Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.04.1932
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1932-04-26
- Erscheinungsdatum
- 26.04.1932
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19320426
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193204260
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19320426
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1932
- Monat1932-04
- Tag1932-04-26
- Monat1932-04
- Jahr1932
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
sdL- 96, 26. April 1932. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. Börsenblatt f. d.Dtschn Buchhandel. Aufstieg. Da Hia Sui Fang anfänglich auf das technisch besser geschulte japanische Personal angewiesen war, ergriffen japanische Konkurrenten die Gelegenheit, finanziell in das Unternehmen einzu dringen und so Einfluß auf die Richtung seiner kulturpolitischen Linie zu gewinnen, ja die Lommsrcial ?re88 drohte zu einem Instrument japanischer Kulturpolitik zu werden. Ein besonderer Anreiz hierzu bot sich schon deshalb, weil die Gesellschaft für die Herausgabe von Schulbüchern eine Monopolstellung errungen hatte. Die Geschäfte des Verlages nahmen eine so glückliche Entwicklung, daß Hia Sui Fang bald in der Lage war, die überfremdete Aktien majorität aufzukaufen und damit gegenüber den Japanern seine Unabhängigkeit zurückzugewinncn. Ebenso wurde das japanische Setzer- und Druckereipersonal gegen chinesische Angestellte einge tauscht. Kurz nach dieser Aktion, die die tDommereial ?re88 zu einem rein chinesischen Unternehmen machte, fiel der rührige Verleger einem Mordanschlag zum Opfer. Aber die Lommercial ?r688 konnte sich auf dem einmal gelegten Fundament unter der Führung erster Fachleute weiter ausdehnen. 1922 bereits hatte sich das Aktien kapital auf 5 000 000 Silberdollar vermehrt. Auch räumlich hatte sich das Unternehmen andauernd erweitert. Es besaß zuletzt in allen Großstädten das Landes Niederlagen und Verkaufsstellen. Es gab ein Dutzend Zeitschriften und außerdem zwanzig ver schiedene periodische Schriften wissenschaftlicher Art heraus. Man kann ohne Übertreibung die moderne chinesische Literatur als das Verlagswerk der Lommereial ?re88 bezeichnen. Außerdem hat der Verlag große Verdienste um die Herausgabe alter Drucke und Holz schnitte, indem er die seltenen, oft nur einmal vorhandenen Original werke alter chinesischer Autoren durch Neudrucke der Gelehrtenwelt zugänglich gemacht hat. Unter ihnen befinden sich zahlreiche alte Sammelwerke und Enzyklopädien, die den Forschern chinesischer Geschichte wertvolles Material geliefert haben. So die Annalen der vterundzwanzig Dynastien und das Wan Du Wen Ku, die beide mehr als tausend Bände umfassen. Darüber hinaus unterhielt der Verlag zwei große, modern eingerichtete Bibliotheken, die auch dem Publikum zugänglich waren. Neben der neueren chinesischen Literatur enthielten sie auch einmalige und unersetzliche alte Drucke. Wenn auch wohl dies alles nicht völlig zerstört worden ist (eine Bibliothek befindet sich außerhalb des niedergebrannten Tschapei, ebenso zahlreiche Ver- kaufsnicderlagen), so ist doch das Verlagshaus selbst mit seinen wert vollen technischen Einrichtungen als verloren anzusehen. »Gott segne Kupfer, Druck und jedes andere vervielfältigende Mittel, sodaß das Gute, was einmal da war, nicht wieder zu Grunde gehen kann«. Dies zusammenfasscnde Briefwort Goethes an Karl Friedr. Zelter ist aus einem für die beiden Freunde sehr betrüb lichen Grunde geschrieben. Der kleine Badeort Berka a. d. Ilm war ihnen beiden teuer und wert, weil der dortige Badcinspektor Joh. Heinr. Schütz (1779—1829) zugleich Organist und ein hervor ragender Bach-Spieler und -Kenner war und bereichernde Kennt nisse von I. S. Bach und seinen Söhnen, Begeisterung für ihr Schaffen an Goethe übcrnrittclte; er war aber auch namentlich Sammler und Hüter von wertvollen Noten und Musikalien. Und nun schreibt Goethe an Zelter am 3. Mai 1816: »Berka ist vom 25. auf den 26. April von der Erde wcggcbrannt . . . Alle des Organisten alte, von Kittel in Erfurt noch erworbenen Bache und Händel sind verbrannt, und bloß durch einen närrischen Zufall oder Zurichtung, daß er sie aus der bisherigen Unordnung in Ord nung in eine etwas abgelegene Kammer gebracht. Alle diese Dinge sind gewiß schon gestochen, zeige mir an, wie ich sie bey Härtels oder sonst zu finden habe; beim ich möchte ihm gern von dieser Seite etwas Erfreuliches cntgegenbringen«. Und dann schließt er das Thema mit dem eingangs angeführten kraft- und saftvollen Kernwort von dauernder Bedeutung ab. v. Gr. Ruth Schaumann erhält den Münchener Litcraturprcis 1931. — Die auch als Plastikerin und Holzschneiderin bekannte, in München lebende Lyrikerin Ruth Schaumann wurde soeben mit dem Münchener Litcraturprcis 1931 ausgezeichnet. Unter den Hauptwerken der Künstlerin, die sämtlich im Verlag Kösel L Pustet, München, er schienen sind, seien genannt: »Das Passional«, »Der Nebenhag«, die Blockbücher »Die Rose« und »Kinder und Tiere«, der Prosaband »Der blühende Stab« und als letztcrschienenes »Die Tenne«. VerkekrSuackrickten. Der Wertbrief- und Postanweisungsverkchr aus Jugoslawien nach Deutschland ist bis auf weiteres eingestellt worden. Wertbriefe und Postanweisungen n a ch Jugoslawien sind nach wie vor zuge lassen. ^ersonalnackrickteu. Todesnachrichten aus Wissenschaft, Literatur und Kunst. — Am 11. April starb in Wien im 50. Jahre der Otologe Prof. vr. Gustav Alexander: am 15. April in Wilmersdorf im 76. Jahre der Militärschriftsteller Gen.-Major Arthur Baum garte n-Cru- sius; im 72. Jahre der Professor der deutschen Sprache an der Universität Cambridge vr. Karl Breul; in Dresden im 82. Jahre der Historiker Geheimrat vr. Maximilian Ermisch, ehemaliger Leiter der Sächsischen Landesbibliothek: am 21. April in KUsnacht bei Zürich der Botaniker Prof. vr. Gustav Hegt im Alter von 56 Jahren; am 11. April in Wiesbaden im 88. Jahre der Ophthalmologe Prof. vr. Hermann Pagenstecher; am 12. April in Würzburg im 75. Jahre der Choleraforscher Prof. vr. Julius Stumpf. ' « Sprecüsaal Börscnverein und Börsenblatt. In Sachen Börsenblatt-Titel betreffend Artikel des Herrn Kol legen Cärius, Darmstadt, habe ich mich schon wiederholt gewundert, wie man immer noch an der Bezeichnung »Börsenblatt» hänge» bleibt und hängen kann. Unsere Kachzeliung hat, wie auch Herr Kollege Carius betont, mit der Börse nicht das geringste zu tun. Die Börse steht bet den meisten Menschen in keinem guten Ruse und Ansehen, und auch bei den meiste» Buchhändlern nicht, und cs wäre darum höchste Zeit, daß man diesen längst veralteten Titel »Börsen blatt» endlich einmal über Bord wirft und dafür einen wirklichen sinn-, zweck- wie sachgemäßen Titel für ein so gutes und bewährtes Kachblatt findet. Ich weiß auch von vielen anderen Kollegen, daß eine Titel-Änderung des Börsenblattes allseitig begrüßt würde. Stuttgart. Paul Wähler. Die Benennung unserer buchhändlerischen Organisation »Börsen verein der Deutsche» Buchhändler« und der Titel unserer Fachzeit schrift »Börsenblatt sllr den Deutschen Buchhandel- sind so welt bekannt, daß ich es für einen großen Kehler Halle, an den Benennun gen zu rütteln. Wer ans seinen Berufstltel »Buchhändler» snicht Bllcher-Händ- ler) stolz ist, kann mit den vorgeschlagcnen Benennungen: »Buch handelstag», »Buchhandelskammer- nicht ganz einverstanden sein. Der wirkliche Buchhändler ist doch mehr Idealist als Kaufmann und sollte cs auch bleiben, ohne seine kausmännischen Interessen zu ver nachlässigen. Dem Gesamtbuchhandel ruse ich zu, halten wir an der alten gute» Überlieferung fest und lassen wir keine Änderung in der Be nennung unserer Organisation zu, es ist eine alte gute kreditsähige Firma. Lörrach. CarlPoltier-Weeber. Inhaltsverzeichnis. Protokoll über die Verhandlungen der ordentl. Hauptversamm lung des B.-V. am 24. April 1932. S. 345. Artikel: Zur Gchilfenprüfung. Von N. Dimpsel. S. 346. Zum deutsch-ungarischen Clearing. S. 348. Besprechung: Goldschmidt, Goethe im Almanach. S. 319. Für die buchhändlerische Fachbibliothek. S. 349. Kleine Mitteilungen S. 350—52: Die Kantate-Feier 5er Leipziger Buchh-andlungsgehilfen / Freizeit in Possenhofen / Süd deutsche Buchhändlerwoche des Allg. Dtsch. Buchh.-Geh.-Vcrb. / Bastei, Dresden / Hellmeg, Essen / Ortsgruppe Köln des Allg. D. Buchh.-Geh.-Verb. / Die Bücherstube am Museum, Wiesbaden / Aus Italien / Bilanz: Dietrich Reimer (Ernst Vohsen), Berlin / Zum Schiedsspruch im Buchdruckgcwcrbe / Der größte ostasia- tische Verlag zerstört / Gott segne Kupfer, Druck usw. / Ruth Schaumann erhält den Münchener Literaturpreis. V e r k c h r s n a ch r i ch t e n S. 352: Der Wertbrief- und Postan weisungsverkehr aus Jugoslawien. P e r s o n a l n a ch r i ch t e u S. 352: Todesnachrichten aus Wissen schaft, Literatur und Kunst. Sprechfaul S. 352: Börsenverein und Börsenblatt. verantwort!. Schriftleiter: Y Druck: E. Hedrich Nachf. 352 ; n e r — Verlag: Der Börsenverein der Deutschen Buchhändler Leipzig. - Anschrift -. Schrtftlettung ».Expedition: Leipzig. Gerichtsweg 2« l^uchhändlerhauSi. Poftschließsach27i/7V.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder