Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.10.1931
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1931-10-10
- Erscheinungsdatum
- 10.10.1931
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19311010
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193110103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19311010
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1931
- Monat1931-10
- Tag1931-10-10
- Monat1931-10
- Jahr1931
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nr. 238 (R. 118). Leipzig, Sonnabend den 10. Oktober 1981. 88. Jahrgang. ÄeLMLoneUer TÄ Verein der österreichischen Buch-, Kunst» und Musikalienhändler. An die Herren Verleger und Kommissionäre! Seit Schließung der Wiener Börse sind in Österreich De visen nur mehr «durch Zuteilung seitens der österreichischen Nationalbank erhältlich. Trotz Nachweis des Verwendungs zweckes z. B. durch Fakturenvorlage hat in der letzten Zeit der österreichische Sortimentsbuchhandel keine Markdevisen mehr zu- getcilt erhalten, sodaß es ihm unmöglich ist, sein« Verbindlich keiten rechtzeitig zu erfüllen. Der Verein ist bemüht, Abhilfe zu schaffen und bittet auch die Herren Verleger und Kommissionäre, auf diese Umstände Rücksicht zu nehmen, den österreichischen Sortimentern die Zah lungsfristen zu erstrecken und bei Berechnung von Spesen und Gebühren hierfür möglichst entgegcnzukommen. Wien, den 7. Oktober 1931. Der Vorsitzende: Kommerzialrat Wilhelm Frick. Der Syndikus: vr. S. Wislofchill. Bekanntmachung der Geschäftsstelle. In den Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig sind in der Zeit vom I. bis 30. September 1931 folgende Mit glieder ausgenommen worden: Nummer in de-r Mitgliederroll«: 15 432 Deck, vr. Johann Friedrich, Geschästsf. d. Fa. Das Freie Deutschland Verl.-Ges. m. b. H. in Berlin. 15 424 Duncker, Christian Friedrich, i. Fa. Ewald Duncker in Friedland. 15 425 Faulhaber, 2r. Alfons, Geschästsf. d. Fa. Gesell schaft für christliche Kunst, Kunstverlag G. m. b. H. in München. 15 428 Günzer, Friedrich, i. Fa. Wilhelm Günzer in Brei ten (Baden). 15 426 Hamkens, Otto, i. Fa. Gustav Weiland Nachf. in Lübeck. 15 427 Heesen, Rudolf, i. Fa. H. W. Urspruch, Buchhandlung in Corbach. 15 430 Hopp e, Hans, Vorstandsmitglied d. Fa. Leipziger Gra phische Werk« A.-G. vorm. Vogel L Vogel G. m. b. H. in Leipzig. 15 431 Iuon, Frl. Aja, Geschäftsleiterin d. Fa. Jugendbuch handlung Zur Krähe in Basel. 15 433 Köni g, Anton, i. Fa. A. König in Wien. 15 429 Lindner, Wolfgang Richard, i. Fa. Wolfgang Richard Lindner in Leipzig. 15 423 Reissenweber, Or. Arno, i. Fa. Arno Reissen- weber Verlag in Gotha. 15 435 Schmidt, Otto, i. Fa. Leipziger Buchvertrieb Otto Schmidt in Leipzig. 15 434 Sch mithals, Frl. Maria, i. Fa. B. Schmithals in Wesel. 15 422 Thy e, Frl. Anna, i. Fa. Schulze'sch« Hofbuchhandlung Sortiment in Oldenburg. 15 421 Tuschen, Hermann, i. Fa. Joh. Tuschen in Dortmund. Gesamtzahl der Mitglieder: 4750. Leipzig, den 6: Oktober 1931. i. A.: Weißenbor n. Zur Wirtschaftslage. Von Prof. Or. G. Menz. sDie Psund-Krise. — Jnnerpolitisches. — Buchgewerbe und Buchhandel.I Als vor 4 Wochen das Ende des »Sommernachtstraums» der großen Politik dieses Jahres festgestellt werden mußte und das Fazit der Episode gezogen wurde, war die Wendung, die die Dinge seitdem genommen haben, nicht erkennbar, noch zu ver muten. Die Möglichkeit des Schrittes, den England am 20. September getan hat, ist dort zwar seit langem erwogen worden. Im Grunde hat ihn Keynes seit 1925, seit der Stabili sierung des Pfundkurses auf Vorkriegsbasis, unentwegt empfoh len und gefordert. Tatsächlich war aber gerade 8 Tage früher die Entscheidung genau in entgegengesetztem Sinne gefallen. Gerade Keynes ist Kronzeuge dafür. In Aufsätzen, die er in jener Woche schrieb, stellte er resigniert diese Tatsache der gegen seine Ansicht gefallenen Entscheidung fest. England hatte drei Möglichkeiten, zur Krise Stellung zu nehmen. Keynes empsahl bewußte Abkehr von der Deflationsbewegung durch Preisgabe des überhöhten Stabilisierungskurses. Sein« Gegner glaubten vorerst, daß England diesen Weg nicht isoliert gehen könne; sie waren zunächst nur «für eine internationale Goldstandardrevi sion, für die aber die übrige Welt bisher nicht zu haben war. Entschied sich so England für Mitmachen in der Deflation, so blieb ihm nur noch die Alternative zwischen radikaler Preis abbau- und Sparpolitik oder Schutzzollpolitik, beides mit dem Ziel der Einfuhrbeschränkung, um die Handelsbilanz zu akti vieren. Mit dem am 12. September eingebrachten Budget war die Entscheidung im ersteren Sinne gefallen. Da machte die Meuterei der Flotte einen harten Strich durch die Rechnung. Im Handumdrehen wurde nun notgedrungen das Steuer voll kommen herumgeworfen. Da die Lösung der Schutzzollschwierig keiten nicht rasch genug zu erreichen schien — noch heute hält man sie ohne Neuwahlen nicht für möglich —, folgte man end lich dem Rat von Keynes. Es ist aber wichtig, im Auge zu be halten, daß diese Einsicht so gänzlich überraschend und sehr plötzlich kam. Das erklärt manche Schwierigkeiten und Rätsel. Das beweist aber auch die Entschlossenheit, die hinter der Ent scheidung steht. Einen solchen Sprung genau aufs entgegen gesetzte User wagt nur, wer weiß, was er tut, selbst wenn es an sich, wie i.-i diesem Fall, ein Sprung ins Dunkle ist. Es zeigt sich darin die alte angelsächsische Zähigkeit und Verbissenheit. Die Welt hat mit England auch in seiner Not und gerade dann zu rechnen. Worin «besteht die Notlage «Englands? Vom Budget her gesehen ist es die Arbeitslosigkeit und das durch verkehrte Sozialpolili k bedingte Defizit. Man weiß aber in England (und bei uns?) >doch auch, daß die bloße Herstellung des Gleichge wichts im Staatshaushalt unter Abkehr von weiterer Pump wirtschaft mittels radikaler Sparmaßnahmen zwar Voraus setzung einer Sanierung ist, aber die Wurzel des Übels nicht be seitigt. Die Arbeitslosigkeit kann nur durch Belebung der Wirt schaft behoben werden; Elatmathematik ist keine Wirtschafts politik. Jnr Mittelpunkt aller Wirtschaftspolitik steht aber ge rade «in En gland die Währungssrage, und Keynes glaubte nach gewiesen z>> haben, daß eben die währungspolitischen Maß nahmen vo n 1925 falsch waren, England alle Bewegungsfrei heit genom men hatten, also revidiert werden mußten. Dazu muß man s ich die besondere währungspolitische Stellung Eng- 897
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder