Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.09.1936
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1936-09-17
- Erscheinungsdatum
- 17.09.1936
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19360917
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193609173
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19360917
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1936
- Monat1936-09
- Tag1936-09-17
- Monat1936-09
- Jahr1936
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nummer 2L7, 17. September 1986 Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Aus dem graphischen Gewerbe Als Fortsetzung zu der in Nr. 94/95 der »Zeitschrift fiir Deutsch lands Buchdrucker« vom 24. Dezember 1935 veröffentlichen Arbeit von Diplom-Kaufmann vr. Plum, Frankfurt a. M., über das geschäftliche Ergebnis von 35 Aktiengesellschaften im Truckgewerbe für 1934 werden in Nr. 60/1936 der vorgenannten Zeitschrift die A b s ch l ü s s e von 40 Aktiengesellschaften des Druckgewerbes im Jahre 1935 behandelt. Aus dem Aussatz geht hervor, daß die Abschlüsse der mit Namen aufgeführten 40 Aktiengesellschaften keine wesentliche Änderung der Ertragslage gegenüber dem Jahre 1934 erkennnen lassen. Es wird betont, daß mehrere Gesellschaften eine Besserung ihrer Erfolgs rechnung nur durch entsprechende Einschränkungen erzielen konnten und daß die Umsatzentwicklung in den einzelnen Zweigen des Truck gewerbes uneinheitlich gewesen wäre. Verhältnismäßig am besten hätten die Verhältnisse im Buchdruck gelegen, weil das Verlags- ge schüft bereits einen ansehnlichen Aufschwung aufzuweisen habe. Wörtlich heißt es dann weiter: »Allerdings wird hier darüber ge klagt, daß die Lahmlegung des Reisebuchhandels durch das Verbot der Werbung in Betrieben, Ämtern, Arbeitsdienst usw. die Heraus gabe gerade von großen Werken außerordentlich erschwere. Auch der Rcklamedruck hat von der Umsatzbelebung der übrigen Wirtschaft Nutzen ziehen könnnen. Dagegen wird über das Ergebnis im Zeitungs geschäft überwiegend geklagt, während andererseits das Zeitschriften- gcschäft vielfach Zeichen der Besserung aufweist«. Bei seinen Unter suchungen kommt vr. Plum auch zu dem Ergebnis, daß ein Teil der Erlragsbesserungen auf voraufgegangene Sanierungen zurück zuführen sei, die das Eigenkapital und die Verpflichtungen wieder in ein gesundes Verhältnis zu den Umsätzen des Unternehmens ge bracht hätten. Es folgt dann die Feststellung, daß andere Gesellschaften scharfe Nationalisierungsmaßuahmen durchführten, über deren Erfolg leider das Konto der Gehälter und Löhne ein recht deutliches Bild gebe. In diesem Zusammenhang wird aber auch berichtet, daß einige Gesellschaften erhöhte Lohn- und Gehaltssummen aufweiscn. Be sonderem Interesse dürfte wohl die Mitteilung begegnen, daß einige Firmen in den letzten Jahren eine vollkommene Wandlung erfahren hätten und sich überwiegend anderen Betätigungsfeldern zuwaudten. Dr. Plum erblickt in diesen Abwanderungen das deutlichste Zeichen für die langsame Gesundung des Gewerbes, denn nur so sei ein Abbau der Übersetzung möglich. Hinsichtlich des Bilanzbildes wird darauf hingewiesen, daß der Kapitalschwund noch ungehalten habe, der sich noch weit stärker bei den Reserven bemerkbar mache: auch die Verpflichtungen hätten bei der Mehrzahl der Gesellschaften zuge nommen. Lediglich die langfristigen Verpflichtungen zeigen einige be deutende Rückgänge. Die Gestaltung der Betricbserträgnissc wird als uneinheitlich bezeichnet. Was die Abschreibungen betrifft, so haben einige Druckereien diese gegenüber dem Vorjahre erhöhen können, andere Gesellschaften mußten dagegen die Abschreibungssummcn er mäßigen. Im Vergleich zum Jahre 1934 hat sich die Zahl der Verlust- abschliisse — von 39 erfaßten Aktiengesellschaften — von 16 auf 11 ermäßigt, wodurch auch die gesamte Verlustsumme etwas verringert erscheine. Im Vergleich zum Gesamtkapital der Druckereien könne aber von einer Rentabilität noch keine Rede sein. Von 34 Gesell schaften, deren Gewinnverteilung für beide Jahre bekannt sei, hätten 1935 nur 6 Gesellschaften eine Dividende zahlen können, gegenüber 8 Gesellschaften im Jahre 1934: die weitaus größte Zahl der Ge sellschaften blieb demnach dividendcnlos. Die Dividendenzahlung über stieg in keinem Falle NVo. 13 Gesellschaften nahmen einen Verlust vortrag in das neue Jahr hinüber. Am 1. November d. I. begeht die Buchdrucker-Lehr anstalt zu Leipzig die Feier ihres fünfzigjährigen Bestehens. Als älteste graphische Schule Deutschlands hat sic Generationen von Buchdruckern ausgebildct. Die Schule ladet alle früheren Lehrer und Schüler zu einer gemeinsamen Wiedersehensfeier am Sonnabend, dem 31. Oktober ein. Alle ehemaligen Schüler werden gebeten, ihre jetzige Anschrift der Buchdrucker-Lehranstalt (Leipzig C 1, Schließfach Nr. 332) mitzuteilen. In der Septemberausgabe des Mitteilungsblattes der Hand werker-Innung für das Buch- und Steindrucker- Hand werk zu Berlin wird unter der Überschrift »Aus dem Neichsinnungsverband — Aufgabengebiete des Neichsinnungsver- bandes« bekanntgemacht: Mit dem 1. Juli 1936 hat der Reichs innungsverband sämtliche Aufgaben des Wirtschaftsamtes des Deut schen Buchdrucker-Vereins sowie des Buchgewerblichen Schutzver bandes (gleichfalls eine Einrichtung dieses Vereins) für seine hand werklichen Mitglieder übernommen. Die neue Abteilung des Reichs innungsverbandes umfaßt die Gebiete Gläubigerschutz für das Buch drucker-Handwerk, Rechtsschutz, technische, juristische und Firmen auskünfte. In Nr. 165 des Börsenblattes wurde berichtet, daß der Schwei zerische Buchdruckerverein die Schaffung eines Ursprungszeug nisses für schweizerische Druck-Erzeugnisse be schlossen habe. Es ist auch eine diesbezügliche Eingabe an den Bundes rat gemacht worden. Vor kurzem hat aber der Verein schweizerischer Verlagsbuchhändler in einer dem Bundesrat eingereichten Eingabe sich gegen die Einführung eines Ursprungszeugnisses ausgespro chen. Es wird in dieser Eingabe u. a. betont, daß auch heute noch der größte Teil der schweizerischen Verlagswerke in der Schweiz gedruckt würde. Viele Bücher und zwar vor allem die, die ihren wesentlichen Absatz im Ausland hätten, würden einfach deshalb im Ausland —namentlich in Deutschland — gedruckt, weil die betreffen den schweizerischen Verleger sonst nicht konkurrenzfähig wären. Wür den diese Bücher in der Schweiz hergestellt, so wären sie so teuer, daß sie niemals zu verkaufen seien. In der Eingabe wird des wei teren darauf hingewiesen, daß dieser Mißstand vor allem auf die schweizerischen Papierpreise zurückzuführen sei, die 50 bis 100 Pro zent höher seien als die deutschen Papierpreise. Der schweizerische Verlag sei auch schon allein dadurch benachteiligt, daß der größte Teil der Bücher, die in der Schweiz verkauft würden, ohnehin aus dem Ausland mit billigeren Herstellungskosten stamme. Da die Zahl der schweizerischen Buchdruckereien seit 1929 um 20 Prozent gestiegen ist, hat nunmehr der Schweizerische Buchdrucker verein Schritte unternommen, um insbesondere ungerechtfertigte und unerwünschte Neugründungen von Druckereien zu verhindern. In Gemeinschaft mit der Lieferindustrie sind Leitsätze aufgestellt wor den, wonach im allgemeinen nur an Vertragstreue Druckereien ge liefert werden darf. Neugegründete oder in Gründung begriffene Betriebe dürfen erst beliefert werden, nachdem sie sich durch rechts verbindliche schriftliche Erklärung verpflichtet haben, ihren Betrieb der Vertragstreue zu unterstellen. An diese Erklärung muß sich ins besondere die Anerkennung der Preistarife des Schweizerischen Buch druckervereins schließen. Von jeher waren die deutschen Schriftgießereien darauf be dacht, sich gegen die mißbräuchliche Benutzung ihrer Schriften, Einfassun gen u. dergl., die aus Künstlerhand hervorgegangen sind, zu schützen. Mancher Prozeß zeugt von dieser energisch betriebenen Abwehr, die besonders auch gegenüber dem Ausland (Amerika) oft bitter not wendig war. In den letzten Jahren sind es nun insbesondere gewisse Nachdruck- und Ubertragungsverfahren sowie neu erfundene, auf »bleilosem« Setzen beruhende Maschinen, die mit dem gesetzlichen Schutz des Schriftgießereimaterials mehr oder weniger in Konflikt kommen, namentlich wenn in Artikeln der Fachpresse unüberlegt darauf hingewiescn wird, daß für -größere Grade (Überschriften u. dergl.) ohne weiteres Handsatzschriften herangezogen werden können. Bemerkt sei noch, daß es sich bei der Druckausführung dann nicht um Buchdruck (Hochdruck) handelt. — Die Fachabteilung Schriftgießerei der Fachgruppe Metallwaren in Offenbach a. M. nimmt zu dieser Angelegenheit wie folgt Stellung: Um keine irrtümlichen Auffassun gen über die Verwendung von Schriftsatz aus Schriften der Schrift gießereien in der Fachwelt aufkommen zu lassen, erlauben wir uns, darauf hinzuweisen, daß die Verwendung von Schriften, Zierstücken u. dergl. für Stein-, Offset- und Tiefdruck zwar mit Erlaubnis der betreffenden Schriftgießerei, aber ans jeden Fall auch dann nur für Zwecke des eigenen Betriebes des Käufers gestattet ist, und daß die VervielfältMlng von Schriften oder Schriftsatz durch Photographie und ähnliche Verfahren gegen die Rechte der Schriftgießereien ver stößt. Es ist selbstverständlich ein großer Unterschied, ob eine Druckerei eine Schrift teilweise mit Zustimmung der Schriftgießerei im Offset- und Tiefdruck benutzt oder ob ein Unternehmen wie die Herstellerin der »Orotype« für ihre neue Maschine Interessenten etwa mit dem Hinweis zu gewinnen sucht, sie könnten auf dieser Maschine ohne weiteres in beliebiger Weise Umdrucke anfertigen und Blcischriften- material ihrer Setzereien zur bleilosen Satzgewinnung verwenden. E. 811
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder