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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.11.1930
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- 1930-11-10
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- 10.11.1930
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Ki-Bu's Neueste Nachrichten Kindt L Bücher Verlag G. m. b. H., Gießen, Kolonnaden am Bahnhof, Bahnhofstraße 90 — 92, Telephon 2122, Telegramm- Adresse: Kibuch, Deutjche Bank und Diskontogesellschaft, Zweigstelle Gießen, Postscheckkonto Frankfurt a. M. 57936. Novitäten- KindtL Bücher Nummer Gieße», den Anzeiger des Verlag GmbH Auslieferungen: für Deutschland nur Carl Emil Krug, Leipzig, Querstraße 5; für Österreich und Nachfolgestaaten: L. Heidrich, Wien I, Spiegelgasse 21; für Ungarn: B6la Somlo, Budapest, Parisi u. 1; für die Schweiz: Alfred Tschoepe, Basel, Austr. 32; für Holland: H. Jgersheimer, Amsterdam C, Amstel 157. IO. Nov. 19^0 Börsenblatt Respekt vor Hindenburg ist die geistige Einstellung, aus der heraus F. A. Voigt und M. Goldsmiih ihre Hindenburg-Biographie geschrieben haben, die soeben im Kindl Sc Bücher Verlag unter dem Titel „Hindenburg, Sein Leben — sein Wirken" erscheint. In diesem längst notwendig gewordenen Buch wird endgültig klargelegt, was Hindenburg für Deutschland bedeutet. Vor uns ersteht deutlich und lebendig das in der Weltgeschichte einzig dastehende Schicksal dieses pflichtgetreucn Sol daten, der zweimal aus dem Ruhestand heraus gerissen wurde und weltpolitische Bedeutung gewann, in einem Alter, in dem die meisten Menschen das Ende ihrer Tage erwarten. Und während sich das ungewöhnliche Leben dieses Mannes abrollt, erleben wir durch die Eindring lichkeit der Schilderung mit Spannung nochmals den Krieg in allen seinen Phasen. „Dabei wird Hindenburgs besonderer Anteil an den Ereig nissen beschrieben, stets voller Achtung vor der Person, aber ohne Scheu vor der Legende und mit höchstem Respekt vor der geschichtlichen Wahrheit." Berliner Tageblatt Sinclair Lewis schreibt: „ . . . Margaret Goldsmith gehört zu den wenigen Autoren, die Amerika, England und Deutschland sowie deren Kultur gleich gut kennen. Sie wurde Schriftsteller auf Kosten einer Karriere, in der sie bereits Ruf und Ansehen genoß. Margaret Goldsmith hatte einen wichtigen Posten bei der amerikanischen Botschaft in Berlin und war dabei, im diplomatischen Dienst der Vereinigten Staaten eine Stellung einzunehmen, die bisher noch von keiner Frau erreicht wurde." Durch ihr bedeutendes biographisches Werk über Friedrich den Großen und durch den soeben im Paul List Verlag erschienenen Roman „Ein Fremder in Paris" wurde sie auch in Deutsch land bekannt. Frederick A. Voigt ist Korrespondent des „Manchester Guardian" in Berlin. Er hat einen ausgezeichneten Ruf als gewissenhafter Beobachter aller politischen und sozialen Geschehnisse in Deutschland. Für seine Hindenburg-Biographie konnte er Material verwenden, das zum Teil noch unveröffentlicht war. Wer wird Käufer sein? Das Buch ist sehr geeignet, die kritisch einge stellten Käufer der Bücher von Emil Ludwig sowie die Leser von Memoiren lebhaft zu inter essieren, außerdem Offiziere des alten Heeres und der Reichswehr sowie deren Vereine und Kasinos. Es kann auch ohne Bedenken auf den Weihnachtstisch der Heranwachsenden Jugend ge legt werden. Für Bibliotheken und Leihbüchereien Neueste Aufnahme des Reichspräsidenten in seinem Arbeitszimmer Was sagt das Ausland? Harold Nicolson in The London Daily Erpreß: . . . Dieses bewundernswerte Buch hätte wirklich nicht besser geschrieben werden können; es ist ein Vorbild an Klarheit, Ein dringlichkeit und Objektivität. The New States man, London: ... Die ses Werk ist mit solcher Lebendigkeit und mit einem so starken Sinn für das Wesentliche ge schrieben, daß es nicht übertroffen werden kann. Den Höhepunkt erreicht die Darstellung in den klassisch zu nennenden Sätzen über die entschei denden Momente in den letzten Tagen vor dem Waffenstillstand. Inhalt: Kinderjahre / Kadettenkorps/Ter Krieg mit Öster reich / Der deutsch-französische Krieg / Militärische Friedensarbeit / Tannenberg / Die russische Dampfwalze / Soldaten und Politiker / Der Zu sammenbruch / Der Waffenstillstand / Die Revolu tion/Die Republik /Die Präsidentschaft / Index. Ausstattung: Umfang 288 Seiten. Gutes, holzfreies Papier. Eine Bildnistafel des Reichspräsidenten auf 8eiri - sein Wirken k. ä-VOIOD Ullä lVI. OOOV81AI1-tt X. inckt A, Lucller VerlsA Om dH (Aus: Hindenburg, Sein Leben — sein Wirken, Verlag Kindt Lc Bücher, Gießen! Die deutsche Regierung, die österreichische Re- verstanden sich untereinander durchaus nicht. Der Kaiser hätte sie zusammenbringen können, aber er war zu unsicher, zu leicht zu beeinflussen, zu temperamentvoll und wußte zu wenig von dem, nicht alles gut ginge, regte ihn so auf, daß man ihm die Hinweise fernhielt. Sobald er allein war, wurde er von Zweifeln gequält. Am rück. Es war eine verhältnismäßig unwichtige Unternehmung, und Hindenburg hatte voraus- gesagt, daß man solchen Rückschlägen ohne große Besorgnis entgegensehen könnte. Aber als der Kaiser davon hörte, geriet er in einen solchen Zustand von Erregung und Bestürzung, daß er einem Nervenzusammenbruch nahe war. Aber die Österreicher konnten nicht mehr abgewiesen werden. „Bei uns ist absolut Schluß", teilte Graf Burian, der österreichische Kanzler, der deutschen Regierung mit. Die Bul garen waren in der gleichen Verfassung, und Zar Ferdinand, der in Nauheim die Kur ge- brauchte, sagte dem Kaiser, daß die Balkanfront im Begriff wäre, zusammenzubrechen. Die Be sorgnis breitete sich auch in Deutschland weit und tief aus. Das vertrauen zu den militari- schen Führern war mehr und mehr erschüttert worden, und trotzdem verharrte die Oberste Heeresleitung in ihrem Zutrauen, oder sie hielt den Anschein fest und verschob oder zerstörte jeden versuch, Frieden zu schließen. Inzwischen waren die Alliierten selbstbewuß ter geworden, und im weiteren Verlauf schwan- den die deutschen Aussichten, einen vernünftigen Frieden zu erhalten, mehr und mehr dahin. Am 14. September suchten die Österreicher um allgemeinen Frieden an, aber es war zu geschickt, aber es war zu spät. Die Bulgaren brachen zusammen und forderten waffenstill, stand. Die Alliierten drangen unablässig vor. Die Offiziere und die Armeeoberkommandos begannen auch den Mut zu verlieren, und am 26. September schrieb Hindenburg in einem Me morandum, daß die verringerte Kampffähigkeit der Mannschaft größtenteils auf die Flauheit kudendorff. Er erschien angesichts der Angriffe der Alliierten ganz hilflos. Als Tatsache wußte er, daß der Krieg verloren war. Aber er wollte es nicht zugeben, und durch sein Stillschweigen erhielt er das verhängnisvolle vertrauen des alten Kanzlers, Graf Hertling, aufrecht. Seine eigene ehrliche Meinung wurde später durch mit Leuten, die ihn gut kannten, aufgedeckt. An fang September z. B. fragte Hauptmann v. Hertz Ludendorff, der soeben die militärische Lage in Niederlage vor der Türe stand und es nur nicht über sich bringen konnte, die Tatsache anzuer kennen. Nach dem Ausdruck eines seiner Mit arbeiter „klammerte er sich an einen Stroh halm". Und als es in Frankreich eine Grippe- Epidemie gab (Ausbruch von Lungenentzün dung), fing er an zu hoffen, daß die französische Front nachgeben würde. Aber er durfte nicht mehr mit leeren Hoff nungen spielen, denn die Alliierten konnten jeden Augenblick die deutschen Linien durch brechen. kudendorff mußte dieser Tatsache ins Auge sehen und mußte sie der Regierung ein gestehen. Er raffte sich zusammen, und am 29. September versetzte er den Staatssekretär v. Hintze in Schrecken und Bestürzung durch die in Hindenburgs Anwesenheit abgegebene Er klärung, daß. ein unmittelbarer Waffenstillstand notwendig sei. Den Waffenstillstand fordern ließ, die Nieder lage eingestehen, und damit sich geschlagen er- klären, denn offensichtlich würden die jetzt zweifellos siegreichen Alliierten einen Waffen stillstand nicht gewähren, in dem die Deutschen wieder Kräfte sammeln konnten. v. Hintze setzte den beiden Befehlshabern aus einander, daß in Deutschland ein politischer Wechsel vor sich ginge. Es wäre eine Volks regierung im werden, die der Kaiser selbst ins Leben rufen würde. Diese neue Regierung sollte den Friedensvor- schlag machen, und falls er von den Alliierten verworfen würde, würden diese eine einige deutsche Nation vor sich haben, die den Kampf um ihr Dasein fortsetzte. Ludendorff willigte ein, bestand jedoch auf seiner Forderung eines sofortigen Waffenstill standes, — die Zusammensetzung einer neuen Regierung würde Zeit kosten, der Friedensvor schlag noch mehr, während die Alliierten jeden Augenblick „die große Entscheidungsschlacht" gewinnen könnten und dann in der Lage wären, den Deutschen ihren Frieden aufzuzwingen, kudendorff war deshalb bereit, in alles zu wil ligen, wenn die Regierung den Waffenstillstand sichern wollte. An diesem Punkt machte Hin denburg einen politischen Vorschlag, — er fand, Deutschland müßte das große französische Koh lengebiet von Briey-Longwy behalten. Das war selbst Ludendorff zuviel; er unterbrach Hinden- ?nvurg uno Lüoenoörsf wiederholten ihre Forderung eines Waffenstillstandes. Der Kaiser war niedergeschmettert, der Kanzler traf kurz willen, und noch am gleichen 29. September gingen die Depeschen nach Wien und Konstanti- nopel, die die deutschen Gesandten anwiesen, den österreichischen und türkischen Regierungen vertraulich mitzuteilen, daß die kaiserlich deutsche Regierung die Absicht habe, Präsident rien, das bereits erledigt war, wurde ^vorder hand nicht benachrichtigt.) Die kaiserliche Re gierung hatte einen wichtigen und unwiderruf lichen Schritt getan. Ludendorff war dafür, „darauf zu drücken, daß die Herren in Berlin sich beeilen" und einigen sollten. Am 20. September um 1 Uhr mittags verlangte er von Lersner, dem Vertreter des Auswärtigen Amtes im Hauptquartier, die dringende Forderung, daß das Friedensangebot sofort zustandekäme. „Die Truppen können heute noch aushalten, aber was wird morgen ge- schehen?" Um Uhr telegraphierte Hinden burg nach Berlin, wenn die neue Regierung sich bis 7 oder 6 Uhr abends bilden würde, könnte er bis nächsten Mittag Aufschub für die Waffen stillstands-Forderung erteilen, wenn jedoch der Regierung zustande käme, müßte die Waffen stillstands-Forderung noch am gleichen Abend ausgesprochen werden. Um 2 Uhr telegraphierte v. Grünau, der als Mittelsmann zwischen dem Auswärtigen Amt und dem Kaiser sich jetzt beim Großen Hauptquartier aufhielt, nach Ber- gebot verlangte, weil er jeden Augenblick einen feindlichen Durchbruch der deutschen Front für möglich hielt. „Ich habe den Eindruck", tele graphierte 0. Grünau, „daß die Leute hier (d. h. im Hauptquartier) vollkommen die Nerven ver- vollkommenen, wie sie Hindenburg und kuden dorff jetzt fürchteten. Sie hatten mit Schrecken begriffen, daß die deutschen Siege im März, burgs und Ludendorffs darauf vertraut, daß sie sich wenigstens halten würden. Aber nun, 'onnle. Sie wußten auch, daß mit der Forde rung sofortigen Waffenstillstandes das Deutsche Reich die weiße Flagge der Übergabe hissen müßte. Der Kaiser aber unterstützte die Oberste Heeresleitung und bestätigte die Forderung so fortigen Waffenstillstandes. Auch jetzt noch weigerte sich Prinz Max von Baden, der inzwischen sein würde, den Feind von deutschem Boden fernzuhalten. „Ich glaube nicht", schrieb der Feldmarschall, „an einen allgemeinen Zusam menbruch." Aber er glaubte noch immer, daß unter dem Druck der alliierten Heere geschlosse ner Frieden den Verlust der deutschen Kolonien, Llsaß-Lothringens und der polnischen Teile von bürg antwortete, daß die Oberste Heeresleitung, falls ihr keine anderen Möglichkeiten blieben, kleine französische Gebietsteile von Elsaß- wiederhergestellt zu sein. Prinz Max hatte die Absicht, sein Friedens programm in seiner ersten Rede vor dem Reichs- immer und immer wieder forderten sie „sofor tigen Waffenstillstand", und schließlich gab die Negierung nach. Am 4- Oktober, 10 Minuten nach 1 Uhr, wurde an den Präsidenten Wilson über Bern
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