ich zurzeit als Mitarbeiter tätig bin, gibt eine Zeitschrift heraus, die in Arbeiterkreisen weiteste Verbreitung ge» funden hat. Obwohl wir nachweisbar jedes Vierteljahr seit zwei Jahren ein halbseitiges Inserat im Börsenblatt bringen, sind es kaum 200 Firmen von etwa 10 000 Buchhandlungen Deutschlands, die von uns Wcrbematerial verlangt und systematisch den mindestens zehn Millionen umfassenden Interessentenkreis bearbeitet haben. Wir mußten deshalb die sehr kostspielige Einzelwerbung selbst dnrchfüh ren, mußten neue Vertricbsmcthoden suchen und finden und liefern heute die weitaus größere Hälfte der zurzeit ca. 30 000 Exemplare hohen Auflage direkt. Warum? Weil der deutsche Buchhandel in seiner Mehrheit die wirtschaftlichen Notwendigkeiten nicht sicht, bzw. nicht sehen will. Weil der Egoismus des Einzelnen immer noch stärker ist als die ge meinsame Not und deshalb niemand hört, was Theodor Marcus und andere schon seit Jahren predigen. »Örtlicher Zusammenschluß des Sortiments, systematische Arbeitsteilung in der Werbung, Spezia lisierung nach Wissensgebieten, nach geistigen Richtungen und Strömungen.« Dann könnte es nicht mehr Vorkommen, daß große Gebiete unbeackert bleiben, dann erst wäre es möglich — um nochmals Alfred Streißler zu zitieren —, daß jeder einzelne des Lesens kundige Mensch über jedes einzelne Buch, für das im einzelnen Fall Interesse vorhanden ist oder geweckt werden kann, unterrich et und in kauf anregendem Sinne aufgeklärt wird. Der Sortimenter würde mit seiner Werbung nicht mehr an der Oberfläche stecken bleiben, sondern könnte in seinem beschränkten Gebiet in die Tiefe dringen, um neue Bücherkäufer und Bücherfreunde zu gewinnen. Es würde sich um eine Buchhandlung in erhöhtem Maße ein fester, aber begrenz'er Kundenkreis bilden, den als einigendes Band ein Wissensgebiet oder eine geistige Strömung Zusammenhalten würde. Der Sortimenter könnte ein einzelnes Wissensgebiet wieder besser überschauen, könnte sein Lager verkleinern, könnte dasselbe rascher Umschlagen, hätte weniger Nieten, könnte wieder Partien beziehen und, was mir als sehr wesentlich erscheint, könnte in vielen Fällen durch seine bessere Kenntnis der betreffenden Materie und durch die größere Auswahl den Kunden besser bedienen. Kurz, der Buchabsatz würde gefördert, was nicht nur im Interesse des gesamten Buch handels, sondern auch im Interesse unserer Volkswirtschaft dringend notwendig ist. Wie ein Spezlalsortiment auszusehen hat, richtet sich nach den gegebenen Verhältnissen. Darauf an dieser Stelle einzugehen, würde zu weit führen. Wie die Umwandlung zu geschehen hat, ist ebenfalls eine Frage für sich, aber daß sie zu geschehen hat, darüber müssen wir uns im klaren sein. In weiser Beschränkung zeigt sich der Meister. Jena. Albrecht Alber. Verzeichnis empfehlenswerter Iugendschrifte», Ausgabe 1926. Auf die vielen Anfragen von Verlegern teilt der Vorort der Ver einigten Deutschen Prüfungsausschüsse für Jugendschriften den Ver legern folgendes mit: DaS Verzeichnis empfehlenswerter Jugenb- schriften, herausgegeben von den Vereinigten Deutschen PrüfungsauS schlissen, wird auf Grund der Prüfungsarbeit von nahezu 200 Prü fungsausschüssen in Deutschland zusammengestellt. Da es für Kr Sicher und Eltern eine Hilfe beim Weihnachtskauf seiu soll, muß cS rechtzeitig vor Weihnachten erscheinen. Es wird dieses Jahr am 15. Oktober herauskommen. Deshalb können Bücher, die den Prü fungsausschüssen erst im September zur Prüfung zugingen, nur in seltenen Fällen berücksichtigt werden, da das Manuskript Anfang Sep tember fertig vorliegen muß. Die vielen Zusendungen von Prüsungs- büchern im September kommen also erst für das nächstjährige Ver zeichnis in Betracht, wenn sie als wertvoll erkannt werden. Bereinigte Deutsche Prüfungsausschüsse für Jugendschriften. Ha m b u rg - L a n g e nh o r n 2. I. A. I. Barfaut. Verantw. Redakteur i. V.: Franz Wa Druck: E. Hedrtch Nachf. l?lbt. Ramm lies
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht