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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.07.1927
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1927-07-14
- Erscheinungsdatum
- 14.07.1927
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- Deutsch
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x° 162, 14, Juli 1927. Redaktioneller Teil. Börsenblatts, d. Dtschn.Buchhandel. Auslande bekomme ich fast gar nicht, jedenfalls sind sie so gering fügig, daß sie gar keine Rolle spielen. Es wäre mir ganz gleich gültig, ob ich sie habe oder nicht habe; sie spielen überhaupt keine Rolle, Ich weiß nicht, ob es in jedem Verlage so ist; ich habe aber mit einer ganzen Reihe von Verlegern persönlich gesprochen, die gar kein Interesse haben, mir etwas Falsches darzustellen, und ich habe von ihnen gehört, daß auch sie nur ganz wenig direkte Bestellungen bekommen. Es mag natürlich Spezialverlage geben, es mag auch gewisse wissenschaftliche Gebiete geben, wo der direkte Vertrieb eine gröbere Rolle spielt, man kann auch einem Verleger so wenig verbieten, ein Sortiment anzufangen, als man einem Sortimenter verbieten kann, einen Verlag zu beginnen. Das liegt in der Natur der Sache und läßt sich nicht ändern. Sowohl der Ver legerverein als auch der Börsenverein und, wenn ich nicht irr«, auch die Arbeitsgemeinschaft wissenschaftlicher Verleger haben schon wiederholt die Erklärung abgegeben, daß sie empfehlen, direkte Lieferungen dem Sortiment zu überweisen, (Zuruf: Empfehlen!) — Mehr kann man nicht tun. Einen Zwang ous- üben kann man nicht. Das ist nicht möglich. Sie müssen sich dabei etwas auf den guten Willen verlassen. Nun ist gesagt worden, der Bövsenverein kümmere sich nicht genügend um das, was im Auslande geschieht, und darum, wo den Auslandsbuchhandel der Schuh drückt. Darauf möchte ich er widern, Latz ich morgen abend mit Herrn vr, von Löwis eine Reise nach dem Balkan antrete, um dort mit dsn deutschen Buchhändlern zu beraten, was sich für die Hebung des Absatzes des deutschen Buches tun läht und wie dem Auslandsbuchhandel zu Helsen ist. Wir möchten gerade hören, wo sie der Schuh drückt und wo man dem Abhilfe schaffen kann, und ferner möchten wir "dem deutschen Buchhandel und dem deutschen Verlag das alte Absatz gebiet, das sie früher "hatten, witzder zurückgewinnen, Dah das ge lingen wird, kann ich nicht versprechen. Ich kann Ihnen nur ver sprechen, daß ich im Aufträge des Börsenvereins mein Möglichstes tun wende, um dort etwas zu erreichen, — Das ist alles, was ich Ihnen "sagen kann. Heinrich Boysen (Hamburg): Mein« sehr geehrten Damen und Herren! Gestatten Sie mir als Vorsitzendem des Kreises Nor den, also des Verbandes, der oben an das dänische Grenzgebiet stößt, Ihnen zu diesem Anträge einige Worte zu sagen. Der Antrag ist nach meiner Meinung von außerordentlicher kultureller Bedeutung, und ich beton« "das heute ganz besonders, weil ich weiß, daß Regierungsvertreter hier sitzen. Ich möchte an dies« di« dringend« Bitte richten, auch in diesem Falle das deutsche Buch auf dem Wege über den "deutschen Buchhandel im Grenzge biete zu unterstützen. Wir wissen — aber ich glaube, das ist trotz dem etwas, was ich Ihnen wiederholen muß —, daß das deutsche Buch, das in einem Bücherregal steht, sür das Deutschtum nicht wirkt. Dieses Buch wird vielleicht gelesen, es wird aber in den meisten Fällen nicht gelesen und übt daher keine Wirkung zugunsten des Deutschtums aus. Aber "der deutsche Buchhändler, der draußen an der Grenze sitzt, ist die Verkörperung des Deutsch tums, und diesen Mann müssen wir unter allen Umständen unter stützen, soweit es in unserer Macht steht. Dabei "denke ich ganz speziell an die uns durch den Schandsricden von Versailles ent rissenen Städte Tondern, Apenrade und Hadersleben. Das sind die drei Städte, die mir als Vorsitzendem des Kreises Norden am nächsten liegen, und ich weiß — denn ich kenne die Städte aus eigener Erfahrung—, wie "deutsch die Städte sind: wie deutsch sie gewesen sind und wie deutsch sie heute noch denken. Ich möchte den Appell an den Verlag und an das Sortiment richten, nicht dorthin seine Fühler auszustrecken und zu versuchen, dem Sorti ment Konkurrenz zu machen, sondern die Deutschen, di« noch dort sind, zu stützen, — genau so wie in Polen, genau so wie in dem ab getretenen Tirol, Ich bitte unbedingt, hier deutsch zu fühlen und das Geschäft etwas zurückzustecken. Ich glaube, Sie nützen dadurch dom Deutschtum und schaden sich in keiner Weise, Ich möchte aber auch auf ander« Städte Hinweisen: auf die kleinen Städte, die in unmittelbarer Nähe der Grenze liegen. Vor ungefähr zwei Jahren ist zur Stützung der Grenzdeutschen ein größerer Betrag von der preußischen Regierung zur Schaffung von deutschen Bibliotheken bewilligt worden, und dabei ist z, B, nach Nordschleswig eine Reihe von Geldern gegangen. Aber, meine Damen und Herren, diese Gelder sind nicht etwa bei den deutschen Buchhändlern in Niebüll, in Flensburg und anderen Städten an der Grenze a-usgogeben worden, sondern dafür sind große Mengen von Büchern in Berlin gekauft worden (Hört! Hört!), die dann in die Grenzstädte geschickt wurden. Ja, meine Damen und Herren, was hat denn das für einen Zweck? Wer ist denn der Deutsche dort oben in Niebüll? Das ist der deutsche Buchhändler. Der wirkt sür das Deutschtum, nicht aber das Buch, das in .der Biblio thek steht, ohne gelesen zu werden, weil die dänisch« Propaganda es den Leuten verbietet, deutsche Bücher zu lesen. Meine Herren, lassen Sic die Bücher, selbst wenn die preußische Regierung etwas mehr Geld dafür ausgeben muß, in Niebüll, in Flensburg und in den übrigen kleinen Städten unmittelbar an ,der Grenze kaufen und stützen Sie damit den deutschen Mann; denn der deutsch« Mann ist derjenige, der das Deutschtum vertritt, und nicht das stumme "deutsche Buch, (Stürmischer Beifall.) Sepp Steurer (Linz): Verehrte Herren! Ich will Sie nicht lang« aufhallen, Der Antrag, der heute vorliegt, hat eine kleine Änderung erfahren, und diese richtet sich gegen Österreich. (Zuruf.) — Sie richtet sich gegen Österreich; denn der österreichdfck^ Buchhandel wird nur "dadurch gestützt und geschützt, "daß di« Ver pflichtung "besteht, nach Österreich das volle Porto anzurechnen. Daß nach Österreich unter Umständen portofrei geliefert werden kann, wäre ein Nachteil, den der österreichische Buchhändler ans jeden Fall "bitter spüren würde. Ich möchte Sie bitten, "die ur sprüngliche Fassung, die der Vorstand vorgelegt hat, anzunehmen und uns damit ein Zeichen Ihrer Freundschaft zu geben, Vorsitzender, Erster Vorsteher des Börsenvereins Max Röder (Mülheim o, d, Ruhr): Der Vorstand ist damit einver standen, daß die ursprüngliche Fassung zur Abstimmung gestellt wird, Ernst Reinhardt (München): Ich möchte nur die Bemer kung machen, daß diese Änderung auf Wunsch einer österreichischen Firma vorgenommen wurde (Heiterkeit), die in Österreich ein Hans hat und auch in Deutschland «in Haus "hat (Rufe: Aha!), und die infolgedessen "beide Länder gleich behandeln möchte und muß. (Zuruf.) Vorsitzender, Erster Vorsteher des Börsenvereins Max Röder (Mülheim a, d, Ruhr): Meine Damen und Herren, der Vorstand "bringt also seinen Antrag in "der gedruckt vorliegenden Fassung ohne den Zusatz zur Abstimmung, Ich bitte diejenigen, die den Antrag anzunehmen wünschen, sitzen zu bleiben, (Ge schieht.) Der Antrag ist angenommen, (Sepp Steurer-Linz: Ich danke "den Herren herzlichst.) Wir kommen zum nächsten Punkt der Tagesordnung, Ich möchte die Antragsteller fragen, ob sie damit einverstanden sind, Laß wir die Punkt« 7, 8 und 9 zusammenfassen. Generaldirektor vr, Gustav Kilpper (Stuttgart), zur Ge schäftsordnung: Meine Damen und Herren, die Anträge unter 7, 8 und 9 bedeuten nach Sinn und Fassung einen einheitlichen Kom plex, ll"ber diesen Komplex von Anträgen "haben zwischen Ver tretern des "Verlags und den Antragstellern gestern abend und heute nacht bis in die Morgenstunden hinein in heißem "Bemühen Verhandlungen stattgefunden, um eine Lösung "herbeiznfiihren, die auch für den Verlag annehmbar wäre. Diese Verhandlungen ha ben, wie ich zu meinem tiefsten Bedauern feststellen muß, zu keinem Ergebnis geführt; ich bitte deshalb di« hier anwesenden Mitglieder des Deutschen "Verlegervereins, entsprechend dem gestrigen Beschluß unserer Hauptversammlung, den Saal des Börsenvereinshauses durch diese obere Tür zu verlassen, (Die Mitglieder des Deutschen Verlegervereins verlassen den Saal.) Vorsitzender, Erster Vorsteher des Börsenvereins Max Röder (Mülheim a. d, Ruhr): Die Herren Antragsteller sind damit einverstanden, daß die Punkt« 7, 8 und 9 (siehe Tagesord nung) gemeinschastlich behandelt werden. Ich stell« diese Punkte zur Beratung: Antragsteller Paul Nitschmann (Berlin), mit lange an haltendem stürmischem Beifall begrüßt: Meine Damen und Her ren, "die Anträge, die meine Vorstandskollegen von der Deutschen S8Z
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