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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.01.1931
- Strukturtyp
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- 1931-01-22
- Erscheinungsdatum
- 22.01.1931
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- Deutsch
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X: 18, 22, Januar 1931. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. Kunstmalers Kunz aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts, die Tanzszene des Bacchus mit der Jungfer Nose aus W. Hauffs »Phantasien aus dem Bremer Ratskeller« darstellend. Herrn Mat- thaes, der unsere Hauffsammlung schon durch manche wertvolle Stif tung bereichert hat, sei auch hier nochmals herzlichster Dank gesagt. Das Sitzungszimmer, das uns zusammen mit dem Bibliotheks zimmer und manch anderer Bequemlichkeit in entgegenkommender Werse von der Firma Koch, Neff L Oetinger durch Herrn Direktor P. Jünemann, dem besonderen Gönner unseres Vereins, zur Ver fügung gestellt wurde, hat somit neue Anziehungskraft für hoffent lich recht viele Besucher gewonnen. Zu dem am 24. Januar im BUrgermufeum stattfindenden »Familienabend« mit Tanz laden wir auch an dieser Stelle noch mals herzlichst ein! Bred. »Insel«, Buchhändlcrverein Tübingen. — Auch in diesem Jahre ließ es sich die »Insel« trotz der wirtschaftlichen Notlage nicht neh men, am 4. Januar ihre Weihnachtsfeier abzuhalten. Aber ganz anders als in den Vorjahren war diesmal der Aufbau des Pro gramms. Nach einem einleitenden Musikstück erfolgte die Erst begrüßung der zahlreich erschienenen Gäste und Mitglieder durch eines der jüngsten Jnselkinder, das in wirklich prachtvoller Art sein Gedicht zum Vortrag brachte. Erst dann ergriff der Vorsitzende, Herr Felix P f l u g, auch seinerseits das Wort zur Begrüßung. Von der bisherigen Gepflogenheit, ein Theaterstück in schwäbischer Mundart zur Aufführung zu bringen, abgehend, wurde diesmal ein Schattenspiel, das die Weihnachtsgeschichte zum Inhalt hatte, dar geboten. Mit einfachen Mitteln und unter Überwindung schwierigster Umstände wurde hier eine ganz hervorragende Wirkung erzielt. Der Verteilung der Gaben an die Jnselkinder, Gäste und Mitglieder, von denen die letzteren bei dieser Gelegenheit manche ihnen auhaftende Gewohnheit und Eigenart in launiger Versform vorgesetzt bekamen, ging eine kurze Aufführung voran, in deren Mittelpunkte der Weih nachtsmann stand und bei der auch wiederum einige Jnselkinder tat kräftig mktwirkten. Es war eine Freude, zu sehen, mit welch ernstem Eifer die kleinen Helfer bei der Sache waren. Für die kleinen Gäste trat auch diesmal wieder das Kasperltheater in Tätigkeit, das jedoch nicht nur die Kleinen, sondern auch die Großen mit seinen Dar bietungen erfreute. Der Ehrenvorsitzende, Herr Nechnungsrat Zündel, trug durch den Vortrag von Gedichten in schwäbischer Mundart sein Teil zur Ausgestaltung des Festes bei. Umrahmt wurde die Feier von musikalischen Darbietungen. Bei dieser Gelegenheit sei von den Veranstaltungen der letzten Zeit noch ein Diskussionsabend erwähnt, dem ein Referat unseres Vorsitzenden Herrn Felix Pflug über »Buch und Bildung« voranging. Wie beabsichtigt, war die Aussprache eine sehr rege und förderte mancherlei wertvolle Gedanken zutage. Sbt. Buch und Literatur im Elsaß. — Der sehr aktive Elsaß-Lothrin gische Schriftstellerverband (Generalsekretär Camille Schneider, Mols- Heim-Elsaß) hat soeben ein »Bio-bibliographisches Jahrbuch der Schriftsteller und Publizisten von Elsaß-Lothringen« (Straßburg, lübrai- rie äs 1a Ussauße. 103 S. Preis 7.50 Fr.) herausgebracht, das für den Buchhändler, Verleger, Journalisten und nicht zuletzt für den elsässi- schen Autor von großem und vielfachem Nutzen ist. In ihm finden wir wohl alles, was im Elsaß und in Lothringen irgendwie schrift stellerisch tätig ist. Wer für den alemannischen Dialekt Verständnis und Liebe hat, den muten ganze Seiten dieses nur anscheinend nüch ternen Jahrbuches wie eine Sammlung schönster, heimeligster mund artlicher Dichtung an. Sehr verdienstvoll ist es, daß nicht nur jene elsässischen Autoren« genannt sind, die in ihrer Heimat leben, sondern auch die recht zahlreichen anderen, die aus politischen oder anderen Gründen ihre Zelte irgendwo anders ausschlagen mußten oder wollten. Einige Namen überraschen allerdings, man weiß nicht so recht, und kann es auch weder lesen noch erraten, warum sie ebenfalls ge nannt morden sind. Größtes Entgegenkommen und Verständnis wurde den Autoren selbst erwiesen: es werden nicht nur ihre schon erschienenen Werke genannt, sondern auch jene, für die der Ver leger erst noch gesucht wird: weiter werden manchmal die Wesens art des Autors und dessen Wirkungskreis gekennzeichnet, des öfteren tut der Autor dies selbst, und dann ist es noch besser. Um die Gründlichkeit dieses Jahrbuches zu kennzeichnen, sei z. B. erwähnt, daß die bibliographische Notiz für Eduard Neinacher mehr als eine ganze Seite einnimmt. Vielen Notizen ist auch das Bildnis des Autors beigegeben. Einleitend, und leider nicht doppelsprachig, unterrichtet der spiritu8 rector dieses Jahrbuches und unermüd liche Vorkämpfer für das elsäfsische Buch, Herr Camille Schneider, über den »Elsaß-Lothringischen Schriftstellerverbanb«, über dessen Ziel, Organisation, über dessen von jeder Politik unberührte Grund sätze usw. vr. Ue-Paris. Reform der Schulbücher in Griechenland».— Im Athener Unter richtsministerium fand unter dem Vorsitz des Ministers Papandreou eine Konferenz statt, die sich mit den an den griechischen Volks-, Mittel- und Hochschulen eingefllhrten Schulbüchern befaßte. Es sind nämlich in letzter Zeit im Lande zahlreiche Klagen darüber laut ge worden, daß die zurzeit an den griechischen Lehranstalten gebrauchten Schulbücher nicht mehr den an sie gestellten Anforderungen und dem neuen pädagogischen Zeitgeiste entsprechen. Die Konferenz prüfte diese besonders aus Kreisen der Wissenschaft stammenden Beschwer den und stellte fest, daß in der Tat die Lehrbücher in Griechenland nicht den ihnen zufallenden Zweck erfüllen. Es wurde der Beschluß gefaßt, den Größtteil aller Unterrichtsbücher baldmöglichst außer Kraft zu setzen und eine Kommission zu bilden, die sich mit der Abfassung neuer zeitgerechter Lehrbücher für sämtliche Unterrichts anstalten in Griechenland befassen soll; letzterer sollen bekannte Fachleute, Pädagogen, Wissenschaftler und Schriftsteller sowie Dele gierte des Unterrichtsministeriums angehören. In Zukunft sollen gesetzlich nur noch im Hauptberuf tätige Lehrer berufen sein, Lehr bücher zu verfassen und durch Beschluß der Obersten Unterrichts kommission an den griechischen Schulen einzuführen, nicht jedoch wie bisher auch Personen, die dem Lehrerstande nicht aktiv angehören. vr. M.-Athen. Aus Großbritannien. — Die Zeitschrift lös ?ub1i8der anä 6ook- seller hatte einen Preis ausgeschrieben für die Behandlung der Frage: »Ist der echte Buchhändler im Aussterben«? In dem mit dem ersten Preis ausgezeichneten Aufsatz heißt es u. a.: »Vergleichen Sie die Zahlen von einstmals und jetzt in Buchläden, bei den Buch händlern' selbst und bei Büchern. Vergleichen Sie die Geschicklichkeit, das Wissen und die Höflichkeit der wirklichen Buchhändler in den 1000 und mehr Buchhandlungen von heute mit den Zuständen der Ver gangenheit, und die Waage wirb sich für die Gegenwart entscheiden«. Ein Leitaufsatz von ?ub1i8ber8' Oireular, überschrieben »Unter demLadentisch«, behandelt den Verkauf von Büchern mit sexuellem Ein schlag (8ex Noveltz) und sagt: »Was ist die Einstellung des Buch händlers seinen Kunden gegenüber über solche Bücher?«. Die Frage ist schwer zu beantworten, meint der Verfasser. Uber ein Buch sagt der eine: »Es ist fürchterlich unanständig und schlüpfrig«, während bei: andere vom gleichen Buch sagt: »Es ist ein wundervoll geschrie benes Buch«. Es ist daher schwer zu sagen, was nun eigentlich eine »8ex klovel« ist. Aber jeder Buchkenner weiß ganz genau, welches Buch man so zu bezeichnen hätte. Sie werden unmer zahlreicher, immer mehr Verleger wenden sich solchem Schrifttum zu. Wir würden solche Bücher nicht empfehlen, aber ein Buchhändler kann sich solchen Empfehlungen nicht entziehen, er wird von manchen Kunden geradezu gedrängt um solche Bücher. Was soll der arme Mann tun? Man könnte sagen«: »Teile dem Kunden ausführlich mit, daß das Buch diese und jene verfängliche Stelle habe«, aber wenn der Kunde nun eine Frau ist? Soll er die Bücher nun nicht führen, oder nur auf Wunsch besorgen. Aber es handelt sich leider heutzutage oft um Bücher, von denen jeder spricht, und der etwa weniger bedenkliche Nachbarbuchhändler wird sie doch vorrätig haben, oder soll man, um nicht für ganz rückständig gehalten zu werden, diese Bücher, wenn gar zu dringend nach ihnen verlangt wird, heimlich »unterm Ladentisch« hervorholen und vertrauten Kunden geben? Es ist nun der Vorschlag gemacht worden, einen Beratungs ausschuß zu bilden, der zu entscheiden hat, welche Bücher man un bedenklich verkaufen soll und welche nicht, dann hat der Buchhändler keine Verantwortung mehr, er schiebt sie auf den Ausschuß ab und wäre nicht mehr zu tadeln. Der Verfasser sagt dann, daß Händler von Feuerwerksartikeln, Feuerwaffen und Sprengstoffen genau wüßten, an wen sie ihre Ware abgeben könnten, und der Lichtspiel hausbesitzer spiele unbedenklich alle Filme, die die Prüfstelle durch laufen hätten. Wer ist nun bei uns der wirklich Verantwortliche? Das ist der Verfasser, warum schreibt er Bücher mit schlüpfrigem Inhalt? Ganz einfach, weil der Leser solche Kost verlangt, trotz aller Zensur, die einmal zu viel, sehr oft zu wenig verbietet. Was ist das einzige Hilfsmittel dagegen? Den Geschmack des Lesers zu heben. Es ist eine Erziehungsfrage, und daran hat, neben den berufsmäßigen Volkserziehern, auch der Verleger und Buchhändler, natürlich nicht zuletzt der Schriftsteller, mitzuwirken. Sch. Ausstellung neuer deutscher Graphik in New Uork. — Unter dem Protektorat des ^meriean Irwtitute ok Orapttte ^rt8 und des ^rt Center wurde in New Aork die vom Verein Deutsche Buchkünstler veranstaltete Ausstellung »Neue deutsche Graphik« eröffnet. Sie umfaßt die Arbeiten von 74 deutschen Graphikern, und zwar der bedeutendsten unter den Lebenden, wozu noch Werke von Corinth, Gaul, Lehmbruck, Marc, Otto Müller und Zille treten. Die Aus stellung wurde von dem Beauftragten des Vereins, Herrn L. W. Gutbier, dem Inhaber der Galerie Arnold in Dresden, eröffnet. 67
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