^ 258, 4. November 1926. Künftig erscheinende Bücher. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 10519 OIL 8cOÖM 0LLL0 LLÜMLL1' 8ILH. . . (iViis einer VorkespreclinnA) . Ls sind viele krinnerungen und ein sehr intimes Luch, das in seiner erotischen Dnhedingtheit, in seiner Verhindung von groLer Oesellschaft und ^.henteurern, Wechsel des 8chauplat2es, im ^.uf und ^.h des krlehens und in seiner selhstverständlichen ^.hwesenheit von moralischen Hemmungen ver- hlüfkend an Oasanova erinnert. Oie Ähnlichkeit im Oliarakter der Heiden ^lemoirenschreiher springt sofort in die Äugen; der Venezianer des acht- rehnten und die 8panierin des neunzehnten Jahrhunderts, der lVlann und die krau, hahen die gleiche Xraft 2um kmporkommen, dieselhe Lereitschaft 2ur Liehe, Kenntnis der lVlenschen und Änpassungsfähigkeit an das 8chicksal, Heide, höchst aktiv und geistig stark. . . . La Lella Otero. Os war der Rauher einer sinnlich hewegten 8chönlieit, um die immerzu die klammen des Begehrens hrannten, war eine wilde, höchst einmalige Änmut, ein 8ichhingehen an den ^kan2, eine kersönliclikeit, die stets Älittelpunkt war, sein muLte, und es waren außerdem, dies heschwören nun ihre krinnerungen nieder heraus, die ehenso seltene wie dann verführerische krsclieinung der 2um krohern hestimmten krau. 8ie hatte Olück, doch dieses Olück war, das heweist ihr kehenshucli, kein 2ufa11iges sondern es war Auswirkung ihres V^illens und ihrer kersönliclikeit, wo andere 2usammen- gehrochen und verschwunden waren; es giht tausende kän2eiinnen, schöne, der Liehe, der Verschwendung, dem Ähenteuer 2ugewendete krauen, doch unter ihnen ehen nur eine Otero. Kind auch diese nicht in jeder kpoclie. . . Immer neue Ähenteuer .... aher unmöglich sie 2u erzählen . . . das wirhelt nur so weiter. . . . ^set2t läLt diese Zigeunerin, die sich dunkel, verführerisch und unent- rinnhar auf die glänzende V^elt gestürmt und sich ihrer hemächtigt hatte, mit ihr spielte und seihst doch HI06 8piel2eug war, noch dieses Luch Auf treten, es hat vieles von ihrem durch 8chönlieit und fremdes Llut veredeltem Viesen, es hat auch die gan2e dumpfe, ihr seihst unhewuLte Traurigkeit eines Daseins von Dirnen, Zuhältern, 8pielern, Ähenteurern, Oier nach Olück, für das alles gegehen scheint: Leichtum, 8chönheit, fugend, Xraft, krfolg und dennoch, in all den 8tädten mit all den lVlannern hleiht das Olück nicht, es ist für Äugenhlicke wold da, perlt üher ihren Oliampagnerkelch, klingt 2u ihren Kastagnetten, und dann ist es wieder: Verrat, Lampf, Okel, DaL oder Oleicligültigkeit. Und als Kiederschlag davon dieses gedruckte Zeugnis von 8ieg, Wildheit und Orgie. Die schöne Otero erinnert sich . . ." OL6L. LLIOcO VLLL/16 . i