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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.10.1935
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- 1935-10-30
- Erscheinungsdatum
- 30.10.1935
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- Deutsch
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MMMMtllDtMlM ViMüM Nr. 253 (N. 131). Leipzig, Mittwoch den 30. Oktober 1938. 1Ü2. Jahrgang. Stiftung des Oberbürgermeisters der 8tadt beipiig anläßlich der Woclie des Deutschen lZuches Lsooo für die Städtischen lZückereien sestakt im seipriger Sewandkaus Brausende und dann wieder die zartesten Orgelklänge Bach- schcr Musik, gespielt von der Meisterhand Professor Karl Hoyers, leiteten die Feier ein, die der Gau Sachsen II (Leipzig) im Bund Reichsdeutscher Buchhändler aus Anlaß der Buchwoche am Dienstag abend im großen Saal des Gewandhauses veranstaltet hatte. Kein schönerer und feierlicherer Rahmen konnte gefunden werden, um weiteste Kreise der Leipziger Bevölkerung an dieser Ehrung für das deutsche Buch teilnchmen zu lassen. Alle Besucher werden von der Feier, die in der mächtigen Toccata ä molk von Johann Sebastian Bach, wieder gespielt von Professor Hoher, ausklang, den Eindruck mitgenommen haben, daß es sich bei der Woche des Deutschen Buches nicht um eine Werbung im üblichen Sinne, vielmehr um ein alle verpflichtendes Bekenntnis zu un serem nationalen Gcistesgut, dem deutschen Buch, handelt. Überzeugende und aufküttelnde Worte in diesem Sinne hatte der Dichter Börries Freiherr von Münchhausen in seinem Vortrag »Buch und Kultur« gefunden. Er setzte sich zunächst mit der Frage nach dem Wert des Buches und dem Pro blem des Buches auseinander, stellte es ins rechte Licht gegenüber anderen Bildungsmitteln und beschäftigte sich ausführlich mit den drei Arten der Zensur, der politischen, der sittlichen und der künst lerischen. Immer neue Belege und Beweise holte er herbei, um die Überlegenheit des Buches, das dem, der zu lesen versteht, Maßstab aller Maßstäbc sein kann, darzutun. Reicher Beifall wurde dem Dichter zuteil. Dann nahm der Leiter des Städtischen Kulturamtes Herr Stadtrat Hauptmann das Wort. Er verkündete unter großem Beifall der Anwesenden, daß die Stadt Leipzig auch in diesem Jahre aus Anlaß der Buchwoche einen außerordentlichen Beitrag von 25 000 Reichsmark zur Verfügung stellt. Er soll dazu dienen, das Schrifttum der Städtischen Büchereien, einschließlich der Bü chereien in den Städtischen Schulen, mit Büchern zu versehen, deren innerer Wert nach nationalsozialistischer Auffassung sie zur Anschaffung besonders geeignet macht. Gern stellt die Stadt Leipzig diesen Betrag zur Verbesserung eigener Einrichtungen, zur Förde rung des deutschen Buches und in herzlicher Zueignung für alle diejenigen zur Verfügung, die an der Schöpfung, Herstellung und Verbreitung des deutschen Buches arbeiten. Der Beitrag der Stadt Leipzig soll von neuem beweisen, daß sie sich ihrer Aufgabe als Buchstadt vollauf bewußt ist. Die Bedeutung Leipzigs als Mittel punkt des deutschen Buchhandels uird Buchgewerbes sei in allen Erdteilen anerkannt und bis zum heutigen Tage uncrschüttert, dennoch sei es ln der Buchwoche am Platze, dies wieder einmal kurz in Erinnerung zu bringen. Herr Stadtrat Hauptmann zählte dann in langer Reihe die Einrichtungen auf, die die Bedeutung Leipzigs in der Buchwirtschast ausmachcn, an ihrer Spitze Börscn- verein und Bund. Er erinnerte an die bedeutsamen Lehr-, Pfleg- und Sammelstätten des Buches, zu denen in letzter Zeit das Goh- liser Schlößchen, daß erste »Haus der Kultur», getreten ist, wo gegenwärtig die NS-Kulturgemeinde eine Auswahl deutschen Kunstschrifttums zeigt. Diesen Teil seiner Ausführungen schloß Herr Stadtrat Hauptmann mit der Feststellung, daß sich Leipzig in seinem unermüdlichen Wirken für und durch das Buch auch in Zukunft von keiner Stadt Deutschlands übertrcffen lassen wird. Dann wandte er sich dem Dichter Börries Freiherrn von Münch hausen zu, zu dem die Leipziger Bevölkerung seit Beginn seines Schaffens in Verehrung und Zuneigung steht. Manch einem sei der Dichter Vorbild geworden. Daran anknüpfcnd sprach er vom guten Buch, das hinaufhebe und die Gegenwart beschwinge. Wird das Wort »erlesen« als Begriff des Tuns und als Wort d-r Wesensart über der Tür jeder deutschen Dichterstube, jedes deutschen Verlegers und Buchhändlers, jeder Bücherei und jeder Leihbibliothek stehen, dann wird ein großer Teil Erziehungsarbeit geleistet und der Wille des Führers: Formung des deutschen Menschen, erfüllt sein. Das Schlußwort sprach der aus Anlaß-der Feier in Leipzig anwesende Stellvertreter des Vorstehers Pg. Martin Wül fing, M. d. R. Er dankte der Stadt Leipzig im Namen des Buch handels, insbesondere des Leipziger Buchhandels, für die will kommene Stiftung, die als besonderer Beitrag der Stadt Leipzig zur Woche des Deutschen Buches im ganzen Reich Beachtung fin den wird und möglichst vielen Stadtverwaltungen und Behörden ein richtunggebendes Beispiel sein möge. Leipzig macht mit der Stiftung seinem Namen als Buchstadt höchste Ehre, es verpflichtet sich aber damit auch dem Buchhandel. Der deutsche Buchhandel wird Leipzig immer die Treue halten. An eine Verlegung der Organisation sei bei den verantwortlichen Männern nie gedacht worden. Herr Wülfing erwähnte in diesem Zusammenhang die vom Buchhandel in Leipzig geschaffene Deutsche Bücherei, sowie die neue Reichsschule des Deutschen Buchhandels. Übergehend zu den Ver anstaltungen der Buchwoche sprach Herr Wülfing von den Auf gaben des Buchhändlers, um eine tiefgründende und weitreichende Wirkung des Buches im Volke zu erreichen. Zur Erfüllung dieser Aufgabe bedarf es des Zusammengehens mit dem Dichter und Schriftsteller. Wie auf allen anderen Gebieten, so muß es auch in der Buchwcrbung in erster Linie darauf ankommcn, die Jugend zu packen und sic für das Buch zu gewinnen. Dem Buchhändler als dem Vermittler deutschen Geistesgutes müsse Vertrauen entgegen- gebracht werden. --- Mit einem dreifachen Sieg-Heil auf den Führer und Reichskanzler schloß Herr Wülfing seine Ansprache. Am Montag abend hatte E rn st W i e ch e r t aus Einladung des Literarischen Vereins der Nicolaischule im Festsaal des Buch- händlcrhauses aus seinen noch unveröffentlichten Jugendcrinne- rungen gelesen. Der Saal konnte die Zahl der Freunde des Dichters, die ihm begeistert dankten, kaum fassen. 913
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