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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.06.1937
- Strukturtyp
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- 1937-06-10
- Erscheinungsdatum
- 10.06.1937
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- Deutsch
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E. v. Rath die Gäste und gab einen kurzen Rückblick auf die Ge schichte der Bibliothek, ihre Raumentwicklung und ihre Bedeutung, woran sich eine eingehende Besichtigung schloß. Das Kollegium musieum der Kölner Universität bot ein Konzert, ein gemein sames Abendessen im Zoologischen Garten vereinigte nochmals alle Teilnehmer und den Abschluß der Tagung bildete ein Ausflug auf den Petersberg bei Königswinter mit der Rückfahrt aus einem Rheindampser. Die literarischen Gaben, die den Teilneh mern gewidmet worden waren, zeugten wiederum von dem guten Einvernehmen zwischen Buchhandel und Bibliotheken und von dem besonderen Interesse, mit dem der Buchhandel die Tagung, der auch einige Verleger als Gäste beiwohnten, begleitete. Aus der Zahl der wertvollen Gaben seien solche erwähnt vom Oberbürgermeister von Köln vr. K. G. Schmidt (Hans Vogts: Rathaus zu Köln); Universitäts- und Stadt bibliothek Köln (Armin Renker: Der Sammler von Lei den; Verzeichnis der lausenden medizinischen Zeitschriften Ja nuar 1937); Gesellschaft fürRheinische Geschichts kunde (Jahresbericht 1936); Papierfabrik Scheufelen, Ober lenningen Württemberg (Papiermacherey, Neudruck von I. Beck mann): Karl Rauch Verlag-Markkleeberg (Der Bücher wurm: Sonderheft Rheinische Dichtung mit Beiheft von Hcusgen: Die Erzdiözesan- und Dombibliothek in Köln und Corsten: Die Universitäts- und Stadtbibliothek Köln). Die Universitäts- Bibliothek Bonn hatte eine 1918 gehaltene Festrede von Anton Elter über Wesen und Aufgaben der wissenschaftlichen Bibliothek drucken (Bonn 1937) und überreichen lassen. Neue Aufgaben in der Papierwirtschaft Zahlreiche Kragen beschäftigen gegenwärtig die gesamte Papier industrie, die darüber hinaus auch für die Kreise der Papierverarbei tung und des Papierverbrauches, also für das graphische Gewerbe und den Buchhandel Bedeutung und Interesse haben. Befaßte sich doch erst kürzlich die Fachgruppe »Papier« der Wirtschaftsgruppe Groß- und Ausfuhrhandel auf ihrer diesjährigen Tagung näher mit den zukünftigen Aufgaben des Papiergrobhandels, die hauptsächlich darin gipfeln, den Einkauf und Verbrauch von Papier in die richtigen Bahnen zu lenken, um ihn rationell und wirtschaftlich zu gestalten. Jede ungesunde Mehrausspeicherung von Papiererzeugnissen sei zu vermeiden, da die Versorgung der papierverarbeitenden Gewerbe mit den erforderlichen Werkstoffen keinerlei Befürchtungen rechtfertige. Konnte die gesamte Papiererzeugung doch von 199,9 im Jahre 1935 aus 112,4 im Jahre 1938 und im Januar 1937 bereits aus 117,9 ge steigert werden'). Auch das Institut für Konjunkturforschung berichtet, baß die Erzeu gung von Papier im verflossenen Jahre im Vergleich zum Jahre 1935 um fast 13 Proz. zugenommen hat. Um 11 Proz. erhöhte sich die Erzeugung von Holzschliff; etwas geringer war die Erzeugungssteigerung bei Zellstoff. Der Verbrauch an Papier belief sich auf über 33 LZ je Kopf der Bevölkerung: 1938 betrug der Verbrauch rund LS leg. Abgesehen von Zellstoff hat sich die Ausfuhr weiter erhöht. Der Verbrauch von gewöhnlichem Zeitungsdruckpapier stieg allein um 14 bis 15 Proz. Im vergangenen Halbjahr wurde der Markt für Altpapier und Lumpen geregelt, die Ordnung des Papierholzmarktes weitergetrieben und der Verbrauch an Druckpapier gewissen Beschränkungen unterworfen. Die von den Werken in Anspruch genommenen Lieferfristen scheinen sich aber noch weiter zu verlängern. Im Rahmen des Vierjahresplanes spielt die Frage der Papierversorgung namentlich deshalb eine beachtenswerte Rolle, weil er ja bekanntlich die Altmaterialerfassung in intensivster Form umschließt. »Die Breite des Rückstroms wird beim Altpapier aller dings nicht nur von der Sammeltätigkeit allein bestimmt. Sie hängt nicht zuletzt von der pfleglichen Behandlung und der dem Werte ent sprechenden Sorgfalt ab, mit der bas Papier an den einzelnen Ver brauchsstellen behandelt und aufbewahrt wirb. Der Vierjahresplan wendet sich also bei der erweiterten Nutzbarmachung des Altpapiers als Rohstoff in erster Linie an die Papierverbraucher. Hier kann jede deutsche Hausfrau und jeder deutsche Betrieb seinen besonderen Bei trag zum Vierjahresplan leisten«"). Aus dieser Sachlage entstehen nun beachtenswerte neue Ausgaben, die besonders der Pflege der ange stammten Exportbeziehungen und vor allem der Deckung des deutschen Papierbebarfs gewidmet sind. »Die deutsche Papierindustrie muß dafür sorgen, daß, abgesehen von der Ausfuhr, stets soviel Papier hergestellt wird, daß mit wachsender Bevölkerung mindestens der not wendige Papierbedarf des einzelnen gedeckt werden kann. Man sieht bisweilen in dem Papierverbrauch je Kopf der Bevölkerung einen Maßstab sllr den Kulturstand eines Volkes, vergißt dabei aber, daß ein hoher Papierkonsum auch eine Papiervergeudung zur Ursache haben kann. Ein bloßes Durchjagen des Papierstromes durch die Bevölkerung hat sicherlich keinen nennenswerten positiven Einfluß aus ihr kultu relles Niveau... Es ist sicherlich weit wichtiger, baß jeder Deutsche seine Zeitungen liest, als daß einzelnen jeden Tag der Tisch mit *> Der Zeitschriften-Verleger, Hest 11/1987. ") Die Papierholzversorgung — eine internationale Frage von Vv. Dorn in der Zeitschrift »Der Vierjahresplan«. Drucksachen überladen wird, die sie nicht lesen können und die daher un gelesen in den Papierkorb wandern. Es ist ferner weit wichtiger, daß möglichst viele Bücher gelesen werden,als daß, in mißverstandener und irregeleiteter Pflege des Geschmacks am schön ausgestatteten Buch, das einzelne Buch auf teuerstem und stärkstem Papier, zu dem also am meisten Rohstoff verbraucht worden ist, gedruckt wird. Ebensowenig dürfte der Inhalt von Briefen darunter leiden, wenn sie nicht mehr aus dem luxuriösesten und am meisten auftragendcn Papier ge schrieben würden. Schließlich ist es viel wichtiger, daß alle Waren gut verpackt werden, als daß einzelne Güter mit mehr Verpackung ver kauft werden, als ihr Inhalt wiegt. Jedes Prozent weniger Ver packung ergibt das gleiche Prozent mehr an Waren, die mit derselben Packstosfmenge umhüllt werden könnten. Diese drei Beispiele führen zu der Forderung einer vollen und vernünftigen Ausnutzung der vor handenen Papiermengen, die sich bann so auswirken würde, daß auch bei einer stabil bleibenden Rohstoffmenge immer noch eine gewisse Reserve sür eine natürliche und angemessene Bedarfssteigerung des einzelnen und der Gesamtheit zurückgestellt werben könnte«.*) Neben dieser volkswirtschaftlich bedeutungsvollen Ausgabe des richtigen und sparsamen Verbrauches der vorhandenen Papiererzeu gung bietet auch der deutsche Papieraußenhandel Anlaß zu flüchtiger Betrachtung. Im Jahre 1938 betrug die Ausfuhr an Papier und Pappe rund 3,7 Mill. ckr im Werte von rund 89.8 Mill. RM. An erster Stelle der Bestimmungsländer steht China mit 29 Proz., dann folgen Großbritannien mit 15,2 Proz., Britisch- Jndien mit 9 Proz., die Niederlande mit 8,8 Proz., Belgien-Luxem burg mit 4,2 Proz., die Vereinigten Staaten von Amerika und Ägypten mit je 3,1 Proz. der Gesamtausfuhrmenge. Diese sieben Bestimmungsländer umfassen demnach 83,4 Proz. der deutschen Aussuhr an Papier und Pappe, während sich der Rest aus übrige dreiundachtzig Länder und Landgsbiete verteilt. Die Ausfuhr an Papierwaren betrug im gleichen Jahre rund 9,7 Mill. ckr im Berte von 89,9 Mill. RM. Unter den Abnehmern dieser Papierwareu steht an erster Stelle Großbritannien mit 18,8 Proz., un mittelbar folgen die Niederlande mit 14,8 Proz., sodann in weiterem Abstande Argentinien mit 8,1 Proz., Britisch-Jndien mit 7,1 Proz., China mit 4,2 Proz., Belgien-Luxemburg mit 4,1 Proz., die Schweiz mit 3,8 Proz. und die Bereinigten Staaten von Amerika mit 3,7 Proz. der Gesamtausfuhrmenge an Papierwaren, während der Rest von 37.8 Proz. sich auf die übrigen Lanögebiete verteilt. Schließlich stellte sich die deutsche Ausfuhr an Holzmasse und Zellstoff im Jahre 1938 auf rund 2,3 Mill. är im Werte von 21,1 Mill. RM gegen 3,9 Mill. ckr. im Werte von 28,8 Mill. RM im Jahre 1935. An dieser Aussuhr von Holzmasfe und Zellstoff nehmen die Ver einigten Staaten mit 39,8 Proz. (24,9 Proz. i. V.>, Frankreich mit 21.8 Proz. (24,2 Proz. i. V.j, Großbritannien mit 12,4 Proz. <14,9 Proz. i. V.j, Brasilien mit 9,2 Proz. (8,9 Proz. i. V.j, die Niederlande mit 7,7 Proz. <8,9 Proz. i. V.j, Ungarn mit 8,4 Proz. (2,5 Proz. i. V.) und Belgien-Luxemburg mit 4,5 Proz. (4,2 Proz. i. V.j teil. Als Hauptabnehmer von deutscher Holzmasse und Zell stoff kommen demnach außer Großbritannien andere Länder in Betracht als die für Papierwaren und Papier und Pappe. Andererseits betrug die deutsche Einfuhr an Papier und Pappe im Jahre 1938 rund 9,123 Mill. ckr im Gesamtwerte von 2.8 Mill. RM, an Papierwaren 9,919 Mill. ckr im Gesamt- *) vr. Dorn s. a. a. O. Nr. 180 Donnerstag, Len 10. Juni 1087 4SS
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