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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.03.1923
- Strukturtyp
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- 1923-03-05
- Erscheinungsdatum
- 05.03.1923
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^ »4, 5. März 1923. Redaktioneller Teil. vvrsenütatt f. d. Dychn. Vuchhandel. und der oben erwähnte Stadtverordnete Herr Krüger teilnah- men, vom Vorstand des Vereins zum Ausdruck gebracht werden mußte, daß, wenn nicht die -gesamten Lasten -der Buchhändler- Lehranstalt von Stadt und Staat oder einer anderen Körperschaft übernommen würden, dem -Verein nichts übrig -bliebe, als die Buchhändler-Lehranstalt zu schließen, da er nicht in der Lage sei, auch nur den sachlichen Aufwand, -den die Schule verursacht, seinen Mitgliedern -aufzubürden. Die Haltung des Vereins muhte bedauerlicherweise auch damit begründet werden, daß in den letzten Jahren der Schülerbestand der Buchhändler-Lehranstalt von rund 450 Schülern im Frieden heruntergegangen war auf etwa 180 Schüler und nach dem bisherigen Amneldungsergebnis zu befürchten stand, daß er für das kommende Schuljahr noch eine erhebliche Herabminderung sogar dieser Bestandsz-ahl aus- weisen würde. So liegen die Dinge hinsichtlich der Buchhändler-Lehranstalt in Wahrheit, und es ist von dem Artikelschreiber eine gewagle Behauptung, wenn er mittei-lt, daß führende Personen buchhänd- Ierischer Fachorganisationen erklärt hätten, daß man kein Inter esse an dem Weiterbestehen der Buchhändler-Lehranstalt habe, deren Existenz durch finanzielle Röte in Frage gestellt ist. Der Verein hat «ine -dahingehende Erklärung nicht abgegeben, son dern lediglich zum Ausdruck gebracht, daß er für sich nicht in -der Lage sei, die Buchhändler-Lehranstalt weiter zu unterhalten, und daß er gezwungen sei, die Anstalt zu schließen, wenn es nicht möglich wäre, sie in andere Hände zu legen. Ebensowenig kann dem Verein, de: mit großer Opferfreudigkeit die schweren Lasten, welche ihm die Schule in den letzten Jahren verursachte, getragen hat, mangelnde Opferwilligkeit vorgewor-fen -werden, wenn sein Vorstand, geleitet von dem Pflichtgefühl ordentlicher Kaufleute, angesichts der oben mitgetcilteu Zahlen -die Überzeugung gewin nen mußte, daß der verhältnis-mäßig nur schwache Verein der Buchhändler zu Leipzig die Schule nicht mehr zu unterhalten in der Lag« ist und daher deren Schließung ins Auge zu fassen war, wenn es nicht in letzter Stund« noch -gelingt, die Schule trag fähigeren Händen zu übergeben. Denn eine Schuldenwirtschaft mitzumachen, -wie sie an anderer Stelle in heutiger Zeit vielfach beobachtet werden kann, lehnt -der Vorstand des Vereins der Buchhändler schon mit Rücksicht aus die Leistungsfähigkeit und Meng« seiner Steuerzahler ab. l^ibrsrzk ok Consre88: 6» ins t» tk« i»>v »n Ie 8 aI 1 iteratur 6 ok ^ rZ 6 utina, 6 rariI an 6 6 b i 1 6. Lx Lclvvin kl. Lorelrarck, ?rok688or ok Iv'.v, Vals llnivormtv, koimeily lilrrarian, lubrarv ok Oon^e^ (1911—1916). ^VrwkinZton: Oovornmeut ?rintin§ Okkiee. 1917. 523 8. Or. 8°. In einer -deutschen Werbeschrift des Internationalen Instituts für Bibliographie in Brüssel von 1914 werden die Bibliographien sehr hübsch im Bilde einer Pyramide zeichnerisch dargestcllt. Ten breiten Unterbau bilden die einfachen Bücherlistcn. Darauf bauen sich die besprechenden Bücherzusammcnstc'llnngen ans. Die Spitze stellen die bibliographischen Führer dar. Zu dieser höchsten und vornehmsten Art gehört der Führer zum Rechts- und Gesetzcsschristtnm von Argen tinien, Brasilien und Chile. Cs ist schon das vierte Werk dieser Art, das die Kongreßbibliothck hcransbringt. Cin stattliches Buch in dem nach Farbe, Stoff und Größe genormten Einband, der in Deutschland für amtliche Drucksachen noch immer ein schöner Traum ist. Die Kongreßbibliothek hat das große Glück, in der Gnadensonnc ihres Souveräns, -der Vertretung eines großen- Volkes, zu leben. So stehen ihr für bibliographische Arbeiten große Mittel zur Verfügung. Diese Führer zur juristischen Literatur sind auch politisch eine große und kluge Tat. Wer sie kennt, hat einen tiefen Einblick in den Ban und Betrieb der fremden Staaten. Nur auf richtiger Kenntnis und Einschätzung aber läßt sich eine sachlich richtige Politik anfbanen. Die Einleitung in das Gesamtwert verrät die großzügige und weitherzige Anfsa-ssnng, mit der der Verfasser, Professor Edwin M. B o r ch a r d von der Vale Universität, 1911—16 juristischer Bibliothekar der Kon-greßbibliothek, an seine Aufgabe herangctreten ist. Das Werk ist nicht nur für de» Juristen, besonders für den Fach mann der Rechtsvcrgleichnng, Rechtsphilosophie und Necktchieschichte, sondern auch für den Gesetzgeber und den Geschäftsmann bestimmt und unterrichtet über die neueste Entwicklung der Gesetzgebung in de» A4K5-Staalc». Be! der großen Bedeutung, die Südamerika für die deutsche Auswanderung hat, ist das amerikanische Werk auch für nnS von großem Gegenwartsbelang. Wieviel Deutsche sind nicht schon an ihrer mangelhaften Kenntnis des Anslandrcchts zugrunde ge gangen! Der gewaltige Stoff ist nicht bloß in den Sammlungen der Kon greßbibliothek für Anslandrccht, sondern auch in den bearbeitete» Ländern selbst unter Mitwirkung von einheimischen führenden Juristen znsammcngctragcn worden, so daß alle Din-gc auch von innen her richtig erfaßt werden. Das gibt natürlich eine besondere Gewähr, daß nichts Wesentliches übersehen worden ist. Der Stil ist, den Absichten- des Buches entsprechend, einfach nnd flüssig. Bei jedem Lande gibt eine knappe Einleitung einen Überblick über Verfassung, Verwaltung, Gesetzgebung, Einteilung nnd Geschichte. Es folgt eine Darstellung der Bibliographie des Nechts- schrifttnms. Ter rechtliche Stoff wird dann nach folgender Ordnung dargestcllt: Gesetzgebung, Entscheidungen, allgemeine Werke (S-amm- lnngcn von Gesetzbüchern, Enzyklopädien, Zeitschriften, Sammelwerke), Rechtsphilosophie, Nechtsgcschichte, Bürgerliches, Handelsrecht, Gerichts verfassung und bürgerlicher Nechtsgang, Strafrecht, Strafverfahren, Verfassungs-, Vermal tu ngs-, Wehr-, Kirchen- und überstaatliches Recht. Für den Nechtsfachmann ist es eine Freude zu sehen, wie sich seine Wissenschaft in der ganzen Knlturwelt europäischen Gepräges im Laufe der Jahrhunderte eine einheitliche Gliederung geschaffen hat, die den Zugang in fremde Nechtsgebietc so wesentlich erleichtert. Besonders wertvoll — auch über die eigentlichen Zwecke des Werkes hinaus -- ist ein 25 Seiten umfassendes spanisches und ein 7 Seiten starkes portugiesisches Fachwörterbuch der Rechtssprache. Ein aus führliches Namen- und Sachverzeichnis sichert die weitere Ausschließung des reichen Stoffes. Einzelheiten ans dem inhaltreichcn Werke zu bringen, verbietet der Nahmen dieser Besprechung. Nur eins sei heransgegriffen: Wer, wie ich soeben, durch die ganze ungeheure Titelmasse des -deut schen Nechtsschrifttnms gewandert ist, dem fällt auf, wie gering das soziale Recht in den hier behandelten südamerikanischen Staaten ent wickelt ist. Es ist wohl kein Zufall, sondern eine Folge der bekannte» verständnisvollen Ausnahme deutscher Kultur in Argentinien, daß nur für diesen Staat cin besonderer Abschnitt für die soziale Gesetz gebung notwendig geworden ist. Arbeiterschutz und Sozialversicherung sind auch dort seit 1995 heimisch geworden. Die ernüchterten Deutschen von 1923 haben über die Bedeutung deutschen Wesens für die Welt schmerzlich umlernen müssen. Aber auch sie dürfen mit Stolz an diesen besonderen deutschen Beitrag zur Menschheitsentwicklnng denken. Sie wissen, daß es nicht die einzige Schenkung an die Welt ist. Das mag uns von aller Welt Verlassenen über die Tage und Wochen der Schmach nnd Barbarei an Rhein nnd Ruhr hinweghelfen. Georg Schwi detzky. Kleine Mitteilungen. Messeanosichtcn des Buchhandels. — Ter Vcrlagsvorsteher in der Rcichsdrnckerei, Jakob Ludwig Schwa Ibach, schreibt in der «Neuen Leipziger Zeitung«: »Alis die Aufforderung an mich erging, mich auch diesmal über die Aussichten der ^vorstehenden Messe zu äußern, hatte ich gerade eine Reise durch Deu«tschland mit mannigfaltigen wirtschaftlichen Eindrücken hinter mir- Das Bild ivar fast durchweg dasselbe. Das Weihnachts geschäft hatte sehr zu wünschen übriggelassen, und die Wochen nach Weihnachten, auch sonst nicht -gerade lebhaft, waren infolge der durch den Franzosen-einbrnch in das Nnhrgebiet verursachten Krisis geradezu unheimlich geschäftsstill. Es gilt also diesmal nicht, sowohl im Buch handel wie auch im Kunsthandcl, ausvcrkanftc Lager anfzufüll-eu. Die Herwige Frühjahrsmesse wird sich sehr viel ruhiger abspielcn, als die letzte Herbstmesse, als die letzten Messen überhaupt. Da aber in zwischen eine Anpassung der Büchcrprcisc an die Nohstoffpreise nnd Lohne stattgesundcn hat, wird für den Verleger der Erlös ans bcschci denen Umsätzen mehr zu bedeuten haben als die Erlöse an früheren Masscnnmsätzen. Der Gegenwert an Verkauftem wird einigermaßen im Einklang stehen zu den Kosten für Ncnhcrstellung. Diese Anpassung des Verkaufspreises an den- Gcst-cllnngspreis ist im Buchhandel endlich, viel zu spät, erfolgt. , Es ist gesagt worden, daß die Bücherprei-sc lange Zeit hindurch ans reinem buchhändlerischen Idealismus niedriger ge halten wurden, als durch die Geldentwertung bedingt war. Mich null bedünken, daß dieser Idealismus recht fragwürdiger- Natur war. Kul turpolitik auf der Grundlage bil-liiger Büchcrpreise treiben heißt Knl turwerte auf sehr schwache Füße stellen. Wer Bücher nur kauft, »veil sie billig sind, nicht wirkliches Geistes- oder Seclenbedürfnis, in dem werden die durch Bücher zu vermittelnden Geistes- nnd Knltnrwcrte keine sehr tiefen Wurzeln schlagen, der wird auch dem Buche niemals d-anernd -ewonne» werden können. Gewiß: die billigen Bücherpreise werden
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