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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.02.1846
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1846-02-06
- Erscheinungsdatum
- 06.02.1846
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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144 »inen bewährten Lebenswandel und hinreichendes Betriebsvermögen ausweisen, nicht immer beachtet wird, darüber sind keine Beispiele zu unsrer Kunde gelangt. Nicht können wir aber in jener Ansicht dem Herrn Einsender des oben bezeichneten Artikels beistimmen, wenn er sich auf den von ihm mitgetheiltcn Fall gründet und dabei über einen Herrn Kollegen ledig lich nach dem von demselben ursprünglich erlernten Berufe abzuspce- chen wagt. Wenn es sich von dem Werthe und der Fähigkeit Jemandes han delt, so giebt die Berufsart keinen Anhalt und Maßstab mehr. Bei der heute gesteigerten und verbreiteten Intelligenz werden in allen Fa chern nicht selten Vorkenntnisse mitgebracht, welche auch zu höhern Berufsacten befähigen und darum den öftern Uebertritt zu solchen er klärlich machen. Verhalten Sie daher, Herr S—z, Ihr voreiliges Urtheil, wel ches Sie über Jemanden bloß „„nach eingezogener Erkundigung"" über sein Berufsgeschäft fällen. Verlieren Sie sich nicht in Verle tzungen, damit Sie nicht mit gleichem Maaße gemessen werden. Glauben Sie nicht, daß der Werth eines Buchhändlers davon abhängt, „daß er „„in den renommirtesten Buchhandlungen servirte und von vielen Prinzipalen aufs Beste empfohlen wird"" und großen Kre dit findet," dies ist das Wenigste. Danach fragt die öffentliche Meinung nicht. Glauben Sie nicht, daß das Buch lediglich eine der Spekulation dienende Waare ist, deren Namen, äußern Werth uud vortheilhaf- teste Verbreitungsweise man sich nur anzueignen brauchte. Auch höhere Lebensprinzipien müssen uns durchdringen. Wir sollen die Zeitverhältnisse verstehen und verfolgen, die geistigen Be dürfnisse der Gesellschaft durch Anregung und Unterstützung schriftstel lerischer Talente befriedigen, Kunst und Wissenschaft beleben und för dern helfen, höhere Bildung, Gesinnungstüchtigkeit und Gesittung in alle Volksschichten verbreiten und so, trotz Mühen und Schwierigkei ten, auch unsers Theils zur Fortentwickelung der Menschheit beitragen. Darum sollten Sie, Herr S—z, billig nicht zürnen, wenn Sie in jetziger Zeit genöthigt werden, Ihre geographischen Kenntnisse selbst auf kleinere Städte auszudehnen, von denen die von Ihnen ange führte, beiläufig gesagt, nach unserm Handbuch 4—5000 Einwoh ner zählt. Es kann doch nur erfreulich sein, wenn der Menschengeist überall eindringt und selbst an kleinen Orten die Theilnahme an den großen Zeitbewsgungen lebendiger wird und Buchhandlungen daselbst Bedürf nis! werden und Bestehen finden- Beklagen Sie den Zustand der Dinge nicht, wenn der Bildungs trieb sogar die Dvrfbewohnerschaften in so hohem Grade ergreifen sollte. ^ Getrösten Sie sich, Herr S—-z, wenn Sie dies erleben. Ihr Geschäftsverkehr wird darunter nicht leiden. Was er an Ausdehnung verliert, wird das gesteigerte geistige Leben des kleinern Bezirks, wor auf Sie sich beschränken müßten, hinreichend ersetzen. Unter diesen Ereignissen sieht Ihr trüber Blick einmal Ihren Buchhandel an den Rand des Abgrunds gebracht und auf anderer Seite bekennen Sie eine so reich« Zunahme von Eontis, daß darin nicht durchzufinden ist. Wie wollen Sie dies vereinigen? Schmälern Sie nicht die Ach tung, die unserm Wirken gegenwärtig mehr denn je gezollt wird, durch Veröffentlichung kleinlicher Ideen und Ansichten, welche leicht das Ansehn eines Krämergeistes und des allgemein bekämpften Kasten geistes apnehmen könnten. Ueberhaupt wäre es gerathen, wenn der gleichen Mittheilungen im Interesse unseres Faches allgemein ge- s.U 11 halten und nicht auf das unwürdige Gebiet persönlicher Angriffe über geführt oder wohl gar zur Befriedigung versteckter Anfeindungen ge- mißbraucht würden. — R — Ehre dem Ehre gebührt. Der in Pesth lebende Dichter Ritter von Levitschnigg hat der Buchhandlung Möcschners sel. W i twe L Bianchi eine neue Sammlung seiner Gedichte zum Verlag angeboten und darauf die Ant wort erhalten , daß die Handlung nicht nur das Anerbieten bestens ac- ceptire, sondern den Herrn Verfasser auch bitte ihr zu erlauben, daß sie die in Betracht der Trefflichkeit der Gedichte nach ihrer Ansicht viel zu geringe Honorarforderung aus eigenem Antriebe erhöhe. Die „Gcenzboten" verbürgen die Wahrheit des Berichteten. Aufforderung. Der unbekannte Verfasser der in No. 5 des Organs abgedruck ten scherzhaften Randzeichnungen wird hierdurch dringend aufaefordert, dieselben auch dem Börsenblatt zum Abdruck einzusenden. Nachdem das Wiener Circular diesen Aufsatz veranlaßt hat, müssen sich alle Buch händler den Eollegen in Oesterreich zum aufrichtigsten Danke verpflich tet fühlen. Der Erfinder der Bu chsta bensetzm aschin e, Hr. E. L. T sch ulik, hat am letztverfloffenen Christabend eine überraschende Bescheerung von jen seits des atlantische«; Oceans erhalten. Ein 30 Meilen von Wien angeses sener Handelsfceunss eines Hauses in einer der größten nordamerikanischen Seestädte überbrachte ihm am gedachten Lage ein schriftliches Angebot von ol),000 Dollars für ein praktisch vollkommen brauchbares Exemplar seiner Maschine! Motivirt wird die Größe dieser Anbotssumme durch die übergroße Menge der in den vereinigten Staaten erscheinenden Zeitungen, wie durch die Höhe des dortigen Setzertohns und die Stümpcrhaftigkeit des größten Lheils der dortigen Setzer. In Paris cxisrirt eine für den literarischen Verkehr mit dem Aus land sehr unbequeme und in einem Land, das Preßfreiheit besitzt, fast un glaubliche Einrichtung, daß jedes aus dem Ausland hier eingeführte Buch erst einer politischen Censur unterworfen wird, ehe es an seine Adresse ab gegeben werden kann. Es besteht, dazu ein Bureau auf dem Ministerium des Innern, an welches die Bücherpackete, welche vorläufig von dem Grenzzollamt plombirr worden sind, eingeschickt werden; Derjenige, dem das Buch oder der Ballen bestimmt ist, erhält dann einen Brief vom Bureau und kann es drei Tage in der Woche zu bestimmten Stunden ab holen. Da man für unmöglich erkannt hat, alle Bücher, die für ganz Frankreich bestimmt sind, zuerst hierher gehen zu lassen, so sind in gewis sen Grenzstädten eigens dazu bevollmächtigte Polizcikommiffäre ausgestellt, welche die Durchsicht vornehmen, z. B. in Calais für englische Bücher, in Straßburg für deutsche, und so wahrscheinlich in Balencienncs, Bayonne und einigen andern Orten. Was aber auf anderen Grenzen cinkommt, wird an das hiesige Bureau geliefert. Dies ist die gegenwärrige Form der Sache. Vor einigen Jahren war das Verfahren noch viel unbequemer, doch ist es weitläufig genug, wie es ist, und ein Vorwand zu Prellereien aller Art, nicht von Seiten der Administration, sondern der Diligencen und Rouliers, welche die Gelegenheit benutzen, unverschämte Rechnungen zu machen. sllnmittclbar ror dem Adruck dieser Notiz, lesen wir in der DidoSkalio, der wir sic entnommen, eine Entgegnung, die wir >m nächsten Blatte nochbringen werden. d. R.) A»L-l« -------- »>-»- Die Dorfzkituug, die im vorigen Jahre schon einmal in den kurhess. Landen verboten, aber späterhin auf Verwendung der sachscn-mel- ningifchen Regierung wieder erlaubt worden war, ist nun zum zweitcnmale völlig in Kurheffen verboten worden.
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