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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.09.1936
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1936-09-17
- Erscheinungsdatum
- 17.09.1936
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- Deutsch
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Börsenblatt für -cn Deutschen Buchhandel Handwerk um 54, die der Arbeiter in Handel und Verkehr um 17, die der Hausangestellten um 16 und die der Angestellten um 14°/° gestiegen. Von den neubcschästigten Industriearbeitern hätten ihren Arbeitsplatz gefunden: 47,9°/° in der Bauwirtschaft, 16 im Ma schinen-, Apparate- und Fahrzeugbau, 6,4 in der Eisen- und Metall gewinnung, b,L in der Herstellung von Eisen-, Stahl- und Mctall- waren, 3,8 in der elektrotechnischen Industrie und 1,5 in der Optik und Feinmechanik. In diesen Zahlen kommt, wie in andern, die Ausweitung des Binnenmarktes zum Ausdruck, und zwar ist dabei besonders beachtlich, auf welchen Sondergebietcn offensichtlich am meisten zusätzliche Kaufkraft erschlossen werden konnte. Wer wie der Buchhandel seine Marktbeobachtung in diesem Sinne zu ent falten hat, um selbst mit seiner Werbung und seinen Absatz bemühungen der allgemeinen Entwicklung folgen zu können, wird solchen Veröffentlichungen verstärkte Aufmerksamkeit zuwendcn müssen. Über die Entwicklung der Einzelhandelsumsätze im Juli 1936 veröffentlichten die Forschungsstelle für den Handel beim Rcichs- kuratorium für Wirtschaftlichkeit und das Institut für Konjunktur forschung soeben wieder folgenden gemeinsamen Bericht: »Die gleichmäßige und stetige Zunahme der Einzelhandelsumsätze, die bereits während des ganzen ersten Halbjahres zu beobachten war, hat sich auch im Juli fortgesetzt. Die Umsätze lagen um rund 9°/° über Borjahrshöhe. Im ersten Halbjahr waren sie etwa ebenso stark — um rund I0°/° — gestiegen. Die Umsahzunahmc ist weiter hin auf erhöhten Mengenabsatz und auf den Verkauf-besserer Qualitäten zurückzusühren. Das Anziehen der Preise hat dem gegenüber nur eine untergeordnete Rolle gespielt. Ein Vergleich mit 1933 — damals kam der Ilmsatzrückgang im Einzelhandel zum Stillstand und der Wiederanstieg begann — läßt ebenfalls er kennen, daß die Umsätze gleichmäßig und stetig zunehmen. Sie waren im Berichtsmonat um rund 24°/° höher als im Juli 1933. In der ersten Hälfte dieses Jahres lagen sie um rund 27°/» über dem damaligen Stand. Im Lebensmittelcinzelhandcl, soweit er vorwiegend Kolonialwaren führt, betrug die Umsatzzunahme gegenüber Juli 1935 10,8°/°. Damit haben die Umsätze im bis herigen Tempo weiter zugenommen. Gegenüber 1933 waren sie um fast ein Viertel höher. Ungewöhnlich günstig waren die Um sätze der ländlichen Gemischtwarengeschäfte <mit vorwiegend Lebensmitteln). Sie lagen um 23,7"/» über Borjahrshöhe. Auch im Einzelhandel mit Textilwaren und Bekleidung haben die Um sätze im Juli im allgemeinen um rund ein Zehntel zugenommen. In den Textilwarensachgeschästen waren sie um 10,1°/° höher. Stärkere Abweichungen gegenüber diesem Durchschnitt zeigen vor allem die Fachgeschäfte für Herren- und Knabenkleidung, deren Umsätze um 18,3°/° gestiegen sind. Die Wiedereinschaltung männ licher Personen in den Arbeitsprozeß hat, wie bereits im ersten Halbjahr, diese besonders günstige Entwicklung hervorgerufen. Sehr gut lagen ferner die Umsätze der Fachgeschäfte für Bett waren sowie für Teppiche, Möbelstoffe und Gardinen, die durch den außerordentlich hohen Zugang von neuen Wohnungen auch weiterhin besonders begünstigt sind. Im Juli wurden in den deut schen Groß- und Mittelstädten um 53,4°/° mehr Wohnungen fertig- gestellt als im Vorjahr. Nicht so stark wie im gesamten Textil warenfachhandel haben die Umsätze in den Fachgeschäften für Kleiderstoffe und für Wäsche zugenommen. In den Schuhwaren fachgeschäften lag der Umsatz im Juli relativ günstig. Er war um 9,7°/» höher als im Vorjahr. Gegenüber Juli 1933 war er freilich nur 14,4°/« höher. Das ist weniger als in den meisten verwandten Zweigen. Im Durchschnitt aller Textilwarengeschäfte sind nämlich die Umsätze in den letzten drei Jahren um 26,3"/» gestiegen. Auch im Einzelhandel mit Hausrat und Wohnbedars waren die Umsätze wie bisher besonders günstig. In den Fachgeschäften für Eisen waren, Hausrat, Glas und Porzellan lagen sie um 1l°/° bis 13°/° über Vorjahrshöhe. Im Möbelfachhandel haben sie noch stärker — um 18,7°/° — zugenommen. Auffallend war die Belebung der Um sätze im Einzelhandel mit Funkgeräten (um 30°/° gegenüber Juli 1935). Allerdings ist dabei zu beachten, daß die Umsätze im vori gen Jahr besonders niedrig waren. Auch gegenüber Juli 1933 haben die Umsätze des Fachhandels mit Hausrat und Wohnbedars recht lebhaft zugenommen. In den übrigen Einzelhandelszweigen wurde im allgemeinen gleichfalls sestgestellt, daß die Umsätze im Juli etwa ebenso stark gestiegen sind wie in der ersten Jahres hälfte. Nur im Einzelhandel mit Sportartikeln und -bekleidung folgte der Umsatzerhöhung im ersten Halbjahr um nur 2,8°/» im Juli ein Anstieg um 10"/» bis I5°/°. Die günstigere Witterung und zum Teil wohl auch das größere Interesse an sportlicher Be tätigung, das durch die Olympischen Spiele wachgerufcn wurde, dürften diese Entwicklung verursacht haben. Im Kraftsahrzeug handel haben die Umsätze im Juli nur um 5°/° zugenommen. Im Landmaschinenhandel lagen sie auf Vorjahrshöhe Im Handel mit Büromaschinen und Organisationsmitteln stiegen sie weiter kräftig an. Von allen Einzclhandelszweigen war in diesen drei Gruppen die Zunahme der Umsätze gegenüber 1933 bei weitem am stärk sten. Sie betrug 70 bis 80°/°.« Aus dem Gebiet des Buchgewerbes liegen ans den letzten Wochen nur wenige Meldungen vor. Die sommerliche Stille hat sich offenbar auch in diesem Sinne ausgewirkt. Nach der Beilage der Wirtschaftsnachrichtcn »Die wirtschaftliche Lage- ist im Be richtsmonat eine erkennbare Änderung der wirtschaftlichen Lage des Berliner Buchdruckgewerbes nicht eingctreten. In den württcmbergischen Druckereien haben die Aufträge infolge der Ferienzeit leicht nachgelassen. Die Preise sind unverändert. In den Großbuchbindereien sind die Verhältnisse noch befriedigend. Die Preise sind unverändert. Die Lage im niedersächsischen Buch- und Stcindruckgewerbe hat sich wenig geändert. Teilweise hat die Beschäftigung in der Buchdruckerei gegenüber dem Vormonat noch etwas angezogen, teilweise ist ein leichter saisonmäßig bedingter Rückgang zu verzeichnen. Im Offsetdrucksach und Steindruck ist die Beschäftigung unverändert geblieben, teilweise etwas rückläufig. Der Tiefdruck ist zum Teil gut beschäftigt. Aus dem Bereich der Papierindustrie sind neue Erörterungen über eine weitere Preis anpassung nach oben festzustellcn. Es bleibt aber abzuwartcn, was daraus wird. Zu den Äußerungen über die letzte Leipziger Messe bleibt, soweit der Buchhandel betroffen wird, noch nach zutragen, was einem Bericht im Eildicnst entnommen werden kann, wo es hieß: »Die Aussteller des Buch-, Kunst- und Musikalicn- vcrlages berichten meist über befriedigende Geschäfte; gegen Ende der Messe fehlte es allerdings an der Auslandkundschast. Die neuen Vereinbarungen mit Österreich haben noch keine nennenswerte Belebung gebracht, obgleich der deutsche Buchhandel von früher her gerade mit Österreich sehr enge Verbindung hatte. Offenbar war der Zeitpunkt zwischen dem Inkrafttreten der politischen Ver einbarungen und der Herbstmesse zu kurz, um schon einen günsti gen Einfluß aus den buchhändlerischen Geschäftsverkehr ausüben zu können. Dagegen wurde vom übrigen deutschsprachigen Aus land, namentlich von der Tschechoslowakei und einigen Balkan ländern, auf der Büchermesse viel gekauft. Am besten war das Auslandgeschäft mit Erzeugnissen des Kunstverlages, besonders Tafelwerken. Ein guter Abnehmer für Restposten war die Schweiz. Im übrigen interessierte sich das Ausland besonders für populär wissenschaftliche Werke und die verschiedentlich neu auf den Markt gekommenen volkstümlichen Bücherserien. Weniger günstig hat die Bildermesse abgeschnitten. Vom Ausland wurden, ebenso wie vom Inland, Gemäldereproduktionen mit religiösen, landschaftlichen und patriotischen Motiven bevorzugt. Auffallend ist, daß das Aus land sich bereits auch für Führerbilder interessiert und hier schon gut gekauft hat. In Postkarten war das Messegeschäft sehr unein heitlich. Hier ging das Ausland auffallend stark mit Anfragen und Aufträgen zurück, während Deutschland früher in Postkarten einen sehr großen Export hatte und das Auslandgeschäst in Post karten zum erheblichen Teile über die Messe ging. Rückläufig war das Auslandgeschäft der Messe auch in Bilderrahmen.« — Nach Angabe der Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker anläßlich der Mitglieder-Versammlung des Vereins jetzt in Bad Ems ist der Umsatz der Betriebe des Druck- und Verlagsgewerbes von 837 Millionen RM 1933 auf 874 Millionen RM 1935 gestiegen und derjenige der reinen Buchdruckcreien in derselben Zeit von 474 Millionen RM auf 509 Millionen RM. Daran ist der Ver lagsbuchhandel mit seinen Aufträgen zu einem guten Teil be teiligt. Mittelbar geben also auch diese Zahlen einen Beweis für die Besserung der Lage. Sic hat sich im laufenden Jahr zweifellos fortgesetzt. Hoffentlich wird sich der Erfolg im kommenden Weih nachtsgeschäft entsprechend bemerkbar machen. 807
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