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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.03.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1923-03-05
- Erscheinungsdatum
- 05.03.1923
- Sprache
- Deutsch
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vvrseublaU f. d. Dtschrr. Buchhandel. Redaktioneller Tcil. 54, 5, März 1923. ler-Lehranstalt in Leipzig benutz!. Wir nehmen an, daß die Zei tungsnotiz ohne Wissen des Herrn Krüger von einem Zuhörer nach den Eindrücken verfaßt und eingesandt worden ist, die die Rede des Here» Krüger in ihm wachgerufen hat, und daß Herr Krüger den Zeitungsmekdungen unmittelbar sernsteht, die sach lich unrichtige Darstellungen hinsichtlich der Buchhändler-Lehr anstalt verbreiten. Denn wenn Herr Krüger selbst diesen Artikel verfaßt und inspiriert hätte, so hätte er zweifellos -auch di« Lage und die Rechtsverhältnisse der Buchhändler-Lehranstalt so dar gestellt, wie sie in Wahrheit liegen, denn Herr Krüger ist nicht nur Gewerkschaftsvertreter des Allgemeinen Deutschen Buchhand- lungsgehilsen-Verbandes, sondern er gehört als Stadtverordneter der Stad! Leipzig -gleichzeitig dem Ausschuß für -die Buchhändler- Lehranstalt an, dem alles diese Anstalt betreffende Material zur Verfügung steht. Wir bedauern, daß Herr Krüger seine von dem Artikelschreiber offenbar mißverstanden« Red« auf diesem Gebiete wenigstens nicht von sich aus richtiggestellt hat, strnd sehen uns daher veranlaßt, der buchhändlerischen Öffentlichkeit in diesem Blatte einmal mitzuteilen, wie denn die Dinge in Leipzig hin sichtlich der Buch-händler-Lehranstalt -eigentlich liegen. Die Buchhändler-Lehranstalt wurde -auf Anregung der be kannten Buchhändler Friedrich Perthes, Georg Wi gand und Fr. Fleischer durch Beschluß der Generalver sammlung -des Vereins der Buchhändler zu Leipzig am 29. März 1852 gegründet und am 2. Januar 1853 eröffnet, mit der Auf gabe, jüngeren Leuten, die den Buchhandel -erlernen wollten oder sich ihm später z-uz-uwe-ttd-en -gedachten, Gelegenheit zu geben, ihre Allgemeinbildung zu ergänzen und sich die Grundlagen zu einer tüchtigen Berufsbildung -anzueign-en. Als öffentliche Fachschule für junge Buchhändler ist sie eine gewerblich« Schule im Sinne des Gesetzes vom 3. April 1880 und untersteht der Aufsicht des Rates der Stadt Leipzig und der Oberaufsicht -des Sächsischen Ministeriums (Wirtschaftsministerium). Nach den Bestimmungen, welche für die Lehranstalt -gelten, untersteht sie in ihrer wirtschaft lichen Leitung -dem Verein der Buchhändler und wird vom Vor stande verwaltet, dem für die schultechnischen Fragen ein Aus schuß für die Buchhändler-Lehranstalt zur Seite steht, der sich ursprünglich aus drei Mitgliedern des Vorstandes und zwei anderen ordentlichen Mitgliedern -des Vereins zusammensetzte. Die Kosten, welch« die Buchhändler-Lehranstalt vor dem Kriege verursachte (Gehälter für -den Lehrkörper, Miete, Hei zung, Instandsetzung der der Lehranstalt z-ugewiesenm Räumlich keiten, Unterrichtsmaterial u. dgl.), wurden im Frieden aufge bracht einmal -aus den Einkünften, welche dt« damals sehr reg« besuchte Lehranstalt aus den Schulgeldern hatte, weiter erhielt der Verein einen Zuschuß von 18 000 Mk. vom Börsenverein -der Deutschen Buchhändler, und soweit sich ein Defizit trotzdem ergab, wurde dieses -aus Spenden und Zuschüssen des Vereins gedeckt. Die wirtschaftlich schwierigen Verhältnisse, die der Krieg und noch -mehr die Revolution nach sich zogen, brachten auch hier Schwierigkeiten über Schwierigkeiten, die von Jahr zu Jahr in wachsendem Maße den Fortbestand der Buchhändler-Lehranstalt gefährdeten. Ihre Fortführung in den letzten Jahren hat sich nur dadurch «rinöglichen lassen, daß es -dem -Verein gelang, Stadt und Staat für die Erhaltung der Buchhändler-Lehranstalt zu interessieren und mit beiden Körperschaften «in Abkommen dahin zu treffen, daß von -den persönlichen Lasten, d. h. von den Lasten, die zur Deckung der Lehrerg-ehälter aufzubringen sind, Stadt und Staat je ein Drittel aufbringen, während das restliche eine Drittel sowie die gesamten sachlichen Lasten- Miete, Heizung, Justand- haltungskosten, Unterrichtsmaterial -u. dgl., vom Verein der Buch händler zu tragen sind. Die Gegenleistung -des Vereins bestand in einer Erweiterung des Ausschusses für die Buchhändler-Lehr anstalt dahingehend, daß für die Dauer -der mit -dem Sächsischen Wirtschastsministcrittm und dem Rate der Stadt Leipzig getrof fenen Vereinbarung über die Zahlung einer staatlichen und städtischen Beihilfe zu -den mit dem Betriebe -der Buchhändler- Lehranstalt -bedingten persönlichen Aufwendungen die Stadt Leipzig und das Stadtv-eror-dnetcnkollegium zur Abordnung je eines ihrer Mitglieder, der Lehrkörper der Buchhändler-Lehr- a-nstalt zur Abordnung des Direktors -und eines ständigen Lehrers in den Schulausschuß als dessen Mitglieder berechtigt wurden. 272 War -es schon in den letzten beiden Jahren angesichts der dauernd sinkenden Kaufkraft des -deutschen Geldes und der damit verknüpften Steigerung -aller Unkosten unmöglich, den in der Hauptbersammlung für die Lehranstalt ausgestellten Haushalt plan einzuhalten, so haben -die letzten Monate dem Verein jede Rechnungsgvundlage unter den Füßen weggezogen, sodaß sich der Vorstand vor die schwierigsten Entscheidungen gestellt sah. Das letzte, was den Vorstand traf, -war, abgesehen von der Erhöhung der Miete, die für das -vergangene Jahr mit rund 512 000.— Mk. einzustellen ist, und abgesehen von einer Mitteilung des Börsen vereins, der für die vergangene Heizperiode den ursprünglichen Kostenanschlag von 2->/2 Millionen Mk. nicht einzu-halken ver mochte und den HeizantcU des Vereins -der Buchhändler ans 7 719 803.— Mk. festsetzen mußte, ein Schreiben des Rates der Stadt Leipzig vom 6. Januar 1923, das -mit folgender Mitteilung abschlotz: »Hierbei machen wir de» Verein der Buchhändler daraus auf merksam, daß die Stadtverordneten iu ihrer -Sitzung vom 1. Fe bruar v. I. der Verlängerung -des Abkommens zwischen Staat. Stadt und Verein der Buchhändler bezüglich der Übernahme je des Bcsokdnn-gkaufu-audes der Buchhändlcr-Lchrauskaii nur für das Jahr 1 822/1823 zugestimmt haben. Auch ist in -dieser Sitzung erklärt worden, baß diese Mittel höchstwahrscheinlich zum letzten Male bewilligt worden seien. Auch in der Sitzung der Stadtverordneten vom 5. J uli p. I., in der das-Konto L VI »Beiträge an nichtstäWsche Schulen und sonstige Beiträge» des Haushaltplans für 1923 beraten worden ist, ist von dem Berichterstatter des Schutausschnsscs der Stadtverordnetcn darauf aufmerksam gemacht morden, daß man nächstes Jahr die Absetzung des Ansatzes für die Unterhallskosic» der Buchhändler-Lehranstalt im städtischen Haushaltplan erwarte Wir ersuchen den Verein b-er Buchhändler und den Schulans- schutz für die Buchhändler-Lehranstalt, rechtzeitig hierzu Stellung zu nehmen und die Entschließung hierher baldigst mitzuteilcn. » Der Rat der Stadt Leipzig. Schulamt. (gez.) Unt-rschrist.» Da nun die Zuschüsse, die Stadt und Staat in den letzten zwei Jahren geleistet haben, derart miteinander verknüpft waren, daß die Zuwendungen des einen Teiles nur erfolgten, wenn auch der andere sie leistete, -so bedeutete «in Wegfall der Zuschüsse der Stadt, mit denen der Vorstand -auf Grund der ihm zugegangenen Mitteilungen des Rates nicht mehr rechnen konnte, ohne weiteres auch -den Verlust der vom Sächsischen -Wir-tschaftsministerium ge leisteten Subventionen, mit anderen Worten die gesamten Lasten der Buchhändler-Lehranstalt -wären künftig vom Verein zu tra gen. Welche Lasten -den rund 500 Mitgliedern des Vereins aus gebürdet worden wären, war auch nicht annähernd zu übersehen. Daß sie ungeheure Summen darstellen würden, bewiesen -die Auf wendungen, die allein die Monate Januar-Februar verursachten, denn abgesehen von den Heizungs-kosten, -di« anteilig für diese zwei Monate sich auf rund 3 500 000 M. bezifferten, abgesehen von -der Miete, die mit rund 92 000 Mk. angenommen werden muß, sind allein im Januar 975 000 Mk. und im Februar 2 380 000 M. an Gehältern für den Lehrkörper der Buchhändler- Lehranstalt zur Auszahlung gebracht worden. Berücksichtigt man nun, daß wahrscheinlich allein für die sachlichen Aufwendungen der Buchhändler-Lehranstalt, die auch zum Teil durch Unterbermietung aus das Nicolai-Gymnasium ab- gcwälzt werden können, ein Vielfaches der in diesem Jahre aufge- wandten Summe von fast 10 000 000 Mk. für das konunende Schuljahr erforderlich würde, daß di« Gehälter -der Lehrer, selbst wenn -der Verein wie bisher nur ein Drittel dazu würde bei tragen müssen, ebenfalls einen -hoch in die Millionen gehenden Betrag ausm-achen würden, so bedingten die Rücksichten auf die verhältnismäßig schwache Mitgliederzahl -des Vereins dom Vor stande den Entschluß, -die Schließung der Buchhändler-Lehranstalt ins Auge zu fassen. Dem Rate der Stadt wurde dieser Entschluß mit Brief vom 29. Januar mitgeteilt. Gleichzeitig wurde den ständigen Lehrern der Buchhändler-Lehranstalt unter dem glei chen Tage ihr Anstell-ungsv-ertrag gekündigt; diese Maßnahme hatte zur Folge, daß in einer gemeinsamen Sitzung des Vor standes und des Ausschusses für -die Buchhändler-Lehranstalt, an welcher als Vertreter der Stadt die Herren Stadtrat Boll-rhof
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