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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.07.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-07-31
- Erscheinungsdatum
- 31.07.1907
- Sprache
- Deutsch
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7536 Börsenblatt f. d. Dtfchn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. Richtung lagen die Häußerschen Unterrichtsbriefe, die, zunächst nur auf die italienische Sprache berechnet, infolge Einwirkung des Verlegers auch für die französische, englische, spanische und russische Sprache bearbeitet wurden und großen Erfolg hatten. Mit der Übernahme des bautechnischen Verlags der Firma G. Knapp in Leipzig wurde das Geschäft durch eine neue Gruppe erweitert, die jedoch neun Jahre später, l893, an I. I. Arnd in Leipzig wieder veräußert wurde. Auch den belletristischen Teil des Verlags verkaufte Bielefeld 1894 an Emil Strauß in Bonn. Den periodischen Unternehmungen der Firma war der Erfolg seltsamerweise versagt; denn die 1885 ins Leben gerufene Zeitschrift »Das Baugewerbe« und die 1891 begonnenen »Utnäss äs grs.ww-i.irs st Uttörstnrs trsvysisss« stellten nach wenigen Jahren ihr Erscheinen ein. Um so größere Erfolge sollte sich der Buchverlag erringen. Mit Krön, »I-s pstit Usrisisv« und »llbs littls Uoväovsr«, 1895 erschienen, begann die fast ausschließliche Pflege der neu- sprachlichen Literatur, die Joseph Bielefeld, einem tüchtigen Sprachenkenner, besondre Befriedigung gewährte und ihm reiche Früchte eintrug. Krons Hilfsmitteln zur praktischen Erlernung des Französischen und Englischen und seinen Taschengrammatiken schloß sich bald eine größere Zahl von Lehr- und Hilfsbüchern andrer Verfasser für andre Sprachen an, die der Verbreitung und Vertiefung der modernen Sprachenkunde große Dienste leisten. Joseph Bielefeld ging aber in seiner geschäftlichen Tätig keit nicht voll auf. Seine hervorragenden Geistesgaben und seine außergewöhnliche Arbeitskraft wurde von öffentlichen und Ehrenämtern in gemeinnützigen Vereinen und Wohl tätigkeitsgesellschaften vielfach in Anspruch genommen; dazu kam seine Ernennung zum österreichischen Konsul. Allen diesen Ämtern und Aufgaben hat er sich stets mit der gleichen Liebe und Sorgfalt gewidmet, bis — gerade vor fünf Jahren — der Tod seinem vielseitigen Wirken ein unerwartetes, vor zeitiges Ziel setzte. Seiner Tätigkeit im Vorstand und Ver einsausschuß des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, namentlich aber als Mitbegründer und langjähriger Vorsitzender des Deutschen Verlegervereins hat sein langjähriger Mit arbeiter Wilhelm Rieseberg, der Verfasser des geschichtlichen Rückblicks, in der Würdigung seiner edlen persönlichen Eigen schaften und der Wiedergabe einiger Nachrufe nach seinem Ableben ein schönes Denkmal der Pietät gesetzt — Das Geschäft wurde zunächst von der Witwe weitergeführt und am 1. Januar 1905 vom ältesten Sohne, Herrn Oberamts richter vr. Otto Bielefeld, der inzwischen aus dem Staats dienst geschieden war und sich auf den neuen Beruf vorbe reitet hatte, übernommen. Das Verzeichnis gewählt ein vollständiges Bild der Verlagstätigkeit der verflossenen fünfundzwanzig Jahre und führt in vier Abteilungen die Werke über Sprachwissenschaft, Werke aus dem Gebiet südwestdeutscher Kunst und Kultur, Werke verschiedenen Inhalts und schließlich auch diejenigen Werke auf, die in andern Besitz übergegangen sind. Das mit großer bibliographischer Sorgfalt bearbeitete Bändchen ist mit dem Bildnis Joseph Bielefelds geschmückt, dessen Andenken es gewidmet ist, und bildet in seiner vornehmen Ausstattung eine würdige Festgabe zum Gedenktage der Firma. Hoffmann. Musterkatalog für volkstümliche Bibliotheken. Zusammengestellt von Hermann Herz. (Sonder abdruck der Nr. 9 10 der »Bücherwelt«.) 8°. 60 S. (S. 171—231.) Kommissionsverlag von J.P.Bachem in Cöln a/Rh. Preis 50 H. Das Heftchen verzeichnet gegen 1000 Werke der schönen 176, 31. Juli ISO?. und etwa 400 der belehrenden, nicht rein fachwissenschaft lichen Literatur und soll als Anleitung zur Zusammen stellung katholischer Volksbibliotheken dienen, wobei auf ländliche und städtische Verhältnisse besondere Rücksicht ge nommen ist. Der Verfasser gibt selbst zu, daß der »Musterkatalog« nicht den Anspruch erhebe, die 1400 für die Volksbibliotheken am besten geeigneten Werke aufzuführen, sondern nur die ihm durch eigene Einsicht bekannten zu nennen. Daher kommen Ebner-Eschenbach, Herffe, Rosegger, Storm und andre in den teilweise recht eingehenden, den konfessionellen Standpunkt betonenden Charakteristiken nicht eben gut weg. Daß Schillers geschichtliche Werke, obwohl sie nicht auf dem Standpunkt der heutigen Forschung stehen können, denen bekannt sein müssen, die die Entwicklung der Geschichts wissenschaft studieren, ist nichts Neues, wohl aber, daß angehende Historiker das Material zu ihren Studien in konfessionellen Volksbibliotheken suchen. Gewiß ist es verdienstlich, die Leser der Volksbibliothek von der Schundliteratur fernzuhalten; bezeichnet der Heraus geber damit aber schlechtweg die »Kolportageliteratur«, so übersieht er, daß nicht nur die sogenannten Kolportage romane, sondern auch zahlreiche Werke der populär-wissen schaftlichen wie der religiösen Literatur, auch der katholischen, durch die Kolportage vertrieben werden. Dem Verzeichnis der belletristischen Literatur ist eine Liste von Novellen-, Jugend- und Volksschriften-Samm- lungen angeschlossen. In zehn Abteilungen sind die Bücher belehrenden In halts verzeichnet, zum Teil durch Hinweise und Inhalts angaben ergänzt. Hoffmann. Kleine Mitteilungen. *GesckäftKjubiläum. — Die Buchhandlung Holger Ferlov in Kopenhagen, deren Inhaber dem Börsenoerein der Deutschen Buchhändler als Mitglied angehört, darf am 3t. d. M. auf ein fünfzigjähriges Bestehen zurückblicken. Sie ist am 31. Juli 1857 von Andr. Schau unter der Firma dieses Namens gegründet worden und befindet sich seit dem 1. Oktober 1903 im Besitz des Herrn Holger Ferlov, der seine buchhändlerische Lehre bei Carl Larsen dort bestanden hat und bei den Firmen Thaning L Appel in Kopenhagen, Carl Cnobloch in Leipzig, Wilhelm Frick in Wien, Parker L Co. in Oxford, llibrsiris klilssou in Paris sich weiter im Beruf ausgebildet hat. Zum Ehrentag seines geachteten Hauses sprechen wir ihm unsre aufrichtigen guten Wünsche aus. Red. * Polizeiiische Beanstandungen von klasstschen Bildern in Schaufenstern. (Vgl. Nr. 175 d. Bl.) — Im Nachtrag zu unsrer bezüglichen Mitteilung in Nr. 175 d. BI. entnehmen wir Wiener Blättern, daß außer den schon genannten Wiener Handlungen Würthle L Sohn und H. Heller L Cie. auch die dortigen Firmen Gilhoser L Ranschburg, Halm L Goldmann, S. Czeiger, C. I. Wawra, V. A. Heck und andre Handlungen von ähnlichen Polizei- Verfügungen betroffen worden sind. Gegen eine Papierhändlerin ist sogar eine polizeiliche Strafverfügung im Betrag von 50 L erfolgt. Bei der Statthalterei wurde einem Mitarbeiter der-Neuen Freien Presse« von einem hohen Beamten folgende Aufklärung gegeben: Die Statthalterei hat einen amtlichen Bericht über die in den Tagesblättern besprochenen Vorfälle eingefordert, der indes im Augenblick noch nicht vorliegt. Nur auf Grund der akten mäßigen Darstellung wäre natürlich ein Urteil möglich. Unter der Voraussetzung, daß sich die Dinge genau so abgespielt haben, wie sie von den Parteien geschildert werden, müßte man ohne weiteres sagen, daß von den Polizei organen über das Ziel geschaffen wurde. Es sei indes aber mals ausdrücklich betont, daß eine abschließende Äußerung naturgemäß nur nach Anhörung der Polizei abgegeben werden kann.
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