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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.09.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-09-16
- Erscheinungsdatum
- 16.09.1907
- Sprache
- Deutsch
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und vom Schillertheater regelmäßig veranstaltet werden, von un berechenbarem Einfluß und stehen mit der Volksbibliothek in einer für die Volkserziehung höchst beachtenswerten Wechselwirkung. Es ließen sich neben dem aufgeführten Beispiele noch zahlreiche andre heranziehen, um zu zeigen, wie sich die moderne Bildungs bibliothek der Leihbibliothek als Kulturträgerin überlegen zeigt und wie wenig Veranlassung vorhanden ist, der Bücherwahl des breiten Publikums lediglich als Zuschauer mit verschränkten Armen gegenüber zu stehen. Es wäre dankenswert, wenn sich das Literarische Echo einmal dazu entschlösse, neben den bisher ver öffentlichten Listen eine Rundfrage an die deutschen Volksbiblio theken zu richten, natürlich in etwas andrer Form. Unbedingt nötig erschiene für beide Listen die Erledigung der Vorfrage, ob und in wie viel Exemplaren bestimmte Bücher, deren Zusammen stellung freilich etwas mühevoll ist, vorhanden sind. Das Er gebnis einer solchen Statistik müßte von dem größten allgemeinen Interesse sein. -Eule-, Ortsgruppe Leipzig der Allgemeinen Ver einigung Deutscher BuchhandlungSgrhilfen. — Am 21. und 22. September d. I begeht die »Eule« die Feier des 10jährigen Stiftungsfestes. Für Sonnabend den 21. September ist abends 9 Uhr im Vereinslokal »Zum Johannistal- ein Herrenkommers geplant. Sonntag den 22. September vormittags 11 Uhr treffen sich die Festteilnehmer zu einem zwanglosen Frühschoppen im Thüringer Hof (Wagnerzimmer), und abends 6 Uhr findet im »Blauen Saale- des Krystallpalastes ein Festball statt. Schoeffel. Crispis Memoiren« — Aus Rom wird dem »Leipz. Tagebl.» -telegraphiert: Die Erben Crispis geben bekannt, daß die von Crispi verfaßten Memoiren zwischen Ende 1907 und Anfang 1908 in Europa und Amerika veröffentlicht werden. Neue brasilianische Briefmarken. — Nächstes Jahr findet die Hundertjahrfeier der Eröffnung der brasilianischen Häfen für den Weltverkehr statt. Aus diesem Anlaß (oder weil der Staat Geld braucht, das die Briefmarkensammler hergeben sollen) hat die Regierung angeordnet, daß 5 Millionen Stück 100 Reis-Marken gedruckt und ausgegeben werden. (Pap.-Zeitung.) Ausstellung künstlerischer Photographien in Brünn. — Im Erzherzog Rainer-Museum für Kunst und Gewerbe in Brünn findet im Oktober und November dieses Jahres eine Ausstellung künstlerischer Photographien statt, zu der zahlreiche Anmeldungen aus ganz Österreich und Ungarn, sowie aus dem Deutschen Reiche, Holland, Amerika, der Schweiz u. a. vorliegen. Die Einsendung der Gegenstände hat bis spätestens 30. September 1907 an die Direktion des Erzherzog-Rainer-Museums für Kunst und Gewerbe zu erfolgen. Kaiser Wilhelms-Universität in Münster i/W. — Die Universitätsbibliothek in Münster hat eine wesentliche Bereicherung dadurch erfahren, daß die etwa 24000 Bände zählende Bücherei der Gräflichen Familie von Fürstenberg- Stammheim ihr einverleibt worden ist, und zwar zunächst leih weise auf fünfzig Jahre. Die deutsche Sprache in Japan. (Vgl. Börsenblatt Nr. 119.) — Die Zeitungen in Tokio besprechen die Tatsache, daß das Studium der deutschen Sprache in Japan in den letzten Jahren stark abgenommen habe. Sie stellen das auf Grund der Examina fest, die alljährlich in der Sprachschule zu Tokio abgelegt werden. Bei den Schlußprüfungen, die im Juli 1900, dem ersten Jahre des Bestehens der Anstalt, stattsanden, waren die Sprachen, denen sich die meisten Schüler gewidmet hatten, Englisch, Chinesisch, Deutsch und Russisch; Französisch, Spanisch und Koreanisch standen dagegen zurück. Im Jahre 1904 hatte sich dann die Zahl der Chinesisch Er lernenden verdoppelt, die der Englisch Studierenden war stark zurückgegangen; die deutschen Sprachschüler hatten sich vermehrt. Im Jahre 1907 aber ist die Zahl der Deutsch Lernenden stark zurück gegangen und an die siebente Stelle gerückt. Während im Eng lischen 30 Schüler das Schlußexamen bestanden, im Chinesischen 27, im Russischen 21, im Französischen 20, im Spanischen 19 und im Koreanischen 16, bestanden nur 13 Deutsch Lernende die Prüfung. Das Deutsche zieht die Studenten, die sich praktischen Berufen widmen, nicht mehr so an, sondern wird nur zu wissenschaftlichen Zwecken erlernt. (6. L. in d. Beil. z. Allg. Ztg.) Zeitungsreklame in Japan. — Ehe es wirkliche Zeitungen in Japan gab, hatte man, so schreibt die »Deutsche Japan-Post-, kümmerlichen Ersatz für sie in den unregelmäßig erscheinenden und einseitig bedruckten Flugblättern, die man Lavarabau (Ziegel platten) nannte, weil sie nicht auf Holz, sondern auf eine Art Ziegelstein eingekratzt waren. Solche Flugblätter erschienen wohl, wenn eine Fcuersbrunst, eine Blutrache oder sonst ein wichtiges Ereignis vorgefallen war, sie wurden in der ganzen Stadt aus getragen, verlesen und verkauft. Dieses Verlesen und Verkaufen heißt ^owiuri, und dadurch erklärt sich auch der Name einer der noch jetzt bestehenden Zeitungen, der »Jomiuri Shimbun-. Die älteste von den noch jetzt bestehenden Zeitungen ist die »Mainich Shimbun», aber nicht sic, sondern die »Jüdin Hochi Shimbun- hat zum erstenmale etwas Reklameähnliches in die Welt geschickt. Das war im Jahre 1873, als der damalige Ekiteiryo, ein Vorgänger des heutigen Verkehrs ministers, eine Verkündigung über die amtliche Behandlung von verlorenen Postslücken erließ. Die im November desselben Jahres gegründete »Hochi Shimbun- brachte dann als früheste private Anzeige eine Annonce des Krankenhauses Kaishundo. Zu Neu jahr 1874 folgte die seitdem so berühmt gewordene Schule des ältcrn Fukufawa, die Keiogijuku, die in der -Nichi Nichi Shimbun- ihre Mitteilung über die Gründung der Schule und Aufnahme von Schülern erließ. Erst später, nach den Beamten, Ärzten und Lehrern, und nur sehr zaghaft und bescheiden bemächtigte sich die Geschäftswelt des neuen Betriebsmittels. In der »Nichi Nicht Shimbun- vom 15. Februar 1874 erscheint die erste kauf männische Annonce, eine Anpreisung von Toilette-Artikeln durch Aoshitate Chozaemon in Tokio, die in einfachen Typen ohne jeden Schmuck gehalten war. Große Typen wurden zuerst angewendet in einer Reklame derselben Zeitung für ein Augenwasser, in der der Name des Wassers (seLisui) groß und fett gedruckt war. Viel größeres Aussehen aber erregte die für damalige Verhältnisse riesige Reklame, mit der der junge Hoshi Toru, der nachmals als Parteiführer und Bürgermeister von Tokio bekannt geworden ist, seine Ankunst aus England und die Eröff nung seines juristischen Bureaus mitteilte. Seine Mitteilung er schien in jeder Zeitung Tokios, sein Name in großen Lettern fett gedruckt. Das schien damals eine so ungeheure Verschwendung, daß jedermann davon sprach. Als der eigentliche Vater der Zeitungsreklame aber darf wohl der alte Fukusawa Aukichi, der Gründer der »Jiji Shimbo- und der »Keiogijuku», betrachtet werden. Nicht nur daß er für seine eigene Zeitung unermüdlich Annoncen suchte und trotz der vielen entgegenstehenden Vorurteile schließlich auch fand, machte er auch für die »Jiji Shimbo- selbst in jeder Weise Reklame. So sieht man noch heute fast an jeder Telegraphenstange der Geschäftsstadt die Aufschrift »Jiji Shimbo, einzig in Japan-, die noch von ihm herrührt, und im Park von Ueno zeigt eine Anschlagsäule täglich frische Probenummern der -Jiji Shimbo». Jetzt freilich haben auch die andern Zeitungen diese Art von Reklame sich angeeignet. Eigentlich überwunden waren die der Annonce entgegenstehenden Vorurteile erst, als es Fukusawa gelang, die Mitsubishi-Bank der Familie Jwasaki zu bekehren, die vorher sich von der Anzeige in einer einfachen Tageszeitung nichts versprochen hatte. Der Erfolg einer Anzeige in der -Jiji Shimbo- aber war so bedeutend, daß die Bank nunmehr aufs eifrigste inserierte, worin ihr bald auch die Konkurrenz folgte. Gewonnen war der Sieg, als das neue Handelsgesetzbuch, erschienen im Jahre 1890, den Aktien-Gesellschaften die Pflicht auferlegte, ihre Bilanzen und Jahresberichte in Zeitungen öffentlich bekanntzugeben, und als die Gerichte anfingen, nach europäischem Muster zu öffentlichen Aufforderungen, Steckbriefen, Aufgeboten die Zeitungen zu be nutzen. Heutzutage sind 1b 000 Den (62 500 Mark) wohl der un gefähre Durchschnitt der Gebühren, die eine einzige Zeitung im Laufe eines Monats für Annoncen einnimmt.
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