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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.01.1945
- Strukturtyp
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- 1945-01-06
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- 06.01.1945
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Aus der Praxis des Berufs Aufdruck des Titels auf Büchern (S. auch Börsenblatt 1944 Nr. 83) Man kann als Verleger nicht unbedingt der Meinung sein, daß der Titel eines Buches „als Überschrift oben hin gehöre“, weil andere Lösun gen im Sortiment sehr störend sind, wenn-im Schaufenster und auf dem Ladentisch die Bücher etwas aufeinander gelegt werden. Es ist wohl kaum anzunehmen, daß ein Verleger deshalb, weil er vielleicht nie im Sortiment tätig gewesen ist, solche Erwägungen nicht anstellt. Kollege Meynig hat unbedingt recht, wenn er von Buchreihen oder irgendwelchen Werken spricht, die zum täglichen Umschlag gehören. Die Uniformierung jedoch der gesamten Produktion, vielleicht gar eine vorgeschriebene Nor mung der Beschriftung, wäre zweifellos eine bedauernswerte Ver armung der Buchausstattung und der bezüglichen Gedanken des mit Liebe und Kultur schaffenden Verlegers bzw. Buchgestalters. Wenn man alte Bücher zur Hand nimmt, muß man sich manchmal ein wenig genieren, ln wieviel mehr Liebe und Sorgfalt konnte doch häufig solches Schrifttum gekleidet werden — wenn schon zugegeben werden soll, daß häufig auch des Guten zuviel getan wurde. Wenn die sehr kaufmännischen und sehr kühlen Betrachtungen sich also auf normale Verlagsproduktion, Buchreihen und Kriegsverein- fachu.ngen beziehen, so kann man Kollegen Meynig wohl beipflichtcn. Aber sonst wäre es schade darum! Es gibt Werke, die. wenn sie reden könnten, es sich von selbst ver bitten würden, in der Form ausgestellt und darauf vorbereitet zu wer den, wie Herr Meynig es sich wünscht. Der seine Kinder liebende und betreuende Verleger will solchem Tun gerade durch seine Erwägungen und Gestaltung vielleicht bewußt entgegentreten. Der Sortimenter, der es versteht, ein Schaufenster mit Sinn und Sorgfalt zu dekorieren, wird nur unter Zwang Hunderte von Titeln ausstellen; im allgemeinen aber einige wenige, thema- bzw. zeitentsprechende. Will er ganze Reihen von Büchern anbieten, kann er ja eine Liste ins Fenster hängen mit Titeln, Umfang und Preis. Das wirkt sicher vornehmer und hat gewiß den glei chen Erfolg — wenn das Fenster sonst mit Liebe und Kunst sieh mit einigen Leckerbissen oder aktuellen Dingen darbietet. Nebenbei — der Unterzeichnete hat viel und gern einmal Fenster dekoriert. Martin Hillger, Verlagshuchhändler Kulturarbeit der Leipziger Goethe-Gesellschaft im Kriege Die Leipziger Goethe-Gesellschaft, die jetzt fünf Jahre besteht, konnte im Dezember 1944 ein beachtliches Jubiläum feiern: ihren fünf zigsten Vortragsabend. Bedeutende Goetheforscher aus allen Teilen des Reiches haben über Goethe und seinen Kreis gesprochen. Dazu wurden in zwei besonderen Goethe-Wochen noch dreizehn Vorträge geboten. Außerdem führte die Goethe-Gesellschaft in 93 Studienabenden ihre Mitglieder in besondere Goethische Probleme ein, bot vier Theatervor stellungen, drei Faust-Puppenspiele, vier Preisausschreiben für Höhere Schulen, Dichterlesungen, Morgenfeiern. Besichtigungen von Goethe stätten und Goethesammlungen. —- Sie baute für ihre 1800 Mitglieder eine Goethebücherei auf und gab eine stattliche Reihe eigene Ver öffentlichungen heraus. Firmen-Jubiläen Hundert Jahre Dietrich Reimer (Andrews & Steiner) in Berlin Am 1. Januar 1845 gründete Dietrich Reimer aus der bekannten Reimerschen Buchhändlerfamilie zu Berlin eine eigene Verlagshandlung, die hauptsächlich auf dem Gebiete der Geographie und Völkerkunde, der Landkarten, Seekarten und Globen becleutende Leistungen hervor- gehracht hat. Karl Ritter, die Kieperts, Freiherr von Richthofen. Ba stian Seler, Karl v. d. Steinen, Friedrich Sarre, Ludwig Justi, Albert von Lecoq u. a. gehören zu den Autoren des Verlages. Neuerdings hat sich der Verlag auch dem populärwissenschaftlichen Schrifttum zuge wandt und mit den Büchern von Bengt Berg, Paul Eipper, Friedrich Schnack, Fred Schmidt, W'illiam Quindt, Robert Henseling u. a. becleu tende Erfolge erzielt. Fünfundsiebzig Jahre Franz Vahlen in Berlin Am 1. Januar 1945 konnte der Verlag Franz Vahlen auf ein fünf- undsiebzigjUhriges Bestehen zurückblicken. Im Verlauf der Jahre, aus kleinem Umfange zu achtunggebietender Höhe emporgestiegen, zählt der Verlag zu seinen bedeutsamsten Aufgaben in erster Linie die nam haften Kommentare der großen Gesetzeswerke; ferner hat der Verlag durch Ausgaben im Dienste der Reichsverteidigung und auf dem Ge biete des Kriegsrechts eine führende Stellung im Wehrmachtschrifttum errungen. Von Franz Vahlen gegründet, hatte nach dem Tode des Gründers im Jahre 1898 sein bisheriger Mitarbeiter Friedrich Gebhardt di" Firma übernommen und in zielbewußter Arbeit im Geiste Franz Vahlens fortgesetzt. Er schloß im Jahre 1917 die Augen und hinterlicß den Verlag seiner Witwe, für die der bisherige Prokurist Heinrich Heise in nimmermüder Arbeit und. mit reichen Erfolgen die Geschäfte leitete und später als Mitinhaber weiter in Händen hatte, ln Anerkennung seiner erfolgreichen Tätigkeit hatte die Rechts- und staatswissenschaft liche Fakultät der Universität Rostock ihm die Würde eines Ehrendok tors verliehen. Als Dr. Heise im Jahre 1931 starb, trat Ernst Gebhardt, der Sohn Friedrich Gebhardts, an seine Stelle, der im Geiste der Tradi tion und in peinlicher Pflege des übernommenen Kulturgutes unermüd lich für die Firma tätig ist. V erkehrsnachrichlen Einschränkung des Einschreib- und Wertbriefverkehrs Um der nicht eingeschriebenen Postkarte und dem nicht eingeschrie benen Brief, die die normalen Postnachrichtenmittel sind, wieder zu ihrem Recht zu verhelfen und in ihrer Beförderung zu beschleunigen, hat der Reichspostminister von sofort an die Zahl der zur Einlieferung zugclassenen Einschreibpostkarten, Einschreib-, und Wertbriefe grund sätzlich auf Y\ der Einlicferungszahl vom Juli 1944 beschränkt. Die ein zelne Sendung darf ferner nicht mehr als 100 Gramm wiegen und fol gende Höchstmaße nicht überschreiten: In rechteckiger Form Länge, Breite und Höhe zusammen 50 Zentimeter, größte Länge >edoch nicht mehr als 30 Zentimeter, in Rollenform Länge und der zweifache Durch messer zusammen 60 Zentimeter, Länge jedoch nicht über 50 Zentimeter. Es jedoch darüber hinaus jedem Volksgenossen, insbesondere jedem Ge schäftsmann, die Einlieferung von solchen Briefen unter Einschreiben oder Wertangabe zu ermöglichen, die wirklich eines besonderen Schußes während der Beförderung bedürfen, werden über die kontingentmäßig festgelegte Zahl hinaus noch Einschreib- und Wertsendungen unter Be achtung der vorstehenden Höchstmaße bis zu 500 Gramm je Sendung angenommen, die am Schalter, unter Umständen auch im Po^tamtszim- mer, offen vorgelegt werden und Urkunden, Wertpapiere oder derglei chen enthalten. Nicht betroffen werden Sendungen von Behörden, Dienst stellen der NSDAP., deren Gliederungen und angeschlossenen Verbände, Notaren. Banken, Kreditinstituten, Versicherungsunternehmen, an erkannten Rüstungsbetrieben und Versendern besonders gekennzeich neter Matern- und Depeschenbriefe an Schriftleitungen von Zeitungen sowie an alle diese, die ohne zahlenmäßige Beschränkung bis 500 Gramm und bis zu den durch die Postordnung festgesetzten Höchstmaßen wie bisher zugclassen bleiben. Personalnachrichten Seinen fünfundsiebzigsten Geburtstag feiert am 9. Januar Herr Geheimrat Dr. Ludwig Volhmann in Firma Breitkopf & Härtel in Leip zig. Sein Name wird für immer mit seiner bedeutendsten Schöpfung, der durch den ersten Weltkrieg unterbrochenen Internationalen Aus stellung für Buchgewerbe und Graphik („Bugra“) Leipzig 1914, ver bunden sein. Audi seine hervorragende Tätigkeit als Vorsitzender des Deutschen Buchgewerbevereins, im Vorstand des Verbandes der deut schen Musikalienhändler, als Vorsitzender und Mitglied in verschiede nen Ausschüssen und Kommissionen des Börsenvereins hat ihn für immer mit dem deutschen Buch- und Musikalienhandel sowie dem Budi- gewerbe verknüpft. Am 12. Januar begeht Herr Carl G. F. Langenscheidt, der Senior- Inhaber der Langenscheidtschen Verlagsbudihandlung (Prof. G. Lange.n- scheidt) in Berlin-Schöneberg seinen fünfundsiebzigsten Geburtstag. Im Jahre 1895 nach dem Tode seines Vaters, Professor Gustav Langen- scheidt, übernahm er als Fünfundzwanzigjähriger die Firma. Der Jubilar hat es verstanden, seinen Verlag zu einem in der ganzen Welt bekann ten und anerkannten Kulturunternehmen zu entwickeln. Verleger Hermann Elstermann, Alleininhaber der Firma Meinders & Elstermann in Osnabrück, Verlag des Oshabrücker Tageblattes, voll endete am 29. Dezember 1944 in seltener Rüstigkeit sein jünfundsieb* zigsles Lebensjahr. Nach dem Tode seines Vaters leitet er seit 1924 dB Firma. Herr Elstermann betätigte sich auch jahrzehntelang als Vol standsmitglied des Deutschen Buchdrucker-Vereins, der Buchdrucke* Berufsgenossenschaft und des Reichsverbandes der deutschen Zeitung* Verleger. 1 Der Buchhändler Herr Josef Gürtler in Firma Josef Gürtler sen. in Wien promovierte im Mai 1944 zum Doktor der gesamten Heilkunde. Am 1. Januar 1945 feierte der Buchhändler Herr Fr/fj Dalquen, Ge schäftsführer der seit dem 1. April 1917 bestehenden Lehrmittelwcrk- stätten Paul Räth GmbH in Leipzig sein fünfundzwanzigjähriges Tätig keits-Jubiläum. Herr Dalquen trat am 1. Januar 1920 als Leiter der Buch- und Lehrmittelabt-ilung ein und wurde noch im gleich-n Jahre Prokurist. Im Jahre 1921 wurde die Aufzugsanstalt für Globen und Karten eingerichtet, für deren Herstellung in verschiedenen Arten und Größen und deren Vertrieb er sich besonders einse^te. Ganz besonderen Anteil batte Herr Dalquen an den Arbeiten des „Ortsnummern-Ver- zeichnisses des Deutschen Reiches“, dessen Zusammenstellung und Lei tung er innehatte. Am 2. Januar war Herr Alfred Sauerzapf fünfundzwanzig Jahre im Verlag Johann Ambrosius Barth in Leipzig tätig. Todesfall: Am 27. November 1944 verstarb nach kurzer, schwerer Krankheit im neunundsiebzigsten Lebensjahre Herr Verlagsbuchhändler Hermann Flügel, Leiter der Firma Flügel & Co., Sortiments- und Verlagsbuch handlung in Karlsruhe. Mit dem Heimgang des Verstorbenen hat ein von Erfolg gekröntes arbeits- und segensreiches Leben seinen Abschluß gefunden. Hauptsihriftleiter: Dr. Hellmuth L a n g e n li o c h e r. Schömberg. —- Stellvertr. cl. Hauptschriftleiters: Georg v. Kommerstädt. Leipzig. — Verantw. Anzrigrn- leiter: Walter Hrtrfurth. Leipzig. -- Verlag: Verlag des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. — Anschrift der Schriftleitung und Expedition: Leipzig C 1. Gerichtsweg 26, Postschließfach 274/75. — Druck: Brandstetter. Leipzig C 1. Dresdner Straße 11. Zur Zeit ist Preisliste Nr. 11 gültig! — RPK. 11/446. Bürsenbl. f. d. Dt. Buchh. Nr. 1. Sonnabend, den 6. Januar 1945
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