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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.04.1887
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1887-04-06
- Erscheinungsdatum
- 06.04.1887
- Sprache
- Deutsch
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Reise erkrankte er nach dem Besuch des berühmten Plantinschen Museums in Antwerpen, und nach kurzem Schmerzenslager wurde der geistig und körperlich so kräftige Mann am 27. Oktober 1884 abgerufen, sein ihm so lieb gewordenes Werk noch im Stadium der Entwickelung hinterlassend. Für die Erreichung des Zieles eines so sorgfältig vorbe reiteten Planes war dies ein schwerer, ja unersetzlicher Verlust, zunächst für die mit der Herausgabe betraute Kommission. An das Fallenlassen des Werkes hat diese, wie es scheint, jedoch nicht einen Augenblick gedacht. Sie wollte ebensowohl im Interesse des verstorbenen Freundes von seinem Werke retten, was zu retten war, als auch einen materiellen Nachteil von dem von ihr vertretenen Verein möglichst abwenden Die Kommission faßte deshalb einen Entschluß, den man fast mit dem Namen eines heroischen bezeichnen kann: selbst die Arbeit aufzunehmen und zu einem vorläufigen Abschluß zu bringen; heroisch nicht allein, weil sie damit eine bedeutende nicht genau zu übersehende Arbeit auf sich nahm, sondern auch, weil dies mit dem vollen Bewußtsein geschehen mußte, daß es unter den obwaltenden Ver hältnissen nicht möglich sein würde, ein das Publikum und sie selbst vollkommen befriedigendes Resultat zu erzielen. Um noch ein Werk aus einem Gusse zu schaffen, das den vorgehabten Zweck erreichen könnte, hätte es nur ein Mittel ge geben: die vorhandene Arbeit, wie sie bei Kapps Tode vorlag, mit dem Recht, darüber wie über eigenes geistiges Eigentum zu schalten und zu walten, einem Manne zur Verfügung zu stellen, der dieselbe Garantie bot, wie Kapp es gethan. Selbst aber wenn die Kommission so weit zu gehen das Recht und den Willen gehabt, würde es immer noch fraglich geblieben sein, ob das Ziel erreicht werden würde; denn der einzige, von dem man im voraus wußte, daß er der Aufgabe voll gewachsen war, hätte sich wohl in keinem Fall bewegen lassen, sich derfelben zu unterziehen. So blieb der Kommission nur die Wahl zwischen fallen lassen oder selbst Hand anlegen. Dafür, daß sie sich thatkräftig, zugleich resignirt, ohne Zögern für das letztere ent schied, gebührt ihr im vollsten Maße die Dankbarkeit des ganzen Buchgewerbes, speziell des Börsenvereins. Der nachfolgende, aus den Mitteilungen des Vorworts über sichtlich nach den einzelnen Kapiteln zusammengestellte Überblick mag zeigen, mit welch' einer schwierigen Mosaikarbeit wir es zu thun haben und welche Last die Mitglieder der Kommission, Herr Geh. Hofrat Prof. vr. Zarncke und Herr I)r. Alb. Kirchhofs, so wie der der Kommission nicht angehörende Herr Bibliothekar F. H. Meyer auf ihre Schultern genommen haben. Diese Über sicht wird den Lesern zugleich als Inhaltsangabe des Kapp'schen Werkes dienen. I. Kap. Gutenberg und seine Vorläufer (Seite 1 — 64.) Dieses Kapitel wurde von Herrn Kapp als vorläufig fertig geliefert. II. Kap. Die Ausbreitung der neuen Kunst in Deutschland (S. 65—179). Davon wurden S. 65—148 von Kapp, S. 149—159 von Herrn Meyer, S. 160—165 von Kapp, S. 166 — 179 von Meyer geliefert. III. Kap. Die Verbreitung der neuen Kunst im Aus lande (S. 180—221). Wurde von Kapp vor läufig abgeschlossen. IV. Kap. Das Äußere des Buches (S. 222 — 263). Un abhängige Originalarbeit des Herrn Regierungsrat Bruno Bücher in Wien. V. Kap. Der buchhändlerische Geschäftsbetrieb bis zur Reformation (S. 264—359). Das einzige Kapitel, welches Kapp als »druckfertig« abge liefert hat. VI. Kap. Der Buchhandel in seinem Verhältnis zum Humanismus (S. 360—404). Von Kapp vor läufig abgeschlossen. VII Kap. Luther (S. 405—447). Von Kapp vorläufig abgeschlossen. VIII. Kap. Die Frankfurter Messe (S. 449—521). Hier von lieferte Kapp S. 449—468; De. Kirchhofs S. 469 — 478, F. H. Meyer S. 479—490, l)r. Kirchhofs S. 491—502, Kapp S. 503—521, mit Nacharbeit von vr. Kirchhofs. IX. Kap. DieBücherccnsurunddiePreßverfolgungcn. (S, 522 — 607). S. 522 — 578 lieferte Kapp, S. 579—607 F. H. Meyer, unter Benutzung von Andeutungen Kapps. Kap. X. Die Frankfurter Bücherkommission (S. 608 —735). Kapp lieferte S. 608—676, F. H. Meyer fast ausschließlich S. 677 — 735, auf Grund des von Kapp gesammelten Aktenmaterials, mit Er gänzungen von vr. Kirchhofs. Kap. XI. Der Nachdruck (S. 736—756). Dieses Kapitel ist eine selbständige Arbeit des Herrn Professor . Do. Lewis in Stralsund. Ein Anhang (S. 759—880) bringt noch: Dokumente — Eine Erläuterung der dem Werke beigcgebencn drei graphischen Tafeln zur Statistik des deutschen Buchhandels von Hrn. Geheim-Rat Professor Or. Zarncke — Quellennachweise und An merkungen. Namens- und Ortsregister, letz teres von den Angehörigen des vr. Kapp geliefert. Als Einleitung gab der Schwiegervater des Verfassers Herr Oberregierungsrat vr. Alfred von der Lehen zum Schluß des Vorworts (S. I—XVIII) eine kurze biographische Skizze von Kapp. Dem Vor wort voran geht ein Verzeichnis der Subskribenten (S. 1 — 12). Die Durchsicht und letzte Revision des Ganzen hatte Herr vr. Kirchhofs, unterstützt von Herrn Regierungsrat l)r. v. d. Lehen, übernommen. Es liegt demnach eine Arbeit von sieben verschiedenen Autoren vor. Zwei derselben, Reg.-Rat Bücher und Prof. vr. Lewis, arbeiteten ganz selbständig ihren Teil aus, ohne Rücksicht auf die Kappsche Arbeit. Auch der Beitrag des Herrn Geh. - Rat Zarncke steht selbstständig da, die Herren vr. Kirchhofs und Meyer waren durch die teils halb, teils nicht einmal so weit fertigen Arbeiten Kapps gebunden und hierdurch manchmal wohl mehr gehemmt als gefördert. Wer dies Buch besprechen will, befindet sich somit in einer eigentümlichen Lage, denn er hat es in zweifacher Beziehung mit einer unvollendeten Arbeit des eigentlichen Verfassers zu thun, erstens weil überhaupt nur die eine Hälfte derselben vorliegt, und dann, weil von dieser Hälfte wieder knapp die Hälfte dem Verfasser gehört, diese außerdem nicht ein Zusammenhängendes bildet, sondern in kleinen Abteilungen über den ganzen Band zerstreut ist. Für eine Beurteilung giebt es somit keinen anderen Weg, als unter Ignorierung der oben geschilderten schwierigen Entstehungsgeschichte den Standpunkt festzuhalten, auf welchem die Kommission stand, als sie Herrn Kapp den Auftrag erteilte, und dieser ihn annahm: »eine Geschichte des Buchhandels von der ältesten bis auf die neueste Zeit in einem Umfange von etwa 100 Bogen abzufassen«, somit das Dargebotene als den ersten Teil eines Werkes des Herrn Kapp zu betrachten, zu welchem noch der zweite Band, wenn auch von anderer Hand, folgen wird. Daß dies auch die Auffassung der Kommission ist, zeigt der Schluß des Vorwortes und die Bezeichnung auf dem Doppel titel »Erster Band«. Hiermit ist also ausdrücklich die Behandlung des vorliegenden Bandes als Torso, welcher so wie er aufgefunden wurde ge nommen werden muß, ausgeschlossen. Ebenso unzulässig ist cs, in demselben einen Sammelband von einzelnen Aufsätzen ver schiedener Autoren zu erblicken und diese unter dem Gesichtspunkte
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