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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.02.1938
- Strukturtyp
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- 1938-02-10
- Erscheinungsdatum
- 10.02.1938
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- Deutsch
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Schnelle und richtige Preisberechnung Ein Vorschlag für Sortimenter Berechnete man den Nettopreis eines Buches, so wurde bisher 1. der Ordinärpreis mit dem Rabattsatz multipliziert und 2. dieses Resultat vom Ordinärpreis abgezogen. Dann erst erhielt man den Nettopreis. Auf Rechnungen der Papier- und Schreibwaren sind meistens nur die Nettopreise angegeben. Man muß 1. den aufzuschlagenden Rabattbetrag errechnen und 2. diesen dann zum Nettopreis hinzuzählen. Hierbei behilft man sich mit einem Rabattschlüssel. Wenn ich ihn aber im Augenblick nicht zur Hand habe? Was dann? Bei jeder der beiden alten Rechnungsmethoden gebraucht man je zwei Nebenrechnungsarten — durch 1. und 2. gekenn zeichnet —, um zum gewünschten Resultat zu kommen. An Hand einiger Beispiele möchte ich nun zeigen, wie man den Verkaufs und Nettopreis mit einer einzigen Rechnungsart findet. I. Errechnung des Nettopreises 1. Beispiel: Als Sortimenter bestelle ich bei dem Ver lag -k It. Abschluß mit 40"/° acht Romane zum Gesamt-Laden preis von RM 55.80. Zum Finden des Nettopreises ist folgende Multiplikation nötig: 5580 X 6 ^ 33480. Ich habe also an den Verlag RM 33.48 zu zahlen. Eigent lich müßte ich den Ordinärbetrag mit 60 multiplizieren, weil ich von Hundert Teilen 60 bezahlen muß und die restlichen 40 mein Rabatt sind. 2. Beispiel: Als Sortimentslehrling oder -gehilfe möchte ich mir einige Werke anschaffen. Mein Lehrherr gewährt mir hierauf 35°/° Rabatt. Wieviel muß ich zahlen, wenn der Gesamt-Ladenpreis RM 14.60 beträgt? Ich rechne also diesmal: 1460 X 65 ^ 94000. Die Rechnung sagt mir, daß ich RM 9.49 zu bezahlen habe. Auf eine Erklärung bezüglich der Setzung des Kommas in bei den Rechnungen brauche ich mich nicht einzulassen, da sie sich ohne weiteres ergibt. II. Errechnung des Verkaufspreises Neben den Büchern haben viele Sortimente auch Papier- und Schreibwaren. Wie schlagen wir auf den Nettopreis ohne Rabattschlüssel den Gewinn auf? 1. Beispiel: Wie teuer muß ich ein Photoalbum ver kaufen, das ich mit RM 3.— eingekaust habe und an dem mein Gewinn 40°/» vom Verkaufspreis betragen soll? Hier dividiere ich 3:6-- 0.5. Das oben von der Setzung des Kommas Gesagte gilt auch hier. Ein Blick sagt mir, daß ich das Photoalbum sür RM 5.— verkaufen muß, um den gewünschten Gewinn zu erzielen. 2. Beispiel: Ich kaufe eine Mappe Schreibpapier mit RM —.98 ein und möchte 35 °/° verdienen. Mit welchem Preis muß ich diese auszeichnen? Die dazu nötige Rechnung sieht so aus: 98 : 65 --- 1.50. Schon habe ich den gesuchten Verkaufspreis: RM 1.50. Auch hier dividiere ich den Nettopreis durch 65, weil 100°/» abzüglich 35°/» (Gewinn) 65°/» ergeben. Siegfried Stöckmann, Stolp Soldaten In den Hellen, geschmackvollen Räumen der Soldatcnbücherei des Wachregiments Berlin, die immer die Hälfte aller Bestände verliehen hat, sitzen Soldaten aller deutschen Gaue, um sich einmal in ruhigen Mußestunden, fern von hämmernden Maschinengewehren und endlos sich dehnenden Ebenen, mit den geistigen Waffen unseres Volkes vertraut zu machen. Nicht alle der dankbaren Bibliotheks benutzer und Lesesoalbesucher werben den weiten Weg kennen, den das Buch als guter Kamerad brauchte, ehe es seinen Platz in den Kasernen fand. Selbst für die kurzfristig dienenden Soldaten der E.-Badaillone sind Büchereien zusammengestellt. Schon an diesem be zeichnenden Beispiel ist zu erkennen, wie wichtig der Zusammenhang zwischen Soldat und Buch ist und wie leicht man diesen Kontakt hergestellt hatte. Da sitzen die Kameraden aller deutschen Mundarten, von der Hellen Saalwand schaut die große, lehrreiche Karte der Heimatdichtung des deutschen Sprachgebiets, wo Deutschlands wichtigste Heimatdichter eingetragen sind. Der Mecklenburger Fritz Reuter, der Brandenburger Theodor Fontane, der Schwabe Eduard Mörike, der Ostpreutze Hermann Sudermann, um nur einige zu nennen. Da sitzt der oberbayrische Seppl in der freundlichen Glasveranda der Sol datenbücherei, links der asphaltfeste Fritze von der Panke und rechts der Baldrusch aus Insterburg. Seppl vertieft sich in Sudermanns -Litauische Geschichten«, vergißt Almenrausch und Sennerin, Fritze sprengt die Grenzen seiner brandenburgtschen Heimat und läßt sich von der Welt der Wogen und Möwen eines Theodor Storm ein fangen, und der Baldrusch träumt von Jmmermanns westfälischen Bauernhöfen, wo die Bäume genau so rauschen wie in den Wäldern an der Kurischcn Nehrung. Aber es gibt hier nicht allein den hohen Gedankenflug schwär mender Poeten; in den langen Bücherregalen steht auch viel Fach literatur, eine gute Ergänzung für den theoretischen Unterricht. Man kann sich eingehend informieren über das Verzögerungsröhrchen bet der Handgranate, über Kragen der Taktik, über die Feuerkraft der Gruppe, über einen Feuerplan oder über dos Zusammenwirken aller °> Mit freundlicher Erlaubnis des »Berlages für Volkstum, Wehr und Wirtschaft« dem Januarheft 1988 der Zeitschrift »Volk und Wehr« entnommen. In dem Aufsatz wirb die enge Beziehung des heutigen Soldaten zum Buch deutlich. D. Schrift!. -Bücherei*) Teile bei dem Maschinengewehr. Was praktisch gelehrt und durch geübt wird, kann durch das Fachbuch gefestigt und gestärkt werden. Das Büchereiwesen im Heer steht unter der einheitlichen Leitung des Direktors der Deutschen Heeresbücherei, der im Reichskriegs ministerium zugleich Sachbearbeiter ist. Sie baute sich 1919 auf den übernommenen Büchereien des Generalstabes und der Kriegsakademie auf und entwickelte sich dann in Zusammenarbeit mit der 1983 ge gründeten Deutschen Gesellschaft für Wehrpolitik und Wehrwissen- schasten zu der maßgebenden Reichsbibliothek für Wehrwissenschast. Bald 499 999 Bände und 299 999 Kartenblättcr werden durch sie ver waltet und in einem hervorragend organisierten Austauschdienst auch an sämtliche Truppenteile des Reiches je nach Bestellung verliehen. Eine wissenschaftliche Auskunftsstelle gibt sofort Auskunft über die ver schiedenartigsten Gebiete und Themen. Dadurch wird dos fachwissen- schastliche Arbeiten natürlich sehr erleichtert. Die Deutsche Hecres- bücherei arbeitet zusammen mit den Wehrkreisbüchereien. Die Truppen- büchereien setzen sich zusammen aus Offiziers- und Mannschaftsbüche reien. Daneben gibt es noch besondere Büchereien für Kriegs- und Waffenfchulen. Das Bllchereiwesen in der Kriegsmarine besteht hauptsächlich aus den beiden Stationshauptbüchereien in Kiel und Wilhelmshaven. Die Kieler Bücherei umsaßt 129 999, die Wilhelmshavener 95 999 Bände. Die umfangreiche Bücherei des früheren Reichsmarineamts der Kaiserlichen Marine ist in die Bücherei des Reichskriegsmini steriums oufgegangen, die nebenbei auch die stattliche Zahl von 149 999 Bänden umfaßt. Im Haus -der Flieger, dem ehemaligen preußischen Landtagsgebäude, befindet sich die Zentral-bi-bliothet der Luftfahrt. Wir kehren nun wieder zurück von unserer Zahlenbetrachtung. ' Hell und weit grüßen die Wände der Berliner Soldatenbllcherei. In der Wachstube des Regiments wird die Zeit der Wache und Bereit schaft mit dem Lesen von Büchern zugebvacht. An der Wand steht im Gewehrständer ein Karabiner. Der Lärm der Straße dringt herein. Wehrwille findet sich in der Einheit von Buch und Gewehr. Der Geist Scharnhorsts bleibt mach. Körner brachte diese Einheit auf den dichte rischen Renner. Sein »Leyer und Schwerin«, die Sammlung der Lieder der preußischen Erhebung, klingt heute noch wie die Fanfaren der Freiheit, deren Töne unsere Zeit, die wieder zuvllckfand zum Soldatischen, mit Freude vernimmt. Kurt Siewert. II« Nr. 84 Donnerstag, den 10. Februar 1988
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