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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.02.1938
- Strukturtyp
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- 1938-02-15
- Erscheinungsdatum
- 15.02.1938
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- Deutsch
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Sinne fast unübersehbar groß ist, daß aber !m Verhältnis dazu nur ein sehr kleiner Teil davon wirklich brauchbar ist. Vieles ist rein theoretisch, oder sagen wir deutlicher: unfruchtbar theoretisch. Sehr viel ist aber vor allen Dingen veraltet, in der Themenstellung, in der Methode und im Ergebnis. Dabei gibt es aber eine ganze Anzahl von Themen, deren Behandlung sich nicht nur für die Wissenschaft, sondern gerade auch für den Einsatz in der praktischen Berusserziehung sehr wohl lohnen würde zur Vertiefung der Berufsidee, um den Überblick über das Ganze des Berufs zu erleichtern, und zur kulturpolitischen Erziehung. Es sei dies an einigen Beispielen erläutert. Hierhin gehört eine Geschichte des deutschen Buchhandels. Die Buchhandelsge schichte ist ja nicht nur die Geschichte eines Berufes schlechthin, sondern auch ein Stück deutsche Geistes-, Literatur-, Wissen schafts-, Kunst- und Wirtschaftsgeschichte. Vor allem aber auch ein Stück Politische Geschichte. Es bedarf keiner großen Erläute rung, welchen Wert ein solches Buch für die kulturpolitische Ausrichtung des jungen Buchhändlers haben würde. Freilich keine leichte Aufgabe, denn es muß eine selbständige Arbeit sein. Mit dem Ausschreiben der bekannten Unterlagen ist uns nicht gedient. In der gleichen Richtung würde eine praktische Wissen schaftskunde für den Buchhändler liegen, die knappe Einführun gen in Wesen, Aufgabe, Aufbau, Grundbibliographie, Geschichte und Terminologie der verschiedenen Wissenschaftsgebiete gibt. Das sind Bücher, die, wie gesagt, auch über den Buchhandel hinaus eine Aufgabe erfüllen können. Das scheint uns deshalb wichtig, weil es aus eine gewisse Planung des Fachschrifttums hinweist, die unnötige Doppelarbeit, aber auch überflüssigen Wettbewerb der Verlage verhindern könnte. Überschaut man dann die Fachliteratur im engeren Sinne, also die Bücher, die in erster Linie der Ausbildung und Arbeits praxis unmittelbar dienen, so darf man sagen, daß der Buch handel sich hier in den letzten Jahren ein Fachschrifttum ge schaffen hat, das sich sehen lassen kann. Verschiedene Bücher sind zur Zeit noch in Vorbereitung; nach ihrem Erscheinen liegen für die meisten buchhändlerischen Arbeitsgebiete gute Darstellungen Krieg und Buch in China Der »Völkische Beobachter--, Süddeutsche Ausgabe vom 1l>. Fe bruar, bringt von seinem Mitarbeiter im Fernen Osten Hans Trübst einen Aufsatz »Wenn die Waffen klirren, schweigen die Musen«, dem wir folgendes entnehmen: »Der Fernostkrieg hat nun auch dem eng lischen Buchhandel die schwersten Wunden geschlagen, und in einer englischen Fernostzeitung werden jetzt die Gründe und Ursachen genau untersucht... In Kernost liegen die Dinge auf dem Büchermarkt — nach Aussagen eines englischen Fachmannes — genau umgekehrt wie in Europa oder Amerika, wo der Hauptverdienst des Buchhändlers aus dem Verkauf von unterhaltender oder belehrender Lektüre resul tiert. Drei Viertel aller Einnahmen eines Buchhändlers im Fernen Osten rühren jedoch aus dem Verlaus von Leitfäden, Schulbüchern, Schreibheften und anderen Schulmateriallen her, die die eigentliche Basis des Buchhändlergeschästs in China bilden. Wer also eine Buch handlung erössnen will, muh sich zunächst eine .Schulstammkundschaft' sicherstellen, und zwar in Form irgendwelcher Abmachungen mit Universitäten, Schulen oder ähnlichen Lehranstalten ... Und da die Chinesen schon an sich nicht nur sehr schreibfreudige Leute, sondern vor allem als .Gelehrten-Nation' auch ausserordentlich lernbegierig sind, konnte die Nachfrage nach geeignetem Schulmaterial kaum gedeckt werden. Diese hosfnungsfrohe Entwicklung hat der Krieg jäh unter brochen ... In Provinzen, die so groß wie Deutschland sind, hat unter dem Einfluh des Krieges jeglicher Schulbetrieb aufgehört, auch viele europäische Schulen haben ihren Unterricht stark einschränken müssen, weil immer mehr europäische Familien das Land verlassen. All das wirkt sich in verheerender Form aus den Buchhandel aus, dem damit die eigentliche Existenzgrundlage — nämlich der Schul- bnchvertrleb — entzogen worden ist, ganz abgesehen davon, daß in diesen bewegten Zeiten auch die Nachfrage nach Unterhaltungslektüre, die immer nur ein .Nebengeschäst' war, stark nachgelassen hat . . . Im Landkartenhandel hat der Buchhandel einen schwachen Ersatz gefunden, aber so wie die Dinge heute liegen, scheint es zweiselhast, ob dieser Einsatz die wirklichen Verluste decken und der fremde Buch handel jemals wieder seine alte Stellung wird erobern können«. vor. Auf zwei Lücken soll aber noch hingewiesen werden. Not wendig wäre eine kurze Einführung in die Grundfragen der Buchherstellung bzw. Buchgestaltung, nicht für den Hersteller im Verlag, sondern für den Sortimenter und die anderen Zweige des vertreibenden Buchhandels. Also eine Art technische Waren kunde. — Auch eine Arbeitstechnik für Buchhändler wird ge braucht, ein Buch, das eine Darstellung und Zusammenstellung aller Mittel und Möglichkeiten der zweckmäßigsten Gestaltung der Arbeit bringt. Diese Beispiele sollen genügen. Ergänzend sei aber noch bemerkt, daß die Preisfrage zweifellos eine recht große Rolle spielt. Lehrlinge und Junggehilfen sind nicht besonders »kauf kräftig«. Bücher im Preis über 10 RM sind im allgemeinen unerschwinglich, wenn der Bezug nicht etwa irgendwie erleich tert wird, z. B. durch Subskription. Daraus ergibt sich von selbst, daß umfangreiche »Lehrbücher« unerwünscht sind. Ganz abgesehen davon, daß sie infolge der Stoffülle auch pädagogisch meist unwirksam sind. Sie verwirren und wirken durch ihre Überladenheit abschreckend. Und noch etwas, was für den Buchhandel besonders gilt: Es gibt hier kein Thema, gleichviel ob Geschichte, Werbung, Recht, Herstellung, Vertrieb oder Organisation, das nicht in erster Linie politisch zu begreifen wäre. Man kann heute im Buchhandel noch oft die Ansicht hören, das seien doch nur rein praktische Fragen. Es ist notwendig, daß diese etwas ver krampfte »Neutralität« aufgegeben wird, die peinliche Sorge, daß die Dinge »unsachlich» und »phrasenhaft« werden, wenn man sie immer wieder in den natürlichen politischen Zusammen hang stellt. In diesem Sinne möchten alle Beteiligten recht bald gerade die politische Funktion des b u ch h L n d le r i s ch e n Fachschristtums begreifen und es in einem ganz anderen Umfange noch als bisher in der Erziehungsarbeit einsetzen und im Berussganzen wirksam werden lassen. Denn es soll doch nicht der Eindruck entstehen, daß der Buchhandel im Vertrieb des Fachschristtums anderer Berufe eine lohnende Ausgabe jieht, im Einsatz für das eigene Schrifttum es aber an Ver ständnis fehlen läßt. Orangefarbige Ausweise der Reichsschrifttumskammer ungültig Es wirb noch einmal darauf hingewiesen, daß die orange farbigen Ausweise der Neichsschristtnmskanuner ungültig geworden sind. Diese Ausweise wurden früher für die sogenannten berufs- angeschlossenen Mitglieder geführt, die keine Beiträge zahlten, weil sie in einer anderen Kammer der Reichskulturkammer zahlende Mit glieder waren. Seit der Veröffentlichung der Bekanntmachung der Reichsschrift tumskammer Nr. 88 (Börsenblatt Nr. 148/1937) gibt es keine berufs- angeschiossenen Mitglieder mehr; ihre Ausweise sind durch Ziff. 7 der genannten Bekanntmachung ungültig geworben. Fachschaft Buchvertretcr - Gau Ostpreußen Im Rahmen der Gau-Arbeitstagung der Reichsschrifttums kammer, Lanbesleitung Ostpreußen, die auf den L8./27. Februar 1938 festgesetzt worden ist, findet am Sonntag, dem 27. Februar, ISUHrtnKönigsberg (Pr.), Heim der NSDAP., Hinter Trag heim 25, eine Gausachschastsversammlung der Kachschaft Buchver- treter statt. Eine maßgebliche Persönlichkeit aus dem Reich wird zu den ostpreußischen Arbeitskameraden sprechen. Das Erscheinen aller Arbeitskameraden, auch der aus der Provinz, ist Pflicht. Strecker, Lanbesfachberater. Fachschaft Angestellte — Ortsgruppe Düsseldorf Die für Mittwoch, den 18. Februar angekündigte Arbeits gemeinschaft mit vr. Peters über »Literarische Grundbegriffe und ihre Bedeutung für unsere buchhänblerische Arbeit« muß aus Mon - t a g, den 21. Februar verlegt werden. Sie findet statt bei Brauerei Schumacher, Oststraße 1231, Jagdzimmer, 20.15 Uhr. Ortsgruppe Stettin Der erste diesjährige Fachfchaftsabend fand am 11. Februar bei Diener und Prüfer in Stettin statt. Es war der Ortsgruppe der Kachschaft gelungen, als Redner für den Abend den Stettiner Rektor Pg. Klautke zu gewinnen. Sein aktuelles Thema hieß: »China und Nr. 88 Dienstag, den 18. Februar 1988 131
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