»» Die Dk-ank/urter ^eitunF über cia§ neue l^erk t?on Martin Ninck Götter- und ^enseitsglauben -er Germanen 6e/ie/kel I.4O, in deinen 4.KO ? »» Nicht nur eine wissenschaftliche, sondern zugleich eine darstellerische Leistung ist dieses Werk. Nachdem Ninck in seinem Wodanbuch an dem Hauptgolt der Germanen — nicht auf ihn sich beschränkend, doch stets sich auf ihn beziehend — geschildert hatte, was die Germanen bewegte, wenn sie an das Göttliche dachten, stellt er nun den eigentlichen Inhalt, das System ihres Glaubens dar. Dabei ist eine vollständige, in sich geschloffene, jedem Gebildeten zugängliche germanische Mythologie entstanden. Sie umsaßt die Grund anschauungen und Grundlehren germanischer Religion, die großen Gruppen göttlicher Geschöpfe wie Naturgeister und Seelenwesen, die einzelnen Götter und Göttinnen, auch Wodan-Odin und die Schicksalsmächte um ihn. All das auf so knappem Raum zusammengefaßt, geordnet, gedeutet und in einer reinen, anschaulichen Sprache erzählt zu haben, ist ein großes Verdienst. Ninck bringt, fern von aller „Aufklärung", wirkliche Klärung. Denn seinen Deutungen wohnt neben der logischen echte dichterische Überzeugungskraft inne. Manche seiner Naturdeutungen erinnern an die schönsten bei Ludwig Preller. Neben den Naturdeutungen stehen, gleichberechtigt und nicht weniger überzeugend, die sprachlichen, die rein gedanklichen, die psychologischen. Wie Ninck zum Beispiel erzählt, was den Germanen das Jenseits bedeutete, dies zeigt, daß er alle Wege geht, die zur Einsicht in den Mythos führen, auch jene schwierigen, heiklen, die KlageS gewiesen hat, und uns dabei doch immer sicher zum Ziele leitet. An echten Erkenntnissen ist Martin Nincks schönes Buch sehr reich. A Eugen Dieüerichs Verlag Jena L^xxxx<>»xxx^>xxxxx<>xxxx^^xxxxxoxxxx^>xxxxxx>xxxx^/xxxxxox^r 1»»4 l, den 4. April 1938