Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.02.1837
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- 1837-02-10
- Erscheinungsdatum
- 10.02.1837
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- Deutsch
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227 12 228 dieser hohen Schule in der Nationalstube, von der sie sich alsdenn in dos mit rochen Tuch bekleidete Aackitorlmn ?!r1Io8ox>liiou,n begaben und ihre gehörige Plätze ein- nahmen. Gleich vor dem Catheder waren denen Buch druckerherren Plätze angewiesen. Trompeten und Paucken liefen sich sogleich beym Eintritt des Herrn Rectoris Ma- gnifici, Herrn Prof. Johann Erhard Kappens hören. Als dann wurde eine vom Herrn Görnern, der löblichen Uni versität Musikdirectocen, künstlich gesetzte Cantate musici- ret. Nach geendigter Musik hielt der Hochgelehrte Herr Professor Johann Christoph Gottsched eine ausbündig schöne Lob- und Gedächtnisrede auf die Erfindung der Buchdruckerkunst, in teutscher Sprache, in zahlreicher Versammlung mit großem Beyfall, worauf der Schluß mit einer Musik gemachet wurde. An eben diesem Tag gaben die gestimmten Buchdruckerherren im Rannstädter Schießgraben ein Gastmahl, welchem der Herr Rector Magnificus, unterschiedliche von den Herren Pcofessoribus, einige vornehme des Raths und die meisten Herren Buch händler beygewohnet haben. Die große Anzahl der Kunst verwandten nöthigte selbige, daß sie sich Key einemange stellten Gastmahl in zwey Theile theilten. Der größte Theil vergnigte sich auf dem grosen Schelhaferischen Saal, allwo auf Besorgung des damaligen Beysitzers der Gesellen Herrn Rumpfens nicht nur ein ansehnliches Mahl von einigen Gelehrten und den Kunstgliedecn genossen, sondern auch Gott mit Singung geistlicher Lieder durch Beystand einiger Thomasschüler gedancket wurde. Ueber der Tafel wurden die Gesundheiten unter Trompeten - und Paucken- schall getcuncken. Nach aufgehobener Tafel belustigte man sich bis um 10 Uhr mit allerhand erlaubten Ergötzlichkeiten in größter Freude und Einigkeit. Des folgenden Tages am 28. Juni setzten die meisten Buchdruckerherren diese Jubelfceude fort, indem sie sich mit ihren vornehmen Gön nern, Freunden und Kunstgliedern in ihren Behausungen ergötzten, und die von Gott bescherten Gaben mit Danck und Freude verzehrten, und zugleich an die Armen al lerhand Bücher austheilten. Auch der dritte Tag wurde noch mit lauter Zufriedenheit in Vergnügen zugebracht. Auser diesen Freudenbezeigungen haben auch die sammtli- chen Buchdrucker zum Andenken dieser Jubelfceude bei dem Stempelschneidec Kochen in Gotha eine Gedächtnißmüntze verfertigen lassen. Die erste Seite ist der Erfindung der Buchdruckerkunstgewidmet, und stelleteine Muse vor, welcher ein Genius ein solches zu erst gedrucktes Buch zeiget, die Auf schrift ist: ivill-abütur srtss. Im Abschnitt stehen die Morte: kelix ivviltrriri Oorinaniae HI6066XI,. Die andere Seite ist dieser Gedächtnisfeier besonders eigen. Man sieht die Buchdruckcrkunst in Gestalt einer Weibs person zwischen der Presse und dem Schriftkasten, welche in der einen Hand die Druckerballen, in der andern den Winckelhacken hält. Oben ließt man: 8p>e». 0. Vickissiinu. IVIcisc«. den Nutzen anzuzeigen, welchen die Buchdruckerey zuwege gebracht hat. Unten aber stehet: Anno HpoArn- pcküss 8aoc:ular1 Dartio N006XI,. In Kupfer gestochen kann man selbige in dem gepriesenen Andencken von Erfin dung der Buchdruckcrkunst zu Leipzig, als eine Anfangs leiste, und aus meiner Duk>. VI. u. 4. sehen. Jedoch hiemit war dieses Jubelgedächtniß noch nicht zu Ende, sondern der Herr Rector an der Thomasschule Jo hann August Ernesti stellte am 25. September eine Redner übung an, dabey zwey Schüler wider die Buchdruckerkunst allerhand erinnern, zwey aber selbige vertheidigen musten. Hiezu lud er mit einer gelehrten Schrift von zwey Bogen ein, darinnen er untersuchte: welchen Wissenschaften die Buchdruckerkunst, und wie sie ihnen nutzte. Die dabei häufig eingelaufenen Glückwünschungsschrei- ben in hebräischer, griechischer, lateinischer, italiänischer, englischer und teutscher Sprache sind hernach alle zusam men, ingleichen die Auszüge aus den Predigten, die Can tate, die Jubelrede, und eine Rede zur Vertheidigung der Buchdruckerkunst in der vertraut n teutschen Rednergesell schaft in Leipzig von M. Johann Friedrich Mayen gehalten, dem gepriesenen Andenken und Empfindung der Buchdru ckerey in Leipzig gedruckt worden. M i s c e l l e n. Bologna, 13. Jan. Am 9. d. M. brach in Bo logna im Hause des 0>. Santagata, Prof, der Chemie an der Universität, Feuer aus, und drang in alle Zimmer der Bibliothek im obern Stockwerke, wo es einen unersetz lichen Schaden anrichtete. Eine sehr seltene Sammlung von Zeichnungen, eine andere, in ihrer Art vielleicht einzige, von nahe an 11,000 Portraits, eine Sammlung von Manu skripten, bezüglich auf die vaterländische Geschichte, von la teinischen und italienischen Classikern in Prachtausgaben, und ungefähr 300 Bände über archäologische und numis matische Gegenstände, wurden ein Raub der Flammen. Glücklicherweise konnte man der Feuersbrunst Einhalt thun, ehe das archäologische Museum und das natuchistorische Cabinet von derselben ergriffen wurden. (Frk. M.) Paris. Hr. Scribe, jetzt 45 Jahre alt, hat 350 Thea terstücke geschrieben, von denen 280 Glück gemacht haben. Die jährliche Einnahme, die er davon aus dem Theater be zieht, belief sich diese Jahre her auf 148,000 Fr. Verantwortlicher Redacteur: C. ff. Dirffling. Bekanntmachungen. Gerichtliche Bekanntmachung. slSl.j Göttingen aus dem Universitätsgerichte. Zum meistbietenden Verkaufe der Baicrschen Universttäts- Buchdruckerei im Ganzen oder im Einzelnen ist letzter Termin auf Dienstag den 7. März d. I. Morgens 10 Uhr auf dem Concilicnhause angesetzk. Dem etwaigen Käufer der Druckerei im Ganzen wird die Concession zur Betreibung des Buchdrucke- reigeschäfts ertheilt werden, wenn er ein untadelhaftes Betra gen, die erforderlich« Geschicklichkeit und den Besitz eines ange messenen Betriebskapitals genügend nachzuweiscn vermag. Die Buchdruckerei besteht aus 2 vollständigen und 1 unvollstan-
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